Chappie ~ Neill Blomkamp [Kritik]

McKenzie

Unchained
Aber welche Wahrheit?

Woodstock schrieb:
Die Effekte, der Showdown, die Musik, die Optik und die Charaktere (Einschließlich Chappie) waren furchtbar! Jackman, Copley, Patel und Weaver einfach verschenkt. "Chappie" ist MIT ABSTAND Blomkamps schlechtester Film.
Das ist deine Meinung und es ist ok mal zu haten, wenn einem ein Film gar nicht zusagt (siehe Warm Bodies, wobei ich da dazu stehe dass es eine großteils subjektive und damit nicht ganz faire Wertung ist, und erklärt habe warum ich den so mies fand). Aber es halt nur das und ist so argumentativ nicht wirklich gestützt. Meine Wahrheit sieht z.B. so aus:
Woodstock schrieb:
Die Effekte, der Showdown, die Musik, die Optik und die Charaktere (Einschließlich Chappie) waren furchtbar toll! Jackman Copley, Patel und Weaver ein bisschen verschenkt, aber Copley, Patel, und überraschenderweise auch Jolandi und Ninja durchaus gut in ihren Rollen. "Chappie" ist MIT ABSTAND Blomkamps schlechtester mittelbester Film.
8)
 

Woodstock

Verified Twitter Account ☑️
@MCKenzie
Warum sollte alles genannte nochmal wiederholen? Es wurde schon so viel gesagt. Ich werte es nur anders. Dann ist das halt mein "Warm Bodies" aber ich fand den Film sehr schlecht. Fertig aus!
 

brawl 56

Ich bin auf 13 Sternen zum Tode verurteilt!
McKenzie schrieb:
Meine Wahrheit sieht z.B. so aus:
Woodstock schrieb:
Die Effekte, der Showdown, die Musik, die Optik und die Charaktere (Einschließlich Chappie) waren furchtbar toll! Jackman Copley, Patel und Weaver ein bisschen verschenkt, aber Copley, Patel, und überraschenderweise auch Jolandi und Ninja durchaus gut in ihren Rollen. "Chappie" ist MIT ABSTAND Blomkamps schlechtester mittelbester Film.
8)


+1 :biggrin:
Der Film war nicht überragend, aber dennoch weit entfernt von einer Katastrophe.
Keine tiefgehende Auseinandersetzung mit dem Thema KI wie bei Ex Machina, sondern eher eine spaßigere, die trotzdem einige Denkanstöße besitzt.
 

Woodstock

Verified Twitter Account ☑️
Chappie ist in meinen Augen ein gescheiterter Film der sein gesamtes Potential durch eine schlechte Besetzung an den entscheidenden Stellen und eine lieblose Umsetzung verspielt. Nur um es klarzustellen, ich will jetzt nicht jeden Logikfehler durcharbeiten. Daran habe ich ausnahmsweise kein Interesse, da bereits ziemlich genannt wurden und diese auch jedem bekannt sind. Meine Kritik setzt woanders an. Chappie hat interessante Ansätze. Was ist eine K.I.? Was macht ein Bewusstsein aus? Wie definiert sich eine Familie? Wie beinflusst unsere Gesellschaft und wir selbst, die Charaktäre unserer Kinder? Der Film ist als verdeckte Analyse unserer Kindererziehung gedacht und benutzt dafür Chappie. Eine eigentlich interessante Idee, nur eskaliert der Plot am Ende vollkommen und wirft alles über den Haufen und das nur... Ja, warum eigentlich? Um das Konzept des Todes einem Kind zu erklären? Um Menschlichkeit zu definieren? Möglich, gelungen ist es aber nicht.
Was ist eine Künstliche Intelligenz? Eine künstliche Intelligenz ist ein künstlich erschaffenes Bewusstsein, welches unterschiedliche Aufgaben erfüllt und entlang unterschiedlicher Parameter arbeitet. Chappie ist ein eigenständiges Bewusstsein, welches beginnt zu existieren. Chappie ist ein Kind, welches zwar schneller lernt als andere Kinder aber trotzdem lernen muss. In Film wird dieses Wesen aber durch ein paar Redbull und in einer durchgearbeiteten Nacht erschaffen. Zumindest sieht wirkt es so. Zudem hat die Chefin der Firma keinerlei Interesse daran diese Erfindung voranzutreiben aber ich will ja keine Logikfehler durchgehen....

