Der ultimativ lahmarschige Oldschool Zombie - Thread oder wie schnell darf ein Zombie joggen?

Paddywise

The last man
So hier ist also der von Woodstock inspirierte Zombiethread.


Der Erfolg von Zombieland war einer von vielen Schritten Zombies Familientauglich zu machen.

Danach versuchte man in ein pasr seltsame Experimenten den Zombie in die klassische Zombieliteratur zu Pflanzen. Victorian Undead ( Sherlock und Watson meucheln Monster ) , Stolz und Vorurteil und Zombies , Huckelberry Fin und Zombie Jim , Sissy zombie Jahre einer Kaiserin.

Auch die Anzahl an mittelprächtigen bis schlechte Zombieremakes nahm zeitgleich zu. Aber auch vor einer Twilightisierung ala Warm Buddies wurde nicht halt gemacht.

Ironisch das ausgerechnet die Serie zu dem brutalen Independent Comic “The Walking Dead “ endgültig einen Popularitätschub verschaffte .

Der Zombie ist aus den Medien nicht mehr wegzudenken.

Spätestens wenn nun also mit World War Z , der teuerste Zombiefilm mit Brad Pitt im Kino anläuft muss man wehmütig erkennen , das der Zombie über die Jahre langsam aber sicher in den Mainstream geschlurft ist.




Dieser Thread soll aber nicht nur dazu dienen in eine : Früher war alles besser Mentalität zu verfallen sondern auch eine Art Sammelthread werden. Also haut in die Tasten .
 

Rebell

Well-Known Member
Ich bin kein großer Fan von Zombie Filmen aber es lässt sich heutzutage ja fast nicht mehr vermeiden das man doch mal ein paar Filme aus der Ecke guckt.

Umso erstaunlicher ist es das man den Horror mittlerweile in fast allen Bereichen wieder findet. Serie, Comedy, Horror usw.

Ich kann die Filme mit Zombies (o.ä.) aber an einer Hand abzählen, also solche die ich gesehen habe:
Zombieland, Shaun of the Dead, Land of the Dead, Dawn of the Dead (jeweils die Remakes), I am Legend (?), 28 Days later und 2-3 aus der Resident Evil Reihe... der Klassiker aber ist für mich Uncut Braindead. (Von P. Jackson)

Das dürften die auch schon gewesen sein.

Ich werde mir World War Z auf BD sicherlich mal geben schon wegen BP in einem Zombie Film sowie mal RE Reihe ganz am Stück zu schauen aber sonst plane ich aktuell nix neues mehr an Z-Filmen. Walking Dead geht an mir vorrüber... vill. wenn ich die Box mal günstig bekomme oder so, sonst muss ich das nicht haben :smile:

PS: Ich eier nochn bisschen mitm Sinn des Threads und hab einfach mal geschrieben. Vielleicht ja sogar richtig :hae:
 

McKenzie

Unchained
Paddywise schrieb:
Aber auch vor einer Twilightisierung ala Warm Buddies
:thumbsup:

Rebell schrieb:
Zombieland, Shaun of the Dead, Land of the Dead, Dawn of the Dead (jeweils die Remakes)
Von denen hat eh nur Dawn ein Remake :smile:


MIr geht die Zombie-Übersättigung wie schon drüben gesagt relativ auf den Zeiger. Bei Zombieland war's ja noch lustig, aber mittlerweile geht es in gefühlt jedem 2. Online-Game um Zombies, Hollywood treibt seltsame Blüten wie der erwähnte Film mit den warmen Zombiebrüdern, und World War Z macht sowieso CGI-Flummis aus ihnen. Ich bin auch kein wirklicher Gorehound und es muss nicht komplett trashig sein, aber langsam wird es wirklich öd. Zombies sind nunmal auferstandene Leichen, das ist stinkig, das ist ungustiös, und braucht doch eine gewisse Grindigkeit um das adäquat umzusetzen.

