Das Kino stirbt ... dies mal richtig?

Der Pirat

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Wos grad erwähnt wird.
Lautstärke.
Das ist einer der Hauptpunkte, warum ich hier nur ungern ins Kino gehe.

Wir ham hier eine etwas ältere Dolby bla bla Anlage im Kino installiert. So weit ja eigentlich kein Problem. Nur anscheinen ist der Typ der für den Ton zuständig ist Taub.
Zum Beispiel Transformers 2. Metall trifft auf Metal. Es gibt einen hohen klirrenden Ton. Mit der Richtigen Abstimmung würde man auch genau das hören. Bei uns im Kino war alles was man gehört hat ein Ohrenbetäubend hohes klirren, dass selbst die Boxen an den Rand des möglichen getriben hat...

Oder bei 2012. Irgendwas bricht ein. Normalerweise sollte man hierbei einen ordentlichen Bass haben. So nicht bei uns. Alles was passiert, is dass die Boxen unter Max. Last kratzen und man quasi nichts mehr hört...

Ich meine es kann ja nicht so schwer sien, die Anlage im Kinosaal so einzustellen, dass die nicht übersteuert oder die Besucher halb Taub macht... -.-
 

Cinefreak

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Original von Moviefreak
Original von Cinefreak
Diese ganze CGI-Soße,
Es gibt numal Geschichten und Figuren, die ohne das nicht möglich sind.

Original von Cinefreak
die ausgelutschten Stories
Stimmt. Die meisten Actionfilme laufen so ab:

-Bekanntes Gesicht
-Typische Schissereien und Faustkämpfe, bei ersterem hocken die Kontrahenten manchmal in einer Ecke, laden nach und hauen sich lockere Sprüche entgegen.
-Im privaten hauen die Protagonisten ein paar lustige oder coole Sprüche raus
-Nebenbei gibts für weitere Zieigruppen ne geile Frau
-Es gibt ein großes Finale, das eigentlich nur alle davorigen Actionmomente nochmal gesteigert zeigt
-Nach einem letzten lustigen Spruch kommt der Abspann, in dem ein Lied läuft, das gerade in den Charts läuft.

So kann man echt viele Actionfilme aus Hollywood in Kurzform beschreiben.

Original von Cinefreak
und die oft immergleichen "Stars" nerven irgendwann.
Da stimme ich dir sowas von zu. Selbst die, die ich mag, z.B. George Clooney, fangen an, überdrüssig zu werden. Das man einen mittelmäßigen bis schwachen Film auch mit Kalibern wie Bruce Willis oder Robert Downey Jr. nicht großartig aufwerten kann, haben Stichtag und R.E.D. gezeigt.

Original von Cinefreak
Zudem gibt es kaum noch Actionfilme im eigentlichen Sinne
Du würdest die heutigen Comicverfilmungen bestimmt als Actionfilme sehen, würde man alles ohne Effekte drehen (was bei Iron Man unmöglich ist) und die Charaktere mit muskulösen, männlicheren Kanten besetzen. :wink:


Ich machs mir mal einfach und schreibe alles in einem Rutsch. Ja, das ist ein Punkt, CGI manchmal notwendig, aber oftmals völlig unsinnig, hanebüchen und vor allem schlecht gemacht, zudem spielen sehr viele Szenen vor Bluescreen oder ähnlichem, die man auch ohne Risiko so machen könnte.

Das was du über Actionfilme schreibst, mag stimmen, aber: in den 90ern wurde das ganze noch verdammt unterhaltsam serviert, ohne große epische Hintergrundstories, stundenlanges blablablub wie es heute sein muss, weil ja ein guter Film minimum 190 Stunden laufen muss, anders gehts ja nicht mehr.
Was noch hinzu kommt, ist die Tatsache, dass den Stars das Geld in ihren sorry Arsch gesteckt wird, bis der Arzt kommt, für den REst der Crew und die Effekte beispielsweise aber manchmal nur noch 5 Dollar fuffzig dagewesen zu sein schienen. Sieh dir mal Knight and day an, wo Cruise da ballernd auf der Karre liegt, das sieht sowas von unecht aus, der ganze Film zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass es neben der echt schwachen Story nach Schema E(F wäre ja geprahlt...) nur Actionszenen gibt, die es zu 90% alle schon besser zu sehen gab.

