Dr Knobel
Sie nannten ihn Aufsteiger
Ich denke, dass Belmondo einigen gar nichts mehr sagen wird, obwohl er über Jahrzehnte hinweg ein Stützpfeiler und Institution der französischen Filmindustrie und auch in Deutschland - häufig gesprochen von Rainer Brandt - immens erfolgreich war.
Da ich mich derzeit zum wiederholten Male mit seiner langen und abwechslungsreichen Karriere beschäftige, und Bébel, so sein Spitzname, mich erneut begeistert, dachte ich, ein kurzer Eintrag hier, kann nicht schaden.
Jean-Paul Belmondo war ein französischer Film- und Theaterschauspieler. Er wurde ab den späten 1950er Jahren zunächst als Darsteller innerhalb der Nouvelle Vague bekannt. Ab Mitte der 1960er Jahre war er zwei Jahrzehnte lang als Komödiant und agiler Held actionbetonter Filme einer der erfolgreichsten Stars des europäischen Kinos. Er hatte ein eher gehobenes und intellektuelles Elternhaus (Vater Bildhauer, Mutter Kunstmalerin), fing früh mit dem Boxen an und beschloss nach einer Krankheit, Schauspieler zu werden, wobei man ihm anfangs davon abriet, da es ihm an Talent fehle. Belmondo blieb stur und wurde schließlich am Pariser Konservatorium aufgenommen. Fortan arbeitete er vorrangig als schlecht bezahlter Theaterschauspieler, eine Filmkarriere hielt er jedoch aufgrund seines Gesichts, das dem damals gängigen Schönheitsideal nicht entsprach, für ausgeschlossen.
Nach einigen kleineren Rollen verpflichtete ihn Jean-Luc Godard 1959 trotzdem für AUSSER ATEM, der international ungemein erfolgreich war und sich zu einem Klassiker der europäischen Filmhistorie entwickelte. Der Film etablierte Belmondo nicht nur als französische Antwort auf James Dean, sondern auch als Identifikationsfigur für eine neue Generation von Leinwandstars. Fortan war er nicht mehr wegzudenken und durfte an der Seite von Stars wie Lino Ventura, Sophia Loren, Claudia Cardinale und unter der Regie von wegweisenden Regisseuren wie Jean-Pierre Melville spielen und seine Vielseitigkeit in den unterschiedlichsten Rollen unter Beweis stellen.
Mit ABENTEUER IN RIO stellte Belmondo 1964 unter der Regie von Philippe de Broca (Mit dem er mehrere Filme machte) seine Actionqualitäten unter Beweis und wäre bei einem Stunt fast gestorben. Obwohl er fortan nach wie vor in anderen Rollen glänzte, erneut mit Filmemachern wie Godard, Claude Chabrol und François Truffaut drehte, war es der Typus des Draufgängers, mit dem er vor allem ab Mitte der 70er-Jahre seine größten Erfolg feiern sollte. Sei es mit ANGST ÜBER DER STADT (1975), DER GREIFER (1976), EIN IRRER TYP (1977) oder DER WINDHUND (1979). Belmondo verkörperte den Draufgänger mit Herz, absolvierte dabei seine gefährlichen Stunts stets selbst und fuhr seinen Filmoutput deutlich zurück.
Die späten 70er- und frühen 80er-Jahre markierten dabei auch seine erfolgreichste Zeit, man denke neben den zuletzt genannten nur an DER PROFI (1981), DAS AS DER ASSE (1982) und DER AUSSENSEITER (1983) und lockte damit alleine in Frankreich deutlich mehr als 5 Millionen Zuschauer in die Kinos und belegte auch in Deutschland die vorderen Plätze. Er lieferte sich auch zahlreiche Auseinandersetzungen mit der französischen Presse, die es nicht verkraften konnten, dass sich das einstige Aushängeschild, vermeintlich dem Kommerz verschrieben hatte.
Nach DER AUSSENSEITER ging es in kommerzieller Hinsicht (wie bei vielen anderen Stars der europäischen Szene, siehe Adriano Celentano, Alain Delon oder Bud Spencer und Terence Hill) in dieser Zeit - jedoch bergab. FRÖHLICHE OSTERN (1984), DER BOSS (1985) und DER PROFI 2 (1987) lockten wesentlich weniger Zuschauer an, und Belmondo kehrte höchst erfolgreich wieder auf die Theaterbühne zurück, wo er u.a. als Cyrano de Bergerac glänzte, die Säle füllte und sich zumindest teilweise auch wieder mit der Presse vertrug. Filmrollen übernahm er nur noch vereinzelt, diese waren jedoch eher Charakterrollen. Sein letzter Film war EIN MANN UND SEIN HUND (2008).
Bereits 2001 erlitt er einen Schlaganfall, kämpfte sich jedoch zurück und wurde im Laufe seiner Karriere mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. wurde er von der Los Angeles Film Critics Association mit dem Career Achievement Award geehrt und erhielt die Goldene Palme, den Goldenen Löwen und den Cesar jeweils für sein Lebenswerk.
2014 widmete ihm sein Sohn eine berührende Hommage und besuchte mit ihm die Drehorte seiner wichtigsten Filme und traf dabei auf Freunde und Weggefährten dieser einzigartigen Karriere.
