Man of Steel (DC Extended Universe) [Kritik]

Metroplex

Well-Known Member
Woodstock schrieb:
dmkoo schrieb:
Ihr schaut das im Kino auf deutsch? Wie soll man dann die Bewertungen ernst nehmen... O.o

Nichts gegen dich aber manchmal sind deine Kommentare zum abgewöhnen. Natürlich schauen wir es auf deutsch! Nicht alle von uns Leben in Großstädten wo es immer Vorstellungen im O-Ton gibt. Vorallem unsere Kritiker haben selten das Glück zur Premiere einen Film im O-Ton zu sehen.

Er mag es vielleicht etwas gar radikal ausgedrückt haben, aber ich weiss was er meint.
Ich kann mir auch nicht recht vorstellen wie man zb die schauspielerische Leistung bewerten kann, wenn man sie doch quasi ohne Ton gesehen hat?
Auch wenn jemand der sich Filme nur in der Synchro ansieht sagt er wäre Fan von, sagen wir zum Beispiel Johnny Depp. Das ist doch dann eher ein "Ich mag das Gesicht von Johnny Depp"?

Die Synchro verfälscht ungemein viel an einem Film. Ich bringe immer das Beispiel Gandalf in Lord of the Rings. Ich war damals so begeistert vom ersten Teil dass ich meinen Vater in's Kino geschleppt habe. Ihm zuliebe in die deutsche Version. Als dann die im Original so geniale "You shall not pass!" Szene kam war es mir fast peinlich dass ich ihm so davon vorgeschwärmt hatte. Oder Optimus Prime der in der deutschen Fassung wie ein alter Mann klingt.
Oder nur schon Schwarzenegger dessen kompletter Akzent verloren geht, genau wie bei all den Briten die sich gerade dadurch von den US-Schauspielern abheben.

Ausserdem, wenn man sich mal an OV gewöhnt hat, klingen Synchroversionen einfach immer nach Telefonzelle. Es kommt irgendwie keine (achtung erfundener Begriff) akustische Dreidimensionalität rüber.

Um nicht ganz off Topic zu sein:
Ich habe mir den Film am Freitag angesehen und bewusst bis jetzt nichts dazu geschrieben.
Hätte ich den Film sofort nach der Sichtung kommentieren müssen, wäre wohl nicht viel gutes dabei heraus gekommen, im ersten Moment war ich leider ziemlich enttäuscht.
Ich habe den Film seit der ersten Ankündigung intensiv verfolgt und habe mich wirklich sehr darauf gefreut. Die Trailer machten alle einen sehr guten Eindruck und ich konnte mich mittlerweile sogar damit abfinden dass wir das alte Theme nicht zu hören kriegen.
Aber irgendwie war alles anders als ich es mir vorgestellt habe. Szenen, die im Trailer noch absolut episch und "gross" wirkten, wurden im Film schlicht verschwendet.
zB als Superman das erste mal im Kostüm aus dem Raumschiff tritt, das war doch ein Witz? Das wäre DIE epische Szene, DIE Gändehautszene des Filmes gewesen, aber sie hat sowas von überhaupt nicht funktioniert... als ich das gesehen habe war ich wirklich sehr enttäuscht. Oder als Superman über den Soldaten schwebt um sich zu stellen. Allgemein die ganze Szene da mit dem Verhör. Einfach verschwendet und "klein".
Auch der neue Soundtrack hat, zumindest bei mir, überhaupt nicht funktioniert. Ich kann mich heute an keine einzige Stelle des Soundtracks mehr erinnern.
Es muss ja nicht unbedingt das alte Theme sein, aber wenigstens irgend eine erkennbare Melodie wäre schon schön gewesen.

Die Action war cool anzusehen und endlich konnte man mal auf der Leinwand bewundern wieviel Kraft in Superman steckt, aber es hat einfach was gefehlt.
Ich hatte nach dem Kinobesuch das selbe leere Gefühl wie ich es in letzter Zeit so oft hatte bei grossen Actionfilmen.
Zum Beispiel Expendables 2, oder um den bereits von anderen erwähnten Vergleich zu wiederholen: Transformers 3. Diese Filme fühlten sich für mich gar nicht nach wirklichen Filmen an, sondern als Aneinanderreihung cooler Szenen.
Man kann sich zwar an viele einzelne tolle Szenen erinnern, aber einen Film hat man nicht gesehen.

