Ich finde ehrlich gesagt, dass 3-D insbesondere außerhalb Amerikas immer noch sehr populär ist, auch wenn es jetzt in Deutschland nicht ganz so deutlich wird. Jüngstes Beispiel dafür ist Thor, der innerhalb von 2 Wochen bereits 176 Millionen einspielen konnte, was für eine außerhalb Amerikas nicht ganz so populäre Comicfigur schon beeindruckend ist. Auch Sachen wie Gulliver's Reisen und Narnia 3 konnten dank der Einspielergebnisse außerhalb Amerikas doch noch Profit machen (Narnia mehr als Gulliver). Selbst ein Resident Evil 4 wurde zum mit Abstand erfolgreichsten Film der Reihe, was er ausschließlich den Ergebnissen außerhalb Amerikas zu verdanken hatte.
Deshalb kann ich verstehen, dass die Produzenten weiter auf 3-D pochen, selbst wenn es nicht in jedem Markt den erwünschten Erfolg bietet. In Amerika würde ich beispielsweise behaupten, dass 3-D den Erfolg eher etwas nach unten drückt als das es wirklich hilft. Shrek 4 und Narnia 3 sind dort ja ziemlich eingebrochen, Resident Evil 4 war wie gesagt auch nicht erfolgreicher als seine Vorgänger und Gulliver hat dort überhaupt nicht funktioniert. In Ländern wie Russland, Japan oder Großbritannien laufen solche Filme dafür umso besser.
Einzig bei Animationsfilmen habe ich bislang noch nicht das Gefühl, dass 3-D irgendwas bringt, da hier wohl am deutlichsten ist, dass die 3-D-Preise auch für Besucherschwund sorgen, da für Familien solch ein Kinobesuch halt deutlich teurer ist. Toy Story 3 hat letztes Jahr zwar die Milliarde geknackt, aber keiner kann wirklich sagen, ob er das in 2-D nicht auch geschafft hätte. Shrek 2 hat ja auch die 900 Millionen durchbrechen können und bei solch einer populären Reihe wäre das durchaus machbar gewesen. Auffällig ist ja auch, dass Nichtsequel-Animationsfilme wie "Drachenzähmen leicht gemacht", "Ich-Einfach unverbesserlich" oder "Rapunzel" zwar gut bis sehr gut liefen, aber der Unterschied zum Einspiel älterer Animationsfilme kaum erkennbar ist. Da hat 3-D nicht wirklich was gebracht, obwohl sich 3-D bei Animationsfilmen mit am meisten anbietet.
Was jetzt die Zahlen von Deutschland betrifft, so sehe ich das nicht ganz so schlimm. Im letzten Jahr waren halt viele große Blockbuster wie Potter 7.1, Eclipse oder Inception noch in 2-D. Neben Rapunzel und Alice waren aber auch noch Shrek 4 und Ich-Einfach unverbesserlich in den Top 10 , so dass ja doch knapp die Hälfte der Filme auch in 3-D lief.
Das es diese Jahr für 3-D-Produktionen noch eher mau aussieht, liegt wohl auch daran, dass die richtig großen Blockbuster noch nicht gestartet sind. "Green Hornet" hätte auch in 2-D nur ein begrenztes Zielpublikum gehabt und "Tron Legacy" war halt allgemein eine Enttäuschung, was aber nicht umbedingt etwas mit 3-D zu tun haben muss. "Rio" wiederrum dürfte auch darunter gelitten haben, dass das Wetter in den letzten Wochen so gut war und dies insbesondere bei Kinderfilmen eher schadet. Wenn dann "Pirates of the Carribean 4", Potter 7.2 und Kung Fu Panda 2 in Deutschland angelaufen sind, wird die Sache für 3-D-Produktionen aber auch wieder positiver aussehen.
Was jetzt die Zukunft von 3-D angeht, bin ich mir aber auch noch nicht sicher, ob nicht irgendwann überall eine Übersättigung eintritt, aber im Moment sorgt 3-D immer noch für ziemlich gute Zahlen, wenn auch nicht in jedem Markt.
Ich werde in Zukunft wohl größtenteils Animationsfilme oder Motion-Capture-Sachen wie Avatar oder Tim und Struppi in 3-D sehen, während Live-Action-Sachen mich eher wenig reizen. Einzig bei Transformers 3 werde ich diesen Sommer wohl mal eine Ausnahme machen.