Justice League (DCEU) (Kinofassung Joss Whedon) + Zack Snyder's Justice League (4h-Fassung) [Kritiken]

Revolvermann

Well-Known Member
Der Snyder Cut ist ja nun auch ein ganz anderer Fall. Hier wurde ein Regisseur bereits von vornherein ersetzt und ein Film geändert.
Snyder wurde nun zurückgeholt um seine ursprüngliche Version zu realisieren. Klar, auch auf Druck der Fans. Aber weder die noch das Studio wussten genau, was auf sie zukommt in kreativer Hinsicht. Es waren also weniger von den Fans geforderte Änderungen, sondern vielmehr von den Fans gefordertes Personal. Das Original-Personal.

Das ist in diesem speziellen Fall nun quasi das Gegenteil zu der Strömung, dass Fans über den Inhalt oder die Ausrichtung von Filmen bestimmen sollen. Was ich nämlich für die absolute Pest halte.
Man stelle sich vor, Cameron hätte Terminator 2 nicht so gemacht, weil die Fans sich Arnie nicht als Guten vorstellen konnten. Oder später Heath Ledger nicht als Joker.
Die Fans hätten bestimmt, wie der Herr der Ringe ausgeht oder wie Asimov den Foundation Zyklus schreibt. Oder es gäbe davon eine glattgebügelte Version, für Leute die von neuen Ideen verschreckt sind.
Das wäre der absolute Endpunkt einer Entwicklung, die kreativen Entscheidungen, Originalität und Kunst komplett dem Produkt des Marktes unterzuordnen.
Das würde alles was Film ist und war zerstören. Den Künstler, Menschen mit Begabung, Film als Empathiemaschine würde geopfert werden zugunsten des Mobs, der am lautesten schreit.
Natürlich versuchen Studios auch jetzt schon Filme immer massenkompatibler zu gestalten um möglichst hohe Gewinne einzufahren. Aber genau das, haben sie mit JL ja auch versucht. Diese jetzige Bewegung hat sich, ganz abgesehen von der letztendlichen Qualität, für das Gegenteil eingesetzt.
Meiner Meinung nach sollten Kreative nicht auf irgendwelche Fans hören. Absolut überhaupt nicht, keine Stück, nie, nicht im Geringsten.
Sobald man das eigene Werk von irgendeiner Gruppe abhängig macht, ist das der Tod der Integrität. Das was Kunst und Geschichten erzählen ausmacht, ist die Magie, die Welt aus einer anderen Perspektive zu sehen. Erschaffen von jemandem, der anders aufgewachsen ist, wie du. Der ganz woanders wohnt, andere Erfahrungen gemacht hat und Gedanken anders verknüpft hat. Das erzeugt einzigartige Erlebnisse. Das erzeugt Staunen.
Ich glaube Gaiman sagte mal, lesen ist wie Denken mit dem Gehirn eines Fremden. Deshalb auch nach wie vor so unschlagbar in Sachen kognitiver Entwicklung. Film ist das in gewissem Maße auch.
Der Gedanke, Filme noch mehr zu einer Art Unterhaltungs-McDonalds zu machen, zu einem zur Massenunterhaltung perfektionierten Plastikspielzeug, welches nach Chemie stinkt und vom Konzern ganz schnell geändert wird, wenn Kevin von der Tankstelle etwas nicht passt, ist genau, was Kunst nicht ist. Wäre wie Chinas Social-Scoring System für eigenständiges Denken.
 
Zuletzt bearbeitet:

Constance

Well-Known Member
@Rantman
Irgendwie ein ganz schön gruseliger Gedanke den du da hast. Was für ein Zeichen soll das denn sein? Dass im Nachhinein Filme, die Fans eines Franchise nicht gefallen, nochmal neu gedreht/ungeschnitten etc. werden oder wie? Der Fall Snyder bei JL mit dem ersetzten Regisseur, dessen eigentliche "Vision" seines Films bzw Reihe über den Haufen geworfen bzw verstümmelt wurde war doch recht einmalig, dass sich da ein DC durchaus lohnen könnte, aber ich will in keiner Welt Leben, wo dann in Zukunft Studios von einem kleinen, lauten Kreis hartnäckiger Fans dazu gebracht werden, den Film nochmal nachzudrehen. Den Kindergarten hatten wir doch bei SW8 schon.