Nunja, mittlerweile ist das Wochenende vorbei und nach dem lesen der vielen Meinungen hier, denke ich ich sollte mir den Film nochmal ansehen. Jetzt da ich weiss was mich erwartet hätte der Film wohl eher eine Chance neutral bewertet zu werden.
Der Film hatte ja durchaus auch seine guten Seiten.
Achja, ich habe auch irgendwie das Gefühl genau den Teil der Story gesehen zu haben welcher am uninteressantesten war. Liebend gerne hätte ich zb ein Prequel welches nur auf Krypton spielt! Planet und die Kultur waren sehr interessant dargestellt. Oder dann ein Film der da ansetzt, wo Man of Steel endet.
Ich freue mich jedenfalls schon auf's Sequel :smile:

Fun Fact: Ich hab die ersten 15min mit 3D Brille geschaut, bis mich meine Freundin darauf hingewiesen hat dass man sie gar nicht braucht. Nachdem ich mich dann im Kino umgesehen und vergewissert habe dass wir tatsächlich die einzigen mit 3D Brille waren, hab ich sie abgelegt und erfreut festgestellt dass der Film nicht nur in der OV, sondern auch in 2D gezeigt wurde :ugly:
Zum Glück sassen wir in einer Loge, so hat's immerhin keiner gesehen xD
 

McKenzie

Unchained
OT
Hm. Ich schau ja mittlerweile auch so gut wie alles nur noch original. Aber grad Gandalfs deutsche Stimme in HDR finde ich eine der besten Synchros überhaupt, und gefällt mir mindestens so gut wie McKellens schon großartige Stimme. :smile:
 

Constance

Well-Known Member
Îch kann mir einfach beides anschauen.

Nur ist das mim original immer so ne sache, wenn wir zusammen hier schauen, kann ich leider keinen englischen Film vorsetzen...
 

dmkoo

New Member
Woodstock schrieb:
dmkoo schrieb:
Ihr schaut das im Kino auf deutsch? Wie soll man dann die Bewertungen ernst nehmen... O.o

Nichts gegen dich aber manchmal sind deine Kommentare zum abgewöhnen. Natürlich schauen wir es auf deutsch! Nicht alle von uns Leben in Großstädten wo es immer Vorstellungen im O-Ton gibt. Vorallem unsere Kritiker haben selten das Glück zur Premiere einen Film im O-Ton zu sehen.
Reg dich mal wieder ab. Jeder kann den Film so schauen wie er möchte, aber zumindest ich persönlich kann Bewertungen nicht ernst nehmen, wenn sie lediglich auf einer deutschen Version basieren. Ist in diesem Falle egal, da ich den Film schon selber gesehen habe und bewerten kann, aber wenn dies nicht der Fall wäre, dann würde mich das schon interessieren, ob der "Kritiker" das Original gesehen hat, oder irgendne vermutlich mal wieder verhunzte Synchro...
 

nebomb

Well-Known Member
Alter Verwalter, was für ein Quark. Das ist eine DEUTSCHE Seite, die meisten Kinobesucher in DEUTSCHLAND schauen die Film im DEUTSCHEN Kino auch in der Sprache DEUTSCH also warum sollte man dann einen Film im OT bewerten? Ist für 95 - 90 % der Besucher dieser Seite doch völlig uninteressant.