Dich nervt Clooney, mich nervt das Püppchen Jolie. Es mag Leute geben, die fahren auf künstliche Frauen mit 200 Tonnen Lippenstift auf den viermal aufgespritzten Lippen ab, sorry, ich finde die so erotisch wie ne dreckige Unterhose :gruebel: :wink:

"Iron man" - um nochmal drauf zurückzukommen - fand ich ok, hätte aber straffer gemacht sein können, etwas mehr Tempo und etwas weniger drumherum meiner Meinung nach. Selbst die letzten Bay-Filme kicken nicht mehr so recht, ich kann mit Transformers einfach nicht die Leidenschaft verbringen, die ich mit Bad boys, The Rock oder auch Armageddon verbinde.
 

Bandi

New Member
Original von Manni
Original von Wurzelgnom
Original von Bandi
Habe es nicht mal in Filme wie "Inception" "Kick Ass" etc. geschafft da das Heimkino einfach immer besser wird und man so auch ein gutes Kinofeeling zuhause bekommen kann.

Du schaffst das dann noch ein halbes Jahr zu warten während alle anderen schon darüber reden? Respekt, sowas kann ich nicht. :uah:

Man geht den entsprechenden Threads einfach aus dem Weg. :-/

Kick Ass ging irgendwie total an mir vorbei und Inception wollte ich unbedingt im Kino sehen bin aber einfach nicht dazu gekommen und musste deshalb den dazugehörigen Thread meiden. :heul:

In letzter Zeit gehe ich auch irgendwie nicht mehr oft ins Kino und von den Filmen die ich gesehen habe war ich großteils ziemlich enttäuscht. (Machete, Saw, Expendables)
 

Deathrider

The Dude
Grade gemerkt, dass es dazu schon einen Thread gibt, also mach ich mal den Nekromant und buddeln dat Dingen aus.

Von RLM kam neulich ein Video raus, in dem die aktuelle Situation in den USA aufgegriffen wurde. Dort schließen grade reihenweise die Kinos, weil die Besucher ausbleiben. Ich weiß nicht wie es im deutschsprachigen Raum aussieht, aber was man hier so hört von Blockbuster Material wie Furiosa, das links liegen gelassen wird, könnte man real befürchten, dass diese Entwicklung vielleicht auch hier ankommen wird.

Ich verlinke mal das Video, weil ich es echt interessant finde (von obviously lustig abgesehen) und es räumt auch mit ein paar Mythen auf:

Als Grund werden hier (stark verkürzt) u.a. folgende Faktoren genannt:
- Kosten: Die Menschen wollen nicht mehr zig Euro pro Person für Eintritt (also das was Filme finanziert) und Knabberkram (also das was Kinos finanziert) bezahlen, wenn man für die ganze Family einen Preis für die ganze Familie bezahlt, um den Film im Heimkino zu schauen.
- Covid: Nicht weil die Menschen noch Angst vor Ansteckung hätten, sondern wegen dem Streaming-Boom, der die Zeit mit sich brachte. Wären Filme noch immer so lange Kino-exklusiv wie früher (bzw. würden sie nicht fast direkt nach der Kino Auswertung im Streaming landen, sondern vielleicht erst nach einem Jahr), würde das mehr Menschen in die Sääle bringen, anstatt dass sie sagen "warte ich eben 8 Wochen bis es auf Prime kommt".
- Budgets: Filme werden immer teurer und müssen entsprechend immer mehr einspielen, um sich zu lohnen. Das ist auf Dauer so nicht weiter durchzuhalten.

Das ist jetzt alles nicht allzu neu, aber einerseits schön auf den Punkt gebracht und andererseits scheint die Entwicklung nun zu kommen, die schon seit mindestens 2011 (solange der Thread existiert) hier besprochen wird.

Um das mal als Aufhänger zu nutzen: Was meint ihr? Sollte man versuchen das Kino zu retten, oder meint ihr die großen Filme werden auch noch kommen, wenn es nur Streaming gibt? Schrumpft sich die Kino-Industrie damit vielleicht gesund, wenn es mehr kleine und innovative Filme gibt, oder werden wird mit billigstem Streaming-Trash so übersättigt, dass nur noch ein oder zwei Blockbuster pro Jahr überhaupt Anklang finden?
 

