Man of Steel (DC Extended Universe) [Kritik]

Dr.WalterJenning

Düsterer Beherrscher
Sehe ich genauso, mal davon abgesehen, dass sich weder bei Man Of Steel noch bei WWZ das 3D bezahlt macht. Im Gegenteil, der Effekt verstärkt noch die teilweise vorhandene Unübersichtlichkeit, die eine große Leinwand und die richtige Technik in der 2D Version weitestgehend kaschieren/kompensieren kann.
 

Mr.Anderson

Kleriker
Gestern habe ich ihn nun zum zweiten Mal gesehen. Meine Frau wurde von ihren Arbeitskollegen überredet und sie hat mich gezwungen mit zu gehen. Ich weiß nicht woran es liegt, vielleicht daran dass ich die größten Schocks schon verarbeitet habe, aber der Film gefiel mir beim zweiten ansehen tatsächlich noch besser als beim ersten Mal. Bei meinen Kitikpunkten hat sich im großen und ganzen nichts verändert, nur nervt mich das Kostüm jetzt nicht mehr so sehr wie beim ersten ansehen und auch dass
Lois Lane von Anfang an weiß wer Superman ist
ist nun nicht mehr so irritierend. Merkwürdigerweise fand ich jetzt auch die lange Battlelei am Ende des Films nicht mehr so ermüdend wie beim ersten Ansehen. Und man glaube es kaum, dieses Mal hatte ich sogar in einer Szene kurz eine Gänsehaut. Die betraf aber nicht Superman, sondern seinen Ziehvater Jonathan. Einige Handlungen und Entscheidungen Supermans sind für mich immer noch nicht nachvollziehbar, aber da kann vielleicht die Fortsetzung doch noch etwas gerade rücken. Der Score gefällt mir immer noch nicht besser, auch was den Wiedererkennungswert angeht sehe ich keine Verbesserung, aber ich muss doch zugeben, dass ich das immer wieder auftretende, die Action untermalende, treibende Thema auf dem Rückweg im Auto vor mich hin gesummt habe. Allerdings habe ich es jetzt bereits wieder vergessen.
 

MamoChan

Well-Known Member
"Man of Steel" war der Film, den ich am meisten erwartet habe. Gestern konnten meine Frau und ich den Film nach langer Wartezeit endlich sehen. Schade nur, dass der Film nicht das ist, was er hätte sein können.
Aber erstmal zum Positiven. Ich muss sagen, Henry Cavill war ein toller Clark Kent. Endlich sah man mal mehr vom echten Clark Kent und nicht nur den tollpatschigen Reporter. Doch, das hat mir sehr gefallen. Als Superman hat er ebenfall eine gute Figur gemacht. Er sah in dem Kostüm aus, als wäre er gerade dem Comic entsprungen.
Optisch sah alles auch großartig aus. Besonders Krypton war sehr schön gestaltet und gerade der Anfang war wirklich toll. Die Krypton-Szenen waren vielleicht auch mit das Beste am ganzen Film.
Bei Kal Els Geburt war ich wirklich ergriffen. Man hatte das Gefühl, hier würde etwas Großartiges passieren. Man spürte, dieses Kind war etwas ganz Besonderes. Vielleicht wirklich eine der besten Stellen im Film.

Das Design der Kryptonier gefiel mir sehr gut, überhaupt hat man eine tollen Weg gefunden, die kryptonische Welt, die ganze Technologie und alles ähnlich kreativ darzustellen wie damals der Richard Donner Film. Statt Kristalle setzt man hier auf viel organische Elemente und Nanotechnik. Im Film kam es wirklich gut rüber und es sah jederzeit völlig fremd aus. Allein die Helme der Kryptonier gefielen mir sehr oder auch die Bildübertragung. Viele Dinge wirkten tatsächlich so, als stammten sie direkt aus den Comics. Doch, sehr gut umgesetzt.

