Revolvermann
Well-Known Member
UK 1962
Mit: Peter O' Toole, Alec Guinness, Anthony Quinn, Omar Sharif
Regie: David Lean
Handlung:Im Ersten Weltkrieg wird der bislang in Kairo tätige britische Offizier Thomas Edward Lawrence für drei Monate auf die arabische Halbinsel entsandt, um die Entwicklungen um den arabischen Führer Prinz Faisal zu beobachten. Der wenig soldatisch auftretende Lawrence macht sich mit einem Führer auf den Weg, wobei er versucht, sich der Lebensweise des Beduinen anzupassen.Lawrence überredet Sherif Ali, mit ihm und einem kleinen Trupp von 50 Mann unter hohem Risiko die kaum passierbare Wüste Nefud zu durchqueren und so in den Rücken der zur See hin gut geschützten Hafenstadt Akaba zu gelangen...(wiki)
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Noch keinen Thread für den Film? Habe gerade eine ganze Zeit gesucht, weil ich dachte ich hätte schonmal einen Thread zum Film gesehen.
Naja egal. Falls der doch noch auftaucht, könnte man die ja freundlicherweise zusammenfügen.
Habe mir gerade die 227 Minuten der komplett restaurierten Fassung angesehen.
Erstmal zwei kurze Sätze zur technischen Qualität. Es ist eine abolute Referenz BD. Das war die beste Bildqualität, die ich je bei einem Film diesen Alters gesehen habe.
Der Film selbst hat mich gerade erstmal ordentlich weggeblasen. Ein Monumentalepos, welches diesen Namen absolut verdient. Die Reise des Lawrence ist ein unglaublicher Ritt. Die Reise einer Person vom einfachen Mann zum Mythos. Auch geradezu überraschend, wie ambivalent die Figur ist und von O Toole dargestellt wird. Halb begnadeter Taktiker, halb Irrer. Grandios als er, wie ein Kind, mit seinem neuen, traditionell arabischen Gewändern umherläuft und rumspielt. Dann der Wahnsinn in seinen Augen wenn er tausende in die Schlacht führt. Später seinen Vorgesetzten in einfacher Montur beichtet, er habe die Befürchtung, Töten würde ihm gefallen.
Auch Sharif ist toll als pragmatischer Anführer, der Lawrence erst nicht mag, dann vergöttert und schließlich fürchtet.
Alles eingefangen in Bildern, die größer sind als das Leben. Der Spruch "Every frame a painting" kann man hier wörtlich nehmen. Es sind zauberhafte Aufnahmen. Man könnte beinahe zu jeder Zeit auf Pause stellen, sich das angezeigte Bild ausdrucken und an die Wand hängen. Vor allem ist alles echt. Als die Kamera langsam über einen Berg filmt und dann in der weiten Ebene hunderte Zelte erfasst, ist einem bewusst das dort wirklich hunderte Zelte stehen. Mit hunderten Komparsen. Das in einer anderen Szene wirklich ein Zug entgleist.
Man könnte in einigen Szenen, wären sie heute entstanden, gar nicht glauben, dass alles in ihnen echt ist. Im Bonusmaterial wird auch berichtet wie David Lean auf passende Momente wartete. Wie er immer auf der Lauer war nach tollen Motiven und genau den richtigen Sekunden für eine Szene.
Wahrlich ein Meisterwerk in jeder Beziehung.
Leider werden solche Filme heute nicht mehr gemacht. Ebenfalls im Bonusmaterial erklärt Steven Spielberg das der Film heute wohl 285 Millionen Dollar kosten wurde und mit Sicherheit CGI eingesetzt werden würde. Wobei es, wie er sagt, ein Fevel wäre. Als würde National Geografic einen Hubscharauber zu den Viktoriafällen schicken wollen, für atemberaubende Aufnahmen und ein Typ käme um die Ecke und sagt "Ach das können wir auch digital machen". Aber der Zuschauer merkt es. Alles Spielbergs Worte, der ja selbst auch gerne auf die neueste Technik zurückgreift. Aber man versteht, wie er es meint.
Jedenfalls ist "Lawrence von Arabien" einer der ganz großen Kinofilme aller Zeiten. Von der Ausstattung,über den Schnitt, bis zum Score - ein Riese.
