Ach, komm... drauf gesch***en. Jetzt sag ich doch was dazu.
Das war es also... das langersehnte Finale. Ich muss sagen, wenn man Star Trek Picard von den vergangenen Star Trek Serien unabhängig betrachtet, bekommt es so einen Spoof-Movie-Charakter und der Reiz die Serie zu verfolgen fängt an dem eines regelmäßigen Trashfilmabends zu ähneln. Bierseeliges Gegluckse und Fragezeichen füllen den Raum, während man die wildesten Theorien spinnt, um dem Ganzen einen humorvollen Sinn zu geben, wenn mal wieder etwas komplett irres passiert. Und alles kann passieren, egal ob es sich selbst oder dem ohnehin nebensächlichen Franchisekanon widerspricht. Dieses "nie sicher fühlen können" ist eine ganz eigene Erfahrung, wie es entweder über weite Strecken gut geschriebene Sendungen vom Game of Thrones Kaliber oder besonders wirre B-Movies bieten können. Kurz: Mit dem richtigen Mindset extrem unterhaltsam. Aber gehen wir Schritt für Schritt vor.
An was erinnere ich mich überhaupt? Ach ja... Picard deponiert den Schlüssel mit dem er hilft seine Mutter zu erselbstmorden was sein Phantim-Trauma auslöst. Über 300 Jahre liegt das Ding also hinter dem Captain-Obvious-Backstein. Öhm... hatte er nicht vorher Nicht-Laris gesagt, dass das Ding immer woanders liegt? Nyeh... Details.
Dann teilt sich die Chaotentruppe wieder auf um mehr Schaden anrichten zu können. Superhirn Soong trollt Rios, Raffi und Seven mit WinAmp für ungefähr zweieinhalb Sekunden und verrät dabei noch seinen Plan-B. Ups! Zum Glück ließe sich der Plan-B theoretisch schnell vereiteln, weil die ganze Chose in Rauch aufgehen soll, wenn man an den Drohnen herumfummelt. Tatsächlich entschließt man sich dazu, anders an dem System herumzufummeln, was eine ganz toll spannende Drohnenverfolgungsjagd auslöst.
Wie gerne hätte ich Data und Geordi dabei gesehen, wie sie dieses Problem zu lösen.
Egal! Weitere finstere Machenschaften wollen entsponnen, weitere Tränendrüsen wollen vergebens ausgewrungen werden und vor allem müssen weitere potentiell spannende Fantheorien auf unbefriedendste Weise debunked werden. Z.B. mit dem heroischen und völlig sinnlosen Selbstopfer von Nicht-Laris. Warum hätte es sich dabei nicht um Doch-Laris handeln können, die in der Zukunft auf JLP aufpasst?. Das hätte das identische Aussehen erklärt und noch ein moderat spannenden Aha-Moment geliefert. Und eigentlich wäre es ja gar nicht so uncool gewesen, wenn man Soong vielleicht eher zu einer Kooperation bewegt und seine Expertise in Genetik genutzt hätte um das Problem mit einer (meinetwegen aus einem anderen Grund) doppelt notwendigen Renée Picard anders zu lösen... Halt wie in einer SciFi Story. Aber der Einwand wo die Technologie herkommen soll sowas schnell zu lösen, ist da schon berechtigt. Hätte man die LaSirena nicht im guten Glauben an die BORG verschenkt, wie es in character gewesen wäre... Ach egal. Die Autoren hatten einen so schönen ersten Entwurf, den wollte man nicht der Logik opfern.
Q ist doch auch schon ein furchtbar liebenswertes Schlitzohr. Hat er doch mal eben eine genozidgeschwängerte Timeline erschaffen, den altbekannten Troublemaker Picard und seine Rasselbande auf Zeitreisen gelockt und ließ diese über unzählige Leichen und Traumata Dritter gehen lassen, damit das aus dem Hintern gezogene, vergessene und eigentlich gar nichts mehr zur Sache tuende Trauma des einst stabilsten Mannes der Galaxie irgendwie mal hochgewühlt wird, um ihm dann zu sagen, dass es wieder vergessen werden soll. Gern geschehen, I guess!? Die darauf folgende glatzige Umarmung hat auch mich überrascht. Unter anderen Umständen wäre das vielleicht sogar ein rührender Abschied gewesen (auch so schon als solcher überraschend effektiv gefilmt). Leider war ich zu beschäftigt mit Stirnrunzeln und Verdattertgucken. Immerhin: Q wird endlich nicht mehr als die nervigste Person im Franchise dargestellt. Danke dafür!
Und danke auch für den Lachflash den mir das dümmliche Aussehen der enthüllten Jurati Borg Queen beschert hat. Das Grinsen darüber hatte ich selbst noch beim Kopfschütteln über die superschnell abgefrühstückte Nummer mit der Weltraumanomalie. Dazu fällt mir nun wirklich nichts mehr ein.
Warum meldet sich eigentlich Kadett Elmo von der Excelsior aus? Hat's da alle Führungs- und Unteroffiziere gleichzeitig dahingerafft, dass ausgerechnet der auf dem Hauptschirm erscheint?
Eine Bewertung spare ich mir. Ich wüsste eh nicht als was ich diese Serie oder Staffel bewerten sollte.
EDIT:
Ganz vergessen... Die Reisenden (oder sind es Gary Sevens?) haben jetzt den Job der Zeitagenten übernommen (oder wurden die bloß vergessen?). Vielleicht besser so. Die hätten die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen, bei dem angerichteten Chaos. Da ist Whuill Whuiton wesentlich netter und nimmt Kore mit. Wieso eigentlich? "Wir beobachten nur. Wir beschützen alles"... Häh? Wat denn nun? Na, vielleicht wollte man nur nett zum bisher zurecht ignorierten Wesley Crusher Darsteller sein und hat die Szene noch schnell dazugeschrieben.