Wie definiert sich eine Familie? Chappies Familie ist die Antwoord (Achtung Wortwitz). Deon ist sein Erschaffer. Sein biologischer Vater, Yolandi nimmt die Mutterolle ein, Ninja wird der Stiefvater. Deon nimmt die Rolle der gehobenen Mittelschicht ein, die Antwoord die der kriminellen Subschicht (War diese wirklich notwendig?). Deon wendet seine gesellschaftlichen Ansichten auf die Situation an und betrachtet Chappies Zwangsfamilie als böse. Er will nicht das Chappie etwas von ihnen lernt. Er will sein Kind auf gewisse Weise kontrollieren, ihm gewisse Moralvorstellungen geben. Die Antwoord macht das Gleiche aber mit einem anderen Sinn. Yo-Landi beginnt ihn zu mögen, behandelt ihn wie ein Kind aber Ninja will ihn ausnutzen. Er projeziert seine Vorstellungen der Gesellschaft auf ihn und lügt ihn aber das nur mit Wunsch ihn zu benutzen. Hier versagt Chappie ebenfalls ein wenig aber das ist noch zu verzeihen. Sonst würde der Plot nicht vorangehen. Hier scheitert nur die Besetzung von die Antwoord. Sie spielen sich selbst keine Rollen, sie sind unsympathisch und das gesamte Productplacement geht mir nur auf den Keks. Die Besetzung der Familie ist elementar für den eigentlichen Plot und von unglaublicher Wichtigkeit. Alle anderen Charaktere sind redundant an diesem Punkt. Aber diese beiden haben keinerlei Sympathipunkte. Blomkamp bemüht sich die beiden halbwegs sympathisch zu gestalten. Ihre Welt aus ihrer Sicht, als nicht "böse" darzustellen aber der Zuschauer (Zumindest ich) kann sich mit den Figuren keineswegs anfreunden. Wenn man die Musikgruppe kennt und mag, dann kann das vielleicht funktionieren aber sonst nicht. Aber selbst dann sieht man die Gruppe und nicht das was sie sein sollen. Hier hätte man auf diese Gruppe verzichten sollen und lieber zwei normale Schauspieler wählen. Diese hätten den gleichen Zweck erfüllt und vielleicht durch ihre Erfahrung noch etwas beigetragen, abgesehen vom absolut Notwendigsten. Ich sehe auch keine wirklich nachvollziehbare Charakterentwicklung in Ninja, trotzdem versucht man ihm am Ende eine Heldenrolle zu verpassen, die einfach an ihrer mangelnden Glaubwürdigkeit schadet. Jeglicher Versuch von ihm cool oder heroisch zu wirken, scheitert ebenfalls, da er in jeder Zeitlupenszene aussieht als würde er mit Verstopfung auf der Toilette sitzen. Yolandi macht absolut keine Charakterentwicklung durch. Sie bleibt dem gesamten Film über wer sie schon zu Beginn war. Ihr Tod ging in die richtige Richtung, hat aber keinerlei Konsequenzen, durch geradezu peinliche technische Gadgets. USB-Sticks? Dafür ist die von Blomkamp aufgebaute Zukunft noch nicht weit genug. Aber ich wollte ja keine Logiklöcher durcharbeiten.

Gehen wir auf Blomkamps plötzliche Wendung ein. Chappie muss sich mit dem Tod auseinandersetzen, denn seine Batterie wird Energie verlieren und dann wird für immer abgeschaltet. Ein eigentlich passendes Ende für Chappie, denn er lernt und lebt sowieso sehr schnell. Er beginnt individuell zu denken und nicht den Vorgaben der anderen oder der Gesellschaft zu folgen. Dabei will er natürlich sein eigenes Überleben sichern. Chappie hat ein Bewusstsein. Chappie hat kein Geschlecht aber eine Vorstellung davon was er ist und was ist menschlicher als der Wunsch nicht sterben zu müssen? Doch hier eskaliert der Plot vollkommen. Das Bewustsein wird einfach kopiert und das mit Hilfe von mehreren PS4 Konsolen. Schon wieder viel zu früh für Blomkamps "Zukunft". Außerdem versteht Chappie nicht das Konzept des Todes aber hat nach 5 Minuten Internet eines der größten Geheimnisse des menschlichen Geistes gelöst. Ja... Aber ich wollte ja keine Logiklöcher durcharbeiten.