Zu Rennen vs. Schlurfen:
Zombies müssen schlurfen (meinetwegen auch mal schneller gehen wenn sie frisch sind, aber nicht olympiareif durch die Stadt parcouren). Warum? Weil sie eben wiederauferstandene Leichen sind, die sich grad mal so auf den Beinen halten und nicht (oder kaum) mehr denken können. Bloß irgendwas hält sie am "Leben". Die Bedrohung geht hierbei nicht von der reinen Gewalt der Untoten aus, sondern vielmehr von dem Grauen, dass die alle mal Menschen waren / es ja irgendwie noch sind. Verwandte, Freunde. Die man vielleicht eines Morgens erschießen muss, und sich dann evtl. noch im Hinterkopf die Frage stellt, ob es nicht doch eine Heilung hätte geben können... Das war mal ein viel psychologischerer Horror, nicht stumpfes wegrennen und hoffen dass man schneller ist. Die Szene in Dawn of the Dead, wo der eine sich schlafen legt und tot wieder aufwacht ( :biggrin: sorry, Scary Movie 3) ist für mich viel unangenehmer und spannender als die ganzen Zeitraffer-Verfolgungen in 28 Days Later. Gut, die Sportler sind ja des öfteren mal "Infizierte". Dennoch, wenn wir den Tatsachen ins Auge sehen werden sie allgemein als Zombies angesehen.

Zombies werden grad ein bisschen zu Tode geritten. Vielleicht tut ihnen das gut, und es gibt dann eine Flaute für ein paar Jahre und dann starten sie mit neuem Elan (oder eben grad ohne Elan) wieder oldschooliger durch.
 

Woodstock

Verified Twitter Account ☑️
Ich verstehe den Sinn hinter der Beschwerde nicht. In Videospielen ist auch alles voll mit Zombies, Resident Evil, Half-Life, Last of Us, Walking Dead ( :ugly: ), Resident Evil, Silent Hill (?), Dead Rising, State of Decay, DayZ usw. und da beschwert sich keiner.

In letzter Zeit ist auch alles voll mit Vampiren, 8000 Draculaserien, 16000 Twilights, 567800 Filme, 468 Billiarden Bücher und kein Ende in Sicht. Wir sprechen von "Vertwilightung", Twilight hat die Vertweilightung erfunden aber ihr meckert gegen Zombies?
Die armen kleinen, schlürfenden, missverstandenen Kreaturen die nur auf der Suche sind nach ein wenig Nahrung. Oder ihre kleinen Brüder. Alle ein wenig schneller sind und mit einem höllischen Schnupfen, Pilz- oder Parasitenbefall zu kämpfen haben. Die nun mal gerne rennen und Pyramidenklettern betreiben.

Von Aliens will ich gar nicht erst anfangen. Ganz ehrlich, die sind überall!

Übernatürliche Kreaturen finden immer ihren Weg in die Medien, warum sind Zombies dann so ein Problem? Ich fühle überhaupt keine Übersättigung und freue mich über alles was das Genre bringt. Sogar Warm Bodies fand ich okay.

Left 4 Dead! Wie konnte ich Left 4 Dead vergessen? :facepalm:
 

Paddywise

The last man
Es war keine beschwerde ich hab nur geschildert wie sich der Zombie in den Mainstream geschlichten hat.


Außerdem hast du
Dead Island
vergessen
 

McKenzie

Unchained
Also ich fang ich wegen der Sache ja jetzt auch nicht grad zum weinen an - bin halt heimgekommen, da war ein Thread, und ich hab meine Meinung dazugeschrieben. :squint:

Warum über die Vampire nicht gemeckert wird? Wird/wurde es doch, und zwar nicht zu knapp. Twilight ist halt jetzt vorbei und der Vampir-Trend wird wohl jetzt ein Zeitl mehr oder weniger ruhen, aber dagegen ist das bisschen Zombie-Gemeckere gar nix. Mir persönlich war das mit den Vampiren halt eher wurscht, weil ich Vampire sowieso nicht so doll finde (abgesehen vom 1933er-Dracula, aber das ist halt ein Uralt-Horrorfilm und die gefallen mir sowieso fast alle). Sollen sie halt glitzern. Mir hat mehr wehgetan, wie idiotisch die Twilights allgemein waren und wie lieblos gemacht.
 

Paddywise

The last man
Die Romantisierung der Vampire war auch lästig. War aber halb verschmerzbar wegen den Vampire sind jungebliebene Jahrhunderte alte Gigolos Klischee.

Zombieromanzen sind wie für mich Nekrophilen Lovestories. Twilight geht da noch einen Schritt weiter und ist eine nekrophile - pädophile - Romanze. Als wäre das nicht schlimm genug nebenbei ein verklemmter Beiehungsratgeber für Leute die prüder als der Papst sind ... :plemplem: :rolleyes:
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Auf Andersons Kommentar bin ich gespannt :wink:

Ich denke der erste Zombiefilm, der von Fans mit finsteren Augen gesehen wurde war 28 Days Later, weil die Zombies darin das erste Mal prominent rannten. Aber das ging noch durch, weil Boyle sie lieber Infizierte anstatt Zombies nannte. Abgesehen von Paul WS Andersons Resident Evil Zombies hat Zack Snyders Dawn Remake das Fass dann sicher zum Überlaufen gebracht, weil der Film sie auch sprinten ließ und Zombies nannte. Und weil er modernes Hochglanz-Remake eines Romero Klassikers war.

