Ja, defintiv größer und auch besser organisiert. Das bringt natürlich auch negative Aspekte mit sich, da das Ganze schon merklich auf die Autogramm- und Photoshoots-Sessions ausgerichtet ist. Bottrop war in allen belangen die schlechtere Locations, hatte aber im Vergleich etwas "heimeliges", was mir jetzt etwas fehlt. Was zudem noch verbesserungswürdig ist, auch wenn es schon besser als in Bottrop war: Die Panels.
Zum einen: Himmelherrgott, es muss doch möglich sein, das Ganze geschlossener zu machen. Durch den Lautstärke-Pegel aus der Haupthalle verstehst du bei den Panels so gut wie kein Wort mehr, wenn du nicht in den ersten vier Reihen sitzt. Es kann doch in der Turbinenhalle nicht so schwer sein, dass anders zu regeln, notfalls verlagert es eine Etage nach oben, wo jetzt Filme gespielt wurden.
Zum anderen: Setzt doch da bitte einen Moderator/Interviewer hin, der nicht nur nett lächelt und an den richtigen Stellen lacht, sondern mehr als nur brav Frage 1-5 stellt. Gerade Natasha Henstridge, die im übrigen immer noch eine Augenweide ist, machte sich fast schon einen Spaß daraus, den armen Kerl etwas zu ärgern.
Von den Stars überraschte mich am meisten Zack Ward - sehr reflektiert, sehr clever, sehr bemüht, mehr als nur klassische Con-Conversation zu liefern. Brendan Flatcher hatte wohl eine harte Freitag und wirkte am Samstag noch ziemlich rappelvoll, ohne dass es unangenehm wirkte.
Der Händlerbereich ist merklich (!) größer und internationaler geworden, wobei die Con auch von den Verschiebungen innerhalb der Branche profitierte. Vor einigen Jahren gab es "nur" die üblichen Händler was den Bereich DVD/BD betrifft. Mittlerweile haben einige Label jedoch eigene Stände, weil sie entweder Projekte haben, die sie aufgrund der rechtlichen Situation ohnehin nicht über Amazon und Co. vertreiben können und dann auch den "Umweg" über die Händler sparen wollen. Andererseits geht abseits des klassischen Mainstreams fast nichts mehr ohne Limitierungen, Sonderverpackungen usw, damit sich das überhaupt noch irgendwie rechnet. Und für solche hochpreisigen Dinger musst du an die Basis ran. Sei es nun Wickend Vision, Nameless oder selbst Turbine - die waren da, und das nicht ohne Grund. Und es ist natürlich schöner, direkt vor Ort mit handelnden Personen sprechen und diskutieren zu können, als mit Händlern, die das fertige Produkt prinzipiell überhaupt nicht interessiert. Man denke nur an künftige VÖ wie "Tanz der Teufel" oder "Hellraiser". Das sind ja Schwergewichte und die werden, und das sagt einiges über den Zustand der Branche aus, eben NICHT von Majors wie Sony direkt ausgewertet.
Ich werde weitere Besuche sicherlich vom Line up abängig machen, war jedoch insgesamt positiv überrascht und plane erste einmal den November wieder mit weiteren Con-Besuchen ein.
Und zum Konzert: Natürlich wurde Escape gespielt. Ich war nicht da, mir war es einfach zu teuer, aber gute Kollegen waren vor Ort.