[Netflix] Der Schacht (El Hoyo/The Platform)

Envincar

der mecKercheF

Letztens gesehen und für gut befunden. Zum Ende hin etwas unbefriedigend und mögliches Potential verschenkt, aber bis dahin ein echter Ritt. Gerade in Zeiten von Hamsterkäufen, spiegelt dieser Film, durchaus gut, diverse Teile der Gesellschaft wieder. Seit längerem mal wieder eine Netflix Produktion die mich überzeugen konnte. Zuletzt waren die Netflix Filme für mich ziemliche Reinfälle.

Für Fans von Snowpiercer ein Muss.

Würde dem Film locker eine 3.5/5 geben.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

HurriMcDurr

Well-Known Member
Jep, den habe ich gestern auf Empfehlung eines Arbeitskollegen hin auch geschaut. Nicht eben subtile, aber spannende, wendungsreiche Kapitalismuskritik? Ja bitte!

8/10 spontanen Solidaritäten
 

Envincar

der mecKercheF
Wie hast du das Ende interpretiert?
Gab es das Mädchen? Wurde das Mädchen im Schacht gezeugt? War das Mädchen nur eine Einbildung? Der Film hat ja durchaus viele Anspielungen auf die Bibel. Möglicherweise sollte das Kind eine Art Jesus darstellen, die die Botschaft nach oben trägt.
 

HurriMcDurr

Well-Known Member
Wie hast du das Ende interpretiert?
Gab es das Mädchen? Wurde das Mädchen im Schacht gezeugt? War das Mädchen nur eine Einbildung? Der Film hat ja durchaus viele Anspielungen auf die Bibel. Möglicherweise sollte das Kind eine Art Jesus darstellen, die die Botschaft nach oben trägt.
Ich denke, das Mädchen hat schon existiert - die Jesus/Messias/Revolutionärsrolle würde ich dem Protagonisten zuschreiben. Die eine Seite von mir ist mit dem Ende auf einer thematischen Ebene sehr zufrieden: Derjenige, der das System verbessern möchte wird zum Märtyrer und kann die von ihm angestoßenen Veränderungen nicht mehr selber miterleben. So ergibt es auch Sinn, dass die folgenden Ereignisse dem Zuschauer, der ja Goreng auf seiner Reise begleitet, vorenthalten werden.
Die andere Seite von mir dachte sich beim letzten Shot: Oh, das Mädchen wird wohl oben an der Decke zerplatzen. :ugly:
 

Envincar

der mecKercheF
Das mit der Tochter könnte man auch folgendermaßen interpretieren: Ihre Bloße Existenz ist dann quasi die Botschaft für die Oberen, weil Sie eigentlich nicht existieren dürfte. Sowas erlebe ich auch regelmäßig in meinem Bekanntenkreis, wenn ich Storys aus dem Jobcenter erzähle. Für viele meiner Bekannten sind das unvorstellbare Dinge, die sich dort teilweise abspielen und ohne diese wirklich zu sehen, würden se diese Dinge niemals glauben.

Interessant finde ich auch den Ansatz, dass jeder nach oben will, obwohl man von oben buchstäblich wie Scheiße behandelt wird und wenn man dann oben ist, sich genauso scheiße verhält. Und anstatt, dass sich die Insassen "Unten" zusammenraufen und sich helfen, geht man sich gegenseitig an die Gurgel.
Die Reichen schotten sich ab, während die Armen sich gegenseitig umbringen und dieses System kann von den Unten nicht mehr durchbrochen werden außer durch Zusammenarbeit und einer Revolution. Wollen uns die Filmemacher damit sagen, wir müssen mal wieder auf die Straße gehen? :hae:
 

HurriMcDurr

Well-Known Member
Deine Interpretation dessen, wieso
das Mädchen eine Symbolwirkung entfalten sollte finde ich stark. Das passt ja auch zum Motiv der Mitarbeiterin, die die Existenz eines Kindes im Schacht komplett ausschließt und nur von 200 Ebenen ausgeht. Guter Gedanke!
 

Måbruk

Dungeon Crawler
Interessant finde ich auch den Ansatz, dass jeder nach oben will, obwohl man von oben buchstäblich wie Scheiße behandelt wird und wenn man dann oben ist, sich genauso scheiße verhält.
Den Part fand ich persönlich aber ziemlich übertrieben dargestellt, dass die quasi gar nicht miteinander kooperieren und sich alle eher wie Feinde behandeln. Dabei haben sie einen gemeinsamen Feind und der sitzt irgendwo ganz oben. Dieser Part hat den Film für mich unglaubwürdig gemacht. Interessante Idee, konnte der Geschichte aber in einigen Aspekten nicht ganz folgen.
 

Mr.Anderson

Kleriker
Ein normales Kind kann es auf keinen Fall sein. Wie hätte es im Schacht ganz unten überleben sollen? Hat einer darauf geachtet, auf welcher Ebene sie das Kind gefunden haben? 333. Verdoppeln wir die Zahl sind wir bei 666. Was will uns der Regisseur damit sagen, oder sollte das in dem durchdachten Film nur ein Zufall sein? Glaube ich nicht.
 

Envincar

der mecKercheF
Ein normales Kind kann es auf keinen Fall sein. Wie hätte es im Schacht ganz unten überleben sollen? Hat einer darauf geachtet, auf welcher Ebene sie das Kind gefunden haben? 333. Verdoppeln wir die Zahl sind wir bei 666. Was will uns der Regisseur damit sagen, oder sollte das in dem durchdachten Film nur ein Zufall sein? Glaube ich nicht.