Wie gesagt, es sah alles sehr gut aus, aber ich hatte das Gefühl, man kann inzwischen so gut wie alles darstellen, aber dafür hat man vergessen wie man Geschichten erzählt. Damit will ich sagen, das Gezeigte hat mich kaum berührt. Wenn irgendwo fiese Außerirdische angreifen, die Menschheit bedrohen und plötzlich taucht Superman auf, dann will ich dieses Gefühl "Gott sei dank, Superman ist da, jetzt kann alles gut werden" spüren. Am interessantesten fand ich den Film noch, bevor er das Kostüm erhalten hat. Die Rückblicke, die Suche nach dem, was er ist, das fand ich interessant. Leider wurde vieles einfach nur so nebensächlich behandelt, fast als sei es eine lästige Pflicht, bevor man endlich mit der Materialschlacht anfangen kann. Dabei hätte ich gerade von diesen Szenen mehr gesehen.
Die Szene auf der Bohrinsel war toll, aber vielk zu schnell vorbei und dazu einfach zu abgehackt. Wie gerne hätte ich gesehen, wie die Arbeiter dort um ihr Leben bangen, versuchen sich zu retten, aber völlig chancenlos sind. Und genau in dem Moment, in dem sie alle Hoffnungen fahren lassen, kommt plötzlich die Rettung in Gestalt von Clark Kent, wie er die Tür fortreißt. Im Film waren es nur Sekunden.
Auch der Moment, in dem er dann endlich das Kostüm bekommt. Es hätte so eine bedeutungsvolle Szene sein können, aber stattdessen wirkte es auf mich eher wie:
"Ach ja, hier hast Du noch was neues zum Anziehen."
Verdammt, ich will doch auch mitfiebern können. Hier hat mir das ehrlich gesagt sehr gefehlt. Das war aber in allen Actionszenen so. Sie ließen mich völlig kalt. Waren nett anzusehen, aber genauso schnell hat man sie auch vergessen. Weil actionmäßig alles auf einem hohen Level war, gab es deswegen auch keine echten Höhepunkte mehr. Vielleicht wäre es etwas anderes gewesen, wären die Actionszenen übersichtlicher. In dem Film ist so viel zu Bruch gegangen, aber leider fehlt einfach die Wucht dahinter. Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll. MoS war wohl bedeutend teuerer als jeder andere Superman-Film, es wurde eine ganze Stadt plattgemacht.
Dachte eigentlich noch jemand, es sähe aus wie "Independence Day" mit Wackelkamera?
Aber dennoch wirkte es einfach nicht "groß". Dieses Gefühl von Bedeutsamkeit ging leider völlig verloren.

Ein weiterer Störfaktor war für mich die Musik. Die Williams-Theme-Diskussion will ich gar nicht erst anfangen, es geht mir um den Score an sich. Ich fand ihn einfach nur laut und aufdringlich. Der Musikeinsatz hat mich sehr oft gestört. Dabei rede ich nicht vom Zimmer-Theme, sondern von der restlichen Musik. Ich empfand es als lärmendes Dröhen. Als würde ich mich inmitten eines Gewitters befinden. Vielleicht lag es auch daran, dass ich darin keine Farben erkennen konnte. Es war einfach nur eine braun/graue-Sturmwolke, in der alles umhergewirbelt wird. Das Theme selbst war einfach nur weiße Kreise, die zu einem blau-weißen Dunst wurden. Nö, ich mochte die Musik nicht nur nicht, ich fand sie störend. Mag sein, dass Herr Zimmer sich viel Gedanken gemacht hat, aber ich fand es furchtbar.

Unterm Strich bleibt nur noch zu sagen, dass der Film einige positive Dinge aufwies, aber die Negativen einfach überewiegen. Es gab soviel in meinen Augen ungenutztes Potential. Schon im Kino weiß ich, dass ich mir den jeweilgen Film auf DVD/BD zulegen werde, und hier war mir schon wärend des Film klar, dass ich ihn nicht auf DVD/BD haben möchte. Und sollte Teil zwei vom selben Team sein, werde ich ihn mir wohl nicht anschauen. MoS fühlte sich für mich zu sehr nach einem Transformers an. Ein auch wie Green Lantern, nur nicht so albern.

Ach ja, eine der positiven Dinge, die ich wieder sehr gut fand:
Ich finde es gut, dass Lois Lane herausfindet, wer Clark ist. Das macht die ganze Brillen-Clark Geschichte um einiges glaubhafter. Also mir hat wirklich gefallen. :smile:
 

Constance

Well-Known Member
Revolvermann schrieb:
In 2D. Hätte auch nichts gegen 3D gehabt aber dann hätten wir eine Stunde warten müssen und so wichtig war es mir nicht.