Allerdings ist das nicht ganz der Fall. Hier hat keine kleine Gemeinde permanent laut protestiert. Was hier geschehen ist war, dass man mit moderaten Mitteln und einem übermäßig positiven Aktivismus seinen Unmut über Jahre hinweg im Gehör gehalten hat. Es gab viele Menschen, die versucht haben, diese Vision dem "Unwissenden" nahe zu bringen. Natürlich sieht man hin und wieder, wie überall, gebashe und hater - dennoch kann ich aus persönlicher Erfahrung sagen, dass das hier selten der Fall war. Die "Fans" sind erklärend eingesprungen und man hat meist auf sinnloses Gebashe von generellen Hatern übermäßig reagiert. Dass gewisse Personen oder Unternehmen durchweg schlecht wegkamen, liegt einfach an der Beschaffenheit des Ereignisses, wo nicht nur die Justice League unter alternierenden Eingriffen zu leiden hatte, wohlauf war die "Verstümmelung" bei dem Film einfach am gewaltigsten.

In meinen Augen ist es absolut wünschenswert, wenn Unternehmen ihrer zahlungswilligen Basis Gehör schenken. im Software Bereich wäre Blizzard ein gutes, negatives Beispiel dafür, oft genug eben nicht auf ihre Kunden gehört zu haben. Und Blizzard hat lange genug gebraucht, diese Diskrepanz vom Interesse der "Investoren" und dem Wunsch des "Kunden" zu überbrücken.

Ich persönlich bin da Andersons Meinung. Ich will das dieser Film besser ist. Will ich, oder erwarte ich ein Meisterwerk? Nein, denn aktuell möchte ich lediglich Snyders Vision sehen. Ob die für mich perfekt ist? Auf dem Papier und dem, was ich seinen bisherigen DCEU Beiträgen entnehmen konnte, klingt sie zumindest durchdacht, spannend und nach einer frischen Sichtweise, die er, Nolan, Goyer etc. absichtlich so gewählt haben. Das Studio traf dann die Wahl aus etwas einzigartigem, den Erfolg einer Massenware abzuleiten und das MCU zu kopieren - Ich will hiermit nicht Marvel dissen, denn die haben großartiges geleistet - auch wenn ich mit dem MCU heute nicht mehr soviel anfangen kann, eben weil es mir nicht die Inhalte bietet, die ich sehen möchte oder sagen wir, mir zu generisch wirkt. Doch genau deshalb holt mich Wandavision aktuell wieder gut ab.

Am 18.03 werden wir uns alle ein Bild machen können. Ich glaube fest daran, dass mich die Sichtung nicht im Ansatz so enttäuschen kann, wie die Kinoversion, die ich als persönlich schlechtestes Kinoerlebnis generell einstufe.
 

McKenzie

Unchained
@Revolvermann
Sehr gut gesagt. Natürlich hat man als kommerzieller Filmemacher so auch schon genug Einschränkungen, kann also seine Vision in vermutlich 99,99% der Fälle sowieso nicht komplett umsetzen, aber alle Entscheidungen die er treffen kann, sollten auch von ihm getroffen werden.
Für die Leute, die unbedingt mitentscheiden wollen gibt es ja noch sowas als Alternative. :biggrin:

Und ja, bei Justice League ist's ein anderer Fall. Wie das Studio mit Snyder umgegangen ist war wirklich hinterrücks und kalt, und das Resultat sprach Bände.

Wobei ich es auch durchaus als eine Art Testprojekt empfinde. Sollte das wirklich einschlagen, gibt's zumindest mittelfristig wohl wirklich mehr Nachreichungen solcher Art..
 

