Disclaimer: Ich will niemanden angreifen, ich sehe mich nicht als Opfer, mir geht es nur um Picard und ein aktuelles kulturelles Phänomen in der westlichen Welt, welches ich für bedenklich halte.
Das ist genau der Punkt. Ich kann diese "Typisch Aleman"-Sprüche auch nicht mehr lesen, aber das ist schlicht was anderes, als wenn du gesellschaftlich benachteiligt wirst, weil deine Haut eine dunklere Farbe aufweist, als andere oder wenn dich Leute als "dreckiger Ausländer" bezeichnen oder sonstiges. Die Formulierung in dem Artikel ist vielleicht stumpf, aber ich verstehe halt immer noch nicht, weshalb man es als rassistisch einschätzt. Davon ab, halte ich von der Kritik nicht sonderlich viel, weil ich der Argumentation nicht richtig folgen, geschweige denn beipflichten kann.
Es tut mir leid, dass ich bei Rassismus generell nicht einteile in "menschenverachtend" oder "das geht noch". Ja, es gibt wesentlich schlimmere Formen von Rassismus aber wieso nicht schon bei einer geringen Form den Aufschrei proben. Es muss doch erst gar nicht eskalieren. Für mich ist Rassimus folgendes:"entsprechende Einstellung, Denk- und Handlungsweise gegenüber Menschen bzw. Bevölkerungsgruppen mit bestimmten biologischen Merkmalen". Da steht nicht, welcher Rassismus okay ist. Das hier ist auch nicht humoristisch oder satirisch gemeint. Es zeigt eher, das amerikanische Bild, dass zwar berechtigt gegen Rassismus gegen Schwarze, Asiaten und Latinos vorgeht aber mittlerweile die automatische Verteufelung von allem was nicht darunter fällt indirekt legitimiert. In meinen Augen ist das nicht das Ziel der Sache und für mich nicht willkommen.
Ist das hier jetzt die 9gag Kommentarspalte?
Kann ich dir nicht beantworten, ich bin da nie.
Klar das "weiß" ist unnötig und vielleicht sogar bescheuert aber eben auch typisch amerikanisch. Es geht um die "alte" Führungsriege in einem Multikulturellen Staat. Er (laut Text), er Picard, könnte sich das fragen.
Nur weil es amerikanisch ist, heißt es nicht, dass es okay ist.
Der Autor schrieb nicht, "Ein Weißer sollte die zukünftigen Generationen nicht führen!". Ich stelle mir den ganzen Tag innerlich die Frage ob ich hier oder dort richtig gehandelt habe und für dieses oder jenes der Richtige bin. Wenn mir das also jemand unterstellt und meine Hautfarbe erwähnt ist es rassistisch? Ähm, nee.
Mir geht es nicht, um das was er hätte schreiben können, mir geht es um das was er schreibt. Es geht nicht nur darum, dass er die Hautfarbe nennt. Es geht schlichtweg um den gewählten Kontext.
Der Kritiker hat Picard als Leitfigur in Frage gestellt, schlichtweg nur weil er alt und weiß ist. Das ist für mich problematisch, da er ihn nicht als Charakter, anhand seiner Taten oder Überzeugungen in Frage stellt, sondern nur anhand biologischer Merkmale für die er nichts kann.
Mir geht es schlichtweg darum, dass bei der Nennung jeder anderen Hautfarbe, Geschlchte oder Alter es einen Shitstorm geben würde aber hier ist es okay, nein, sogar positiv. Sorry, aber man kann nicht einerseits gegen Rassismus und Sexismus sein und ihn an anderer Stelle okay finden, auch wenn er noch so schwach ist. Das ist höchst inkonsequent und dient nicht der Sache. Wir sind alle Menschen, egal zu welcher Gruppe wir gehören. Wieso ist das so schwer zu verstehen? Ich will nichts relativieren aber wenn wir wirklich eine Gesellschaft aufbauen wollen, in der alle gleich sind, dann sollten wir das auch für wirklich alle geltend machen.
