Ich finde es spannend, wie unterschiedlich die Erwartungshaltung sein kann.
Die Folge war überraschungsarm, hat aber in meinen Augen das meiste gut umgesetzt. Atmo war super, auch der Wechsel zwischen Massenabschlachtung und Aryas Horrorschleich Einlage hat in die lange Laufzeit ein bischen Abwechslung gebracht. Dass die Folge dunkel war, ist sicherlich zum einen finanziell begründet, weil es einfacher ist günstiges CGI auf die Art zu verstecken, aber gleichzeitig auch ein Stilmittel und gibt dem Zuschauer so genau das Gefühl, was auch alle beteiligten der Schlacht hatten. Unübersichtlich, chaotisch, wild. In diesem Kampf gegen eine Flutwelle von Untoten, kann man nicht überleben. Dieses Gefühl wurde so gut umgesetzt, dass ich voll zufrieden war.
Ein paar ABstriche muss man leider aber setzen, in der Art und Weise, wie sich die Lebenden verhalten haben. Das war stellenweise einfach nur dumm und planlos.
Insgesamt aber eine super Folge für mich.
Entsprechend gibt es, auch wenn ich mir andere Review so anschaue, 2 Punkte, über die gesprochen wird:
- Zu wenig Tote bzw Überraschungen
Ich persönlich bin der Meinung, dass man diese an der Stelle der GEschichte gar nicht mehr braucht. Viele sagen, GOT war immer voller Überraschungen und unerwarteten Toden und so. ABer eigentlich ist das nur zu Beginn so gewesen, was aus Sicht einer erzählten Fantasy Geschichte eben Sinn macht. Jeder Tod in GOT hat die Story voran getrieben, neue Charakter Konstellationen ermöglicht, den Status Quo geändert.
Wenn in dieser Schlacht ein paar größere Namen gestorben wären, hätte das auf die Hauptgeschichte keinen großen Einfluss mehr. Es gibt nur noch 3 Folgen, man hat keine Zeit mehr, den Status Quo großartig zu ändern, neue Plots zu öffnen. Man braucht die Folgen, um bestehende offene Handlungsstränge zu schließen. Ob hier Leute sterben oder nicht, ändert rein gar nichts daran, was als nächstes passieren wird: Finaler Kampf um den Thron mit Cersei.
Warum sollte man also jetzt noch jemanden töten? Des Schocks willen? Überrascht hätte es doch eh keinen.
Man kann gerne kritisieren, dass es sich unlogisch anfühlt, wenn alle abgeschlachtet werden und nur die Charaktere es geschafft haben, zu überleben, weil das unrealistisch ist. Aber realismus in einem Kampf gegen Drachen und Untote? Im Endeffekt wäre es realistisch gewesen, wenn die guten verloren hätten, aber so wird eine TV Fantasy Geschichte nicht enden. Wenn also ein paar Hand voll Leute überleben, ist es nicht unrealistisch, dass es bekannte Namen sind als unbekannte Leute. Immerhin sind die bekannten Leute ja quasi "hoch gelevelte Helden" und haben mehr Überlebensskill
Ich denke, 1-2 weitere Tode hätte es geben dürfen, aber notwendig ist es nicht. Um so mehr Leute gleichzeitig sterben, um so weniger emotionalen Effekt hat jeder einzelne davon. Dann doch lieber weniger und denen dafür die AUfmerksamkeit geben, die sie verdient haben. Und noch kann man auch nicht abschätzen, ob nicht jemand tödlich verwundet ist und erst nächste Woche stirbt. Es gibt immerhin noch 3 weitere Folgen. Und während viele CHaraktere in der heutigen Geschichte eine Plotarmor anhatten, um im Finale gegen Cersei dabei sein zu können, wird spätestens dann keine Armor mehr vorhanden sein.
- Das Ende des Night Kings
Dass Arya den Todesstoß setzen würde, war ja von vielen vermutet worden und ist seit langem so aufgebaut gewesen. Und spätestens nach den Worten Melisandres zu Arya war eindeutig klar, dass es so kommen würde. Ich persönlich fand es super, wie man einen kurzen Moment dachte, es kommt nun zum Kampf zwischen dem Night King und Jon, und ersterer dann einfach neue Zombies beschwört und einfach weiter geht. Schön mit den Erwartungen gespielt.
Der Todesstoß war dann recht plötzlich und schnell, aber auch das hätte anderes weniger Sinn gemacht. Dazu ist der Night King zu mächtig. So, wie es dargestellt wurde, insbesondere nachdem die Folge viel Zeit damit verbracht hat, Aryas Skills zu zeigen, machte absolut Sinn.
Auch, dass die Invasion an dieser Stelle endet.
Die Serie heißt Game Of Thrones und nicht Game of Zombies. Es ging in der Serie immer um andere Dinge, die Zombie Armee war immer nur ein Plotdevise, ein Nebenstory Stang, quasi ein MacGuffin, um dafür zu Sorgen, dass Jon Snow im Norden bleibt etc. Die Zombies waren dafür da, die Menschen zu vereinen, einen gemeinsamen Feind zu geben, um sich näher zu kommen, damit potentiel, nach Cerseis Untergang, Frieden herschen kann. Ohne die Zombie Armee wären die verschiedenen Häuser zu verfeindet und man hätte einen größeren Konflikt zwischen dem Norden und Danys Armee. Wie im ersten Punkt beschrieben, ein Tod in einer Geschichte dient dazu, die Story voranzutreiben. In dem Fall haben die Toten ihren Dienst geleistet und damit kann man damit abschließen. Macht für mich Sinn und ich bin zufrieden.
In den Büchern, sollten sie jemals zu Ende geschrieben werden, könnte das ganze anders aussehen. Da hat sich die Geschichte insgesamt ein wenig anders entwickelt.
Ich bin jedenfalls gespannt, wie es nun weiter gehen wird.