Ich vermute mal, dass die Mutter ihr Kind nie gesucht hat, sondern immer mit dem Aufzug gefahren ist, um zum Kind zu kommen und sicherzustellen, dass es zu essen bekommt. Vielleicht wusste auch niemand, dass das Kind dort ist und deswegen wurde das Kind auch nie auf eine andere Ebene verlegt. Könnte aber auch sein, dass das Kind nur eine Einbildung war. Ich denke der Schacht symbolisiert ein wenig den Abstieg in die Hölle a la Dantes Inferno und 333 ist dann quasi der Endpunkt. Der Typ ist dort geblieben, da er zum Sünder geworden ist. Das Kind ist das einzige Wesen in diesem Schacht, welches absolut rein und unschuldig ist und deswegen nach oben darf.

Gibt im Internet noch ein paar Theorien. Durchaus interessant.
 

Måbruk

Dungeon Crawler
Ein Schacht sie zu knechten, sie alle zu finden, Ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden.

Ganz klar!
 

Beckham23

Well-Known Member
Habe mir den Trailer angesehen und als das mit dem großem Fressen begann, habe ich aus Widerlichkeit gleich beendet...dabei klang der Inhalt so interessant.

Becks
 

Måbruk

Dungeon Crawler
Großes Fressen? Da werden noch ganz andere Dinge gefressen. :huh:
Wer sich den Trailer anschaut ist selbst schuld, der raubt sich den größten Spass an dem Film, langsam in die Geschichte und die Geschehnisse reinzufinden.
 

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
Wenn man komplett im Zweifel ist, ist es besser einen Trailer zu sehen, als 90 Minuten für einen Film aufzuwenden, dem man am Ende nichts abgewinnen kann. Ich hab den Trailer nicht gesehen, weil mich die grobe Prämisse interessiert. Beizeiten gucke ich mal rein.
 

Måbruk

Dungeon Crawler
Klar, das ist ok, auch wenn ich mich persönlich eher anders informieren würde.
Für viele werden Trailer aber als normal angesehen und wo es nur geht konsumiert, häufig werden einem diese auch aufgedrückt, bspw. im Kino. Der Film hier ist wieder ein gutes Beispiel, wo man sich damit eine Menge kaputt macht.
 

Constance

Well-Known Member
Ich fand den Film auch recht gut. Gut gespielt, ein paar sehr interessante, und für die Laufzeit, gut eingebrachte Charaktere. Solche Settings passen für mich immer! HighRise und Snowpiercer lassen hier schön grüßen.
 

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
Klar, das ist ok, auch wenn ich mich persönlich eher anders informieren würde.
Für viele werden Trailer aber als normal angesehen und wo es nur geht konsumiert, häufig werden einem diese auch aufgedrückt, bspw. im Kino. Der Film hier ist wieder ein gutes Beispiel, wo man sich damit eine Menge kaputt macht.

Trailer sind halt mit das größte Marketing-Instrument und damit kriegst du am schnellsten die relevantesten Informationen transportiert. Manchmal halt auch zuviel. Hat halt nicht jeder Zeit und Muße, sich auf anderem Wege die Informationen zusammenzusuchen.

Mich juckt das meist nicht, falls ich mal gespoilert werde, weil ich das im Film eh wieder ausblende. Wobei ich relativ selten Trailer komplett gucke.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Mir hat noch nie ein Trailer einen Film kaputt gemacht. Meistens merke ich eh erst nachdem ich den ganzen Film gesehen habe, wie viel der Trailer eigentlich schon verraten hat. Klar profitieren manche Filme davon, im Vorfeld so wenig über sie zu wissen wie möglich, aber das ist auch nicht immer alles.
 

HurriMcDurr

Well-Known Member
Mir hat noch nie ein Trailer einen Film kaputt gemacht. Meistens merke ich eh erst nachdem ich den ganzen Film gesehen habe, wie viel der Trailer eigentlich schon verraten hat. Klar profitieren manche Filme davon, im Vorfeld so wenig über sie zu wissen wie möglich, aber das ist auch nicht immer alles.
Ne, kaputt gemacht wurde mir bisher auch noch kein Film durch den Trailer, aber mir ist es schon häufiger passiert, dass mir in mehreren Szenen die Spannung geraubt war und mir das auch während des Schauens auffiel. Mittlerweile schaue ich weniger Trailer und diese häufig auch nur halb. Grundsätzlich habe ich nichts gegen Trailer (in manchen Fällen ist der Trailer ja besser als der Film :ugly: ) - aber es ist für mich schon immer ein bisschen Risiko dabei. Mein bester Kumpel ist wie Cimmerier trailerresistent, der kann ungeniert schauen und das bis zum Film wieder ausblenden - das macht schon manchmal ein bisschen neidisch.

Kleine thematisch verwandte Anekdote zum Topic:
Der Film wurde mir von einem Arbeitskollegen empfohlen, der auch strenger Trailergegner ist und sich diesen grundsätzlich verweigert. Weil ich aber seinem Geschmack weitestgehend vertraue, habe ich mir den hier auch blind angesehen. Irgendwann im ersten Drittel des Filmes kam in mir allerdings die Angst hoch, dass ich es jetzt den Rest der Zeit mit torture porn zu tun habe (das ist eines der Genres bei dem der Kollege enthusiastischer unterwegs ist als ich) - da habe ich mir dann kurz in den Hintern gebissen, nicht den Trailer geschaut zu haben. Es kam aber ja zum Glück alles anders als befürchtet und letztendlich bin ich schon froh den Trailer ausgelassen zu haben. :biggrin:
 
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