Bei Genisys gefiel mir alles mit beiden Arnolds, mit dem neuen T-1000, mit T-Connor und Alan Taylors schön kurzweilige Regie. Bei Dark Fate ist dagegen alles mit Mackenzie Davis super, die Actionszenen sind allesamt töfte, der Mexico-5000 räumt nonstop gut ab, Hamilton ist weit weniger cheesy als erwartet. Arnold hätten sie offen gesagt auch raus lassen können. Schwachpunkte sehe ich bei Genisys in der Hubschrauberszene, in der die Effekte echt unfertig sind, sowie in der Nicht-Überraschung, dass Genisys Skynet ist. Bei Dark Fate ist Joanita Connor eher unpassend gecastet, und die möchtegern-Schock-Eröffnungsszene ist viel zu platt. Falls man da den Alien 3 Effekt erwirken wollte, fehlte die ganze weitere Atmosphäre von Alien 3. Da kann man dann nicht wie T3 oder Genisys auf heitere Funaction setzen.
Ich fands generell ein bisschen schade, dass Genisys und Dark Fate so abgegrätscht wurden, nur weil sie nicht mit T1+2 mithalten können oder im gleichen Stil gemacht waren. Wobei man andererseits nicht Hamilton und Cameron zurückholt und in der Nerdwerbung betont, dass das jetzt der echte Teil 3 ist. Das ist natürlich dämlich und werbetechnisch eine totale Mogelpackung.
Dennoch würd ich behaupten, dass die beiden Filme als kommerzielle Blockbusteractionfilme ohne Superhelden hochwertig gemacht sind und gut unterhalten. Die Intentionen waren halt andere als früher. Weder Spannung, noch Horror, noch bedrohliche Atmosphäre. Braucht/will man das zwingend in einem Terminator Film, ist man da völlig fehlplatziert. 4 hat das ja so ansatzweise versucht, ist damit aber massiv gescheitert.
Ich versteh immer noch nicht, wieso Cameron nicht konkret durchgegriffen hat und genau das geliefert hat, was sich die Fans gewünscht haben. Einen neuen rasanten Actioner mit spürbarer Bedrohung, der ständigen Angst vor dem absolut nuklearen Ende der Welt und der Weltherrschaft durch Maschinen, die den ganzen Tag nichts anderes machen, als nach Überlebenden zu suchen und die auch noch umzubringen. Ein Film der schmutzig, blutig und unbequem ist, sowie gruselige Momente hat. Und Arnold nicht als Gardinenverkäufer mit Klappstuhl und Feierabendbier, sondern als ultra cooler Retter auf der Harley. Falls man den Merch- und Toymarkt im Kopf hatte, wars auch eh blödsinn, sich davon zu entfernen. Ich würd mal behaupten, dass die allermeisten Käufer von T-800 und Arnold Klamotten lange lange erwachsen sind. Ein neuer Terminator hätt wie Logan oder Joker sein müssen, nein besser noch wie 1917.
Ja, wieso nicht mal einen richtig konkreten Kriegsfilm im Terminator Universum machen? In 1917 läuft ein Junge los um einen Brief zu übergeben. Wieso macht man das nicht mit Connor und Reese, die zusammen mit ein paar anderen versuchen, die Zeitmaschine rechtzeitig zu erreichen? Die Antwort ist bestimmt, dass die Investoren einen 4-Quadrant Erfolgsfilm mit Anpassungen an den chinesischen Markt und PG-13 Rating fordern, aber das kann doch nicht sein. Terminator ist eine so große bekannte Marke, da muss es doch mit Leichtigkeit Investoren für geben.