Ja, habe ich. Ich dachte wirklich, dass sie es hier hätten schaffen wollen einen Superhelden derart real in unsere Gegenwart zu implementieren, dass man wie gefesselt den Auftritten Supermans entgegen fiebert. Als Batman in Batman Begins oder The Dark Knight jeweils seinen ersten Auftritt hat, da vibrierte mein Fan-Herz vor Freude. Es war die ganzen Filme über das Gefühl dar, dass mit dem STRIKE eines solchen Helden in unserer Zeit niemand rechnen würde. Batman war einfach gnadenlos DA und hat Dinge durchgezogen, die andere mit Ehrfurcht erstarren ließen. Keine Hemmungen, keine Ladefehler, ein Auftritt, der Donnerschlägen gleichte.
Sowas habe ich bei Man of Steel ähnlich, noch ausgeprägter, erwartet. Die Trailer und Spots versprachen, dass hier ein Gewitter der Weltöffentlichkeit vorgestellt wird und dieser Mann vor keiner Situation halt machen wird, um Menschenleben zu retten. Aber weder er, noch Zod wurden in einer entsprechend einprägsamen Minute vorgestellt. Niemand stand vor dem Mikro wie Kommisar Gordon und hat erklärt, warum und weshalb die Weltöffentlichkeit hier eigentlich den Tod von Millionen Einwohnern verkraften muss, wer der kraftvolle Mann ohne Lächeln eigentlich ist. Ganz im Gegenteil, es ist alles solala. Hier weiß man am Ende nicht einmal in welchem Umfang der Film wirkt, was einem verheimlicht werden soll und wird in einen traumatisieren Übergang (Clark auf einmal im Büro von Louis und der neue im Team) gerissen, der mir irgendwie den letzten Hang zur Realität nahm. Spätestens ab da war klar, dass hier so wenig Realität herrscht, dass selbst die ersten beiden Donner-Filme mehr Grounding boten, als dieser Szenenzusammenschnitt. Danach war der Film zuende, ohne wirkliches Ende. Ich habe aber einen Moment des Films in Erinnerung, der mir das Herzblut ein wenig warm werden ließ: Das war als Superman den Bus vor sich wegdrückt und erstmalig vor dem Militär steht, nur um sich anschließend einen banalen Gruß gefallen lassen zu müssen und nach oben hin weg zu donnern. Sonst war da kein Moment, wo man sich die Hände rieb als Superman endlich auftauchte und sein Ding durchzog. Nicht einmal nach der Kirchenszene, als er seine größte und wichtigste Entscheidung traf. Das Verhör, der Gang dort hin, es war so kühl inszeniert, dass man gar den Eidnruck hatte, sowas wäre alltäglich beim US-Militär. Keine Gesichter, die fragend schauen, keine jubelnden und ängstlichen Personen, alles so allglatt und abgespielt, dass ich es schon während des ersten Kinobesuches nicht mochte. Da der Film viele mystsiche Science Fiction bot, hätte vermutlich eine Szene wie in
SIGNS , wo ihn die Menschen dabei beobachten, wie er unglaubliches tut oder am Himmel schwebt, mehr gebracht, als diese kühle Auftragsmission fürs Militär. Nur so als Gedanke, muss nicht jedem gefallen, aber ich hatte den ganzen Film über diesen einprägsamen Auftritt gesucht. Kurzum: Man hätte ihn eindrucksvoller präsentieren können. Da war Donners Variante 100000000 mal eindrucksvoller.
Aber nehmt meine Kritik nicht zu ernst; ich bin diesbezüglich sowas von gehyped worden, dass ich im Nachgang ein gutes Beispiel dafür bin, wie hart man als lebenslanger Fan dieser Figur landen kann.