Original von Dr Knobel
Darf ich fragen, ob du selbst Fußball spielst/gespielt hast und wenn ja, wie hoch?
Original von Wurzelgnom
Original von Dr Knobel
Darf ich fragen, ob du selbst Fußball spielst/gespielt hast und wenn ja, wie hoch?
Da kommt wieder die Frage, auf die ich nur gewartet habe und die irgendwie alle wochen wieder kommt, wenn man sich uneins ist.
Als ob Leute, die nicht Fussball gespielt haben, kein Ahnung haben würden.
Hellseherische Fähigkeiten? Das setzt du voraus, mehr nicht. Und wo sind wir uns uneins?
Hierarchie und Herr im Haus hin oder her.
Wer seinen eigenen Teamkameraden so angeht ist asozial.
Wenn man der Hirsch im Stall sein will, dann gibt es andere Möglichkeiten sowas zu Regeln, vor allem im Training und co.
Nicht nur hellseherische Fähigkeiten, sondern auch nur halbherziges lesen? Ich schrieb doch ausdrücklich, dass es unglücklich und eventuell sogar übertrieben war.
Aber einen Mitspieler so anzugehen ist unprofessionell, unsympathisch und nicht das erste Mal für Bayern.
Unsympathisch ist deine Meinung, sei dir gelassen. Alles andere lasse ich mal unkommentiert. Unter den Umständen sind eine Vielzahl Weltklassespielern unproffessionell.
Aber du findest auch Treter wie Bommel und Gattuso toll, insofern kommen wir was das angeht eh nie auf einen Nenner. Die Diskussion gabs hier schon oft genug.
Weil ich sie nicht nur als Treter bezeichne, sondern differenziere? Eine gewissse Sachlichkeit und Neutralität stünden auch dir gut zu Gesicht. Wäre schön, wenn es dir gelänge, brächte die ganze Unterhaltung gleich auf ein viel angenehmeres Niveau. Niemand, der nur ein Tretern ist, spielt über Jahre hinweg bei Topmnnschaften, wird Kapitän usw. Aber das war doch in der Form gar nicht das Thema, sondern wird von dir nun hier hinein gebracht, eigentlicch ohne Grund.
Original von Wurzelgnom
Ich kann es einfach nicht nachvollziehen, wie man in einem Mannschaftssport in dem man als Team zusammen arbeiten soll, einen Kollegen angreifen kann.
Grundsätzlich bin ich da ja bei dir. Aber man kann Fußballer (Ich beziehe mich jetzt nur auf die, weil ich mich da ein wenig hinein versetzen kann. Prinzipiell kannst du es aber auf jeden Profisportler im Mannschaaftssport ausweiten), von denen man 90 Minuten lang erwartet, dass sie kämpfen, beißen, kraten usw. nicht erwarten, dass sie direkt nach Schlußpfiff runterdrehen. Das wirst das jetzt wieder als klein reden sehen - okay, das kann ich nachvollziehen, ist aber meine Meinung. Da brennen auch schon einmal die Sicherungen durch - wenn es denn nun nur spontan war. Und wenn das später ausgeräumt wurde ist das dann auch nichts wirklich besonderes mehr.
und erst recht kann ich nicht verstehen, wie man so ein verhalten dann auch noch versucht zu entschuldigen oder klein zu reden, da reagier ich dann vlt auch ein wenig über.
Ich versuche es nicht zu entschuldigen. Zur Not betone ich es noch einmal: Grundsätzlich ist das verkehrt. Aber es ist im Mannschaftssport alles andere als eine Seltenheit. Das war schon immer so, und wird auch immer so bleiben. Da geht man sich auch schon einmal an den Kragen. Dass das nun nicht im Stadiion und vor Millionen Zuschauer passieren muss - keine Frage. Aber manchmal ist das nun einmal so. Ein Kumpel von mir spielte noch wesentlich höher als ich und hatte dabei auch das Vergnügen gegen die Amateure von Bayern anzutreten. Zu diesem Zeitpunkt holte sich Jens Jeremies nach einer Verletzung da die nötige Fitness. Alter Falter, was da abging. Muss das jedem gefallen? Nein, natürlich nicht. Es gehört aber zum Fußball dazu. Und daher ist es in meinen Augen nichts besonderes, so lange es später ausgeräumt wurde und nicht von einem Spieler ständig in dieser Form gemacht wird. Und wenn es ein Frage der Hierarchie war gilt prinzipiell dasselbe: Unglücklich, übertrieben, aber gängige Praxis - aber nicht unbedingt im Stadion. Daher bezeeichnete ich es ja auch als übertrieben.
und ja viele sind unprofessionell. aber leider wird bei Prominenten häufig die Leistung über alles andere gesetzt. Solange ein Oliver Kahn ein Welttorhüter ist, ist das vollkommen in Ordnung dass er ständig ausgerastet ist und mit Karate tritten und Bissen auf Spieler losgegangen ist ohne bestraft zu werden.