Es gibt Leute die können Bewertungen mit deutscher Synchro nicht ernst nehmen und ich kann Leute nicht ernst nehmen die so einen Quark erzählen... damit stehts 1:1 *fg*
 

Revolvermann

Well-Known Member
Eine schauspielerische Darstellung ist doch soviel mehr als die Stimme. Klar gehört das dazu aber jemandem vorzuwerfen man würde seine Kritik nicht ernst nehmen weil er den Film nicht im O-Ton gesehen hat halte ich auch für Quatsch. Er bewertet halt den Film mit Synchro.
Ganz abgesehen davon sind all die Aspekte eines kompletten Spielfilms so zahlreich und vielseitig das die Stimme der Schauspieler nur einen minimalen Teil ausmacht.
Ich schaue gerne Filme auf Englisch und es gibt auch welche ,vor allem ältere, dessen Synchro ziemlich verhunzt ist. Oftmals sind die Stimmen aber einfach Gewöhnungssache.
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Metroplex schrieb:
Die Synchro verfälscht ungemein viel an einem Film. Ich bringe immer das Beispiel Gandalf in Lord of the Rings. Ich war damals so begeistert vom ersten Teil dass ich meinen Vater in's Kino geschleppt habe. Ihm zuliebe in die deutsche Version. Als dann die im Original so geniale "You shall not pass!" Szene kam war es mir fast peinlich dass ich ihm so davon vorgeschwärmt hatte.
Öh....und was genau findest du in der deutschen Synchro da jetzt peinlich?
Da ich im Kino ausschließlich in deutscher Synchro gucke, habe ich auch den Film bei erster Sichtung mit Synchro gesehen und fand das "DU....KANNST NICHT....VORBEI!" schon ziemlich großartig.
 
D

distace

Guest
- Die Szenen auf Krypton sind zu lange.
- Mir fehlt der Kontakt von ihm zur Bevölkerung, das sieht man zu wenig.
- Bin enttäuscht von Hans Zimmer. Warum bringt er den besten Track (das Theme) erst im Abspann??

7/10
 

Metroplex

Well-Known Member
Revolvermann schrieb:
Eine schauspielerische Darstellung ist doch soviel mehr als die Stimme. Klar gehört das dazu aber jemandem vorzuwerfen man würde seine Kritik nicht ernst nehmen weil er den Film nicht im O-Ton gesehen hat halte ich auch für Quatsch. Er bewertet halt den Film mit Synchro.
Ganz abgesehen davon sind all die Aspekte eines kompletten Spielfilms so zahlreich und vielseitig das die Stimme der Schauspieler nur einen minimalen Teil ausmacht.
Ich schaue gerne Filme auf Englisch und es gibt auch welche ,vor allem ältere, dessen Synchro ziemlich verhunzt ist. Oftmals sind die Stimmen aber einfach Gewöhnungssache.

Dass man die Kritiken nicht ernstnehmen kann habe ich ja nie gesagt, ich finde nur die Synchro verfälscht den Film und die Kritik bezieht sich auf die synchronisierte Fassung.
Würde zB eine auf der Synchro basierende Kritik behaupten dass die Gags in Austin Powers nicht funktionieren, DANN hätte ich eher ein Problem mit der Kritik. Eine britische Komödie die so sehr auf Wortwitz basiert wie Austin Powers kann man unmöglich in der Synchro mit dem selben Massstab (Original mit 3 S) wie das Original bewerten.
Das ist als würde man sich das neue Black Sabbath Album in einer von deutschen Rentnern nachgesungenen Version anhören und dann den Gesang bemängeln.
 

semperfi

Well-Known Member
ok ich muss es los werden.....

dieser film war mal echt ganz stark........ natürlich war dieser nicht besonders tiefgründig aber man kann nicht auf alles setzen.......

das zack snyder diesen film gedreht hat merkt man einfach.......extreme schöne bilder.......ein toller hans zimmer soundtrack, dessen bestes hauptmotiv immer wieder eingespielt wurde........das einzige was mir gefehlt hat war diese komische liebesbeziehung zwischen superman und louis lane....das ging mir erlich gesagt ein bisschen zu schnell.... und lawrence fishbourne hätte ruhig öfters auftauchen können ( ich mag das pummelchen:squint:)

und besonders hervorheben möchte ich die maske von antje traue.....diese augen......ich bin immernoch hin und weg.......diese frau ist noch nie so hervorgestochen wie in diesem film......

naja zum schluss komme ich noch zu den effkten, die ja astrein sind und mit den avengers das beste sind was ich bis jetzt gesehen habe....... und dann dieses ganze chaos am ende...... ich liebe ja solche filme, wo nur noch effkte zu sehen sind......(pacific rim muss der hammer werden:squint:)

insgesamt 9,5 von 10 Supermännern
 
D

distace

Guest
TheRealNeo schrieb:
distace schrieb:
- Bin enttäuscht von Hans Zimmer. Warum bringt er den besten Track (das Theme) erst im Abspann??