10/10
Mit: Peter O' Toole, Alec Guinness, Anthony Quinn, Omar Sharif
Regie: David Lean
Handlung:Im Ersten Weltkrieg wird der bislang in Kairo tätige britische Offizier Thomas Edward Lawrence für drei Monate auf die arabische Halbinsel entsandt, um die Entwicklungen um den arabischen Führer Prinz Faisal zu beobachten. Der wenig soldatisch auftretende Lawrence macht sich mit einem Führer auf den Weg, wobei er versucht, sich der Lebensweise des Beduinen anzupassen.Lawrence überredet Sherif Ali, mit ihm und einem kleinen Trupp von 50 Mann unter hohem Risiko die kaum passierbare Wüste Nefud zu durchqueren und so in den Rücken der zur See hin gut geschützten Hafenstadt Akaba zu gelangen...(wiki)
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Noch keinen Thread für den Film? Habe gerade eine ganze Zeit gesucht, weil ich dachte ich hätte schonmal einen Thread zum Film gesehen.
Naja egal. Falls der doch noch auftaucht, könnte man die ja freundlicherweise zusammenfügen.
Habe mir gerade die 227 Minuten der komplett restaurierten Fassung angesehen.
Erstmal zwei kurze Sätze zur technischen Qualität. Es ist eine abolute Referenz BD. Das war die beste Bildqualität, die ich je bei einem Film diesen Alters gesehen habe.
Der Film selbst hat mich gerade erstmal ordentlich weggeblasen. Ein Monumentalepos, welches diesen Namen absolut verdient. Die Reise des Lawrence ist ein unglaublicher Ritt. Die Reise einer Person vom einfachen Mann zum Mythos. Auch geradezu überraschend, wie ambivalent die Figur ist und von O Toole dargestellt wird. Halb begnadeter Taktiker, halb Irrer. Grandios als er, wie ein Kind, mit seinem neuen, traditionell arabischen Gewändern umherläuft und rumspielt. Dann der Wahnsinn in seinen Augen wenn er tausende in die Schlacht führt. Später seinen Vorgesetzten in einfacher Montur beichtet, er habe die Befürchtung, Töten würde ihm gefallen.
Auch Sharif ist toll als pragmatischer Anführer, der Lawrence erst nicht mag, dann vergöttert und schließlich fürchtet.
Alles eingefangen in Bildern, die größer sind als das Leben. Der Spruch "Every frame a painting" kann man hier wörtlich nehmen. Es sind zauberhafte Aufnahmen. Man könnte beinahe zu jeder Zeit auf Pause stellen, sich das angezeigte Bild ausdrucken und an die Wand hängen. Vor allem ist alles echt. Als die Kamera langsam über einen Berg filmt und dann in der weiten Ebene hunderte Zelte erfasst, ist einem bewusst das dort wirklich hunderte Zelte stehen. Mit hunderten Komparsen. Das in einer anderen Szene wirklich ein Zug entgleist.
Man könnte in einigen Szenen, wären sie heute entstanden, gar nicht glauben, dass alles in ihnen echt ist. Im Bonusmaterial wird auch berichtet wie David Lean auf passende Momente wartete. Wie er immer auf der Lauer war nach tollen Motiven und genau den richtigen Sekunden für eine Szene.
Wahrlich ein Meisterwerk in jeder Beziehung.
Leider werden solche Filme heute nicht mehr gemacht. Ebenfalls im Bonusmaterial erklärt Steven Spielberg das der Film heute wohl 285 Millionen Dollar kosten wurde und mit Sicherheit CGI eingesetzt werden würde. Wobei es, wie er sagt, ein Fevel wäre. Als würde National Geografic einen Hubscharauber zu den Viktoriafällen schicken wollen, für atemberaubende Aufnahmen und ein Typ käme um die Ecke und sagt "Ach das können wir auch digital machen". Aber der Zuschauer merkt es. Alles Spielbergs Worte, der ja selbst auch gerne auf die neueste Technik zurückgreift. Aber man versteht, wie er es meint.
Jedenfalls ist "Lawrence von Arabien" einer der ganz großen Kinofilme aller Zeiten. Von der Ausstattung,über den Schnitt, bis zum Score - ein Riese.
10/10