Wir entfernen uns jeetzt ein weinig vom Thema. Aber jetzt sind wir halt einmal da. Mir fehlt daa auch wieder die Diifferenzierung. Knallte Kahn zwischendurch durch? Ja. Hätte ich ihn für den Karatesprung gegen Chapuisat härter bestraft? Ja. Halte ich Kahn für einen grunddsätzlichen Vorbild-Profi? Ja. Solchen leuten wie Kahn verzeiht man nicht nur, weil sie die Klasse haben, sondern, weil sie abseits solcher Dinge immer 100% Willeen bringen, sich quälen, kämpfen usw. Das wollen die Leute sehen. Und dann verzeiht man ssolche Dinge auch. In meinen Augen sind Leute, die so austicken alle andere als unprofessionell - im Gegenteil. Die sind so von ihrem Job besessen, dass sie aalles dafür tun würden, zu gewinnen. Und aus diesem Druck heraus, passiert dann häufig etwas, was über das Ziel hinaus schiessst. Ist das dann in Ordnung? Nein. Schälert es aber ihre ansonsten vorbildliche Einstellung? Nein.
Menschen tolerieren schlechtes Verhalten von Personen öffentlichen interesses eben mehr.
Nein. Aber Fouls gehören zum Fußball dazu. Auch bewusste Fouls. Das hat bis zu einem gewissen Grad nichts mit schlechtem Verhalten zu tun.
Sieht man doch auch außerhalb des Sports, wenn irgendwelche Promis mit Drogen erwischt werden oder sonstige Gesetze übertreten. Ein normaler Mensch geht ins Gefängnis, ein Promi kommt mit blauem Auge und Geldstrafe davon.
Das geht mir dann jetzt doch zu weit weg vom Thema, auch wenn ich da im Grunde wieder bei dir bin.
Meiner Meinung nach ist das einfach total unmoralisch mit unterschiedlichen Werten zu messen.
Wer handgreiflich wird, verhält sich falsch. Punkt. Aus.
Wie gesagt: Ja, ich gebe dir Recht. Aber Handgreiflichkeiten finden in jeder Fußballmannschaft auf dieser Welt täglich statt. Das gehört scheinbar dazu und ich habe es selbst nicht anders kennen gelernt. Das machht es nicht besser, relativiert allenfalls diese Szene von Robben, an dem mich in erster Linie der Ort stört, niccht dass es zwischen zwei Fußballern vorkommt.
Aber statt denn Herren dafür zu bestrafen, interessiert es den trainer nicht großartig und viele andere Menschen sehen es als Mücke.
Die Tatsache, dass es absolut üblich ist, zeigt doch nur die Aussage von Beckenbauer, der sinngemäß sagte, dass das doch nur beweise, dass die Mannschaft lebt. Das ist vielleicht auch ein Punkt, an dem wwir beiden nicht überein kommen werden. Aber Agressionen gehören auch für mich zum Fuball dazu. Bleibt es in dem dortigen Rahmen muss ich das nicht in ordnung finden, ich muss aber vielleicht akzeptieren, dass es dazu gehört und mich dann auch anpassen. Ich weiß, was du meinst, was dich daran stört und verstehe das. Ändert aber nichts an meiner grundsätzlichen Meinung, dass in der Hitze des Gefechts so etwas passieren kann - es muss nur später ausgeräumt werden und darf nicht regelmäßig passieren. Der Ort war abber wie gesagt sicher falsch.
Ich möchte mal sehen, wie lange man seine Arbeit behält, wenn man auf der Arbeit einem Kollegen an den Hals springt.
Mir fällt jetzt spontan keine Arbeit ein, wo man tagein, tagaus seinen Kollegen körperlich attackiert, mindestens einmal pro Woche vor 70.000 Leuten funktionieren muss und von Millionen beobachtet wird. Sicherlich: Das sind Entschuldigungen. Die sind aber genauso unpassend wie der Vergleich.
Original von Wurzelgnom
Die Frage ist nur, wo zieht man eine gewisse Grenze? Klar, die Grenze sieht jeder anders.
Jepp, sehen wir ja hier schon. Wobei ich das Gespräch jetzt nach der anfangs etwas unnötigen Schärfe sehr interessant und "lehrreich" finde.
Du entschuldigst das mit dem Druck, dem Siegeswillen ect. Vollkommen ok.