Chappie wird nicht sterben, Deon muss nicht sterben und Yo-landi wird von den Toten einfach mal so zurückgeholt (Die Serie Dollhouse lässt grüßen). Hier wird Chappies Chance wirklich zum Menschen zu werden und nicht nur menschlich zu erscheinen einfach genommen und das in einer lächerlichen Wendung. Alle anderen werden eher noch entmenschlicht, werden zu Maschinen und das einfach mal so, weil der Plot es so will und nicht weil es Sinn macht. Warum muss man sich mit dem Tod auseinandersetzen, wenn es Copy & Paste gibt? Die Suche nach der Unsterblichkeit hat so viele spirituelle, biologische, philosophische und sogar künstlerische Facetten, dass Blomkamp unendliche Möglichkeiten gehabt hätte, Chappie damit zu konfrontieren und eine Lösung zu finden. Aber er wählt den USB-Stick! Das ist weder einfallsreich, noch kreativ, sondern nur lächerlich! Blomkamps Szenario wirkt aufgrund seiner technischen Hintergründe im Film so unglaubwürdig, dass seine Plotentwicklung geradezu lachaft erscheint. Und dieser Fehler geschieht ihm gerade in der Science-Fiction? Das ist eigentlich nicht zu verzeihen.

Auf Jackmann will ich gar nicht eingehen. Sein Charakter oder seine Erfindung waren weder glaubwürdig, noch besonders kreativ oder gut. Auch der vermeidliche Gegenspieler war mehr als langweilig. Das eigentliche Finale war ein Witz gegenüber Blomkamps sonstigen Finalen. Eher zeichnet sich bei Blomkamp langsam ein Problem ab. Er kann keine glaubwürdigen und guten weiblichen Charaktere in Szene setzen oder gestalten. In "Elysium" hatten wir Braga, welche nur die übliche Mutter war und Foster war einfach nur da. Sie hatte anfangs zwar eine Motivation aber keinerlei wirkliche Substanz und genau dasselbe haben wir hier mit Weaver. Keine Entwicklung, keine Strafen, keine Logik. Nur da um da zu sein. Mit Yo-Landi ist es ebenso. Keine nennenswerte Charakterentwicklung in irgendeiner Form. Da muss Blomkamp dran arbeiten, sonst sehe ich schwarz für Alien. Whedon wäre für starke weibliche Charaktere die bessere Wahl aber ihn und Alien hatten wir schon... Das brauchen wir nicht nochmal.

Insgesamt ist "Chappie" für mich als Gesamtkonzeption gescheitert. Er hat eindeutig Potential bewiesen aber die Logikfehler, die Besetzung, die Charaktere, die Umsetzung und das Ende zerstören jeglichen Versuch einen interessanten Diskurs aufzurbingen und verderben zudem jeglichen Spaß.

Ich bleib bei 2/10. Könnt ihr anders sehen aber meine Wertung steht und ich halte sie für begründet und nachvollziehbar.
 

McKenzie

Unchained
Danke für die deutliche Ausführung. Ich sehe es immer noch anders, aber das macht ja nix.
Woodstock schrieb:
Hier scheitert nur die Besetzung von die Antwoord. Sie spielen sich selbst keine Rollen, sie sind unsympathisch und das gesamte Productplacement geht mir nur auf den Keks.
Das ist halt Geschmackssache, mit der ein großer Teil des Films steht und fällt. Kann man leider nicht ändern, ist tatsächlich so. Hätte ich das Pech sie richtig unsympathisch zu finden, hätte mir der Film wohl auch weniger gefallen. Aber ich mochte sie, fand ihre Musik gut eingesetzt und ihr Schauspiel wie gesagt überraschend solide.