Interessant war: Zuerst "Worl War Z" 3D,116min: 12,50€
"Man of Steel" 2D,143min: 7€

5,50€ 3D Zuschlag ist echt eine Frechheit finde ich.
Ist ja echt arg bei euch. Hier kostet das 3D "nur" 2 Euro mehr.
 

Wendtslaw

Well-Known Member
MamoChan schrieb:
...
Verdammt, ich will doch auch mitfiebern können. Hier hat mir das ehrlich gesagt sehr gefehlt. Das war aber in allen Actionszenen so. Sie ließen mich völlig kalt. Waren nett anzusehen, aber genauso schnell hat man sie auch vergessen. Weil actionmäßig alles auf einem hohen Level war, gab es deswegen auch keine echten Höhepunkte mehr. Vielleicht wäre es etwas anderes gewesen, wären die Actionszenen übersichtlicher. In dem Film ist so viel zu Bruch gegangen, aber leider fehlt einfach die Wucht dahinter. Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll. MoS war wohl bedeutend teuerer als jeder andere Superman-Film, es wurde eine ganze Stadt plattgemacht.
Dachte eigentlich noch jemand, es sähe aus wie "Independence Day" mit Wackelkamera?
Aber dennoch wirkte es einfach nicht "groß". Dieses Gefühl von Bedeutsamkeit ging leider völlig verloren.

...
Zum Spoiler:
Ja, dieses Gefühl hatten wir im Kino auch kurzzeitig. Zumindest bei ein oder zwei kurzen Szenen.
 

Batou9

Well-Known Member
Unterschrieben @MamoChan

Hätte Synder mich als Superman-Fan gefragt, er hätte Szenen und Clips geliefert bekommen, in denen man geklatscht hätte vor Freude, dass Superman jetzt auftaucht. Es braucht dafür keine "Hallo General, was kann ich tun"-Momente. Alles was es hätte gebraucht, wäre ein Stil, der die Stimmung hochzupushen weiß.
Die Bohrinsel, da hätte ich minutenlang schreiende Gesichter gezeigt, Menschen die schon anfangen zu brennen und einen Kal-El, der die Tür mit Gebrüll beiseite schiebt. Dann ab nach oben und diese Szene, wo er die Stahlträger hält, die hätte ich viel dramatischer eingefangen. Menschen gucken aus dem Helicopter, baffe Gesichter, dazu der an der Stelle hammergeile Sound, wie er der Last nachgeben muss, sie dann aber bis zur Rettung des Helicopters zu tragen versucht, sie wegdrückt. Dieser Schrei von Kal-El, es ging alles viel zu schnell.

Und die Szene mit dem Anzug, ich hätte das mit dem Schaufenster weggelassen und stattdessen Jor-El gezeigt, wie er den Anzug seinem Sohn in die Hände drückt, seinem Sohn mit ernsten Unterhaltungen erklärt, was nun zu tun ist. Nicht dieses Phrasengewimmel. Und ich hätte auch anschließend keine Szene draußen im Eis gezeigt, sondern den ersten Auftritt vor laufenden Kameras. Weltweites Publikum und ein Großereignis, das jedem Menschen klar gemacht hätte, dass dieser Mann nicht hier her gekommen ist, um sich auch nur gegen einen einzigen Menschen zu wenden. Wie er nach einer Rettung um sich blickt und die Gesichter der Menschen erblickt. Dazu das neue Theme, die Trommeln und einen lachenden Henry Cavill, wie er langsam abhebt und ein rotes Gewand über Dächer weg schwebt, wie er erleichtert und leicht lachend nach unten blickt, als ihm die Menschen am Boden durch Hinterhöfe und Straßen folgen und jubeln. Die Kamera dreht sich um ihn und zeigt ihn in der Mitte und die Menschen unter ihm. Dann die Einleitung eines Flashbacks durch "What if a child dreams to become something other......" Irgendeinen solchen Moment hätte es gebraucht, wo sich die Meldungen überschlagen und die ganze Welt darauf wartet Superman noch mal zu begegnen.

