Original von Tyler Durden
Und was heisst hier eigentlich "belustig feiern"? Wenn ich solche Filme schaue, lache ich nicht, ich fiebere einfach mit den Leuten mit.
Wenn du mitfieberst und einen spannenden Film genießen willst, dann sage ich herzlichen Glückwünsch, denn dann machst du es so "richtig", wie ich eben beschrieben habe. Damit kann ich leben, aber es gibt nun mal Leute, die die dargestellte Gewalt belustigt feiern und das kann es doch wirklich nicht sein.
Und irgendwie finde ich es ein bisschen komisch, dass ihr zum einen "Saw" oder so, eine Botschaft unterstellt, dass der Film uns für das reale Leben etwas mit gibt und die Charaktere belehrt, bzw. prüft/richtet, was wir für uns nachempfinden könnten, zum Anderen aber sagt ihr, dass es "nur ein Film sei" und ihr jederzeit unterscheiden könntet und eigentlich nur "Spaß" (auf welche Weise auch immer) mit dem Film haben wollt. Klar, bei so einem Film weiß jeder, dass das nicht echt ist, aber darum geht es auch gar nicht. Ein Film zeigt eine Form der Realität und zeigt reale Handlungen und da gibt es für mich dann Grenzen des Zeigbaren bzw. des Nötigen.
Wie poety sagte: Gewalt sollte ernst genommen werden und auch wenn wir wissen, dass dort gerade der Mensch nicht wirklich zerfetzt wurde, so sollte man dennoch daran denken, was man sich da gerade angeguckt hat und wie man dies in der realität angehen würde.
Ich unterstelle uns Allen ja, dass wir, wie Mestizo sagte, von realen Unglücken, vom Krieg etc. noch weitaus tiefer getroffen werden. Zum Glück. Aber für mich ist es ein Fakt, dass die aktuelle Art der Gewaltdarstellung, problematisch werden könnte. Es ist nicht das erste Mal, dass es so eine Phase in der Filmgeschichte gibt, aber wir leben nun mal im Jetzt. Außerdem spielen die besseren Effekte da auch eine sehr große Rolle.
@melbone
Ich wollte bestimmt nicht die Filmemacher für die Amokläufe verantwortlich machen, die Andere, kranke Leute (Jugendliche) begangen haben. So naiv bin ich nicht. Auch diese ganze Marilyn Manson Geschichte damals bei Columbine war doch albern, weil man die wahren Gründe nicht sehen wollte. Als wenn Herr Manson, auch wenn ich nicht viel von ihm halte, dafür verantwortlich sein könnte.
Ich wollte vielmehr sagen, dass auch die Macher hoffentlich irgendwann einsehen und denken: "Scheiße, was machen wir hier eigentlich? Wir zerfetzen (fiktive) Menschen in Nahaufnahme um zu unterhalten um Geld zu verdienen. Das ist doch irgendwie krank. Das geht auch etwas zahmer."
@reese
Ich habe schon so ein bisschen mitbekommen, wie du Filme siehst und scheinbar bist du ein bisschen schwer belehrbar, aber lass dir gesagt sein: Nicht jeder Film, der nicht vor zerfetzten Leichen, Blutorgien und Gedärmemanschen überquillt, ist ein "Kinderfilm". Es gibt auch genug brutale und "gute" Filme. Die Frage ist halt immer: Wie viel Gewalt ist nötig, um einen guten Film zu machen?
und schließlich...
@Mr Saw
Zensur ist etwas anderes als Jugendschutz. Jugendschutz ist wichtig, ist eine Pflicht. Es ist auch eine Pflicht des Staates, verwerfliches Material zu konfiszieren, aber die Willkür der deutschen Zensur und die übertrieben harten Entscheidungen, fallen sogar mir auf und stören mich auch. Aber letztendlich scheinen wir da ja recht ähnlich zu denken. Nur die ironische Finte, die Anspielung im letzten Satz - na ja