Gray_Fox

Well-Known Member
Große Filme kommen weiterhin.
Wenn auch verstärkt durch aktuell Netflix, die ja auch Filme von "Fürsprechern des Kinos" realisieren, die keinen klassischen Verleih gefunden haben (the Irish Man).
Mit Budgets von 150-200 Millionen (und womöglich mehr) ist man auch nicht gerade hinter Kinofilmen.
Ohne das Kino und wenn Netflix "große Filme" hat, würden sicherlich u.a. Disney mitziehen.

Sollte das Kino gerettet werden? Wenn es sich nicht mehr "lohnt", wie? Sollen die Verleiher weniger Geld bekommen, Fördergelder der Regierungen genutzt werden und/oder sollen die Preise stark steigen, damit sich noch weniger einen Besuch leisten können?

Welche Vorteile bietet das Kino denn noch?
Mit Kumpels/Freunden kann man auch so einen Film schauen.
Großes Bild?
65" und 77" werden dir teils "hinterhergeworfen" und bieten auch ein gutes Bild.

Lasst es sterben.. 🤗
Unpopulär, aber wenn "keiner will" und es subventioniert werden muss, warum behalten?
 

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
Du vergleichst wirklich 65 Zoll mit einer Kinoleinwand?

Ich wüsste jetzt auch nicht, wie man das Kino retten könnte, zumindest nicht von außen. Vielleicht ist auch speziell die Zeit der Multiplexe vorbei. Die Kosten, die so eine Komplex verursacht ist ja nicht unerheblich und wenn man sich rein über die Snacks über Wasser halten kann, da wundert es mich viel mehr, dass das überhaupt so lange Bestand hatte. Das Überangebot an Filmen (und natürlich auch an Serien) sorgt irgendwie auch für eine Sättigung, bzw. das Besondere fehlt mittlerweile. Früher war ein FIlm ein Ereignis, weil man nicht immer damit "zugeworfen" wurde. Das war imo früher einfach anders.

Grundsätzlich finde ich aber auch, dass die Studios mehr von diesem größer, weiter, teurer weg müssen. Das ändert natürlich nur indirekt etwas an den fehlenden Kinobesuchen, aber wenn man in erster Linie in solchen Dimensionen denkt, bleiben Ideen manchmal auch auf der Strecke, weil sich alles um den Effekt dreht.
 

Gronzilla

Well-Known Member
Ich möchte das Kino gerne nicht tot sehen. Als teuer empfinde ich es auch, aber das wäre es mir 4-6 mal im Jahr wert.

Ich bleibe bei meiner Einschätzung, dass gefühlt weniger Blockbuster anlaufen pro Jahr als früher.

2024 ist mal ein Jahr mit kaum Marvel, kein (?) DC und sowieso kein Star Wars. Kein besonderes neues Franchise. Hm...
 

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
Kino wird imo erst teuer, wenn man nicht alleine hin geht. Wenn ich mit der Familie ins Kino gehe und dann noch Snacks kaufe, dann wird es happig. Wenn ich mal alleine ins Kino gehe oder mit meinen Freunden, dann geht das in Ordnung. Da kaufe ich im Regelfall auch keine Snacks.
 

Deathrider

The Dude
Sollte das Kino gerettet werden? Wenn es sich nicht mehr "lohnt", wie?
Im Video werden ja ein paar Ansätze genannt (auch ernsthafte). Am sympathischsten finde ich die Idee mit der längeren Kinoexklusivität, muss ich ehrlich sagen.
Welche Vorteile bietet das Kino denn noch?
Mit Kumpels/Freunden kann man auch so einen Film schauen.
Großes Bild?
65" und 77" werden dir teils "hinterhergeworfen" und bieten auch ein gutes Bild.

Lasst es sterben.. 🤗
Unpopulär, aber wenn "keiner will" und es subventioniert werden muss, warum behalten?
Auch wenn ich @Cimmerier recht geben muss, dass der Vergleich ein bisschen hinkt, war ich ja zynischerweise lange der selben Meinung, weil die "Anderen Besucher" es oft einfach kaputt machen. Trotzdem werde ich bei dem Gedanken, das Kino irgendwann nicht mehr zu erleben, ein bisschen wehmütig.
 