Revolvermann

Well-Known Member
Für die Leute, die unbedingt mitentscheiden wollen gibt es ja noch sowas als Alternative. :biggrin:
Das scheint ja auch ein richtiges Glanzstück im Shrek Universum zu sein.:squint::clap:

Wobei ich es auch durchaus als eine Art Testprojekt empfinde. Sollte das wirklich einschlagen, gibt's zumindest mittelfristig wohl wirklich mehr Nachreichungen solcher Art..
Das ist durchaus möglich. Allerdings hoffe ich da ein wenig darauf, dass die naturgemäß komplett kapitalistische Ausrichtung der Studios, den Kreativen kurioserweise in die Hände spielen könnte.
Denn Reshoots oder neue Cuts kosten ja Geld. Das, im Zusammenhang mit den Streamingdiensten, die ja auch immer öfter durchaus vielversprechenden oder sogar etablierten Filmemachern ihre Projekte fast ohne Auflage finanzieren, könnte zu einem Umdenken anregen und die Studios dazu verführen zumindest hier und dort mal zu sagen, mach mal einfach dein Ding.
Natürlich ist das Wunschdenken und wie wir alle wissen ist das gegenteilige Extrem mindestens ebenso wahrscheinlich.
 

brawl 56

Ich bin auf 13 Sternen zum Tode verurteilt!
Wenn man die momentane Gerüchteküche betrachtet, liest man immer öfters dass Disney die aktuellen Teile 7-9 irgendwie aus dem Kanon hauen will und quasi neue Teile 7-9 drehen will.
Das hält sich seit ein paar Monaten relativ hartnäckig und wenn ein Experiment wie JL Snyder Cut erfolgreich wird, wer weiß?
 

Deathrider

The Dude
Wenn man die momentane Gerüchteküche betrachtet, liest man immer öfters dass Disney die aktuellen Teile 7-9 irgendwie aus dem Kanon hauen will und quasi neue Teile 7-9 drehen will.
Das hält sich seit ein paar Monaten relativ hartnäckig und wenn ein Experiment wie JL Snyder Cut erfolgreich wird, wer weiß?
Wunschdenken. Seit Jahren wird Kathleen Kennedy auch als praktisch bereits gefeuert im Netz dargestellt.
 

Constance

Well-Known Member
Wenn man die momentane Gerüchteküche betrachtet, liest man immer öfters dass Disney die aktuellen Teile 7-9 irgendwie aus dem Kanon hauen will und quasi neue Teile 7-9 drehen will.
Das hält sich seit ein paar Monaten relativ hartnäckig und wenn ein Experiment wie JL Snyder Cut erfolgreich wird, wer weiß?
Ich glaube, dann würde man den "Hatern" definitiv zu viel Gehör schenken. Es wäre aus meiner Sicht auch wünschenswert, die 3 Teile anders bekommen zu haben, aber man kann sie nun mal nicht einfach aus dem Gedächtnis streichen. Einfach eine neue Trilogie, die wirklich gut ist, entwerfen und die alten Charaktere auf den Streamingservice verlagern, insofern man sie nochmal nutzen will. Allerdings sind dafür bestimmte Verträge deutlich zu teuer. :biggrin:
Wunschdenken. Seit Jahren wird Kathleen Kennedy auch als praktisch bereits gefeuert im Netz dargestellt.

Ihr Vertrag endet dieses Jahr. So laufen Entlassungen auf oberster Konzernebene. Bob Iger übernimmt. Kevin Feige kommt rein, Jon Favreau hat mit The Mandalorian geschafft, was 3 Episoden nicht bewerkstelligen konnten und da er und Feige befreundet sind, würde ich wetten, dass das die neue kreative Ausrichtung des Star Wars Franchise wird.

Also umgangssprachlich ist sie gefeuert.
 

Metroplex

Well-Known Member
Die sollen die Filme einfach stehen lassen wie sie sind, aber ignorieren.
Charaktere kann man ja schon weiter verwenden, aber man muss die Handlung der Filme ja nicht aufgreifen.
Ausser den Porg wurde ja auch nichts eingeführt was irgendwie wichtig wäre.
Den Rest kann man mit Comics regeln :smile:

Also einfach ein paar neue Filme machen, am besten nochmal 20 Jahre in der Zukunft oder so, und etwas neues aufbauen mit Charakteren die Luke höchstens als Sagengestalt kennen.
 

