Vor kurzem zum ersten Mal gesehen (Kinofassung):
Ich war wirklich verblüfft, wie stark der Film meinen Nerv getroffen hat und gleichzeitig erstaunt darüber, wie schlecht er bei den Kritikern weggekommen ist. Meiner Meinung nach völlig zu Unrecht, da "Alexander" mit einem tollen Drehbuch punkten kann, welches sich eher klassischer Motive des Historienfilms bedient und eher an die Filme aus den sechzigern, denn an Ridley Scotts moderne Interpreationen erinnert.
Schön war, dass man sein Augenmerk nicht zu sehr auf Schlachten gerichtet hat, sondern ein tolles Porträt von Alexander zeichnet und man auch vor sonst eher unüblichen Szenen nicht zurückschreckt. So zB als Alexander nach einer Schlacht weinen muss. Es tut gut, mal einen historischen Feldherrn nicht nur heroisiert inszeniert zu sehen. Einziges Manko ist zum einen Colin Farrel der in der Anfangszeit durch seine Perücke (?) und die gefärbten Augenbrauen sehr gewöhnungsbedürftig ausschaut. Das bessert sich jedoch mit gehobener Laufzeit und er reift in der Rolle- geht schließlich sogar in ihr auf.
Zum anderen ist die Ausstattung, so toll sie auch ist, zu "sauber". Alles und jeder wirkt wie aus dem Ei gepellt- soetwas wie Dreck scheint es nicht zu geben. Hier ist Scott dem Stone ein wenig voraus und zeichnet ein realisterisches Bild der alten Zeit.
Dennoch wurde ich blendend unterhalten und freue mich demnächst den Final Cut zu sehen.
8/10