Kommt auch im Film öfters... :nene:
äh, nein... ich meine gleich den track am anfang der endcredits. kommt nie im film vor :sad: der track heisst "an ideal of hope" und ist auch auf dem soundtrack (score) leider nicht zu finden.

EDIT: muss mich korrigieren, der track heisst auf dem score "What Are You Going To Do When You Are Not Saving The World", kommt jedoch trotzdem erst am schluss beim abspann.
 

Revolvermann

Well-Known Member
@ Metroplex
Metroplex schrieb:
ass man die Kritiken nicht ernstnehmen kann habe ich ja nie gesagt,

Nein hast du nicht. Das bezog sich auch auf dmkoo. Der hat das geschrieben.
Zur Synchronisation wurde schon ewig viel geschrieben. Auch ich habe in dem betreffendem Thread schon meine Meinung kundgetan und ja der O-Ton ist insbesondere bei Komödien so gut wie immer besser. Ändert aber nichts daran das ich dmkoo's Aussage nicht nachvollziehen kann.
 

gimli

Elbenfreund
Ich habe den Film am Wochenende auch gesehen, bin mir aber immer noch nicht sicher, wie ich den Film nun genau finden soll. Als Einstiegsfilm finde ich ihn ok, aber wirkliche Höhenflüge hat er leider noch nicht erreicht.
Dabei funktioniert der Film in den ersten zwei Dritteln eigentlich recht ordentlich. Man hat einen guten Ansatz gefunden um die Superman-Geschichte neu zu erzählen ohne diese dabei komplett neu erfinden zu müssen. Auch die Darsteller sind durch die Bank gut besetzt und Henry Cavill ein würdiger neuer Superman.
Nicht wirklich begeistern konnte ich mich hingegen fürs Finale. Dabei ist Snyders Regiestil, dem ich noch nie irgendetwas abgewinnen konnte, gar nicht mal so das große Problem, zumal er diesen auch etwas dämpfte. Auf seine oftmals komplett sinnfreien Zeitlupenaufnahmen verzichtet er sogar. Aber trotzdem hat für mich beim großen Finale irgendetwas gefehlt. Es explodiert zwar ständig irgendetwas, es fliegen immer wieder irgendwelche Flugobjekte umher und der Sound auf die maximalste Maximalstufe gedreht, aber so wirklich Spannung und Emotionen kamen dabei nicht auf. Hinzu kam, dass mir im Finale ein wenig die normalen Menschen gefehlt haben, die hier um ihr Leben kämpfen. Stattedessen wirkte Metropolis manchmal fast wie eine Geisterstadt. Es gibt den Daily Planet, aber mehr hat man von der Stadt bislang kaum gesehen und dadurch fühlt sich das Finale etwas unterkühlt an. Allgemein fühlt sich Metropolis in diesem Film noch etwas befremdlich an. Da Superman aber noch nicht wirklich in dieser Stadt angekommen ist, ist dies vielleicht sogar ganz in Ordnung. Ich hoffe nur, dass man dies dann in einem Sequel geeignet aufgreift.
Ansonsten war ich aber auch von General Zod enttäuscht, der meiner Meinung nach mehr Potential gehabt hätte. Jor-El erwähnt zwar in der ersten Hälfte mal, dass Zod mal ein großartiger Mann war, der sich in ein Monster verwandelt hat, doch leider wird im Film nie gezeigt, dass er mal wirklich ein großartiger Mann war, sondern bleibt die ganze Zeit das Monster. Hier hätte etwas mehr Backstory gutgetan um den Charakter interessanter zu gestalten.
Ansonsten bleibt noch Hans Zimmers Score übrig. Dieser ist ok und stört im Film nicht, aber wirklich Gänsehaut erzeugte er nie wirklich, was bei Zimmer in letzter Zeit leider öfter der Fall ist.
So gesehen gibt es beim neuen Superman noch einiges an Steigerungspotential für eine Fortsetzung. Teil 1 ist insgesamt in Ordnung, aber noch mal solch ein Film wäre mir dann doch zu wenig.
 