Aber letztlich ist das "Warum" und "Wieso" egal, was zählt ist nur das "Was".
Nein, ich entschuldige es nicht. Es ist falsch. Es gehört aber zum Mikrokosmos Fußball dazu.
Ich bin der Meinung, wenn eine Tat eine angemessene Konsequenz (wer nun entscheidet, was "angemessen" ist, spielt dabei keine rolle) nach sich zieht, ist es vergessen und fertig.
Aber solange im Sport Spieler ohne Konsequenzen unsportliche Dinge tun können, wird das immer so weiter gehen.
ich weiß, dass dir das nicht gefallen wird, aber das, was da Robben gemacht hat, wird von einem Großteil der Fußballer nicht als Unsportlichkeit gesehen. Das ist Alltag. Allenfalls der Ort fiel aus dem Rahmen. Ansonsten passiert so etwas nahezu bei jedem Training, wenn auch in unterschiedlicher "Härte".
Aber für mich macht es nicht den Eindruck, als würde irgendjemand das Interesse haben, solche Probleme überhaupt anzugehen, weil sie eben kaum jemand als Problem sieht.
Im Gegenteil. Das, was Beckenbauer sagte, ist nach meinem Erleben die allgemeine Meinung, es wird sogar in gewissem Maße gerne gesehen. Und innerhalb einer Fußballmannschaft ist das kein Problem, solange es nicht eine gewisse Grenze übersteigt, und die Sache danach vvergessen ist. Shke Hands zwischen zwei Männern und gut. Nochmal, damit das nicht in den falschen hals kommt: ich gebe dir im Grunde recht, will nur darauf hinaus, dass das, was du kritisierst einfach in der kleinen Fußballwelt dazu gehört, alltäglich ist und von niemandem wirklich als Problem angesehen wird. Davon kann man halten, was man will, trotzdem war das schon immer so (Frage doch mal den Franz, was der teilweise mit seinen Mitspielern gemacht hat...) und wird auch immer so sein. Und von denjenigen, die den Sport ausüben, wird das in der breiten Masse nicht als Problem angesehen. Das sind die Erfahrungen, die ich gemacht habe, das sind de Schlüsse die ich aus den Geschehnissen im Profisport ziehe.
Original von Wurzelgnom
Nur weil es schon immer unsportliche Taten gab, muss man ja nicht damit leben, dass es auch immer so sein wird.
Im Mikrokosmos Fußball fand ich den Ort falsch, alles andere war noch im Rahmen. Und der überwiegende Teil der Fußballer empfindet das nicht als Unsportlichkeit, sondern als Normalität.
Wenn ein Zustand nicht dem Optimum entsprich (Alle sind fair), dann könnte man wenigstens versuchen möglichst nah drann zu kommen und den Zustand zu verbessern.
Fußball findet aber nicht in Fantasien statt. Da sind 30 Mann im Kader, die alle spielen wollen. Da brennen auch schon einmal die Sicherungen durch. Es gehört dazu. So unangenehm der Gedanke für dich auch sein mag. Auch Fouls gehören dazu.
Dieser Grundgedanke scheint mir hier völlig zu fehlen.
Selbst wenn das für viele noch im Rahmen ist, was spricht denn dagegen, zumindest zu versuchen solche "Kleinigkeiten" sein zu lassen?
Prinzipiell nichts, es ist aber völlig unrealistisch. Gerade, weil es eben Normalität und vom mir bekannten Teil der Fußballszene nicht als negativ gesehen wird.
Original von Dr Knobel
@Maph0r: Spucken ist eine andere Nummer. Es ging in der Diskussion bei van Bommel und Co, die wir hier bei diesem Gespräch nicht aufwärmmen müssen, da sie mit dem Thema nichts zu tun hat, um körperliche Härte - das isst im Fußball nun einmal Berufsrisiko, genau so wie auch überharte Fouls zum Spiel gehören. Spucken ist eine Erniedrigung und Sauerei. Und mir fällt jetzt auch keine Begebenheit ein, wo jemand seinen eigenen Mitspieler bespuckt hat. Und nochmal: Der Ort und vielleicht auch die Art war unglücklich und übertrieben. Wäre dir eine Backpfeife lieber gewesen? Nochmal: So etwas passiert immer wieder mal. Das müsst ihr nicht gut finden, aber egal ob Kreisliga C oder WM-Finale: Das ist nichts außergewöhnliches und im Fußball gang und gäbe. Wer das nicht akzeptiert, sollte sich als aktiver Spieler niccht die Schuhe schnüren. Als Zuschauer darf man darüber natürlich seine eigene Meinung haben, ändert aber nichts an der Tatsache.