Woodstock schrieb:
Chappie wird nicht sterben, Deon muss nicht sterben und Yo-landi wird von den Toten einfach mal so zurückgeholt (Die Serie Dollhouse lässt grüßen). Hier wird Chappies Chance wirklich zum Menschen zu werden und nicht nur menschlich zu erscheinen einfach genommen und das in einer lächerlichen Wendung. Alle anderen werden eher noch entmenschlicht, werden zu Maschinen und das einfach mal so, weil der Plot es so will und nicht weil es Sinn macht. Warum muss man sich mit dem Tod auseinandersetzen, wenn es Copy & Paste gibt? Die Suche nach der Unsterblichkeit hat so viele spirituelle, biologische, philosophische und sogar künstlerische Facetten, dass Blomkamp unendliche Möglichkeiten gehabt hätte, Chappie damit zu konfrontieren und eine Lösung zu finden.
Weil du von gescheitertem Gesamtkonzept sprichst - Ich denke es war halt auch nicht das Konzept das du (und einige andere Kritiker) sich wohl erwartet/erhofft hatten. Für mich war es in erster Linie klar ein leicht humorvolles Action/Familien-Drama, das am Ende doch einen Schritt weiter geht als man dachte und einem mit einem kleinen Gut Punch aus dem Kinosaal entlässt, so dass man selbst noch ein wenig sinnieren kann. Ich empfinde das Ende nicht als ein Happy End, wenn man mal kurz drüber nachdenkt. Blomkamp wird da glaub ich gern missverstanden, auch das Ende von Elysium war nur ein "Schein - Happy End" meiner Ansicht nach, denn die "Bösen" hatten im Grunde nicht unrecht.
Aber auch Chappie ist halt kein Science Fiction - Drama das den Sinn des Lebens tiefgründig erforscht, und will das auch nicht sein. Klar hätte man das machen können und es hätte interessant sein können, aber das war einfach nicht die Idee. Blomkamp will gar nicht derart tiefsinnige Sachen machen, wie die Welt es anscheinend von ihm erwartet (warum eigentlich?). Gewisse zum Nachdenken anregende Ideen ja, aber er scheint mir nicht daran interessiert, diese Materie wirklich zu zerpflügen. Muss er ja auch nicht, ich bin froh dass seine Filme eben etwas mehr Substanz haben als andere Actionfilme, neben der grandiosen Optik. Daher finde ich "Konzept gescheitert" nicht zutreffend. Das mit den Playstations und dem Helm und etliche andere eher plumpe Mittel zum Zweck kann man unter "Konzept stellenweise schlampig ausgeführt" verbuchen, da geb ich dir recht. Aber die Grundidee war nie die tiefgehende SF, die man theoretisch hätte machen können und die manche gern gesehen hätten. Das war aber meiner Ansicht nach auch schon im Vorfeld klar. Blomcamp kündigte den Film von Anfang an als crazy movie an. Ich weiß nicht warum die Welt von einem Regisseur, der sehr Optik- und Actionorientiert ist, immer Oscardramen erwartet.
 

Woodstock

Verified Twitter Account ☑️
Wenn Blomkamp einen "crazy movie" ankündigt, hat er hier ebenfalls versagt. Der Film -gewollt oder nicht- hat eine tiefgründige Herangehensweise und ist kein crazy actionmovie, auch wenn er es sein will. Dafür hat er zu viele dramatische und philosophische Ansätze die zwar keineswegs zufriedenstellend bearbeitet werden aber trotzdem vorhanden sind. Der Film muss kein Science-Fiction Drama sein um zu funktionieren. Er hätte auch eine Komödie sein können oder ein simpler Actioner und trotzdem diese Themen besser verarbeiten können. Nicht nur ein Drama kann ernste Themen beinhalten. Auch eine Komödie kann das oder "crazy movie". In diesem Falle hat "Chappie" einfach nirgendwo hingepasst. Er seinen Zweck verfehlt, war zu voll und wurde zu schlecht umgesetzt. Womit die Gesamtkonzeption noch immer gescheitert ist.
 

McKenzie

Unchained
Nein. Ich sage nicht, dass der Film zum Release-Zeitpunkt noch immer ein crazy actionmovie sein wollte, aber das war die ursprüngliche Ankündungung. Von da eine 180°-Wendung zum sensiblen SF-Meisterwerk wäre einfach unrealistisch zu erwarten gewesen, auch wenn er weniger crazy als erwartet ausfiel. Und nur weil Ansätze da sind, >müssen< sie nicht genutzt werden, da bin ich konträrer Meinung. Dem Regisseur steht es frei, das zu tun. Wenn das nicht seine Priorität ist und er lieber andeutet, ist das eben so.
 

