Ab heute ist die Neue draußen! 7 Jahre sind seit der letzten in die Lande gezogen, sofern man das 2020 dann doch letztendlich erschienene reine Orchesteralbum nicht als "echte" Blind Guardian - Scheibe wertet.
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Und ja, me likes a lot. Wurden die letzten Scheiben nach Nightfall immer pompöser und länger, hat die Band sich nun selbst deutliche Entschlackung verordnet. Speziell Sänger Hansi Kürsch war es ein Anliegen, wieder mehr trockene Härte und Speed zurückzubringen, ohne jedoch die 90er bloß aufzuwärmen. Sogar in Richtung Death Metal hätte er sich laut eigener Aussage manche Passagen gewünscht, da wurde er dann doch von den Bandkollegen ausgebremst. Dennoch, die Neue ist knackig, enthält "nur" 9 Songs, und die Melodien sind zwar weiterhin anwesend, aber müssen beim Hören doch etwas mehr herausgekitzelt werden als gewohnt. Für mich genau das, was nach der stetigen Entwicklung Richtung Komplexität seit 2002 jetzt mal zur Abwechslung wieder nötig war. Die Alben fand ich alle toll, aber irgendwann liefe man doch Gefahr, auf der Stelle zu treten. The God Machine klingt gleichtzeitig mehr oldschool und trotzdem deutlich frischer als zuletzt, Spagat gelungen.
Also ja, auch wer die Band zwischendurch aufgegeben hatte, weil ihm ständige 8-Minüter mit 126 Tonspuren too much wurden, kann hier getrost eine Rückkehr wagen.