Meine Leben war noch nie besonders schön. Ja, na klar gab es auch dazwischen schöne Momente, die habe ich auch genossen. Aber bis auf meine Spiele und den Job, gab es nicht besonders viel hier, was ich lieben konnte. Oder was mich geliebt hat. Aber irgendwie habe ich es geschafft jeden Tag auf's neue zu überleben. Keine Ahnung wie. Ganz ehrlich, ich habe keine Ahnung wie... Aber nun? Um mich herum sterben alle. Selbst die Liebe zu meinem Beruf kann mich nicht mehr glücklich stimmen, weil... ich kann niemanden helfen. Alle sterben sie um mich herum. Und auch wenn sie es nicht sagen, spüre ich doch die Blicke meiner Mitmenschen, wie sie mich anschauen. Wie sie mich verdächtigen. Aber wie kann ich es ihnen verdenken? Es bin ja nur ich. Schwach. Schon früher haben sie mich so angesehen. Als wenn etwas an mir wäre, was man riechen könnte. "Die ist nicht gut, find dich nicht mit ihr ab", sagten sie. Und wahrscheinlich hatten sie recht.
Kurz habe ich versucht mich in die Videospiele zu verlieren. Abzuwarten, bis es besser wird, bis ich hier raus kann, bis ich diesen Albtraum vergessen kann. Aber mir stockt der Atem, mein Herz rast, selbst meine Hand zittert jetzt, wo ich diese Worte schreibe. Ich kann nicht mehr. Ganz plötzlich kann ich einfach nicht mehr. Als wenn nur wenig Energie übrig geblieben war, aber noch genug zum funktionieren, doch irgendwann würde selbst für das notwendigste nicht mehr genug übrig bleiben.
Ich habe keine Ahnung, wer der Mörder ist. Ich weiß, dass der Hausmeister mich verdächtigt. Wahrscheinlich mehr. Es traut sich nur niemand, diesen Verdacht auszusprechen. Nur ihm vertraue ich nicht. Als er ins Krankenzimmer kam und mich fragte, wie es mir ging... Oder sagen wir eher vernehmen mochte... Ich war einfach froh, als er aus dem Zimmer war.
Lebe wohl. Am Ende gewinnt wohl doch Despair.