Gray_Fox

Well-Known Member
Du vergleichst wirklich 65 Zoll mit einer Kinoleinwand?

Das durchschnittliche Wohnzimmer wird wahrscheinlich durch einen 65"-77" Fernseher gut ausgefüllt werden, weswegen das Verhältnis durchaus passt.
Kommt beim Kino auch darauf an, wo du sitzt und was deine Vorlieben sind.

Wenn es nur um das Argument "großes Bild" geht, stimmte es früher durchaus.
Durch die "günstige Technik" zieht es aber nicht mehr.
32" Röhrenfernseher waren ja riesig und da warst du schon verdammt reich, wenn du einen 42" Sony Trinitron hattest.

Preislich wird es auch immer interessanter, wenn du gute 65" OLEDs für ~1300 € bekommst oder "okaye" 100" LCDs für ~1700 €




Am sympathischsten finde ich die Idee mit der längeren Kinoexklusivität, muss ich ehrlich sagen.
Hatte den Punkt mal in einem anderen Thread angesprochen.
Gerade bei Disney kamen einige Filme recht schnell ins Abo. Wozu dann noch ins Kino für?
.
 

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
Ist imo trotzdem was anderes, weil die Distanz zur Leinwand und damit das Sehen bei einem TV etwas anderes ist, als auf einer Leinwand. Andernfalls könnte ich mir auch einfach ein Handy möglichst nah vor die Nase halten. Da das Auge etwas aus einer größeren Distanz wahrnehmen muss, als auf dem TV macht das halt rein physiologisch einen Unterschied aus.

Die Punkte, weshalb man noch ins Kino geht, hat ich ebenfalls an anderer Stelle erläutert. Ob man die nun teilt oder nicht, kann und muss jeder für sich selber entscheiden, aber es gibt nun einmal ein paar Punkte, die durchaus für das Kino sprechen können. Für mich ist die frühestmögliche Sichtung eines Films nicht der wichtigste Grund, um ins Kino zu gehen. Ansonsten hätte ich mir auch während Corona die Streifen sofort per Leihe ins Haus geholt.
 

Dr.PeterVenkman

Well-Known Member
Bin da voll bei @Cimmerier, Kino war und ist für mich schon immer ein Event gewesen. Mit Frau, Freunden, Kumpels raus von zu Hause und auch die etwaigen Emotionen im Kino teilen, egal, ob Lachen oder Erschrecken oder was weiß ich. Jo, da sitzen auch manchmal komisch Leute drin. Aber, dass mir das Erlebnis versaut wird durch andere, das hatte ich in meinen 43 Jahren tatsächlich maximal dreimal.

Ich habe auch einen Beamer und eine ganz solide Sound-Anlage im gesamten Wohnzimmer, aber das kann man doch niemals gleichsetzen mit der Riesenleinwand und dem Erlebnis (z. B. Atmos) im Kino, also ich kann das nicht.

Und wenn einer sagen würde, nie mehr Kino... nein, also das kann ich niemals unterschreiben. Ich erinnere mich auch noch an viele viele tolle Momente, auch mit anderen Menschen, im Kino, die ich so nie hätte teilen können. Was weiß ich, das Ende von Saw, Rambo war erneut im Kino und es gab welche die den Film zum ersten Mal gesehen haben... unbezahlbar diese Reaktionen...

Was wäre ein Fantasy-Filmfest, wenn jeder online zu Hause schauen würde?

Ich bin auch gerne zu Hause und schaue mir mitnichten noch alles im Kino an. Aber wenn die Preise nicht mehr 14€, sondern 7 Euro wären, dann würde ich vermutlich auch doppelt so viele Filme im Kino schauen, unabhängig davon, dass die Qualität aktuell durchwachsen ist.