Dr.WalterJenning

Düsterer Beherrscher
Ich habe ihn heute bereits zum zweiten Mal gesehen. Nach der Erstsichtung hätte ich ihm, auch wenn es schwer fällt, Filme in Punkten zu werten, maximal 7/10 gegeben. Meine größten Kritikpunkte hierbei waren:

- Kein prägnantes bzw. hörbares, musikalisches Thema des Helden im Hauptfilm
- Zu actionlastig und im Gegensatz zu emotionslos
- Lois Lane wurde vergeudet und ihr Charakter trägt nahezu nichts zum Film bei
- Der naive Charakter Supermans wurde nicht porträtiert

Durch die Zweitsichtung konnte 'Man Of Steel' nahezu alle Kritikpunkte ausmerzen. Der Film wirkte runder, stimmiger und insgesamt in gewissem Maße gereifter als noch nach der Erstsichtung. Der Score, auch wenn das Thema lediglich angedeutet wurde, trägt und unterstützt den gesamten Film und wirkt in den betreffenden Szenen höchst emotional ohne in Kitsch oder plakativen Pathos auszuarten. Die Action steigert sich bis zum Finale, sobald Kal-El auf der Erde angelangt ist. Man pendelt ausgewogen von handlungstreibenden, dramaturgisch- relevanten Rückblenden, die die Adoleszenz, die Charakterbildung oder auch Mannwerdung des Stählernen beleuchten und dem Geschehen im Jetzt hin und her. Die Bilder inklusive der Effekte werden nie-, zumindest in der 2D-Version, unübersichtlich und sind qualitativ mit das Beste, was das Kino heutzutage zu bieten hat.

Auch die Distanzierung vom eigentlich naiven, simplen Charakter Supermans tut 'Man Of Steel' gut. Ohne diesen wichtigen Schritt wäre die Geschichte um Superman, ein Kind zweier Eltern, der seinen angedachten Platz- beinahe wie ein Jedermann, auf und in dieser Welt sucht und letztendlich auch findet, wenig nachvollziehbar, respektive nachempfindbar gewesen.

Bestehen bleibt jedoch die sträflich vernachlässigte Figur der Lois Lane, die Anfangs noch stark und selbstbewusst, im Filmverlauf jedoch immer mehr zum Fräulein in Nöten verkommt. Das ist Schade, hatte man doch in Amy Addams einen starken Charakter in einer talentierten, reifen Darstellerin gefunden. Sie hätte mehr gekonnt als das. Dieser Punkt, zusammen mit eigentlich nicht erwähnenswerten Kleinigkeiten wie eine spezielle, unnötig- patriotismustriefende Szene ("Ich komme aus Kansas..."), die in einem evtl. Extended Cut gerne der Schere zum Opfer fallen darf kann ich nun reinen Gewissens 8,5/10 Punkte vergeben.
 

Constance

Well-Known Member
Dr.WalterJenning schrieb:
Ich habe ihn heute bereits zum zweiten Mal gesehen. Nach der Erstsichtung hätte ich ihm, auch wenn es schwer fällt, Filme in Punkten zu werten, maximal 7/10 gegeben. Meine größten Kritikpunkte hierbei waren:

- Kein prägnantes bzw. hörbares, musikalisches Thema des Helden im Hauptfilm
- Zu actionlastig und im Gegensatz zu emotionslos
- Lois Lane wurde vergeudet und ihr Charakter trägt nahezu nichts zum Film bei
- Der naive Charakter Supermans wurde nicht porträtiert

