Kurzkritik Flug 2039:
Nachdem Palahniuk mich mit "Fight Club" und ganz besonders mit "Der Simulant" schwer begeistern konnte, habe ich mir ein weiteres seiner Bücher gekauft. "Flug 2039" gilt gemeinhin als eines seiner besten, was ich aber nicht nachvollziehen kann.
Der Einstieg ist typisch Palahniuk und die Idee der eigenen Telefonseelsorge ziemlich gelungen. Aber was dann alles kam, konnte überhaupt nicht überzeugen. Die seichte Kritik an dem Spießbürgertum und die später sehr ausgewalzte Kritik des Starrummels ist irgendwie... plump. Was Palahniuk erzählt, was er schildert bietet nichts neues. Joar Schönheitswahn, Geldgeilheit, Velust der Persönlichkeit, Menschen die einen "Führer" suchen, Religon als Ausbeutung. Alles ein alter Hut, welches verpackt als gewisse Mediensatire inhaltlich langweilig ist, da das Geschilderte altbekanntes nur aufwärmt. Auch habe ich den typischen skurrilen, zynischen und bissigen Humor Palahniuks vermisst. Manches Mal blitzt der durch, aber die meiste Zeit schreibt er nur mit halber Kraft. Schade. Wirklich tolle, tiefründige und bitterböse Sätze, welche zB "Der Simulant" zu Hauf bot, gehem dem Buch völlig ab. Langweilig ist es zwar nie, aber eben doch Palahniuk auf Sparflamme.
Fazit:
Ich sage es mal so: Wäre dies mein erstes Palahniuk Werk gewesen, so hätte ich mir wohl kein weiteres zugelegt. Ganz okay, jap, das ist es. Aber bestimmt nichts besonderes.
"Die Kolonie" habe ich gerade begonnen und es scheint so, als wäre es wieder ein Kracher, wie ich ihn mir schon von "Flug 2039" erhoffte.
4.5/10