Joel.Barish
dank AF
Aftersun (UK, USA 2022)
Regie: Charlotte Wells
Darsteller: Paul Mescal, Frankie Corio
Kinostart Deutschland:15.12.2022
Inhalt: Die 11-jährige Sophie verbringt mit ihrem 30-jährigen Vater Calum einen Urlaub in der Türkei. In ihren Camcorderaufnahmen sieht die Heranwachsende einen Vater, der sich trotz der Trennung von Sophies Mutter alle Mühe gibt, einen liebevollen und optimistischen Eindruck zu erwecken, auch wenn sich dunkle Hintergründe nicht verdecken lassen.
Der Debütfilm von Charlotte Wells wurde im Vorfeld vielfach hochgelobt, fast schon zu viel. Aber jetzt, wo ich ihn gesehen habe, kann ich es verstehen. Es ist ein ruhiger, langsamer und plotarmer Film, der seine Urlaubsimpressionen zunächst ohne direkt ersichtlichen Kontext bzw. Punkt abspielt. So bis zum Mittelteil war ich zwar fasziniert von der Kameraarbeit und den wunderbar natürlichen Darstellern (die dt. Synchro klingt übrigens recht sauber, also klarer "geschrieben", erscheint mir aber ansonsten sehr gelungen), hechelte den Erwartungen aber noch etwas nach. Dann fügte sich nach und nach alles zusammen. Spätestens eine Quasi-Konflikszene gab mir den nötigen Impuls. Und die finale Viertelstunde ist schlicht unfassbar. Schon vorab wurde viel mit Spiegelungen, Abbildungen und ähnlichen Motiven gespielt, aber was Wells mit Bild und insbesondere Montage auf der Schlussgeraden macht, habe ich in dieser Form noch nicht gesehen und hat mich wirklich völlig fertig gemacht. Das meine ich ernst. Der Film ist - sorry - ein slowburn, aber einer, der mich schließlich doch mehr als gepackt hat.
Leider war die Vorstellung gestern nicht gut besucht. Muss nichts heißen. Von einem anderen Zuschauer vernahm ich ein fragendes "okay, das war es jetzt?" am Ende. Und irgendwie kann ich das verstehen. Aber ich denke, bei diesem Film gibt es gar nicht so viel zu "verstehen". Entweder fühlt man den Film oder man fühlt ihn nicht. Und ich habe ihn gefühlt. Ich kann es kaum erwarten, den auf BD im O-Ton noch einmal zu gucken. Aber ja, einige Momente und Motive, insbesondere eben im Schlussakt, haben sich jetzt schon eingebrannt.
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Sonst jemand gesehen? Ich weiß Presko, hatte den glaube ich auf seinem alljährlichen Festival in Zürich gesehen.
Regie: Charlotte Wells
Darsteller: Paul Mescal, Frankie Corio
Kinostart Deutschland:15.12.2022
Inhalt: Die 11-jährige Sophie verbringt mit ihrem 30-jährigen Vater Calum einen Urlaub in der Türkei. In ihren Camcorderaufnahmen sieht die Heranwachsende einen Vater, der sich trotz der Trennung von Sophies Mutter alle Mühe gibt, einen liebevollen und optimistischen Eindruck zu erwecken, auch wenn sich dunkle Hintergründe nicht verdecken lassen.
Der Debütfilm von Charlotte Wells wurde im Vorfeld vielfach hochgelobt, fast schon zu viel. Aber jetzt, wo ich ihn gesehen habe, kann ich es verstehen. Es ist ein ruhiger, langsamer und plotarmer Film, der seine Urlaubsimpressionen zunächst ohne direkt ersichtlichen Kontext bzw. Punkt abspielt. So bis zum Mittelteil war ich zwar fasziniert von der Kameraarbeit und den wunderbar natürlichen Darstellern (die dt. Synchro klingt übrigens recht sauber, also klarer "geschrieben", erscheint mir aber ansonsten sehr gelungen), hechelte den Erwartungen aber noch etwas nach. Dann fügte sich nach und nach alles zusammen. Spätestens eine Quasi-Konflikszene gab mir den nötigen Impuls. Und die finale Viertelstunde ist schlicht unfassbar. Schon vorab wurde viel mit Spiegelungen, Abbildungen und ähnlichen Motiven gespielt, aber was Wells mit Bild und insbesondere Montage auf der Schlussgeraden macht, habe ich in dieser Form noch nicht gesehen und hat mich wirklich völlig fertig gemacht. Das meine ich ernst. Der Film ist - sorry - ein slowburn, aber einer, der mich schließlich doch mehr als gepackt hat.
Leider war die Vorstellung gestern nicht gut besucht. Muss nichts heißen. Von einem anderen Zuschauer vernahm ich ein fragendes "okay, das war es jetzt?" am Ende. Und irgendwie kann ich das verstehen. Aber ich denke, bei diesem Film gibt es gar nicht so viel zu "verstehen". Entweder fühlt man den Film oder man fühlt ihn nicht. Und ich habe ihn gefühlt. Ich kann es kaum erwarten, den auf BD im O-Ton noch einmal zu gucken. Aber ja, einige Momente und Motive, insbesondere eben im Schlussakt, haben sich jetzt schon eingebrannt.
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Sonst jemand gesehen? Ich weiß Presko, hatte den glaube ich auf seinem alljährlichen Festival in Zürich gesehen.