Also wenn man sich mal die bisherigen zwei Making Ofs zu THE MANDALORIAN anschaut, dann scheint Jon Favreau schon der zu sein, der alles im Großen und Ganzen überwacht, da er immer mit auch am Set zu sein scheint, wie das bei Produzent*Innen größerer Filme eigentlich auch der Normalfall ist. Aber man merkt auch bei Dave Filoni an, dass er eine sehr treibende Kraft ist, was das Gesamtkonstrukt betrifft. Wie er in der letzten Folge beschrieben hat, welche Wichtigkeit hinter dem Kampf von Qui-Gon Jinn und Darth Maul steckt, aus seiner Sicht, - ja das wurde auch für das Making Of etwas inszeniert, wie ihm da alle (allen voran Bryce Dallas Howard) zuhören - , zeugte davon mit welchem Herzblut er auch für die Prequels und damit auch George Lucas einsteht, mit dem er eben auch an THE CLONE WARS gearbeitet hat. Und ich kann mir deshalb auch schon vorstellen, dass er daran interessiert ist Figuren aus diesen Serien in THE MANDALORIAN zu überführen. Und sind wir mal ehrlich...es war doch klar, dass irgendeine bekannte Figur o.ä. in den Serien weiterhin auftreten/auftauchen wird. Und ich selbst ertappe mich ja auch beim Schauen der ersten Staffel dabei, dass ich es durchaus gut finde, wenn so etwas wie 'Empire' oder 'Rebellion' allein als Begriff fällt, um das Ganze immernoch als Teil des Ganzen zu sehen ohne zu sehr more-of-the-same zu sein.
Und ich würde einen Teufel tun Disney irgendwelchen positiven Kredit zu geben an dem Ganzen, denn kreativ sind am Ende die vor und hinter der Kamera. Disney bzw. Geldgeber schauen eben nach dem Profitgehalt des Ganzen und schalten sich dann ein, wenn sie sehen da könnte was von den Zuschauer*Innen nicht gut angenommen werden. Und Disney badet vor allen Dingen in seinen Errungenschaften der Vergangenheit, siehe die Zeichentrickremakes und macht kaum was wirklich, wirklich Neues. Damit sind sie mit JOHN CARTER und TOMORROWLAND ja auch finanziell auf die Nase gefallen, aus Geldgebersicht deshalb völlig plausibel. Aus Kreativer aber ein Armutszeugnis.
Man kann dazu auch Marvel/Disney zur Hand nehmen. Kevin Feige ist da der Zwischenhändler, aber die Kreativen sind ein Joss Whedon, der den ersten Avengers-Film zusammenhielt, der mit dem Zweiten dann aneckte und gegangen wurde und selbst auch wollte.
Es war schon oft Thema, dass es manchmal wirklich nicht schadet, wenn dem Regisseur Grenzen oder Alternativen aufgezeigt werden, aber genauso müsste ein gutes Studio auch sehen, wann es das nicht braucht. Man stelle sich vor Warner Bros. würde bei Christopher Nolan die ganze Zeit dazwischenfunken, weil seine Filme ihnen zu lang oder komplex geraten.
Aber am Ende ist es das Publikum, welches eben einen Sündenbock sucht. Das ist dann Disney oder Kathleen Kennedy oder beide oder Rian Johnson. Letzterer weil er eben mal das Publikum herausfordern und was Neues bieten wollte. Ein Teil der Fans hat mit seiner Reaktion Disney dann nur signalisiert, dass sie lieber das Bekannte und Bequeme möchte. Und das hört Disney eben leider auch.