Carreys bester ist es nicht. Es ist ein solider Thriller für jedermann.
Also, ich weiß gar nicht, warum hier ab und zu so an der Technik genörgelt wurde, ich finde weder Schnitt noch Optik bemängelnswert. Ganz im Gegenteil, Schumacher schafft eine düstere Atmosphäre und Jim Carreys Detektiv-Ich sieht unerwartet cool aus nach meinem Empfinden. Hätte ihm diese Form von zur Schau getragener Härte nicht so recht zugetraut, aber es ist eigentlich nur ein weiterer Aspekt, der Carreys Talente verdeutlicht. Hier löst er seine Aufgabe gut, nur hin und wieder versteigt er sich in Bausatz-Gestik, die man aus seinen anderen auch ernsteren Rollen kennt.
Es steht und fällt mit der Geschichte und es ist zumindest verständlich, wenn einige da harsch ins Gericht gehen.
Einerseits will der Film in einer gewissen Art realistisch genommen werden. Dies macht deutlich, warum gegen Ende alles ewig aufgelöst wird, damit auch der letzte Depp jedes Detail verstanden hat. Für einen Thriller doch ein wenig too much finde ich.
Andererseits bleibt der spiritualistische Hund (!!!) und diese mehr ins Phantastische gehende Optik.
Zwiespältig...
Die Geschichte an sich ist eigentlich recht interessant (wenn diese Zahlen-Paranoia auch nicht unbedingt brandneu ist), aber der Film muss sich doch viel Mühe geben, um nicht vorhersehbar zu werden und doch wird sich wohl jeder später ertappen, das ein oder andere bereits vermutet zu haben.
Aber der Cast macht seinen Job wirklich ordentlich und das Tempo ist relativ hoch, so dass Langeweile kaum aufkommt.
Auch zur Abwechslung mal ein anderes Familienbild, welches an und für sich mal recht idyllisch ist, was nebenbei angenehm auffällt, da es vom Muster abweicht.
Ein recht anständiger Thriller mit einem guten Jim Carrey, Tempo, guter Optik und einer interessanten Geschichte für den kleinen Paranoiden in jedem von uns, wobei der Film es sich manchmal zu einfach macht, ein wenig inkonsequent bleibt und das Ende hinsichtlich der Erwartungshaltung an einen solchen Thriller einfach zurückstecken muss.
7/10