Oh man, soviele spannende Beiträge, und ihr sagt einfach immer schon alles wichtige, bevor ich wieder an den Rechner und selber schreiben kann. Am Ende ist schon alles gesagt, und man kann nur lesen.
Die Therapien wo ich war haben mir immer geholfen. Tagesklinik, Stationäre und medizinische Reha.
Ja, diese Erfahrung habe ich bisher auch gemacht, manchmal sogar kurzfristig, aber ich muss auch ehrlich sein, dass da auch viel Glück und einmal Vitamin B geholfen hat.
Ich verstehe gar nicht, warum dieser Traum überhaupt noch so verbreitet ist.
Vielleicht fehlen mir da einfach die Erfahrungen mit Horror-Vermietern, aber ich finde es wesentlich entspannter zur Miete zu wohnen und mich dann einfach an den Hausmeister zu wenden, falls mal was gemacht werden muss.
Ich vermute einfach mal, weil es einem das Gefühl von Sicherfheit gibt. Der Gedanke, etwas für das Alter zu haben, sich keine Sorgen um steigende Mieten, Eigenbedarf oder soinstwas machen zu müssen. Das mag ein Trugschluss sein, aber ich vermute mal, dass das einer der Gedanken dahinter ist, zumal einem ein EIgenheim ja auch immer wieder als gute Altersvorsorge angepriesen wird.
Aber ich stimme dir zu, dass es heute viel schnelllebiger geworden ist. Und das überfordert sicherlich einige Menschen. Wahrscheinlich speziell introvertierte Menschen. Dazu kommt bei den extrovertierten wahrscheinlich noch eine Prise FOMO, so dass auch die gestresst davon sind.
Darf ich mal fragen, was denn FOMO ist?
Man liest aber schon überall, das viele Kinder zunehmend Probleme mit dem Lesen haben. Die klassische Uhr kann nicht mehr abgelesen werden. Immer mehr Grundschulkinder benötigen Nachhilfe etc.
Ja, das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Sowohl in der Klasse meines Sohnes als auch in der Klasse meiner Tochter haben einige Kinder Probleme beim Lesen. Dabei gibt es seitens der Schule genug bemühungen, die Kinder zum Lesen zu animieren. Er selbst liest schon recht fleißig, Bücher wie die Schatzinsel und zur Tom Sawyer, laut ihm gibt es auch einige gute Leser in der Schule, und viele Mädchen würden sich auch Bücher mit in die Schule nehmen um dort zu lesen. Aber auf der anderen Seite gibt es wohl auch viele, die noch große Probleme mit dem Lesen haben.
Womit ich persönlich ein großes Problem habe, ist dieses "
Schreib wie Du sprichst", das dazu führt, dass Kinder schreiben, wie sie sprechen. Der Gedanke dahinter war wohl, den Schreibfluss anzuregen und sich später um die Feinheiten zu kümmern, aber in der Praxis bin ich davon nicht angetan. Diese falsche Rechtschreibung, die dann einmal drin ist, wieder rauszukriegen, ist eine fürchterliche Arbeit, die meiner Ansicht nah on keinem Verhältnis zum Nutzen steht. Meine Tochter schreibt gerne und viel, aber was sie schreibt, kann man kaum lesen.
Was das Thema Lesen der Uhrzeit angeht, sind wir auch shcon verzweifelt. Keines unserer Kinder kann vernünftig die Uhr lesen. Den Stundenzeiger bekommen sie noch hin, aber dann wird es schon schwierig, dabei haben wir alles versucht, FlikFlak-Uhren, große Modelle, wir haben "Lerne die Uhr lesen" Bücher mit ihnen durchgearbeitet, Uhren gebastelt und beschriftet, immer wieder alles geübt, sogar Spiele zum Thema auf dem Tablet zu dem Thema gespielt, aber ohne Erfolg.
Aber wie wir aus Gesprächen mit anderen Eltern erfahren haben, sieht es in anderen Familien ähnlich aus.