Durch die Zweitsichtung konnte 'Man Of Steel' nahezu alle Kritikpunkte ausmerzen. Der Film wirkte runder, stimmiger und insgesamt in gewissem Maße gereifter als noch nach der Erstsichtung. Der Score, auch wenn das Thema lediglich angedeutet wurde, trägt und unterstützt den gesamten Film und wirkt in den betreffenden Szenen höchst emotional ohne in Kitsch oder plakativen Pathos auszuarten. Die Action steigert sich bis zum Finale, sobald Kal-El auf der Erde angelangt ist. Man pendelt ausgewogen von handlungstreibenden, dramaturgisch- relevanten Rückblenden, die die Adoleszenz, die Charakterbildung oder auch Mannwerdung des Stählernen beleuchten und dem Geschehen im Jetzt hin und her. Die Bilder inklusive der Effekte werden nie-, zumindest in der 2D-Version, unübersichtlich und sind qualitativ mit das Beste, was das Kino heutzutage zu bieten hat.

Auch die Distanzierung vom eigentlich naiven, simplen Charakter Supermans tut 'Man Of Steel' gut. Ohne diesen wichtigen Schritt wäre die Geschichte um Superman, ein Kind zweier Eltern, der seinen angedachten Platz- beinahe wie ein Jedermann, auf und in dieser Welt sucht und letztendlich auch findet, wenig nachvollziehbar, respektive nachempfindbar gewesen.

Bestehen bleibt jedoch die sträflich vernachlässigte Figur der Lois Lane, die Anfangs noch stark und selbstbewusst, im Filmverlauf jedoch immer mehr zum Fräulein in Nöten verkommt. Das ist Schade, hatte man doch in Amy Addams einen starken Charakter in einer talentierten, reifen Darstellerin gefunden. Sie hätte mehr gekonnt als das. Dieser Punkt, zusammen mit eigentlich nicht erwähnenswerten Kleinigkeiten wie eine spezielle, unnötig- patriotismustriefende Szene ("Ich komme aus Kansas..."), die in einem evtl. Extended Cut gerne der Schere zum Opfer fallen darf kann ich nun reinen Gewissens 8,5/10 Punkte vergeben.
Dem würde ich zustimmen. 2t Sichtung erfolgt allerdings, zumindest bei mir, erst am 6.7 - wenn der Magen mit Spaceburgern befüllt ist :>
 

Sesqua

Lebt noch
Kurz gesagt: mir hat er gefallen und bekommt 7,5/10 Punkten.
Optisch sehr ansprechend und Fantasievoll umgesetzt.
Story kann man keine neue erzählen da sie ja schon x mal gibt.
Das "neuere" war die Vorgeschichte. Die kindheit Ham Sa sich gespart und dann gabs noch action.
Storytechnisch bei den kurzen Rückblicken konnt ich nicht drum rum an smallville zu denken.
Aber wie gesagt Story is immer das selbe. Ich bevorzug halt Serien weil sie Ansicht mehr Zeit haben als ein Film. So auch hier mein Punkte abzug. Einfach zu wenig Zeit um eine emotionale Bindung mit sen charaktern einzugehen. So bleibt es oberflächlich mit action und ner Hammer Optik und einer sehr schönen scfi Welt.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
So ist diesmal wirklich schwer das irgendwie in Worte zu fassen, ohne abzuschweifen...

Der beste Juni-Start aller Zeiten, ein bereits angekündigtes Sequel...was kann da noch schiefgehen? Der Film selber vielleicht. „Man Of Steel“ ist nicht das wuchtige Epos geworden, dass sich viele erhofft hatten. Mehr ein Effekte-Showreel, indem sich das Nolan'sche Element (noch) nicht durchsetzen kann. Regisseur Zack Snyder will viel, doch scheitert teilweise an zu hohen Ambitionen und verlässt sich dann mehr auf die Effekte aus dem Computer, als auf seine Charaktere und ihre Geschichten.

Regie: Zack Snyder
Cast: Henry Cavill, Michael Shannon, Russel Crowe, Amy Adams, Laurence Fishburne, Kevin Costner, Diane Lane, Antje Traue uvm.

