Monodrone schrieb:
Wie lange muss man sich diesen Mist noch anhören lassen . . .
Atheismus ist selbstverständlich kein Glaube. Glaube heißt, etwas Übersinnliches für wahrhaftig zu halten. Um zu glauben, muss man die Vernunft ausschalten, weil Glaube jeder Logik widerspricht. Wie du sagtest, Glaube ist blind. Egal, welche Argumente man vorlegt, dem Gläubigen kann es egal sein, den er bewegt sich auf keiner Diskursebene, sondern ist immun gegen jedweden rationalen Zweifel. Darum heißt es ja auch Glaube und nicht Wissen. Ein bewiesener Glaube wäre kein Glaube mehr.
Atheismus ist keine Lehre, kein Glaube mit Geboten, Verboten und Lebensentwürfen. Atheismus ist schlicht die Ablehnung des Glaubens an Gott, weil es keine Beweise für seine Existenz gibt. Atheismus ist nicht blind, denn die atheistische Haltung beruft sich - ganz anders als der Glaube - auf die Dinge, die wir wahrnehmen können, die wir wissen können.
Und zu sagen, es sei auch ein Glaube, NICHT an Gott zu glauben, bevor auch nur irgendjemand einen brauchbaren Gottesbeweis hervorgebracht hat, ist perfide und auch ziemlich blöde. Die Beweislast liegt selbstverständlich bei denjenigen die einen Gott postulieren.
NUR dann, wirklich nur wenn die Existenz Gottes tatsächlich bewiesen wäre (also man von seiner Existenz WÜSSTE), wäre die Ablehnung seiner Existenz, also der Atheismus ein Glaube (also das blinde Festhalten an einer Idee und gleichzeitige Ignorieren der Faktenlage).
Aber nenne mir doch bitte einige Kernaspekte des Atheismus, die ihn in deinen Augen zu einem Glauben machen. Übernatürliche Autoritäten? Wunder? Dogmas? Heilige Schriften? Propheten? Prophezeiungen? Ich bin sehr gespannt.
Sorry, aber Du bist schon ziemlich selbstgerecht. Natürlich ist das, was Du hier vertrittst auch ein Glaube. Du glaubst, es existiert kein Gott. Du kannst das weder wissen, noch beweisen. Wie Kant es schön darlegte, Du kannst weder die Existen noch seine Nichtexistenz beweisen, weil dieser Gott eh ausserhalb der wahrnehmbaren Sphäre sein würde, und wir nunmal nur das beweisen können, was wir auch wahrnehmen können. Alles, was durch unsere Wahrnehmung oder durch die Wahrnehmung von Maschinen, die wir bauen und deren "Wahrnehmung" wir auswerten können, nicht aufgefasst werden kann, ist gänzlich ausserhalb unseres Horizonts. Eben transzendental, nicht wahrnehmbar. Deswegen ist es ein Glaub und kein Wissen. Aber auch zu sagen, es gibt kein Gott, ist ein Glauben.
Man muss für Glauben auch nicht die Vernunft ausschalten. Vernunft ist nur dann ausgeschaltet, wenn man den Glauben mit Wissen verwechselt bzw. die Ebenen nicht klar trennt. Genausowenig widerspricht Glaube der Logik. Ein Glaube kann logisch schlüssig sein.
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NUR dann, wirklich nur wenn die Existenz Gottes tatsächlich bewiesen wäre (also man von seiner Existenz WÜSSTE), wäre die Ablehnung seiner Existenz, also der Atheismus ein Glaube (also das blinde Festhalten an einer Idee und gleichzeitige Ignorieren der Faktenlage)." Wieso denn das? Das ist nicht Glaube, das ist Ignoranz. Du kannst Dinge glauben, die faktisch bewiesen sind, wie Du Dinge glauben kannst, die nicht bewiesen sind. Das, was Du hier als Glaube verkaufst, ist eine sehr eigenwillige, von deinem Atheismus geprägte Definition.
Das, was Du unter Glauben verstehst, wird, so denke ich, von den meisten Religion genannt und nicht "Glauben".
Und ganz ehrlich, Du
wirkst in meinen Augen bisher in diesem Thread am dogmatischste, wie jemand, der nur sein eigenes Weltbild hat und keine anderen Meinungen so wirklich akzeptiert.