Woodstock

Verified Twitter Account ☑️
McKenzie schrieb:
Nein. Ich sage nicht, dass der Film zum Release-Zeitpunkt noch immer ein crazy actionmovie sein wollte, aber das war die ursprüngliche Ankündungung. Von da eine 180°-Wendung zum sensiblen SF-Meisterwerk wäre einfach unrealistisch zu erwarten gewesen, auch wenn er weniger crazy als erwartet ausfiel.
Ja, er hat bei dem Versuch einen bestimmten Film zu machen einen anderen Film gemacht, welcher ebenfalls nicht gelungen ist. Hat er es also doppelt versagt? Irgendwie ja.
McKenzie schrieb:
Und nur weil Ansätze da sind, >müssen< sie nicht genutzt werden, da bin ich konträrer Meinung. Dem Regisseur steht es frei, das zu tun. Wenn das nicht seine Priorität ist und er lieber andeutet, ist das eben so.
Und mir als Zuschauer steht es frei seinen Film so zu kritisieren wie ich es für richtig halte und wenn ich seine Andeutungen und Umsetzungen nicht für gelungen halte, ist das eben so.

Ich kritisiere hier nicht meine Erwartung. Es ist so lange her, dass ich mich mit dem Film befasst habe und ich habe schon so viele Meinungen gehört, dass ich ohne Erwartungen an die Sache heran bin. Ich kritisiere hier den Film den ich gesehen habe. Es zählt der Film den er gemacht hat und hier sehe ich leider ein für mich gescheitertes Projekt. Er hatte sehr viele Ansätze, mache verliefen im Nichts und bei anderen meint er wahrscheinlich diese auch angemessen umgesetzt zu haben aber das hat er nun mal nicht.
 

McKenzie

Unchained
Zum einen, nochmal nein. Dass ein Film sich ein wenig anders entwickelt als die ersten Ideen ist absolut normal und so gut wie nicht vermeidbar. Nach dem Maßstab würden ca. 99% aller Filme automatisch versagen.

Zum anderen...kannst du mir kurz zeigen, an welcher Stelle ich dir untersagt hab den FIlm so zu bewerten wie du es für richtig hältst? :huh: Hab ich meiner Erinnerung nach nämlich nicht getan. Bloß meine Meinung zu diesem seltsamen Satz kundgetan:
Woodstock schrieb:
Der Film -gewollt oder nicht- hat eine tiefgründige Herangehensweise
Vielleicht unglücklich ausgedrückt, aber es macht nicht wirklich Sinn und klingt, als hätte der Film nur aufgrund des Genres irgendeine Schuld gegenüber dem Zuseher, die eingelöst werden muss. Aber das kann man immer verschieden angehen. Platter Vergleich: Bei Transformers könnte man auch verlangen, dass sie existenzielle und soziale Fragen bearbeiten, immerhin gibt es Mechanische Geschöpfe, Wesen von anderen Planeten, Unmassen an Kollateralschäden und sterbenden Menschen, technologie die uns über den Kopf wächst bzw. die wir nicht verstehen...Bay macht trotzdem Fun-Spektakel.
 

Woodstock

Verified Twitter Account ☑️
Ich ziehe mal kurz die Notbremse, denn wir führen gerade zwei unterschiedliche Gespräche.