Und auch die Auslieferung ans Militär, es hätte um einiges spannender und mitreißender werden können. Eine ernste Unterhaltung, Superman wie er landet, wie er die Fronten klärt und an das Vertrauen der Menschheit appelliert. Und ich hätte ihn so fliegend eingefangen, wie man es sich in der Realität vorstellen kann. In längeren Kameraaufnahmen und mit weniger CGI. Am Ende hätte es mindestens genauso groß krachen können, aber mit Stil, d.h. mit einem Superman der die Gefahr von einem Kampf inmitten einer Großstadt abzuwenden versucht. Ich hatte noch letztes Jahr nen Film gesehen, wo eine Gruppe Jugendlicher Superkräfte bekommt. Das sah so hammergeil aus und ich musste bei den Flugszenen ständig an Superman denken. Genau so hätte es gemusst. Minutenlange Flugszenen die so echt aussehen, dass man dem Ganzen mitgefiebert hätte. Nicht dieser Matrix-Style mit Cloverfield-Kamera und Top Secret Vorstellung beim Militär. Meiner Meinung nach muss jeder klar sehen, was da passiert und nicht so irritiert sein, dass er nach dem Film nicht mehr weiß, was er sagen soll. Frag jemanden aus deinem Bekanntenkreis, niemand kann dir wirklich sagen, was dieser Film war und was jetzt so gut an ihm war.

Edit: Chronicle hieß der Film mit den atemberaubenden Flugszenen: https://www.youtube.com/watch?v=KJsb2V4b2eI
 

Skylynx

New Member
Eben gesehen. Bin nicht wirklich begeistert, zuviele verpasste Chancen. Würde ich im Gesamtbild aktuell auf eine Stufe mit Green Lantern stellen.
 

Mr.Anderson

Kleriker
Echt? Soooo schlecht? Ich habe zwar auch so einige Kritikpunkte, aber so sehr würde ich den Film nicht abstrafen, dass ich ihn mit der Gurke vergleichen würde.
 

Mr.Anderson

Kleriker
Gut dass du das für mich etwas näher erklärt hast. GL war für mich das allerschlimmste was ich in den letzten Jahren an Superheldenfilmen gesehen habe. So schlecht, dass ich schon gar nicht mehr weiß worum es eigentlich noch ging. Habe die Story bewusst verdrängt. :ugly:
 

Skylynx

New Member
Die Nolan-Batmans sind für mich die schlechtesten Comic-Verfilmungen. Ich weiß, damit stoße ich nahezu überall auf Unverständnis :squint:
 

Mr.Anderson

Kleriker
Nicht bei mir. Mir gefiel nur der erste wirklich gut. Über 2 und 3 habe ich mich in den entsprechenden Threads glaube ich zur Genüge ausgelassen. Das es aber noch schlechter geht hat mir dann Grüne Langeweile bewiesen. :ugly:
 

Metroplex

Well-Known Member
Skylynx schrieb:
Die Nolan-Batmans sind für mich die schlechtesten Comic-Verfilmungen. Ich weiß, damit stoße ich nahezu überall auf Unverständnis :squint:

Ich habe da gemischte Gefühle.
Es waren gute Actionfilme, aber schlechte Batmanverfilmungen.

Für was ich ihnen aber dankbar bin: Sie haben Batman wieder "cool" gemacht, nachdem er nach Batman & Robin nur noch lächerlich war.

Wenn man jetzt von Batman redet, denken die Leute an Bale, nicht an Cloony.
 

Skylynx

New Member
Ich hab es ja schon öfters mal erwähnt, aber die Nolan-Filme hätten für mich als Thriller ohne Batman und die diversen Bösewichte besser funktioniert. Ich bin zu großer Fan der Burton-Batmans, denke ich.
Nolan hat mit den Batman-Filmen ein Schwarz-Weiß Gemälde mit bunten Flecken gemacht, da komme ich nicht drauf klar (Davon abgesehen war der Joker aber großartig, nur eben im falschen Film).

MOS fühlte sich schon fantastischer an ohne lächerlich zu wirken.
Ich finde aber, man hat zu sehr versucht sich an den Marvel Filmen zu orientieren, das will aber nicht so ganz funktionieren.
(BTW hat mich der Kampf in Smalville gegen Faora sehr an Thor erinnert).

Henry Cavill war mir auch etwas zu steif, zu präsenzlos. Da hat mir Ryan Reynolds als GL einfach besser gefallen.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Mag GL auch. Da wurde viel verschenkt aber unterhaltsam ist er allemal. Die Nolan-Batmans spielen für mich aber in einer ganz anderen Liga.
 
Oben