@nachoz
Hab den Spoiler nicht gelesen. Weiß also nicht ob das sehr wichtig fürs Thema war.
Prinzipell würde ich schon sagen das Game of Throne zumindest zur Zeit relativ einzigartig in seiner Erzählstruktur ist. Zumidnest in der Serienwelt. Tatsächlich kenne ich das viel mehr aus Büchern. Was bei der Serie hier wohl auch kein Wunder ist.
Die Tatsache, dass es nicht
die eine Hauptfigur gibt, kennt man aber auch in Serienform hier und dort. Z.b. in "Rome". Tatsächlich erinnerte mich Game of Thrones am Anfang von Staffel 1 sogar ein wenig an "Rome". Es wurde dann aber sehr schnell klar, dass GoT sehr eigenständig ist.
Auch in "The Wire" gibt es nicht
die eine Hauptfigur. Wobei die Show fast gar nicht mehr von GoT abweichen könnte und zwar in so ziemlich allen Belangen. Auch wenn dort Leute in Gras beißen und es theorethisch jeden treffen kann, wird ein Mord, ein Figurentod dort oft überhaupt nicht als schockendes Element verwendet.
Das ist auch das, was einige Leute sogar GoT vorwerfen. Den einfachsten Trick im Storytelling, nämlich das Rausnehmen einer Figur als Schock, egal ob emotional, brutal oder sonstwie, einfach immer wieder anzuwenden. Das sie also das, was jeder zweite Film für ein erwachsenes Publikum mit lebensbedrohlichen Handlungselementen, mit (sagen wir) 5 Hauptfiguren in 90 Minuten bringt, GoT mit 100 Hauptfiguren eben in 1800 Minuten bringt. Jetzt mal etwas vereinfach formuliert.
Ich schreibe absichtlich "einige Leute", weil ich mich selbst nicht dazu zähle. Ich finde, GoT hat viel mehr zu bieten als nur die Angst, wer als nächstes in Gras beißt.