Hab die Show gestern geguckt und da qu4d sich ja schon über den TV Bereich ausgelassen hat, konzentriere ich mich eher auf den Film Bereich. Liegt mir eh mehr. Habe zwar für LOST die Daumen gedrückt und war auch eher gegen "Grey's Anatomy", aber an sich habe ich einfach zu wenig davon gesehen, als das ich mich übers US Fernsehen auslassen könnte.
Im Vergleich zu den Oscars sind die Globes mir ein bisschen zu öde. Es fehlt ein verbindendes Element, ein Moderator und Auftritte der Musiker oder so was. Bei den Globes kommen die Menschen mit den Umschlägen auf die Bühne und nennen meist recht unspektakulär die Nominierten. Außerdem vermisste ich kurze Ausschnitte aus den Filmen, wenn die Nominierten vorgestellt wurden, besonders bei den Darstellern.
Ich hab mir mal so ein paar Joel-Awards ausgedacht, um meine Eindrücke zu den Globes kund zu tun:
Größte Enttäuschung:
Best Score - Alexandre Desplat schlägt Clint Mansell. Ein gewöhnlicher Drama-Filmscore überbietet etwas neuartiges, einzigartiges. Ein avantgardistischer Soundtrack, der Klassik mit Rockelementen mischt. Schade.
Größte Freude:
Best Motion Picture Drama - Babel. 7 mal nominiert, gabs den Globe zum Glück in der Hauptkategorie. Inarritus Ansprache war nett und der Film hat es auf jeden Fall verdient. Internationales Kino kann nicht besser gemacht werden.
Größter Ärger:
Supporting Actor - Eddie Murphy bekam den Globe meiner Meinung nach geschenkt. Solche Rollen wie in "Dreamgirls" gibt es genug und nur weil sein eines Lied recht nett klingt und wohl selbst gesungen wurde, gebe ich ihm keinen Golden Globe. Er spielt wohl nicht schlecht, aber eben nicht außergewöhnlich gut, so mein Eindruck. Mein Favorit wäre natürlich Brad Pitt gewesen.
Fragwürdigste Entscheidung:
Best Foreign Language Film - Letters from Iwo Jima, Clint Eastwood. Klar, der Film ist mehr japanisch, als amerikanisch, aber es hat einen faden Beigeschmack, wenn Eastwood und Steven Spielberg den Preis für den besten fremdsprachigen Film bekommen. Die Kategorie wirkt eh wie erzwungene Ausländerquote und jetzt müssen die Amerikaner selbst da die Preise ihren Landsleuten in die Hand drücken. Unglücklich.
Schönste Entscheidung:
Best Actor Drama - Forest Whitaker. Für eine mutige Rolle wurde der etrem sympathische Whitaker geehrt und setzte sich gegen den doppelten diCaprio durch. Tolle Entscheidung. Sehr schön und vor allem sehr menschlich auch seine Dankesrede.
Unspektakulärste Entscheidung:
Best Actress Drama - Helen Mirren, The Queen. Wer sonst? Das war schon lange klar und so wird wohl auch bei den Oscars sein. Noch dazu war auch ihr TV-Globe für "Elizabeth I" absolut erwartet, schon alleine aus Prinzip, weil die Mirren in beiden Fällen die Hauptrolle spielt. Das wäre ja Majestätsbeleidigung. Mirrens Dankesrede war merkwürdig unsicher und irgendwie gezweungen witzig. Dafür hatte sie ein mutiges Outfit.
Tollste Dankesrede:
Meryl Streep - Sympathisch, herzlich, pointiert und glaubwürdig nahm die Golden Globe geübte Streep ihren Preis an. Wunderbar, das hat Spaß gemacht, sich das Anzuschauen.
Peinlichster Auftritt:
Arnold Schwarzenegger überreicht den Preis für "Best Motion Picture Drama"... der Terminator kommt auf Krücken auf die Bühne und zwingt sich regelrecht zu annehmbarem Englisch. Dann muss er die Fünf Namen der nominierten Filme vor sich hin sprechen (ohne Video, da die Filme vorher schon vorgestellt wurden), was gar fürchterlich klingt und dann überreicht er zittert und steif den Globe an die Macher von "Babel". Und als sei das noch nicht genug, hat Arnie das letzte Wort und muss sich wieder zu einem "I'll be back"-Witz zwingen. Peinlich.
Nebenaspekt-Awards:
Miss Golden Globes 2007:
Offiziell Jack Nicholsons Tochter, für mich überraschenderweise Emily Blunt (Der Teufel trägt Prada), die sympathisch wirkte und toll aussah.
Special-Niedlichkeits-Award:
Reese Witherspoon.
Sehr niedlich, die fast geschiedene Reese. Im Zitronengelben Kleidchen und hübschen, normal glatten Haaren, saß sie bei King Jack und lächelte später sehr herzlich auf der Bühne. Ich bin kein Reese-Fan, aber diesen Award hat sie sich verdient.
Reese setzte sich übrigens gegen Evangeline Lilly durch, die leider nicht die Chance bekam, groß zu zeigen, wie gut sie das kann. Aber bei ihr ist es eh schon müßig, das extra zu betonen.
Randbemerkungen:
Martin Scorsese sollte häufiger Dankesreden halten.
Martin Scorsese wird bei den Oscars wohl wieder leer ausgehen.
Naomi Watts kann kein Spanisch, kann das aber schön kaschieren.
Rachel Weisz sieht in rot toll aus.
Jamie Foxx geht mir auf den Keks.
Jamie Foxx muss jeden seiner Kumpels einzeln begrüßen.
Jamie Foxx nuschelt.
Sascha Baron Cohen ist pervers.
Prince steckte im Stau.
Justin Timberlake hat keinen Plan.
Beyonce wirkte fehl am Platz.
Will Ferrel muss zum Friseur.
Tom Hanks hat verlernt, witzig zu sein.
America Ferrera war wunderbar bei der Dankesrede.
America Ferrera spielt leider trotzdem in einer unoriginellen Serie mit.
Bill Nighy ist cool.
Hugh Laurie ist fast genau so cool.
Hugh Grant ist überhaupt nicht cool.
Am Ende hat man sich ganz schön Zeit gelassen, zwischen den letzten vier kategorien.