Kann man als Oldschool Zombiefilmfan mürrisch sein? Ja, darüber, dass die letzten 2 (3?) offiziellen Romero Filme Mist waren. Dass es so viele miese Remakes seiner Filme gibt (Snyders ausgeschlossen). Dass es keine Fulci Filme mehr gibt, oder überhaupt, atmosphärische Schlurfzombiefilme. Darüber dass Zombies den Mainstream erreichen, mit Warm Bodies, Zombieland und World War Z? Ne, die kann man ja auch ignorieren, und nur weil The Walking Dead beliebt ist, wird es sicher nicht verkannt.

Zu wünschen wäre mal wieder, dass es jemand schafft, Zombies wieder gruselig zu machen. Momentan sorgen sie nämlich nur noch für Spannung, wenn sie in Horden angesprintet kommen, aber dafür müssen sie nicht speziell Zombies sein.
 

McKenzie

Unchained
Genaugenommen rannten (und sprachen) sie bei Return of the Living Dead schon. Glaub wir sind uns aber alle einig, dass die Zombies dort eben aus der Reihe tanzen.

Dass die Romeros es nicht mehr bringen ist leider wahr...sind zwar weiterhin manchmal gute Ideen drin verpackt, aber die Umsetzung ist teilweise richtig peinlich.
 

Mr.Anderson

Kleriker
Jay schrieb:
Auf Andersons Kommentar bin ich gespannt :wink:

Eigentlich wollte ich mich hier gar nicht äußern, weil ich mich frage was der Thread hier bringen kann, außer eine weitere Diskussion, die sich im Kreis dreht:
Was ist besser, Oldschool oder Mainstream, Schlurfer oder Flitzer, Stöhner oder Kreischer?

Aber wenn du auf einen Kommentar von mir so gespannt bist, fühle ich mich geradezu verpflichtet hier doch meinen Beitrag zu leisten. Mit Verlaub fange ich einfach mal damit an, deinen Beitrag zu kommentieren. :smile:



Jay schrieb:
Ich denke der erste Zombiefilm, der von Fans mit finsteren Augen gesehen wurde war 28 Days Later, weil die Zombies darin das erste Mal prominent rannten. Aber das ging noch durch, weil Boyle sie lieber Infizierte anstatt Zombies nannte. Abgesehen von Paul WS Andersons Resident Evil Zombies hat Zack Snyders Dawn Remake das Fass dann sicher zum Überlaufen gebracht, weil der Film sie auch sprinten ließ und Zombies nannte. Und weil er modernes Hochglanz-Remake eines Romero Klassikers war.

Natürlich kann ich nicht für alle Oldschool-Fans sprechen, jedenfalls wurde ich bisher noch nicht offiziell für dieses Amt gewählt, aber ich gebe mal einen Kommentar aus der Sicht EINES Oldschool-/Romero-Fans.