McKenzie schrieb:
Zum einen, nochmal nein. Dass ein Film sich ein wenig anders entwickelt als die ersten Ideen ist absolut normal und so gut wie nicht vermeidbar. Nach dem Maßstab würden ca. 99% aller Filme automatisch versagen.
Ich verstehe den Satz nicht. Für sowas gibt es Autoren, Drehbücher und einen Regisseur. Das klingt so als ob man ein Historiendrama im 15. Jhr. konzipiert, ihn dreht und sich am Ende nicht wundern darf, wenn ein Science-Fiction Kriegsfilm bei rauskommt. :confused:
McKenzie schrieb:
Zum anderen...kannst du mir kurz zeigen, an welcher Stelle ich dir untersagt hab den FIlm so zu bewerten wie du es für richtig hältst? :huh: Hab ich meiner Erinnerung nach nämlich nicht getan.
Nirgends. Habe ich auch nie behauptet. Du hast behauptet ein Regisseur kann mit seinem Film machen was er will. Also kann ich das auch mit meiner Kritik. Solange ich es begründen kann verstehe sich. :wink:
McKenzie schrieb:
Bloß meine Meinung zu diesem seltsamen Satz kundgetan:
Woodstock schrieb:
Der Film -gewollt oder nicht- hat eine tiefgründige Herangehensweise
Vielleicht unglücklich ausgedrückt, aber es macht nicht wirklich Sinn und klingt, als hätte der Film nur aufgrund des Genres irgendeine Schuld gegenüber dem Zuseher, die eingelöst werden muss.
Hast du falsch verstanden. Wenn eine Zuschauer einen Film sieht, sieht er ihn durch seine Augen und bewertet ihn entlang seiner Erfahrugnen und Maßstäbe. Als ich "Chappie" gesehen habe, ist mir eine recht tiefe Herangehensweise aufgefallen, welche nicht aufgegriffen wurde aber trotzdem da war und besser funktioniert hätte, als alles was wir stattdessen bekommen haben. Für mich wirkt der Film einfach falsch konzipiert. Eine nicht gelungene Mischung aus allem.
McKenzie schrieb:
Aber das kann man immer verschieden angehen. Platter Vergleich: Bei Transformers könnte man auch verlangen, dass sie existenzielle und soziale Fragen bearbeiten, immerhin gibt es Mechanische Geschöpfe, Wesen von anderen Planeten, Unmassen an Kollateralschäden und sterbenden Menschen, technologie die uns über den Kopf wächst bzw. die wir nicht verstehen...Bay macht trotzdem Fun-Spektakel.
Sehe keinen Grund für diesen Vergleich aber wenn du willst. Transformers hat nie irgendwas von dieser Herangehensweise gezeigt aber "Chappie" folgt einem klaren Muster. Besonders Chappie geistige Entwicklung ist im Film keineswegs zufällig und folgt einer Struktur. Diese beinhaltet auch eine gewisse Kritik an der Erziehung der eigenen Kinder. Mit dieser Einschätzung stehe ich übrigens nicht alleine da. Dieser Youtube User stimmt mit ein paar meiner Gedankengänge überein und hat zudem noch ein paar andere. Blomkamp ist nun mal dafür bekannt, dass er ein gesellschaftlich relevantes Thema übernimmt und in seinen Filmen behandelt. Bay nicht! Blomkamps Historie beweißt es. "District 9" (Einwanderung), "Elysium" (Klassensystem und Healthcare) und mit "Chappie" (Kindererziehung und irgendwie auch Sterblichkeit). Blomkamp hat immer eine Aussage! Er kann nicht anders. Aber hier hat es halt mal nicht funktioniert. Während "Eylsium" noch gut war aber stellenweise unglücklich verlaufen ist, war "Chappie" überladen und hat einfach in der Gesamtkonzeption nicht funktioniert. Zu viel auf einmal, eine schlechte Wahl in der Besetzung und vielleicht war einfach die Idee nicht gut. Aber das kann mal passieren und ist jetzt auch kein Weltuntergang! Er sollte auf jeden Fall bei der Science-Fiction bleiben aber "Alien" könnte ihm mal ganz gut tun.
Bay hingegen macht einfach nur "Bumm, bumm, Megan Fox halb nackt, Bumm, Ich bin 14"-Filme. :rolleyes:
 

Envincar

der mecKercheF
Vor kurzem gesehen und muss sagen der Regisseur hat es sich an vielen Stellen einfach zu leicht gemacht. Chappie konnte plötzlich Dinge damit die recht schwache Story weiter gehen konnte. Plötzlich konnte er mit diversen Playstations seinen Verstand auslesen und quasi hacken. Die Hauptdarsteller waren allesamt ziemlich schwach und agierten total unglaubwürdig. Nackenspoiler Jackman bedroht einen Kollegen mit Waffe im Büro und es hat keinerlei Konsequenzen usw. Die interessanten Sachen wie Chappies Entwicklung waren demnach viel zu kurz. Die Szenen in denen er Autos klaute (die er plötzlich fahren konnte) waren ein Highlight für mich. Rest der Action war eher schwach. Zudem wirkte der Film wie ein reiner die Antwoord Werbefilm. Ich meine die beiden Knalltüten als Hauptdarsteller einzusetzen okay. Aber sogar Chappie dann zur Werbeplakat zu nutzen und gefühlt jeder Track vom Score auch von die Antwoord kommt, ist dann irgendwo einfach zu viel des Guten.