Die Erwähnung der Hautfarbe kann man finden wie man will aber der Autor hat sich halt erhofft, das die neue Star Trek Serie aktuellen Zeitgeist behandelt. Denn das macht Star Trek schon immer. Sei die Grundidee auch so harmonisch und utopisch - im Grunde gehts bei Star Trek immer schon um Konflikte, Rassen, Klischees, Politik und das Überwinden von Grenzen.
Ja, aber die Serie heißt "Picard" und das war nun mal schon immer ein älterer, weißer Mann. Wenn der Autor in diesem Kontext bemängelt, dass die Hauptfigur Picard ist, welcher ein älterer, weißer Mann ist, dann frage ich mich wirklich, mit welchen Erwartungen er da rangegangen ist. Irgendwo diktiert doch der gesunde Menschenverstand doch schon gewisse Dinge...
Rassismus ist vor allem, eine Gruppe aufgrund der Hautfarbe oder ethnischen Herkunft über eine andere zu stellen. Das macht der Autor doch überhaupt nicht.
Erneutes Zitat von oben: ""entsprechende Einstellung, Denk- und Handlungsweise gegenüber Menschen bzw. Bevölkerungsgruppen mit bestimmten biologischen Merkmalen". Rassismus kann sehr vieles sein. Du beschreibst nur ein weiteres extremes Symptom.
Und nennt das von mir aus Relativierung denn dieses Hochfahren der Empörungsmaschine und das gleichzeitig noch stärkere Empören weil sich sonst keiner Empören will, schreit nach Relativierung.
Ist in meinen Augen genauso lachhaft wie die Femenazi Empörung über irgendwelche anderen Adjektive und nebenbei genauso schädlich für die richtige Einordnung und Bekämpfung von echtem Rassismus.
Aber genau um die Bekämpfung echten Rassismuses geht es mir. Es geht einfach um die Abstufungen. Ab wann ist es noch okay und ab wann ist es das nicht mehr. Für mich ist es halt generell nicht okay. Schon in der niedrigsten Abstufung.
Kommt doch mal aus der Opferrolle raus, Leute. Ich dachte, ich bliebe hier wenigstens davon verschont.
Ich sehe mich nicht als Opfer, ich bin nicht Picard. Ich möchte nur auf ein aktuelles, kulturelles Phänomen hinweisen. Über mich darf jeder sagen was er will, juckt mich nicht.
Ich stelle mir diese Debatten gerne wie ein Pendel vor. Immer wenn es ausschlägt, geht es gegen irgendeine Gruppe oder eine Richtung und erst wenn es stillsteht, werden wirklich alle gleich behandelt. Jeder Mensch ist rassistisch. Jeder Mensch hat Voruteile. Positive wie auch negative Einschätzungen usw. fallen unter Rassismus. Das ist nun mal so. Ob du dich dem bewusst wirst, wie du damit umgehst und was du tust, um dem entgegenzuwirken, ob du dich informierst, deine Vorurteile beseitigst und ob du auf das achtest was du sagst und schreibst (was dieser Autor nicht getan hat), darauf kommt es schlichtweg an.
Ich wette übrigens, dass die Leute, die "Get Out" rassistisch gegenüber weißen Menschen finden, den Film bei umgekehrten Hautfarben auch rassistisch gegenüber Weißen finden würden.
Das mit "Get Out" habe ich auch nicht kapiert. Der Film ist für mich immer schon zu einem gewissen Level Satire gewesen wie auch "Die Frauen von Stepford". Schreckliches, menschenverachtendes Szenario, ebenso wie "Get Out" aber als Horror bzw. Satire ein durchaus interessantes Konzept.
Eigentlich wollte ich nur einen Satz dazu schreiben, also vielleicht sollte ich mich selbst in dem Zusammenhang auch mal hinterfragen.
Willkommen in meiner Welt.