Metroplex

Well-Known Member
Meinetwegen können sie auch einfach The High Republic aufgreifen und gut ist.

Ich finde die halt ziemlich blöd platziert.
Was sind es jetzt, 400 Jahre vor der Originaltrilogie?
Das ist doch viel zu nah. Ich bin grad am ersten Buch, und da hatte es sogar im ersten Drittel schon eine Erwähnung von Yoda drin. Sie sollen sich doch lieber mal ein bisschen von den vertrauten Charakteren entfernen.
 

Raphiw

Guybrush Feelgood
Meinetwegen kann man die neue Trilogie behalten. Vielleicht kann ja in 5 Jahren ein Schnittmeister noch Mal drüber gehen und noch was aus dem Endprodukt raus kitzeln. Aber ich mag Rey, BB8, Ben Solo und den Abgang von Ford. Wenn sie auf Disney Plus eine Serie bringen würden die zwischen den Episoden spielt und hier und da ein paar Story Löcher füllt, kann man da sicher noch was richten.
Ansonsten gerne eine Serie 50 Jahre in der Zukunft, sodass man eine leere Leinwand hat. Für Storys gibt's ja unzählige Möglichkeiten.
 

McKenzie

Unchained
Ich fürchte nur durch geschickteren Schnitt ist die Planlosigkeit der Sequels nicht posthum zu retten..außer er schmeißt die Hälfte des Materials raus und ersetzt es mit Stummfilm-Texttafeln, aber das klingt auch nicht so bombe :hae:
 

El Duderino

Well-Known Member
Solche "Gerüchte" sind doch immer irgendwelche Wunschfantasien von Hatern, die einfach nicht mit dem fertigen Produkt klarkommen und ihre Wunschgedanken ins Netz hauen, um es als "Gerücht" zu verkaufen.
Star Trek: Discovery ist ja auch schon nach 2 Staffeln gekickt worden, wie wir alle wissen... :rolleyes:
Auch so ein "Gerücht".
 

Clive77

Serial Watcher
Ihr Vertrag endet dieses Jahr. So laufen Entlassungen auf oberster Konzernebene. Bob Iger übernimmt. Kevin Feige kommt rein, Jon Favreau hat mit The Mandalorian geschafft, was 3 Episoden nicht bewerkstelligen konnten und da er und Feige befreundet sind, würde ich wetten, dass das die neue kreative Ausrichtung des Star Wars Franchise wird.

Also umgangssprachlich ist sie gefeuert.
Daran ist soviel falsch, dass ich mich tatsächlich genötigt fühle, ein bisschen Luft abzulassen.
1. Kevin Feige hat mit dem MCU genug zu tun. Keine Ahnung, weshalb er hier oder im Zusammenhang mit Star Wars erwähnt wird. Quelle wäre nett.
2. Jon Favreau produziert neben Kennedy "The Mandalorian". Da reicht ein kleiner Blick auf die Credits aus. Und da konkurriert niemand miteinander, weil alle am gleichen Strang ziehen.
3. Die drei neuen (Kino-)Episoden haben allesamt verdammt viel Gewinn eingefahren, auch wenn die Meinungen über den Inhalt auseinander gehen. Bislang habe ich nichts darüber gehört, dass das Studio damit unzufrieden war/ist.
4. Gefeuert wird niemand, wenn ein Vertrag ausläuft. Denn dann läuft einfach nur ein Vertrag aus. Wobei ich eine Kiste Bier wetten würde, dass Kennedy vor Ende des Jahres einen neuen Vertrag erhält.

@topic: Achso, Snyder-Cut. Interessiert mich nicht wirklich. Aber selbst, wenn das ein Erfolg wird, glaube ich kaum, dass damit das DCEU gerettet werden wird. Dazu ist schon zuviel im voraus geplant, was eben nicht darauf ausgelegt ist und selbst die erfolgreicheren Ableger (Aquawoman und Wonderman) werden sicher im weiteren Erfolgsfall über kurz oder lang baden gehen, weil die "Gang" eben nicht mehr da ist.
Bin aber gespannt, ob und wie der Snyder-Cut einschlägt.
 
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