Ich habe 28 Days Later vom ersten Augenblick für gut befunden. Auch wenn ich ihn damals streckenweise zu langatmig geraten empfand, fühlte ich mich doch sehr gut unterhalten und war froh dass überhaupt mal etwas, was in Richtung Zombie ging in die Kinos kam. Düstere Gedanken hatte ich bezüglich der neuen Ausrichtung der "Zombies" nie, schließlich gab es nicht einen einzigen Zombie in dem Film. Boyle nannte seine Zombies nicht einfach nur Infizierte,nein es waren Infizierte die sich nur durch das Rage-Virus zomieähnlich verhielten, nur dass sie auf Grund der Tatsache dass sie eben keine wandelnden Leichen waren, viel agiler waren und natürlich auch rennen konnten. Letztlich habe ich bis heute nicht vergessen, dass Boyles Film zu einem Umdenken in Hollywood geführt hat. Erst durch den Film wurde das Dawn of the Dead Remake von Zack Snyder überhaupt möglich und daraus resultierend bekam der über fast zwanzig Jahre von Hollywood stiefmütterlich behandelte Erfinder der Zombies so wie wir sie heute kennen, George A. Romero, auch endlich mal einen fetten Scheck in die Hand gedrückt und konnte damit seinen lange geplanten vierten Teil seiner "Of THE DEAD"-Reihe realisieren. Und allein dafür bin ich Boyle bis heute dankbar. Dankbar darf sich wohl auch Zack Snyder zeigen, war doch das Dawn of the Dead Remake, welches nur durch 28 Days Later überhaupt grünes Licht bekam, sein erfolgreiches Spielfilm-Debut. Das im Dawn of the Dead Remake die Zombies aus Schlurfern die hin und wieder mal ein leises Stöhnen von sich gaben plötzlich Sprinter wurden, die plötzlich raubtierhaft Kreischen konnten lag meines Erachtens einfach daran, dass in den oberen Etagen Hollywoods kaum einer realisiert hat dass in 28 Days Later keine Zombies auszumachen waren. Aber trotzdem wollte man auf jeden Fall auch so was im Remake haben! Vielleicht war das nicht mal die schlechteste Entscheidung, denn mit Schlurfzombies hätte die hektische Szene in der Kanalisation mit anschließender übereilter Flucht aus dem Kaufhaus so nie funktioniert. Dawn of the Dead war für mich eher Action- als Zombiefilm, war aber absolut unterhaltsam und kurzweilig und wird auch heute noch gerne von mir gesehen. Allerdings muss leider verzeichnet werden: Gruselfaktor NULL. Resident Evil lasse ich jetzt einfach mal außen vor. Die ersten zwei Teile (wobei der erste sogar noch etwas Atmosphäre besitzt) kann man wohl gerade noch als Zombiefilme bezeichnen. Danach ist es nur noch eine Matrix-Action-Orgie mit teilweise netten Ideen, bei denen auch Zombies dabei sein dürfen. Im letzten Teil waren die Zombies dann wirklich nur noch unter "ferner liefen" zu verzeichnen.


Jay schrieb:
Kann man als Oldschool Zombiefilmfan mürrisch sein? Ja, darüber, dass die letzten 2 (3?) offiziellen Romero Filme Mist waren. Dass es so viele miese Remakes seiner Filme gibt (Snyders ausgeschlossen). Dass es keine Fulci Filme mehr gibt, oder überhaupt, atmosphärische Schlurfzombiefilme. Darüber dass Zombies den Mainstream erreichen, mit Warm Bodies, Zombieland und World War Z? Ne, die kann man ja auch ignorieren, und nur weil The Walking Dead beliebt ist, wird es sicher nicht verkannt.

Ja du hast recht! Man darf mürrisch sein, darüber dass der letzte Romero-Film nicht mehr so gut war wie seine ersten und vor allem darüber dass er in seinen letzten drei Filmen lieber auf CGI-Blut als auf handgemachte FX setzte. In Land of the Dead, der mir persönlich sehr gut gefällt, hat er damit zum Glück noch nicht so übertrieben, aber die FX in Diary und Survival of the Dead waren ob ihrer schlechten CGI extrem nervig. Land of the Dead war ja noch eine Fortsetzung seiner alten Trilogie die noch mit Atmosphäre, guten Einfällen und mit einigen netten Zombiecameos glänzen konnte. Mit Diary betrat er dass bei mir nicht gerade geliebte Found Footage Genre, wusste in meinen Augen aber dennoch gut zu unterhalten. Gelangweilt habe ich mich bei dem Film nie und lachen durfte man dann auch das eine oder andere mal. Früher bei Romeros Zombiestreifen undenkbar! Einziger Totalausfall im Vergleich mit seinen alten Filmen ist tatsächlich Survival of the Dead, was für mich vor allem an den teilweise grotesken Slapstikeinlagen lag, die an Filme von Charlie Chaplin und Dick und Doof erinnerten. Im Vergleich mit den als Dutzendware auf den Markt geworfenen Zombiefilmen der letzten Jahre ist der Film aber der reinste Blockbuster! Die Remakes, die von seinen Filmen produziert wurden sind alle der reinste Sondermüll mit Ausnahme des Remakes von Dawn of the Dead von Zack Snyder und des Night of the living Dead Remakes von Tom Savini von 1989. Wo das Day of the Dead Remake aus dem Jahr 2008 wenigstens noch zum einmaligen ansehen einigermaßen taugte, waren alle anderen Night Remakes ein klarer Fall für den Schnellvorlauf und anschließendem schnellen Verdrängen.

