Ich kanns nachvollziehen, wenn man das Buch abgöttisch liebt und den Kubrick Film nicht mag weil er keine nahe Adaption ist, aber den Film an sich schlecht finden?
Der ist genial inszeniert, gespielt, untermalt und ganz besonders nicht langweilig. Ja, Kubrick hat sich einen anderen Ansatz gewählt. Im Buch - das ich neulich das erste Mal seit gut 20 Jahren wieder gelesen hab und für sensationell gut befand - ist Torrance ein armer Tropf, der durch die Overlook Geister zu seiner verdrängten, gefährlichen anderen Seite, speziell die des Alkoholikers geführt wird, im Film ist Torrance schon von Anfang an ein Arschloch vom Dienst. Einer, der bei jeder Gelegenheit finster grinst und der keine Sekunde wie ein liebender, sich entschuldigender Ehemann daherkommt. Und Shelley Duvalls Wendy ist keine gewöhnliche Frau, die langsam zerbricht - sie ist von Anfang bereits abgefuckt und verloren. Das heißt, der Ausgangspunkt ist ein ganz anderer.
King schrieb über einen Alkoholiker, der quasi vom Übernatürlichen zurück zum Alkohol geführt wird. Kubrick machte einen Film über einen Wahnsinnigen, der nur noch einen kleinen Schubser braucht um auszuticken. King lehnte sich sehr auf das Übernatürliche, Kubrick nur geringfügig.
Der Film ist fantastisch 9/10, die Miniserie muss ich mir beizeiten mal ansehen. Die ist ja anscheinend näher am Buch gelegen.