Dennoch: Niemals mehr Kino? Bitte nicht!
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Manche Filme, besonders bildgewaltige, machen einfach einen deutlich besseren Eindruck, wenn man sie im Kino auf der großen Leinwand sieht - da kann kein Fernseher mithalten, egal wie groß. Natürlich kann man solche Filme auch zu Hause auf dem Fernseher genießen, aber im Kino sind sie halt noch beeindruckender, ein Erlebnis.
Da bin ich auch bei Cimmerier.
 

Dwight

Charged and Cranked
Mittlerweile überlege ich mir auch jeden Kinobesuch.

Auch ich habe (mehrfach) furchtbares Publikum in unterschiedlichsten Kinos zu unterschiedlichsten Zeiten erlebt, das hat wohl eine Großstadt wie Berlin so an sich.

Dennoch möchte ich Filme wie Dune Part 2 im Großkino nicht missen. Das ist schon ein Erlebnis.
Obwohl ich mir mittlerweile selber ein richtiges Heimkino im Keller gebaut habe, was klanglich und bildtechnisch mit Beamer und Leinwand meist den großen Kinos ebenbürtig ist.

Abschreckend sind die Preise bei uns aber alle Mal. Hier zählt man für ein Ticket (!!!!!) zwischen 21€ - 25€. Wenn ich daran denke, dass ich auch Mal mit beiden Kindern und meiner Frau ins Kino gehen will und jeder was snacken möchte.....davon könnte ich auch ein Wochenende wegfahren.

Daher finde ich den Ansatz eines Kino Abos, wie es dir UCI Kette macht, gar nicht so abwegig. Da zahlt man 23,50€ monatlich und kann so oft ins Kino gehen, wie man will. Zu jedem Film
 

Gray_Fox

Well-Known Member
Haben die Tage bei einem Kumpel einen Film gesehen und dieses "Eventerlebnis" empfand ich dort als besser als beim Kinobesuch.
Es ist entspannter, gemütlicher und "intimer".
Auch musste man nach dem Film nicht direkt aufstehen.
Das Kino hat natürlich trotzdem sein eigenes "Gefühl".

Mir geht es um die Filme und um das "darüber quatschen und erleben" und da ist es mir egal, ob nun im Kino oder in den eigenen vier Wänden oder bei einem Freund oder Familie.
Letzteres hat viele Vorteile (günstiger, entspannter nach dem Film, keine "Störenfriede").

Man guckt fast täglich irgendwas im Fernsehen (Streaming, DVD/BluRay, lineares Fernsehen usw.) und dagegen geht der Deutsche im Durchschnitt nur 1x im Jahr ins Kino.
Wie will man dem etwas entgegensetzen bzw. das Kino "retten" oder warum geht man nicht öfter?
Ich war früher auch sehr, sehr oft im Kino.
Die letzten Jahre aber kaum noch.

"In Deutschland lag die durchschnittliche Anzahl der jährlichen Kinobesuche je Einwohner 2023 bei 1,13 Besuchen"
https://de.statista.com/statistik/d...e/haeufigkeit-ins-kino-gehen-in-der-freizeit/

Vielleicht einfach der normale Wandel der Zeit?
Wir sind wahrscheinlich alle so groß geworden, dass das Kino etwas besonderes war und die dortigen Filme erst 2 Jahre später im Free TV erschienen (heute womöglich weiterhin der Fall).
Man konnte "ganz neue Filme" sehen, war halt schon was.
Auch gab es ja "kaum was". Heute hat man alleine Waipu TV mit hunderten TV Sendern.
Wenn heute ein Marvel Film paar Monate später bei Disney Plus aufschlägt, man so schon zugeballert wird mit tausenden Filmen und Angeboten, verliert das Kino immer mehr.

Das lineare Fernsehen nimmt auch immer mehr ab und verliert an Bedeutung.

Nehmt mal LAN Parties.
Wie oft gab es so was und wie selten ist es heutzutage geworden?



Die Idee mit der Verlängerung des Abstandes zwischen Streaming und Kino wäre vielleicht hilfreich.
Teils laufen die Filme noch im Kino und werden bereits bei Amazon angeboten.
Siehe Godzilla x Kong.
Zu gewissen Stücken zerstört man sich selbst das Kino.
 

blacksun

Keyser Soze
Die Idee mit der Verlängerung des Abstandes zwischen Streaming und Kino wäre vielleicht hilfreich.