Fulci Filme waren nie so wirklich dass meine, von daher fehlt mir da auch nicht wirklich was. Das es keine atmosphärischen Schlufzombie-Filme mehr gibt möchte ich so nicht unterschreiben. Ein Film von 2011 hat mich wirklich positiv überrascht, aber dazu später etwas mehr. Kommen wir mal zu den Mainstream-Zombiefilmen, zu denen ich auch Snyders Eintrag im Genre zähle. Wie schon erwähnt ist Snyders Film ein echter Treffer was Action und Unterhaltungswert betrifft. Von Warm Bodies war ich schon im Vorfeld mehr als angenervt. Allerdings hat mich das Resultat, dass ich dank Drucks meiner Frau dann doch sehen durfte einigermaßen positiv überrascht. Die Liebesstory allerdings fand ich zu weit hergeholt. Für mich einfach unvorstellbar sich in eine Leiche zu verlieben, selbst wenn sie noch "Lebenszeichen" von sich gibt. Aber Nekrophile gibt es nun mal leider und zu denen darf sich nun auch die Dame zählen die sich in den wandelnden Mr. Body verliebt. Wäre die Lovestory nicht und hätte man die schlecht animierten CGI-Skelette weg gelassen hätte der Film vielleicht tatsächlich richtig gut sein können. So war es etwas zum einmal ansehen und fertig. Sollte die Blu-Ray letztlich doch in unser Filmregal wandern, ist das einzig und allein meiner Frau zu verdanken. Zombieland hat mich merkwürdigerweise nie so wirklich für sich gewinnen können. Die Story will ich gar nicht bemängeln, die ist bei den meisten (oder allen?) Zombiefilmen ja nicht gerade Oscarverdächtig. Der Film soll ja eine Zombiekomödie sein. Leider konnte bei mir eigentlich kaum ein Witz zünden. Die Grundidee fand ich gut, das war es aber leider auch schon. Die Charaktere fand ich ausnahmslos nicht gerade sympathisch und die beiden Mädels waren nur nervig! Einziger Lichtblick des Films war für mich das geniale Cameo! :smile: Somit bin ich dann auch schon bei World War Z. Ich habe schon im entsprechenden Thread erwähnt, dass mich der Film überhaupt nicht anzieht. Die Gründe: Brad Pitt, PG13 und Ameisenzombies. Das ich den Film dann doch am Donnerstag sehen werde liegt wieder mal einzig und allein an meiner Frau.

The Walking Dead war für mich schon in Comicform seit Jahren ein einziger Glücksgriff. Die Produzenten der Serie haben sich zum Glück auch dazu entschieden sich an den Zombies aus Night of the living Dead zu orientieren, anstatt an den Flitzkreischern die in letzter Zeit ja so beliebt geworden sind. Warum ich die Schlurfern den Flitzern vorziehe? Die langsamen Schlurfer sind eine stumme, langsame Bedrohung die man gerne mal unterschätzt. Eine kleine Zahl von Zombies lässt sich leicht umlaufen, was dazu führt dass die Protagonisten schneller unvorsichtig oder sogar überheblich werden, einfach weil sie die Bedrohung unterschätzen. Manövrieren sich die Protagonisten durch Dummheit dann in eine größere Ansammlung von Schlurfern, ist es dann auch recht schnell vorbei. Protagonist wird von Zombies umringt und versinkt wie ein Ertrinkender in den Zombieleibern die ihn gnadenlos zu Boden drücken. Bei Flitzern funktioniert das einfach nicht. Wenn man weiß dass die rennenden Zombies einen jederzeit einholen können, weil ihnen nie die Luft ausgehen kann, dann kommt es einfach zu oben beschriebenen Verhalten nicht. Ein schönes Beispiel dafür wie hartnäckig rennende Zombies einem am Hintern kleben wird einem in der leider nicht so wirklich bekannten britischen Miniserie "DEAD SET" präsentiert. Abgesehen davon sind mit den langsamen Zombies ätmosphärische Bilder leichter zu kreieren, als mit den Flitzern.
 

Mr.Anderson

Kleriker
Jay schrieb:
Zu wünschen wäre mal wieder, dass es jemand schafft, Zombies wieder gruselig zu machen. Momentan sorgen sie nämlich nur noch für Spannung, wenn sie in Horden angesprintet kommen, aber dafür müssen sie nicht speziell Zombies sein.


