Film ist nunmal über die Jahre zum Unterhaltungsmedium geworden. Es hätte auch so kommen können, dass der Theaterbesuch zur Massenunterhaltung geführt hätte und jetzt teure Theaterblockbuster entstehen. Aber es ist Film, der durch bessere Konsumierbarkeit und flexiblere Verbreitung schnell und leicht zum Unterhaltungsmedium werden konnte. Massenhaft produziert und größtenteils zu dem Zweck, dass Geld wieder einzuspielen indem man versucht, die Leute damit zu unterhalten. Meiner Meinung nach widerspricht das erstmal einem künstlerischen Grundsatz. Dennoch sind Filmemacher und die, die dahinter stehen in gewisser Weise Künstler. Manche mehr, manche weiger. Ich würde aber zum Beispiel nie behaupten, dass Rob Schneider Filme Kunst sind. Das widerspricht meinem Kunstverständnis.
Für mich ist auch nicht jeder, der eine Kamera nimmt und damit Nachbars Garten filmt ein Künstler - gleichzeitig könnte man aber auch über Joseph Beuys und solch grenzwertige Werke wie die Fettecke diskutieren. Klar, sie erschaffen etwas aus ihrer eigenen Fantasie und Kreativität heraus, was eigentlich sehr deutlich "Kunst" entspricht. Jemand hat auch mal gesagt: "Die eigentliche Kunst ist es, etwas als Kunst zu verkaufen." Dem würde ich aber nur teilweise zustimmen.
Heutige Filme sind größtenteils Unterhaltungsprodukte mit variablem künstlerischen Anspruch. Die genannten Beispiele "Fight Club" und "American Beauty" verdeutlichen das ganz gut. Kameraleute, Beleuchter, Ausstatter und Regisseure waren dort wirklich künstlerisch tätig, kreativ und erzählt wurde eine unterhaltsame Geschichte mit Sinn, Aussage und ansprechender Handlung. Die perfekte Balance zwischen Unterhaltung und Anspruch.
Die Frage ist, ob Anspruch auch gleich Kunst ist und was Anspruch überhaupt bedeutet. Darüber kann man sicherlich eeewig lang diskutieren, aber Fakt ist, dass ein künstlerischer Anspruch oftmals
Auch ein Fakt ist, dass wirkliche Filmkünstler heute kaum in großen Kinos zu sehen sind. Und da gibt es zwei verschiedene Arten. Videoinstallationen, visuelle Experimente oder ähnliches, finden sich in einmaligen Ausstellungen oder in Museen. Mathew Barneys Experimentalfilm - irgendwo zwischen visueller Extravaganz und erzählter Geschichte - "Drawing Restraint 9" kam letztes Jahr in nur 5 Kinos Deutschlandweit. Zum Anderen gibt es Regisseure, Autorenfilmer, die das Medium Film als reines Kunstmedium ansehen. Filme von Jean-Luc Godard, Michaelangelo Antonioni, Luis Bunuel oder Robert Bresson haben oftmals nicht sonderlich viel, mit normaler Filmhandlung zu tun, oder nutzen diese als Satire- und Projektionsfläche.
Ich mag Beide Seiten des Films. Unterhaltung und Kunst, wobei die Unterhaltung nicht zu oberflächlich sein darf und die wirkliche Filmkunst nicht übermäßig verkopft sein sollte. Dennoch würde ich einen Godard jederzeit einem Spiderman vorziehen.