Zuletzt versuchte sich Bryan Singer an einem Neustart des Superman-Franchises im 21.Jahrhundert. Dabei kam mehr eine Hommage und quasi Fortsetzung der ersten beiden Filme mit Christopher Reeve raus, die weder alle Kritiker, noch das Publikum für weitere Abenteuer begeistern konnte. Das Gesamteinspiel von 400 Millionen Dollar, waren angesichts eines Budgets von über 200 Millionen leider (leider, weil ich den Film mag) zu keinem weiteren Abenteuer dieser Superman-Vorstellung. So entschied man sich dafür im August 2008 für einen kompletten Reboot und wollte somit ganz bei Null beginnen. Man holte sich dafür den comicerfahrenen Zack Snyder (300, Watchmen), Schreiberling David S. Goyer, der sich neben Jonathan Nolan für die Skripte von Christopher Nolans „Batman“-Filme verantwortlich zeichnete. Nolan, der hier auch als Produzent fungiert, war dann auch das große Vorbild von Warner für den Neustart. Modernder, düsterer, realistischer. Das Kredo, dass Warner bei den Batman-Filme ein Gesamteinspiel von über 2,5 Milliarden Dollar brachte. Doch damit nicht genug, darüber hinaus soll es der erste Film der „Justice League“ werden, quasi DC Pendant zu Marvels „Avengers“-Helden. Diesbezüglich hält sich „Man of Steel“ noch sehr zurück, wobei dieser sich auch schon mitten in der Produktion befand, als Warner, nach dem Riesenerfolg von den „Avengers“ schnell reagierte. 2015 soll der „Justice League“ kommen, laut Snyder sollte aber erst ein zweiter „Man of Steel“ davor kommen. Mal schauen, wie man sich diesbezüglich entscheiden wird.

Wie der erste Superman, eröffnet der Film auf Krypton, der Heimatstadt von Superman und auch seiner leiblichen Eltern. Schon hier zeigt Snyder und sein Team ziemlich schnell auf, dass sie deutlich mit den Traditionen brechen. Das ist manchmal ganz erfrischend, nicht immer aber auch geglückt. Krypton ist nun nicht mehr nur ein karger Planet aus hohen Felsen und Kristallen (Krypton und die Kristalle spielen nie eine Rolle in diesem Film), sondern ein bewohnter Planet mit schwebenden Häusern und Kreaturen. Manch einer mag dies auch für Zack Snyders Showreel sehen für die Star Wars-Produzenten. Dabei ist der Prolog aber sehr gelungen, er nimmt sich überraschend viel Zeit (die man nachher vermisst), um uns die Welt und das Credo von Krypton und seinen Mitbewohnern nahe zu bringen. Die Welt steht kurz vor ihrem Untergang und Jor-El (Russel Crowe) schickt seinen Sohn Kal-El (der erste seit hunderten von Jahren, der nicht via Geburtenkontrolle das Licht der Welt erblickte) Richtung Erde, im Gepäck das reine Erbgut der Kryptonier. Hier hat auch schon General Zod (Michael Shannon), doch er wird erst mal in die sogenannte Phantom-Zone geschickt, bevor er Kal-El zur Erde folgen kann.

Und schon befinden wir uns im Jetzt. Ähnlich wie bei „Watchmen“ erzählt Snyder den Film mit Flashbacks gespickt. Die Gewichtung und Sortierung ist dabei aber nicht immer wirklich gelungen. Manchmal wirken sie sehr belehrend um das was gerade im Jetzt passiert zu erklären und oft stören sie auch den Fluss und das Tempo des Films. Es ist natürlich die große Frage, ob eine rein chronologische Erzählung diesmal besser gewesen wäre, denn was noch bei „Watchmen“ funktioniere und auch die bessere Wahl war, ist hier leider ein Negativpunkt. Der Film ist allgemein sehr zerfahren. Nach dem Prolog scheint eine Flut von Informationen und Personen auf einen zuzukommen, aber außer Superman bekommt leider nie jemand wirklich viel Zeit gewidmet. Ein Sammelsurium an Nebencharakteren, die aber mehr Mittel um Zweck sind. Lois Lane ist auch hier Supermans Love Interest, begibt sich dabei aber dauerhaft in Lebensgefahr und wird dann auch dabei mehr gerettet, als selbst zu retten.
Man mag an anderer Stelle diskutieren, inwiefern der neue Superman sich für die Menschheit einsetzt oder nicht. Es führte jedenfalls zu hitzigen Diskussion, wie es beim (immer wieder gern) überladenen Showdown zu massenhaft Kollateralschaden kommt und Superman nichts dagegen tun kann/will bzw. diesen sogar selbst fördert.