Ich hatte weiter oben ja schon erwähnt, dass es ein Film aus dem Jahr 2011 geschafft hat mich wirklich positiv zu überraschen. Hierbei handelt es sich um "THE DEAD" von den Ford Brüdern. Den beiden ausgemachten Fans von Romero und Fulci ist es meines Erachtens nach tatsächlich gelungen einen atmosphärischen und spannenden Zombiefilm zu drehen. Sie haben sich für eine Kehrtwende von den rennenden Zombies entschieden und machten ihre Vertreter des Genres sogar noch langsamer als Romeros Zombies. Die Zombies in ihrem Film rennen nicht, sie machen im Grunde nur kleine Babyschritte (wie Fulcis Zombies teilweise) und schieben sich langsam aber unaufhaltsam ihren Opfern entgegen. Dadurch dass der Film zum Großteil in der freien Wildnis Südafrikas spielt und den Protagonisten kaum Möglichkeiten bietet sich irgendwo Schutz zu suchen kommt doch noch mal etwas neues dazu. Kein Einbunkern und sich gegenseitig auf die Nerven fallen, sondern fortwährende Flucht, fortwährender Überlebenskampf und ständiges "Auf der Hut"-sein bestimmen das Leben der Überlebenden in diesem Film. Das ist einer der Gründe warum der Film es schafft echte Spannung aufzubauen. Wenn da ein Reifen gewechselt werden muss, kann man sich nicht mal eben schnell in eine sichere Garage zurückziehen. Nein, dass macht man auf freiem Feld, während sich die Zombies langsam und unaufhaltsam nähern. Das ist aber nur eine von vielen Szenen, die bei mir die Pulsfrequenz erhöht haben. Der treibende Soundtrack des Komponisten Imran Ahmad trägt auch noch einiges dazu bei.


Die Frage ob es noch Innovationen im Genre geben kann, habe ich aus meiner Sicht schon in einem anderen Thread beantwortet. Der Vollständigkeit halber tue ich es aber auch hier gerne nochmal. Ich denke nicht.

Die angeblichen Neuerungen im Genre in den letzten Jahren waren: schnelle, agile Zombies, sprechende, intelligente Zombies, und die Infizierten Menschen. Doch von Neuerungen oder gar Innovation kann man eigentlich nicht sprechen.

Im Dawn of the Dead Remake gab es die ersten schnellen Zombies behaupten viele. Das stimmt nicht so ganz. Bereits 1985 in seinem Film "Return of the living Dead" ließ Dan O'Bannon die erste rennende Zombiehorde auf die Menschheit los. Ebenso waren die Zombies in seinem Film tatsächlich rudimentär Intelligent und konnten sprechen. So waren sie sogar in der Lage weitere Opfer per Funk zu Ordern. Die Zombies haben augenscheinlich den Sinn von heute verbreiteten Speisen-Lieferservice schon damals erkannt. :smile: Intelligente sprechende Zombies sind also auch keine wirkliche Neuerung in Warm Bodies.

Ürigens, dass die Zombies in WWZ neuerdings auch Wände erklimmen können ist auch nicht mehr wirklich neu, das gab es in abgewandelter Form auch schon in dem Day of the Dead Remake von 2008. Da gab es übrigens auch einen Vegetarier unter den Zombies! Innovativ? :smile:

Damit wären schon mal zwei der drei Innovationen der letzten Jahre abgehakt. Innovativ und neu war daran also schon gar nichts mehr. Kommen wir zu Danny Boyles Infizierten aus 28 Days Later. Der Regisseur hat später einmal erklärt, dass er für den Film sich nicht Romeros Night of the living Dead als Vorlage gewählt hat, auch wenn dies durch die Medien vorschnell behauptet wurde. Hat Boyle mit "seiner" Idee der Infizierten wirklich ein neues Subgenre erschaffen? Mitnichten! Bereits 1973, also nur fünf Jahre nach seinem Meilenstein "Night of the living Dead" hat Romero sein selbst erschaffenes Genre schon variiert und sein eigenes Subgenre erschaffen. In seinem Film Crazies zitiert er sich im Grunde selbst und macht aus den Zombies einfach Infizierte die nun zu Psychopathen werden und auf jeden gesunden Menschen los gehen. Wie in Danny Boyles Film versagt auch in Romeros Streifen Politik und Militär auf ganzer Linie. Der kontinentale Ausbruch der Seuche scheint unausweichlich, als letzte Verteidigung bleibt nichts anderes mehr übrig, als die Lösung die dann 12 Jahre später von Dan O'Bannon in "Return of the living Dead" aufgegriffen wurde. Der hatte damals übrigens eine ganz fiese Neuheit bei seinen Zombies eingeführt. Die waren einfach unkaputtbar. Die Zerstörung des Gehirns reichte nicht aus. Wollte man da einen Zombie wirklich loswerden, musste man ihn schon zerstückeln. Dennoch war das Problem damit nicht beseitigt. Die Einzelteile bewegten sich weiter. Wirklich vernichten konnte man die Zombies also nur mit vollständiger Auflösung/Verbrennung. Wobei das Verbrennen ja wieder zu einem anderen Problem führte.

