1993 hatte Arnold Schwarzenegger vor, ein großes Geschichtsepos zu spielen, nach Art von Conan. Das ganze war CRUSADE, ein überaus aufwendiges Projekt, das damals wegen Termin- und Kostengründen auf Eis gelegt wurde, bis heute aber eins von Schwarzeneggern Lieblingsprojekten ist und das durchaus noch im Rennen steht, noch verfilmt zu werden - sollte Schwarzenegger seine Affärengeschichte bald mal verarbeitet haben und sich zurück ins Biz finden.
Aber was ist Crusade genau? Kreuzritter mit Oneliner? So in etwa, aber schauen wir doch mal ins rund 140 Minuten lange Script.
[url]http://www.abload.de/img/schwarzisju.jpg[/url]
Aus urheberrechtlichen Gründen werde ich die Handlung nur gröbstens anschneiden, so, wie sie eigentlich schon seit 18 Jahren bekannt ist. Arnold Schwarzenegger wäre Hagen im Jahr 1095, ein in Frankreich lebender Soldat, der eines Tages zum Tode verurteilt wird. Weil er sich spontan ein Kreuz in seinen Rücken brennt, überrascht er die extrem katholischen Richter als Zeichen Gottes und wird mit einer Armee von Kreuzrittern nach Jerusalem geschickt. Die Reise läuft jedoch nicht wie geplant, denn Hagen wird verraten und von der Gegenseite festgenommen. Dort trifft er eine Welt, wie er sie sich ganz anders vorgestellt hat und muss sich beim Eintreffen der Kreuzritter entscheiden, auf welcher Seite er steht...
KRITIK
Man mag es schon erahnen: Crusade wäre Königreich der Himmel mit Arnold Schwarzenegger geworden. Doch nicht nur zum Orlando Bloom Film lassen sich Parallelen finden, man erkennt auch Braveheart, Robin Hood, Gladiator und sogar ein Hauch Prince of Persia in der opulenten Geschichte wieder.
Was die Geschichte von anderen unterscheidet, ist der Ton: in einer authentischen, äußerst brutalen und blutigen Welt ist Hagen eine typische Schwarzenegger-Figur: ein großartiger Krieger, muskelbepackt, im Herzen gut und alles mit einem zynischen Grinsen nehmend. Selbst im Angesicht schlimmsten Todes hat er noch Zeit für Oneliner und spuckt dem Schicksal ins Gesicht. Die Action kann sich sehen lassen - viele Kämpfe lockern das Geschehen auf, bis das ganze in einem epischen Angriff auf Jerusalem endet, indem eine gewaltige Armee die Stadt Christi attackiert. Trotz der lustigen Sprüche und starken Action gibt es aber auch einen ernsten Ton. Das Script wirft einen äußerst kritischen Blick auf die christliche Welt des Jahres 1095 und hat zudem viele interessante sozialkritische Aspekte, die sich auch auf heute übertragen lassen. Es wird auch nichts geschont; hier wird gebrandschatzt, versklavt, geschändet, kastriert und gemetzelt was das Zeug hält, ohne jedoch in ärgster Plakativität zu enden. Buddy-Aspekte finden sich in zwei hin und wieder auftauchenden Sidekicks, die ungewöhnlich ausfallen, sowie in einer etwas gezwungen eingebauten Wüstenprinzessin, die dem schrankhaften Hagen natürlich schon beim ersten Blick verfallen ist.
Insgesamt ein bemerkenswertes Mittelalterprojekt, in dem Arnold selbst in erhöhtem Alter noch glänzen könnte. Eine tolle Geschichte, die zur Not auch mit Ersatz verfilmt werden sollte.
:super:
Im Vergleich zu With Wings As Eagles? Weniger ernst, einen Tacken aufwendiger und sicher publikumstauglicher.
Aber was ist Crusade genau? Kreuzritter mit Oneliner? So in etwa, aber schauen wir doch mal ins rund 140 Minuten lange Script.
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Aus urheberrechtlichen Gründen werde ich die Handlung nur gröbstens anschneiden, so, wie sie eigentlich schon seit 18 Jahren bekannt ist. Arnold Schwarzenegger wäre Hagen im Jahr 1095, ein in Frankreich lebender Soldat, der eines Tages zum Tode verurteilt wird. Weil er sich spontan ein Kreuz in seinen Rücken brennt, überrascht er die extrem katholischen Richter als Zeichen Gottes und wird mit einer Armee von Kreuzrittern nach Jerusalem geschickt. Die Reise läuft jedoch nicht wie geplant, denn Hagen wird verraten und von der Gegenseite festgenommen. Dort trifft er eine Welt, wie er sie sich ganz anders vorgestellt hat und muss sich beim Eintreffen der Kreuzritter entscheiden, auf welcher Seite er steht...
KRITIK
Man mag es schon erahnen: Crusade wäre Königreich der Himmel mit Arnold Schwarzenegger geworden. Doch nicht nur zum Orlando Bloom Film lassen sich Parallelen finden, man erkennt auch Braveheart, Robin Hood, Gladiator und sogar ein Hauch Prince of Persia in der opulenten Geschichte wieder.
Was die Geschichte von anderen unterscheidet, ist der Ton: in einer authentischen, äußerst brutalen und blutigen Welt ist Hagen eine typische Schwarzenegger-Figur: ein großartiger Krieger, muskelbepackt, im Herzen gut und alles mit einem zynischen Grinsen nehmend. Selbst im Angesicht schlimmsten Todes hat er noch Zeit für Oneliner und spuckt dem Schicksal ins Gesicht. Die Action kann sich sehen lassen - viele Kämpfe lockern das Geschehen auf, bis das ganze in einem epischen Angriff auf Jerusalem endet, indem eine gewaltige Armee die Stadt Christi attackiert. Trotz der lustigen Sprüche und starken Action gibt es aber auch einen ernsten Ton. Das Script wirft einen äußerst kritischen Blick auf die christliche Welt des Jahres 1095 und hat zudem viele interessante sozialkritische Aspekte, die sich auch auf heute übertragen lassen. Es wird auch nichts geschont; hier wird gebrandschatzt, versklavt, geschändet, kastriert und gemetzelt was das Zeug hält, ohne jedoch in ärgster Plakativität zu enden. Buddy-Aspekte finden sich in zwei hin und wieder auftauchenden Sidekicks, die ungewöhnlich ausfallen, sowie in einer etwas gezwungen eingebauten Wüstenprinzessin, die dem schrankhaften Hagen natürlich schon beim ersten Blick verfallen ist.
Insgesamt ein bemerkenswertes Mittelalterprojekt, in dem Arnold selbst in erhöhtem Alter noch glänzen könnte. Eine tolle Geschichte, die zur Not auch mit Ersatz verfilmt werden sollte.
:super:
Im Vergleich zu With Wings As Eagles? Weniger ernst, einen Tacken aufwendiger und sicher publikumstauglicher.