Jean-Paul Belmondo starb 2021, sein Tod war ein nationales Ereignis das Land trauerte. Machs gut, Bébel - solche wie Dich gibt es heute nicht mehr.
Text teilweise von wikipedia.
Da ich mich derzeit zum wiederholten Male mit seiner langen und abwechslungsreichen Karriere beschäftige, und Bébel, so sein Spitzname, mich erneut begeistert, dachte ich, ein kurzer Eintrag hier, kann nicht schaden.
Jean-Paul Belmondo war ein französischer Film- und Theaterschauspieler. Er wurde ab den späten 1950er Jahren zunächst als Darsteller innerhalb der Nouvelle Vague bekannt. Ab Mitte der 1960er Jahre war er zwei Jahrzehnte lang als Komödiant und agiler Held actionbetonter Filme einer der erfolgreichsten Stars des europäischen Kinos. Er hatte ein eher gehobenes und intellektuelles Elternhaus (Vater Bildhauer, Mutter Kunstmalerin), fing früh mit dem Boxen an und beschloss nach einer Krankheit, Schauspieler zu werden, wobei man ihm anfangs davon abriet, da es ihm an Talent fehle. Belmondo blieb stur und wurde schließlich am Pariser Konservatorium aufgenommen. Fortan arbeitete er vorrangig als schlecht bezahlter Theaterschauspieler, eine Filmkarriere hielt er jedoch aufgrund seines Gesichts, das dem damals gängigen Schönheitsideal nicht entsprach, für ausgeschlossen.
Nach einigen kleineren Rollen verpflichtete ihn Jean-Luc Godard 1959 trotzdem für AUSSER ATEM, der international ungemein erfolgreich war und sich zu einem Klassiker der europäischen Filmhistorie entwickelte. Der Film etablierte Belmondo nicht nur als französische Antwort auf James Dean, sondern auch als Identifikationsfigur für eine neue Generation von Leinwandstars. Fortan war er nicht mehr wegzudenken und durfte an der Seite von Stars wie Lino Ventura, Sophia Loren, Claudia Cardinale und unter der Regie von wegweisenden Regisseuren wie Jean-Pierre Melville spielen und seine Vielseitigkeit in den unterschiedlichsten Rollen unter Beweis stellen.
Mit ABENTEUER IN RIO stellte Belmondo 1964 unter der Regie von Philippe de Broca (Mit dem er mehrere Filme machte) seine Actionqualitäten unter Beweis und wäre bei einem Stunt fast gestorben. Obwohl er fortan nach wie vor in anderen Rollen glänzte, erneut mit Filmemachern wie Godard, Claude Chabrol und François Truffaut drehte, war es der Typus des Draufgängers, mit dem er vor allem ab Mitte der 70er-Jahre seine größten Erfolg feiern sollte. Sei es mit ANGST ÜBER DER STADT (1975), DER GREIFER (1976), EIN IRRER TYP (1977) oder DER WINDHUND (1979). Belmondo verkörperte den Draufgänger mit Herz, absolvierte dabei seine gefährlichen Stunts stets selbst und fuhr seinen Filmoutput deutlich zurück.
Die späten 70er- und frühen 80er-Jahre markierten dabei auch seine erfolgreichste Zeit, man denke neben den zuletzt genannten nur an DER PROFI (1981), DAS AS DER ASSE (1982) und DER AUSSENSEITER (1983) und lockte damit alleine in Frankreich deutlich mehr als 5 Millionen Zuschauer in die Kinos und belegte auch in Deutschland die vorderen Plätze. Er lieferte sich auch zahlreiche Auseinandersetzungen mit der französischen Presse, die es nicht verkraften konnten, dass sich das einstige Aushängeschild, vermeintlich dem Kommerz verschrieben hatte.
Nach DER AUSSENSEITER ging es in kommerzieller Hinsicht (wie bei vielen anderen Stars der europäischen Szene, siehe Adriano Celentano, Alain Delon oder Bud Spencer und Terence Hill) in dieser Zeit - jedoch bergab. FRÖHLICHE OSTERN (1984), DER BOSS (1985) und DER PROFI 2 (1987) lockten wesentlich weniger Zuschauer an, und Belmondo kehrte höchst erfolgreich wieder auf die Theaterbühne zurück, wo er u.a. als Cyrano de Bergerac glänzte, die Säle füllte und sich zumindest teilweise auch wieder mit der Presse vertrug. Filmrollen übernahm er nur noch vereinzelt, diese waren jedoch eher Charakterrollen. Sein letzter Film war EIN MANN UND SEIN HUND (2008).
Bereits 2001 erlitt er einen Schlaganfall, kämpfte sich jedoch zurück und wurde im Laufe seiner Karriere mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. wurde er von der Los Angeles Film Critics Association mit dem Career Achievement Award geehrt und erhielt die Goldene Palme, den Goldenen Löwen und den Cesar jeweils für sein Lebenswerk.
2014 widmete ihm sein Sohn eine berührende Hommage und besuchte mit ihm die Drehorte seiner wichtigsten Filme und traf dabei auf Freunde und Weggefährten dieser einzigartigen Karriere.
Jean-Paul Belmondo starb 2021, sein Tod war ein nationales Ereignis das Land trauerte. Machs gut, Bébel - solche wie Dich gibt es heute nicht mehr.
Text teilweise von wikipedia.
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