Nicht unerwähnt bleiben sollen auch die Zombiekomödien, die ich für gelungen halte. An erster Stelle steht da natürlich "Shaun of the Dead", der es schafft einem gleichzeitig eine Komödie und einen klassischen Zombiefilm zu präsentieren. Mit etwas Abstand folgt dann noch "Fido" der in den 50ern spielt und dem Zuschauer einen Einblick in eine Welt gibt, die sich mit den Zombies arrangiert hat. Danach gibt es dann noch den ganz brauchbaren "Return of the living Dead 2" der wieder die unkaputtbaren Zombies auf die Menschheit losließ, allerdings dieses Mal in Form einer Komödie die stellenweise auch wirklich funktioniert.

Erwarte ich in den nächsten Jahren noch irgendetwas innovatives zum Genre? Nein! Auch die neue geplante Zombietrilogie "19" schafft nichts wirklich neues. Schön, in der Realität von 19 werden alle Menschen sobald sie 19 werden zu Zombies. Ist es Innovativ den Grund der Zombiefizierung zu verändern? Es gab schon verschiedenste Ursachen dafür: Virus, Strahlung, Verseuchung, Aliens, kosmische Strahlung, etc. Bei den meisten Filmen müssen Menschen gebissen werden um sich zu verwandeln, bei Romero steht JEDER Verstorbene wieder auf. Im Grunde wird bei "19" der Zeitpunkt der Umwandlung nur verschoben, bzw. festgesetzt. Musste man in anderen Filmen sterben, kann man hier die Tage, die einem übrig bleiben bis man sich in ein reißendes Monster verwandelt, schon mal sein ganzes Leben lang zählen. Das einzige innovative dürfte wohl sein, dass die Welt von nun an von Jugendlichen regiert wird. Aber ist das denn wirklich innovativ? Das gab es auch schon in Filmen wie z. B. Kinder des Zorns(in kleinerem Umfang natürlich) oder in Serien wie "The Tribe" Hier wird nichts anderes getan, als auf den gerade erst anfahrenden Mainstream-Zombie-Zug auf zu springen und scheinbar etwas Innovatives zu präsentieren. Aber wenn man die Prämisse mal genauer beleuchtet, werden die Protagonisten dieser neuen Trilogie durchweg Teenager sein. Twilight-Publikum ick hör dir trapsen...
 

Rebell

Well-Known Member
Danke dir Anderson.

In 2 Post habe ich soviel über das Genre erfahren wie sonst in 25 Jahren meines Lebens nicht. Und das meine ich sehr Positiv.
Das lässt mich doch mal einen anderen Blick auf ein Genre werfen welches ich, wie gesagt, so nicht kennen bzw. kennen muss. Aber von deiner Seite aus betrachtet stellt sich das dann doch ganz anders dar als ich dachte. Liegt wahrscheinlich an deiner Schreibweise. Ich habe da jetzt 1-2 Filme die ich mir vill. man antun sollte... :thumbup:
 

Woodstock

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So zu verstehen, ist der einzige Unterschied zu früher das die ganzen unterschiedlichen Zombiefilme, nicht mehr nur für bestimmte Leute produziert werden und in dunklen Kellern gesehen, sondern für die breite Masse und im Kino. Ich weiß, ihr habt das schon oft gesagt aber ich verstehe nicht warum es schlecht sein muss?

Das ist eine Modeerscheinung, die langsam wieder verschwinden wird. So war es bei den Vampiren, so war es bei den Werwölfen, Geistern usw. Natürlich wird alles in der Art weiterhin ab und im Kino oder in Serienformaten erscheinen aber es wird weniger und vielleicht damit besser. Ich sehe das positiv, so versucht jeder mit jedem zu konkurieren und muss sich dabei selbst verbessern. Das ermöglicht unbekannten Filmemachern in dem Genre hochzukommen, da sie einfach wissen worum es geht.

Das Subgenre ist keines mehr. Ganz der Dinge in dem Medien. Erst Aliens, dann Werwölfe, dann Vampire, dann wieder Aliens, dann die Apokalypse (aus aktuellem Anlass), jetzt Zombies, danach wahrscheinlich wieder Aliens oder außerirdische Vampire.

Was solls! Solls kommen!
 

Mr.Anderson

Kleriker
Solltest du mit deiner Antwort auch auf meine Gedanken zum Thema abzielen, dann möchte ich nur am Rande erwähnen dass ich nie geschrieben habe das es schlecht ist, dass Zombiefilme nun auch Mainstream werden.