Das ist denn so signifikant schlimmer als früher? Irgendwie wird doch immer auf die jüngere Generation geschielt und diese hart in die Kritik genommen. Dass man schneller an der Hand ist und Kindern ADHS attestiert oder auf Nuancen achtet, die früher nicht einmal bekannt wird, wird bei so einer Betrachtung gerne einfach mal ignoriert. Kann natürlich sein, dass es statistisch schlechter geworden ist. Aber liegt das an den Kindern oder einfach an dem Schulkonstrukt, welches sich nicht an die Bedürfnisse der Individuen anpassen lässt?
Ich weiß nicht, ob man heute anders drauf achtet als zu meiner Zeit, aber ich denke, es kommt immer drauf an, an welches Lehrpersonal man gerät. Ich kann da von grundsätzlich unterschiedlichen Erfahrungen an derselben Schule berichten.
Der Umgang mit den Medien wird beispielsweise in der Schule meines Sohnes nicht adressiert. Das obliegt den Eltern. Ich sehe das durchaus auch als meine Baustelle an, würde mir aber wünschen, dass man so etwas in der Schule nicht ignorieren würde.
Das kann ich unterschreiben. Meine Frau und ich haben diesbezüglich durchaus Fehler gemacht, weil wir unsere Kinder möglichst lange von Handy, Tablet & Co fernhalten wollten, damit sie eben nicht zur früh damit überfordert werden. Dabei haben wir es wohl übertrieben, denn als unser Sohn in die Schule kam, wurde vorausgesetzt, dass sie mit einem PC oder Tablet frei arbeiten können. Unsere Kinder hatten davon keine Ahnung, und wir mussten es ihnen erst langsam beibringen. Da ist es wohl schwierig, den richtigen Mittelweg zu finden.
Auf der anderen Seite hat mein Sohn kein Interesse an seinem Handy. Während andere aus seiner Klasse es pausenlos zu nutzen scheinen, gebraucht er es nur, um uns mal anzurufen. Ansonsten liegt es in seinem Zimmer auf dem Schreibtisch. Unsere Nichte hingegen hatte schon mit 2 Jahren ihr eigenes Handy und wusste, wie man youtube öffnet.
Die Welt dreht sich weiter, TikTok und Social Media als Ganzes sind Teil unserer Gesellschaft. Egal wie groß die negativen Seiten sein mögen, man kann den Spaß nicht einfach ignorieren und hoffen, dass sich alles wieder in Wohlgefallen auflöst. Es ist immer so einfach mit dem Finger auf die Dinge zu zeigen und diese anzumahnen. Viel schwieriger ist es, herauszufinden, wie man den richtigen Umgang damit hegt. Da steckt ja auch viel Gutes drin, nur sieht man das meist nicht.
Ich finde diesen Satz einfach nur gut und kann dem nur zustimmen. Es kommt letztendlich drauf an, wie man damit umgeht.
Ein großes Problem ist halt, dass immer mehr Menschen Kinder kriegen die scheinbar überfordert sind aus welchen Gründen auch immer und Kinder zu Hause nicht mehr ausreichend gefördert werden so nach dem Motto "wofür geht unser Kind denn in die Schule?"
Diese Erfahrung kann ich nicht teilen.
In unserem Umfeld sind die meisten Eltern bemüht, ihren Kindern zu helfen. In den Elterngruppen wird oft um Rat gebeten oder gefragt, ob dieses oder jenes Problem auch woanders auftrat, und wie man damit umgeht.
Wer Zuhause mit seinem Kind nicht lesen übt und Hausaufgaben macht oder auch mal vorliest der wird ein Kind erziehen welches Probleme in dem Bereich haben wird. Die Lehrkräfte sind nicht in der Lage das alles abzudecken.
Das mag im Grunde stimmen, aber es wäre zu leicht zu sagen, dass es grundsätzlich daran liegt, dass Eltern nihct genug tun würden. Der Druck an den Schulen scheint enorm zu sein, und gerade besondere Kinder haben darunter zu leiden.