Darstellerisch konnte Zack Snyder aus dem vollen Schöpfen. Henry Cavill ist physisch und auch charakterlich der Rolle des Superman gewachsen, wie er den Reporter Clark Kent gibt, wird mal wohl erst im zweiten Film raus finden. Michael Shannon als General Zod leidet ein wenig unter seiner geringen Screen-Time. Er schafft es wohl mit einfachen Blicken zu zeigen, dass er nicht immer hundert Prozent von seiner Vorgehensweise überzeugt oder mit ihr zufrieden ist, aber im Grunde ist er auch teilweise unterfordert und man hätte mehr Zeit mit, für ihn gewünscht. Bei seinem Gefolge wird nur seiner Kommanderin Faora ein wenig mehr Zeit gegönnt. Gespielt wird diese von der Deutschen Antje Traue („Pandorum“), die sich leider selbst synchronisieren musste, so klingt sie manchmal hölzerner und emotionsloser, als das vielleicht manchmal gewünscht war. Ansonsten haben wir eine völlig unterforderte Amy Adams Lois Lane. Kevin Costner, den man gern mal wieder auf der großen Leinwand, Diane Lane mit der eigentlich immer undankbaren Rolle als Martha Kent und schließlich Russel Crowe als Jor-El. Viele bekannte Gesichter, viele bekannte Namen und doch stecken sie nur in Kostümen und führen aus. Sie bleiben Randfiguren in der One-Man-Show von Superman. Es ist ein Superman-Film, aber beispielsweise auch ein Harry Potter-Film hatte neben Harry Potter Charaktere, die in Erinnerung blieben und lebendig wirkte, doch das fällt bei Snyder leider hier und da völlig ab.

Viel wurde auch vorab über die Filmmusik diskutiert. Kein Geringerer als John Williams schrieb einen seiner besten Scores für den Originalfilm. Bei „Superman Returns“ adaptierte Komponist John Ottman hauptsächlich Williams Musik. Anders nun. Hans Zimmer, u.a. auch Nolans Haus- und Hofkomponist seit „Batman Begins“ (mit der Ausnahme von „Prestige“) greift auf keins der Themen von Williams zurück, sondern kreiert eine neue musikalische Welt für den Mann aus Stahl. Klanglich sehr seiner Arbeiten zu den Nolan-Filme ähnlich wird es auch diesen Fans schmecken, für die andere wird es weiterhin eine undefinierbare Klangsoße sein.
Effekt-Technisch braucht sich der Film natürlich nicht verstecken. Das ist State of the Art und auch Flugszenen sahen nie besser aus. Eher sollte man sich fragen, ob der wiederholte Einsatz einer Handkamera so ratsam war. Teilweise geht der Überblick sehr flöten und nicht mal bei ruhigen Dialogszenen (so was gibt’s dann schon auch im Film) will man ruhig halten. Der Einsatz einer wackeligen Kamera kann durchaus sinnvoll und wirksam sein, doch hier fällt sie aufs eine oder andere einfach nur sehr negativ auf.

„Man of Steel“ spaltet, doch wie auch „Batman Begins“ nicht gleich jeden überzeugte, ist auch hier die Frage, was wird nun daraus gemacht, denn der Film lässt erst mal keine Fragen offen oder weist explizit auf eine Handlung in einem möglichen Sequel hin. Teil 2 wird sich auch mehr mit dem „Justice League“-Thema beschäftigen (müssen), inwiefern das dem Film schadet bzw. sich auf ihn auswirkt, wird sich zeigen. Teil 1 will viel und übertreibt es am Ende über allem Maße.Verliert völlig seine Charaktere und eine klare Linie. Mit fortschreitender Laufzeit ein volles Becken an Charakteren und Drehbuchfetzen, die dann in einer großen Effekt-Orgie münden. Auf jedenfall noch einiges an Luft nach oben.

6,5/10 (leichte Tendenz zur sieben)
 
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