Der Abschlusstext lässt ja noch etwas auf sich warten, aber mich juckt es in den Fingern, zumindest meinen Teil der Runde aufzulösen. Sorry Sittich, wenn ich dir da jetzt zuvorkomme.
Also denne. Ich war ein deutscher Spion und habe die vergangenen Monate mit Spionagearbeit verbracht. Geheime Fabriken und Stellungen ausgekundschaftet und dabei viele Fotos geschossen. Eigentlich sollte ich im Anschluss daran vor der Küste von einem U-Boot aufgelesen werden, aber so’n doofer Sturm hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht und ich bin auf Jigsaw-Island gelandet. Boot in Strandnähe versteckt, die Pension aufgesucht und Rhodoss, der mich aufgenommen hat, noch klargemacht, dass er mich als alten Freund und Redakteur ausgeben soll – dafür winkte ihm eine ordentliche finanzielle Belohnung (die ich der Pension auch zukommen lassen werde – hat Presko wenigstens noch etwas davon).
Mit dem Kapitän des U-Boots war vereinbart, dass es mich in einem solchen Fall zwei Tage später an gleicher Stelle auflesen soll – an genau dem Abend eben, als das Spiel gestartet ist und ein Haufen Neuankömmlinge auf der Matte standen. Durch Mannys Köter habe ich mich dann auch noch verletzt und natürlich wollten mir alle helfen – das Festland anrufen, dem Fährmann (der sich über meine Anwesenheit sicher gewundert hätte) Signale zuschicken und all so’n Quatsch. Das durfte natürlich nicht passieren, weshalb Rhodoss für mich die Telefonleitungen unbrauchbar gemacht hat und auch Joker ausreden (?) konnte, mit der Laterne dem Fährmann zu signalisieren.
Als das Spiel begann, wollte Dr. Akula meine Wunde checken und wir kamen uns dabei näher. Ich hätte der Steilvorlage gerne nachgegeben und die Dame vernascht – macht ein gewisser James Bond ja auch immer. Aber ich konnte schlecht riskieren, dass brawl plötzlich auf der Matte steht – einer Einladung zum Dreier wäre er wohl kaum nachgekommen… also gewartet, bis Dr. Akula wieder weg war und dann überlegt, wie ich in meinem jetzigen Zustand einen Spaziergang zum Strand rechtfertigen könnte.
Unter einer losen Bodendiele in meinem Zimmer hatte ich die kleine Filmdose mit den Spionagebildern versteckt und eine (unbeschriftete!) Flasche mit Gift (Standard-Equipment bei mir). Nun, die Giftflasche war (selbstverständlich) weg, aber die (handliche) Filmdose nicht. Also ab zum Klo, nochmal ordentlich gekackt und dann das Ding in den Allerwertesten geschoben (das sicherste Versteck für den Fall, dass man mich oder mein Zimmer durchsucht). Um einen komischen Gang brauchte ich mir dank meiner Beinverletzung auch keine Sorgen machen – ich hatte also während des gesamten Spiels eine Filmdose im Arsch.
Jays Tod zeigte mir recht eindeutig, dass er an einer Überdosis von meinem Gift gestorben ist – richtig dosiert hätte es wie ein Herzinfarkt ausgesehen, aber bei zu viel Gift blutet man aus Mund und Nase. Da ich noch recht viel Zeit hatte und mir noch immer kein Grund einfiel, weshalb ich die Pension verlassen könnte ohne Verdacht zu erwecken, habe ich dann angefangen zu ermitteln. Eine gute Idee, denn so konnte ich doch einiges in Erfahrung bringen statt einfach nur auf dem Zimmer zu hocken oder beim Abseilen aus dem Fenster noch weitere Verletzungen zu bekommen oder gar entdeckt zu werden.
Wie auch immer. Brawl erzählte mir ein wenig von Akula und Jay, wusste aber nichts Genaues (oder hat es mir nicht gesagt). Irgendwann kam mir die Idee, einfach mal vor die Tür zu treten, um frische Luft zu schnappen. Wäre mir niemand gefolgt, hätte ich mich sofort vom Acker gemacht. Aber erst kam Rhodoss und wollte wissen, ob der Deal noch steht (was ich ihm bestätigte) und dann Manny, die mich recht plump nach dem Gift fragte, was sie unter meiner Bodendiele gefunden hat.
Ich war am überlegen, welche Ausrede ich benutzen sollte. Am einfachsten schien es mir, das Gift einem Vormieter in die Schuhe zu schieben. Und dann beichtet Manny, dass sie eine von Jays Zigarren mit dem Gift beträufelt hat (in einem schwachen Moment und nachdem sie erfahren hatte, dass Woodstock von Jay erpresst wird) und vermutlich für seinen Tod verantwortlich ist. Aber mit Sicherheit konnte sie es natürlich nicht sagen, weil sie nicht wusste, ob Jay tatsächlich die vergiftete Zigarre geraucht hat (@Manny: Sittich hat mir auf Rückfrage übrigens versichert, dass das Gift tatsächlich auch so wirkt – ich hatte da zwar Zweifel wegen der Art der Verabreichung, aber die waren wohl unbegründet).
Nun ja, ich habe dann Rhodoss und Manny gebeten, Jays Zigarren zu checken (ob er die vergiftete auch tatsächlich geraucht hat) und den beiden gesagt, dass wir uns dann wieder vor der Pension treffen können. Falls Manny nicht verantwortlich gewesen wäre, hätte unser Verdacht Woodstock getroffen (worüber auch eifrig diskutiert wurde). Denn der hatte wohl das beste Motiv, wenn er von Jay erpresst wurde.
Später stellte sich dann heraus, dass Woodstock unser Gespräch teilweise belauscht hat (daher auch sein Text im Thread). Er wollte mir wohl auch folgen, als ich mich kurz nach Mannys und Rhodoss Abgang auf dem Weg zum Strand gemacht habe – was relativ fatal für meine Mission hätte werden können. Stattdessen ist er aber zurück in die Pension und hat dort für Chaos gesorgt – sollte mir nur recht sein. Denn ich konnte in aller Ruhe zurück zum Strand humpeln, mein verstecktes Boot zu Wasser lassen und bin rechtzeitig am Treffpunkt mit dem U-Boot angekommen. Die Filmdose kam dann etwas später auch wieder raus und ermöglichte den Deutschen den Sieg. Mission accomplished.
Ansonsten bleibt noch zu sagen: Dankeschön an Sittich für die Runde!
Kommt nicht oft vor, dass ich überlebe und meine Charakter-Mission erfolgreich beenden kann. Leider war die Aktivität nicht sehr hoch und bei mir war es auch so, dass ich größtenteils nur abends was machen konnte (Arbeit und so). Für kommende Runden wäre es vielleicht geschickter, einen festen, wöchentlichen Termin fürs MS zu vereinbaren – den sich dann jeder zum Spielen freihalten kann. Klappte in der zweiten Staffel The Walking Dead jedenfalls recht gut und besser als in dieser Runde.