Das ist der Knackpunkt. Wenn die Filme fix erst in 1 Jahr erscheinen würden, dann gäbs auch mehr Besucher, weil viele kein Jahr warten wollen.
6 Monate wäre noch zu kurz.

Aber warum sollten die Filmstudios an die Kinos denken, wenn sie von den Streamingdiensten mehr Geld bekommen?
 

McKenzie

Unchained
Großes Bild?
65" und 77" werden dir teils "hinterhergeworfen" und bieten auch ein gutes Bild.
150qm sind dann trotzdem noch etwas größer 🙂 Und so laut wie im Kino kann ich dank dünner Wände zuhause halt auch nicht drehen.

Ich denke, dass die Studios das ganze selber mit ihrem Streaming-Sofort-Alles-Wahn zur Coronazeit eingeläutet haben. Während Corona war das ja noch verständlich, weil keiner ins Kino konnte/durfte, aber so schnell wie die Filme jetzt im Streaming landen und ausm Kino raus sind..
 

Deathrider

The Dude
Aber warum sollten die Filmstudios an die Kinos denken, wenn sie von den Streamingdiensten mehr Geld bekommen?
Ist das so? Gibt's dazu Zahlen?

Ich denke, dass die Studios das ganze selber mit ihrem Streaming-Sofort-Alles-Wahn zur Coronazeit eingeläutet haben.
Während Corona war das ja noch verständlich, weil keiner ins Kino konnte/durfte, aber so schnell wie die Filme jetzt im Streaming landen und ausm Kino raus sind..
Der Geist ist aus der Flasche und es word schwer den wieder hinein zu bekommen...
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Die Diskussion ist, wie Deathrider ja auch anmerkte, schon älter, nimmt nun nur noch einmal verstärkt Fahrt auf, weil die Folgen von Fehlentscheidungen und Fehlinterpretationen nun aus unterschiedlichen Gründen zu Buche schlagen.
In meinen Augen hat das Kino eine große Fehlentwicklung genommen, nachdem sich die Studios über Jahre hinweg fast ausschließlich auf Eventfilme fokussiert haben. Durch diese Tendenz "verbannte" man ein gewisses Klientel aus dem Kino, und das ist ein durchaus zahlungskräftiges Klientel. Für mich lief z.B. teilweise kaum was ins Kino, dabei bin ich Spektakel und Eventkino gar nicht negativ gegenüber eingestellt und schaue so etwas auch ganz gerne, aber es führte schlussendlich zu einer Übersättigung; so habe ich bis auf GotG 3 z.B. seit längerer Zeit keine Comicverfilmung mehr im Kino gesehen, weil es mich langweilt, und da bin ich kein Einzelfall. Diese Publikumsdistanzierung fällt aber nicht sofort auf, das ist eine Entwicklung und da die Studios langfristig planen und solche Megaprojekte ja auch teilweise Jahre brauchen, bis sie veröffentlicht werden, ist eine Gegensteuerung nicht so einfach möglich, und ein Eingestehen, dass man falsch lag, ja auch nicht immer so einfach. Es müsst eine Entwicklung wie in den 70er-Jahren geben, auch wenn die Gründe etwas anders liegen.

Ein zu einseitiges Angebot bekomme ich dann auch nicht mit "Pauschalangeboten" (Unlimited Card) in den Griff, denn wenn nichts für mich läuft, nützt mir auch ein günstigeres Angebot nix. Unabhängig davon sind die Tickets aber auch zu teuer, das ist ein weiteres Problem. Liegt aber auch an den Forderungen der Studios, weil es für die immer schwerer wird, die absurd hohen Budgets refinanzieren zu können. Diese stiegen auch deswegen, weil man mehr Spektakel und generelle immer mehr, mehr, mehr bieten wollte und das ließ die Budgets steigen. Man muss sich das doch einmal auf der Zunge zergehen lassen: ANT-MAN AND THE WASP: QUATAMANIA gilt z.B. mehr oder minder als Flop, und das bei einem US-Einspiel von 215 Mio. Dollar. Klar, wenn so ein Ding mittlerweile 300 Mio. kostet, wird es halt schwer, dann muss das Ding zur Refinanzierung mindestens (!) weltweit um die 750 Mio. Dollar einspielen, und das ist bei der Vielzahl von Big-Budget-Produktionen aufgrund der genannten Faktorenhalt nicht mehr die Regel.

