Noch ein Gedanke:
War es den Steinzeitmenschen möglich übergewichtig zu werden?
Wen jemand nicht mehr jagen konnte, aber ansonsten überlebt hat, wurden sie nicht erschlagen oder kannibalisiert. Ihr Metabolismus war wie unserer und in fast jedem Aspekt (Körperbau, Intellekt usw) waren sie uns genau gleich. Sie waren so klug und stark wie wir, nur hatten sie noch nicht den gleichen Zugang zu Wissen, Philosophie und Technologie wie wir. Sie standen am Anfang der menschlichen Zivilisation. Allerdings gibt es Meinungen, die besagen, dass sie klüger und durchtrainierter als wir waren, da sie sonst nicht überlebt hätten. Ähnlich wie andere Naturvölker da draußen.
Sie hatten Familie, Freunde und soziale Zugehörigkeiten. Ihren Stamm. Wenn jemand nicht mehr viel laufen konnte (Verletzung, Alter), aber ansonsten gesund war, hat man ihn nicht zurückgelassen. Die Alten hatten Erfahrung und Geschichten, welche die Leute unterrichtet und unterhalten haben und die Verletzten konnten sich anders nützlich machen. Wenn jemand nicht mehr viel lief, aber jeden Tag aß oder wer älter wurde und sich dementsprechend der Stoffwechsel änderte, wurde dicker und verlor Muskeln, also ja. Steinzeitmenschen konnten übergewichtig werden, wenn es dem Stamm sehr gut ging, aber wahrscheinlich wurde das erst zu einem richtigen kulturellen Phänomen, mit den ersten permanenten Siedlungen. Sehr viel früher galt es ja auch als attraktiv, da man einen dicken Bauch mit Reichtum und einem hohen gesellschaftlichen Status verbunden hat.
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Ich überdenke gerade mein Leben. Ich habe letztes Jahr eine Traumstelle angeboten bekommen. Vollzeit in einem Forschungsinstitut, Promotion, eigenes Projekt, drei Jahre, mit Möglichkeit auf ein viertes und fünftes und gut bezahlt. Ich musste nur eine Weile warten, bis es losging. Der Plan war, die Stelle anfangen, neue Wohnung suchen und endlich mit meiner Freundin zusammenziehen (unfreiwillige Fernbeziehung durch den Lockdown durch).
Erst hat man mich Monate lang hingehalten, bis die Stelle überhaupt losging. Durch den Regierungswechsel wurden alle Finanzierungen erstmal angehalten. Man ließ mich im Dunkeln und meine Freundin wurde ungeduldig. Ich ehrlich gesagt auch. Dann ging es Mitte November los. Ich erhielt einen Plan, wie ich eingearbeitet werde, was genau im Projekt passieren sollte und so weiter. Aber da fing es langsam an mit den Problemen.
Das Projekt ist deutschlandweit, okay. Ich hatte keine wirklichen Möglichkeiten, mit den anderen im Projekt zu kommunizieren. Keine Namen, keine Nummern. Da die Finanzierung erst im November gekommen ist, dachten wir alle uns, da ich wahrscheinlich der Erste war und es erst losgeht. Tatsache ist, im Januar fanden wir heraus. Das Projekt ging nur ein Jahr und lief schon seit sechs Monaten. Zudem ist mein Vertrag an dieses Projekt gebunden. Außerdem geht der Direktor des Instituts (mein Doktorvater) sehr bald in Rente. Die Leute überall sonst (außer in Freiburg) waren schon mitten im Projekt. Meine Gruppenleiter wussten das nicht. Mein Prof. wusste das auch nicht und als ich es ihm endlich klarmachen konnte, was hier schiefläuft. Bekam er große Augen.
Er hat es verbockt. Er gab es sogar zu. Mein Projekt hing mit einem älteren Projekt zusammen, welches drei Jahre geht. Dementsprechend hat er geglaubt, dass das neue Projekt ebenfalls drei Jahre geht. Er hat sich nie die Mühe gemacht, das zu überprüfen. Plötzlich wird ihm klar, dass er Mist gebaut hat und was tun musste, aber er kann es nicht. Er geht bald in Rente. Er hat Einstellungsstopp und darf keine Personalentscheidungen mehr treffen.
Ich werde nicht verlängert, mein Projekt geht nur sehr schleppend voran, da ich abhängig von anderen bin und schon sechs Monate im Verzug bin. Eingelernt werde ich nicht mehr. Lohnt sich nicht, da ich bald wieder weg bin und das zu lange dauert. In ein anderes Projekt einarbeiten, geht auch nicht. Solange der neue Direktor noch nicht offiziell da ist, gibt es keine neuen Projekte. Dieser neue Direktor bringt allerdings über 20 Leute mit und redet bisher nur mit denen, die unbefristet da sind oder deren Vertrag nicht mehr dieses Jahr ausläuft. Er wird also niemanden mehr verlängern.
Meine Freundin belastet das Ganze natürlich sehr, ist ebenfalls psychisch angeschlagen wie ich selbst auch (Trauma und schwere Depression) und will jetzt erstmal eine Pause von der Beziehung, da es einfach nicht vorangeht. Und da das noch nicht genug ist, hätte ich jetzt die Chance auf eine neue, größere Wohnung für uns beide gehabt und jetzt kann ich sie nicht annehmen, da meine berufliche Zukunft wieder ungewiss ist und ich womöglich den Platz nicht mehr brauche.
Prinzipiell wieder ein ganzes Jahr für die Katz. Habe mir was von einem Blender versprechen lassen und dafür alles verloren. Jetzt drehe ich jeden Tag Däumchen, da keiner in mich investiert und ich, bei dem Projekt, nur auf Termine warten kann, welche ständig nach hinten verschoben werden. Ich suche Stellen, schreibe Bewerbungen und das bei voller Bezahlung.
Fuck that!
EDIT: Richtig scheiße ist, ich fühle gar nichts. Weder so noch so. Entweder das kommt alles erst noch oder ich bin es mittlerweile einfach gewöhnt.