Ich gebe zu, dass meine Kinder Probleme haben, aber es liegt nicht daran, dass wir ihnen nicht genug unter die Arme gegriffen hätten. Sowohl mein Sohn als auch meine Tochter brauchten extrem lang für ihre Hausaufgaben. Meine Frau und ich haben oft viele Stunden mit ihnen bei den Hausaufgaben gesessen und versucht es ihnen zu erklären, aber irgendwann ist auch der Punkt erreicht, an dem sie nicht mehr aufnahmefähig sind.
Ja, das ist ein guter Punkt. War aber imo schon immer so. Durch das allgemeine Bevölkerungswachstum potenziert sich das halt. Die Schule kann und soll nicht für alles herhalten, gleichzeitig erlebe ich auch, dass die Lehrmethoden und die Inhalte sich nur marginal weiterentwickeln. Im Idealfall hast du einfach ein gutes Zusammenspiel zwischen Eltern und Schule. Wir helfen unserem Sohn sehr viel, weil es gerade noch geht. Nur kommt irgendwann der Punkt, wo ich die Lehrinhalte auch nicht mehr nachvollziehen kann. Ich gehe aber davon aus, dass er dann reif genug ist, um das ohnehin alles selber zu organisieren und möglicherweise gar kein Interesse mehr daran hat, dass wir ihn unterstützen.
Wie schon gesagt, liegt es einfach daran, an welche Schule man gerät und wieviel Glück man mit dem Lehrpersonal hat. Meine Erfahrungen könnten gar nicht gegensätzlicher sein. Unser ältester Sohn war zur Kindergartenzeit unser großes Sorgekind, aber was die Schule angeht, hat er das rund um sorglos Paket erhalten. Besser geht es nicht. Sein "kleiner" Bruder kam in der Grundschule halbwegs gut mit, hatte wegen seiner Behinderungen nur diverse Nachteilsausgleiche. Aus diesem Grund wurde er in der weiterführenden Schule auch eine Integrationsklasse zugeteilt, die trotz anfänglicher Bedenken unsererseits von der Schule über den grünen Klee gelobt wurde. Es hörte sich auch gut an, aber neben Kindern, die besondere Aufmerksamkeit erforderten, hat man auch besonders auffällige Kinder in diese Klasse gesteckt, die für deutliche Unruhe sorgen, und weil anscheinend niemand des alteingesessenen Personals diese Klasse übernehmen wollte, hat man zwei junge Menschen, die noch "feucht hinter den Ohren" sind, als Klassenlehrer/In eingesetzt. Sie waren voller Elan und Enthusiasmus dabei, aber man konnte sehen, wie sie diese Aufgabe überfordert. Und unserem Sohn ging es auch zusehends schlechter. Seine schulischen Leistungen sind gut, er gehört laut dem Personal zu den besten in der Klasse, aber der soziale und der Leistungsdruck haben ihn immer mehr zugesetzt. Das alles aufzuführen würde den Rahmen sprengen, aber wir konnten zusehen, wie es ihm immer schlechter ging, wenn wir ihn drauf ansprachen, sagte er, es wäre nichts, aber nach uns nach belamen wir dann mit, wie schlimm es für ihn wirklich war. Es wurde keine Rücksicht auf seine Behinderung genommen, Nachteilsausgleiche wurden teils aus Unwissenheit (Weil nicht alle Lehrer das Rundschreiben bekommen haben) teils willentlich nicht befolgt (Weil die Lehrerin es
besser wusste.) oder einfach, weil man damit überfordert war. Er musste sich vom Lehrpersonal Dinge gefallen lassen, die ich schon als Mobbing bezeichnen würde, und das wurde uns von Mitschülern aus seiner Klasse bestätigt. Der Druck wurde so groß, dass ich seine Krankheit verschlimmert hat, er wurde über Monate krankgeschrieben und wird nun wird er zum Beginn des nächsten Schuljahres die Schule wechseln und die Schule seines Bruders besuchen.
Inzwsichen haben wir auch erfahren, dass es in seiner Klasse auch Schüler und Schülerinnen gibt, die unter ganz ähnlichen Problemen zu kämpfen haben.
Hm. Entschuldigung. Ich glaube, es ist wieder mit mir durchgegangen.