Das Argument "Streaming" ist ebenso falsch wie richtig. Wenn es nur Streaming wäre, dürfte es keine Hits mehr geben. Dann gäbe es kein TOP GUN 2, kein AVATAR, kein BARBIE, kein OPPENHEIMER. Losgelöst von der Betrachtung, ob es der eine oder andere Film verdient hat, kann man auch heute noch Leute ins Kino locken und das mit Filmen, die im Vergleich zu anderen Big-Budget-Produktionen sogar noch halbwegs akzeptable Budgets haben. Aber natürlich ist es so, dass Leute, sowohl vom Filmangebot als auch von der technischen Komponente, zu Hause bestens versorgt sind und gute Gründe haben müssen, die Couch zu verlassen. Neben einem teilweise recht schwachen Filmangebot hilft es da auch nicht, wenn andere Zuschauer das Filmerlebnis versauen, von anderen Faktoren wie Sauberkeit, Essensangebot, Preispolitik ganz zu schweigen. und wenn dann noch Filme ein paar Wochen nach Kinostart digital starten, hilft das auch nicht. Allerdings wird das nur schwer rückgängig zu machen sein und ist nur ein kleiner Teil des Problems, siehe Erfolg von den o.g. Beispielen.

Ich sehe daher aber auch nicht, dass das Kino stirbt. Das ist gerade fraglos eine gefährliche Phase und das Kino muss sich anpassen - und das hat es schon mehrfach getan und allen Unkenrufen getrotzt. Sei es, als das Fernsehen aufkam, der Videoboom einsetzte, das Privatfernsehen neue Maßstäbe setzte usw.

Aus meiner Sicht sind das, auch in der Relevanz die wichtigsten Punkte:

1. Budgets müssen massiv runter
2. Programm vielschichtiger
3. Kinos anpassen / anders ausrichten
4. Verleihfenster verlängern
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Aus meiner Sicht sind das, auch in der Relevanz die wichtigsten Punkte:

1. Budgets müssen massiv runter
2. Programm vielschichtiger
3. Kinos anpassen / anders ausrichten
4. Verleihfenster verlängern
Diese vier Punkte würde ich auch unterschreiben. Was da inzwischen an Budgets rausgehauen werden, ist nicht mehr normal und zwingt die Studios dazu, diese enorme Masse an Geld irgendwie wieder reinzubekommen. Mit steigenden Eintrittspreisen verschrecken sie viele potenziellen Besucher und mich verschrecken sie mit ihrer Einfallslosigkeit und der fehlenden Risikobereitschaft. Sie wollen/müssen halt möglichst vielen Menschen gefallen, und das geht nicht gut.

Anderes Thema:
Mit "bildgewaltigen" Filmen meinte ich übrigens nicht die Popcorn-Filme wie Star Wars oder Marvel. Das sehe ich mir gar nicht mehr an, reizt mich einfach nicht. Ich meinte eher sowas wie "Melancholia" und "Der Antichrist", die auf der Großen Leinwand sehr beeindruckend aussahen. Da waren auch keine lauten/störenden Besucher im Kino, ist wohl eine andere Zielgruppe :biggrin: Ich will nicht wie ein Film-Snob klingen, aber solche Filme haben eine Ästhetik, die auf einem Fernseher nicht so gut rüberkommt wie im Kino. Sowohl was das Bild als auch was den Ton betrifft.
Aber auch Tarantino-Filme sind fürs Kino gemacht. Mann kann sie später zum zweiten Mal auch zu Hause mit Freunden oder auch allein sehen, da gibt es auch ein paar Vorteile. Aber da fehlen auch viele Sachen, wie zum Beispiel die steigende Vorfreude, wenn die Trailer beginnen. Im Kino wird man schon in eine gewisse Stimmung versetzt, was für mich zu einem guten Kinoerlebnis dazu gehört. Ich vermute auch, dass ich viele Filme als schlechter empfunden hätte, wenn ich sie nicht zuerst im Kino gesehen hätte.
 
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