Ich kann mich nur wiederholen: Fotorealismus ist die mit Abstand langweiligste Stil-Entscheidung, die man im Animationsbereich treffen kann. Ugh.
Ich bin nach wie vor dagegen bzw. kann ob des Gezeigten einfach nicht viel mehr empfinden als Frustration, Langeweile und Enttäuschung. Bin also nicht zuletzt auch noch bei Kenzie, insbesondere bei den Folgen, wenn diese dreiste Mutlosigkeit und Nostalgie-Ausschlachtung belohnt wird.
Bei der Sache mit den Dialogszenen/Mundanimationen will ich nicht zu voreilig sein, aber ja, so wie das lange Nicht-Zeigen des Dschinns seine Gründe hatte, wird auch das Vermeiden solchen Szenen hier möglicherweise Gründe haben. Vielleicht habe ich auch eine verklärt-nostalgische Erinnerung an die "Babe" Filme, aber ich glaube das wurde dort besser gelöst.
Was ich hier aber am meisten vermisse - abgesehen von neuen Ideen und mutiger Erzählfreude - sind Farben und stilistische Entscheidungen. "schnarchig graubraun" trifft es ganz gut. Scar sieht phänomenal langweilig aus (und es ist natürlich nur die deutsche Trailer-Synchro, aber er klingt auch langweilig), Zazu ebenfalls. Als hätte man sich derart stark dem "Realismus" Anspruch gebeugt und traue sich nicht, da irgendwie mal ein wenig exzentrisch zu werden. Wo ist Scars rot-braunes Fell, warum darf Zazu nicht auffällig blau sein? Und der Sonnenaufgang! Den hatte schon der Teaser ruiniert, aber ich verstehe nicht, warum man hier nicht digital einen raushaut. Man kann über "Life of Pie" sagen was man will, aber Ang Lee hat es sich auch mit 5000 Effekt-Shots nicht nehmen lassen, die Geschichte zu stilisieren, sie mit Leben auszustatten, ihr markante und bewusst unrealistische Bilder zu geben. Der Sonnenaufgang im "König der Löwen" Original gehört zu den besten/effektivsten Eröffnungsbildern überhaupt. Wie kann man das so in den Sand setzen?