Bis auf World War Z habe ich alle Mainstream-Zombiefilme gesehen. Dass mir davon bisher nur das Dawn of the Dead Remake von Zack Snyder gefallen hat liegt nicht daran dass die Filme Mainstream sind, sondern dass sie einfach nicht meinem Geschmack entsprachen. Es gibt sogar einen Mainstream-Zombiefilm der bereits kurz nach der Veröffentlichung von Zack Snyders Zombieflick angekündigt wurde. Army of the Dead, ein Film der sich zur Aufgabe gemacht hat als erstes riesige Zombie-Massenszenen ins Kino zu bringen, was ja nun durch World War Z geschehen ist. Auch wenn Snyder den Film nur noch produzieren wollte, habe ich großes erwartet. Leider wurde der Film, in dem ein Vater seine Tochter im Zombieverseuchten New York sucht bisher nicht realisiert. Wer weiß, vielleicht sorgt WWZ endlich für neuen Auftrieb was den Film angeht.

Zum Thema Subgenre. Subgenre bedeutet nicht, dass ein kleiner Kreis von Nerds die entsprechenden Filme in schmuddeligen Kellern guckt. Subgenre bedeutet nichts anderes als Untergenre. Und Zombiefilme sind nun mal ein Untergenre des Horrorfilms, genauso wie Slasher auch ein eigenes Subgenre sind. Infiziertenfilme gehen noch einen Schritt weiter und sind ein Subgenre des Zombiefilms. Somit wird das Genre Zombiefilm auch immer ein Subgenre bleiben.
 

Woodstock

Verified Twitter Account ☑️
@Anderson
Dein Beitrag war eigentlich nicht gemeint (Nur überflogen, daher nicht angesprochen) aber mit dem Subgenre gebe ich dir recht. Mir kommt es hier nur vor, als ob alle sich beschweren das ein Genre das sie mögen, plötzlich beliebt wird und verstärkt produziert wird.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Das sehe ich wie Woody. Klar, Quantität ist nicht Qualität. Aber eben auch nicht unbedingt mangelnde Qualität.
 

Mr.Anderson

Kleriker
@Woodstock

Wenn du meinen Beitrag mal liest anstatt ihn nur zu überfliegen findest du vielleicht eine Antwort auf das Problem. Vielleicht aber auch nicht.

Ich denke nicht dass sich darüber beschwert wird, dass "ihr" Genre plötzlich beliebt ist und verstärkt produziert wird. Das wäre doch Paradox. Viel eher ist wohl das Problem dass es leider kein einziger richtiger Zombiefilm in die Kinos schaffte(mal abgesehen von Land of the Dead). Wenn doch ein Vertreter des Genres den Silver Screen entert, dann leider nur in verwässerter Form. Entweder als Komödie/Liebesschnulze (Warm Bodies), als Actionfilm(Dawn Remake), als Horrorkomödie(Zombieland) oder ganz neu als Disastermovie(WWZ). Ich selbst kann es ja noch nicht beurteilen da ich ihn nicht gesehen habe, aber in vielen Kritiken wird WWZ nun mal eher als Actionfilm und die Zombies eher als Naturgewalt die es zu überstehen gilt, beschrieben.



@Revolvermann

Ich glaube nicht dass man bei der überschaubaren Menge an Zombiefilmen, die in den letzten Jahren ins Kino kamen bereits von Quantität sprechen kann. Das gilt dann wohl eher für die Flut an Direct-to-DVD Veröffentlichungen, oder?

Gerade bei der kleinen Zahl der Filme die es ins Kino geschafft haben sollte eigentlich jeder Grandios sein.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Mr.Anderson schrieb:
Viel eher ist wohl das Problem dass es leider kein einziger richtiger Zombiefilm in die Kinos schaffte

In diesem Fall ist die Frage wie man einen "richtigen" Zombiefilm definiert, da der Titel dieses Subgenre im Gegensatz zum Action- oder Erotikfilm nicht auf die Art der Unterhaltung anspielt sondern auf eine Art der Figuren innerhalb der Geschichte.

Mr.Anderson schrieb:
ch selbst kann es ja noch nicht beurteilen da ich ihn nicht gesehen habe, aber in vielen Kritiken wird WWZ nun mal eher als Actionfilm und die Zombies eher als Naturgewalt die es zu überstehen gilt, beschrieben.

So ist es. Das beschreibt den Film ganz gut.
 
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