Die Krone der Absurdität war dann das Ende,
wo der Erbauer seinen Verstand komplett in einen Androiden überträgt.
Wieso das geht oder wie und ob überhaupt, wird im Film so gut wie gar nicht thematisiert. Um dem ganzen noch ein aufzusetzen endet der Film mit der Erbauung von
Roboter Yolandi
. Sry aber das war am Ende alles nur noch :facepalm:

Den Faktor, dass K.I am Ende vllt. doch sicherer sein kann als ein total Irrer Mensch mit der Macht eine Tötungsmaschine zu steuern blieb dabei total auf der Strecke.
Was jedoch positiv hängen geblieben ist, war Chappie. Der Roboter war sympathisch, tollpatschig und lustig. Und seinen Werdegang war das einzige was den Film ein paar Punkte retten konnte.

Würde am Ende knapp 4/10 Punkte vergeben. Für Chappie, die ganz solide Action und ein paar Aspekte seines Werdegangs...jedoch wurde hierbei eine Unmenge an Potential verschenkt.
 

Lunas

Well-Known Member
So, ihn auch endlich mal gesehen. Fand ihn nicht so schlecht. Einfach ihn nicht soo ernst nehmen dann geht der schon.

Gab sogar ein paar Szenen die mir nahe gegangen sind.

7/10
 

TheReelGuy

The Toxic Avenger
Habe den Film gestern nochmal auf Blu-ray angesehen und jepp, ihr habt's geschafft: er hat mir weniger gefallen :crying:

War natürlich nur ein Witz, aber das er mir weniger gefallen hat, stimmt leider. Der Plot um Deon und Vincent war deutlich langweiliger, als beim ersten Mal. Aber die Szenen mit "Die Antwoord" waren gut, teilweise wirklich schön. Ich glaube, der Film ist einfach falsch verstanden. Für mich ist es jetzt letztlich eine Action-Komödie und kein SciFi-Thriler wie "District 9"

"Nur noch" 6 / 10 F**kmothers
 

Revolvermann

Well-Known Member
Ohne mir jetzt hier die Diskussionen durchgelesen zu haben, fand ich das war ganz solide Unterhaltung.
Teilweise knapp an der Lächerlichkeit vorbei aber dennoch über die volle Laufzeit fesselnd.
Eine Abhandlung über künstliche Intelligenz darf man natürlich nicht erwarten. Auch sind "Die Antwoord" ziemlich gewöhnungsbedürftige quasi-Hauptdarsteller. Dennoch gehört ihre unsympathische Assi-Proll-Attitüde zur Entwicklung des Gangster-Johnny 5.
Blomkamp kann man zugute halten das er einer der wenigen Regisseure ist die eine ganz eigene Handschrift haben. Man kann, wie beispielsweise bei Burton, seine Filme auch ohne Vorwissen zweifelsfrei identifizieren. Was sicher auch, aber nicht ausschließlich, an seinem südafrikanischen Schauplätzen liegt.
Persönlich würde ich den Mann mal gerne außerhalb seines angestammten Habitats sehen. Denn Handschrift hin oder her, seine letzten 3 Filme fühlten sich einfach zu ähnlich an.
Trotzdem hat der Mann definitiv was drauf.

6,5/10
 

brawl 56

Ich bin auf 13 Sternen zum Tode verurteilt!
Revolvermann schrieb:
Denn Handschrift hin oder her, seine letzten 3 Filme fühlten sich einfach zu ähnlich an.

Nach Chappie habe ich mir letztens nochmal Elysium und District 9 gegeben, und gerade letzterer, sprich sein Erstling, fühlt sich ganz anders an und sieht auch noch ganz anders aus als Elysium und Chappie.
Ich würde eher noch sagen, dass Elysium aus seinen drei Filmen am meisten aus der Reihe tanzt, da soviel von dem Blomkamp Design genutzt wird.
Egal ob Kostüme oder Umgebung, alles hat das Design.
Bei D9 ist die bloße Alien Technologie in dem Stil gehalten und bis auf die Waffen und den Exosuit sieht man davon nicht viel. Bei Chappie ist es hauptsächlich Chappie und der ist nunmal fast immer groß im Bild, wo viel von dem Stil gezeigt wird.

Um die Sache weiter zu denken könnte man sagen, dass Alien 5 eher Elysium als alles andere wird. Und wohl wenig Giger :mellow:
 
Oben