So wie der Joker dämlicherweise über die letzten Jahre von Rightwing-Incels idolisiert und zum Helden hochstilisiert wurde, find ich ja ein Sequel, das eben diese Base beleidigt weinend nach Hause schickt, durchaus eine gute Idee
Wenn man dann aber anscheinend an Story nicht viel zu bieten hat, ist das natürlich schade.
Habe ich so nicht mitbekommen und wenn es die intendierte Absicht war, diese "Base" zu killen, okay, ist das vermutlich gelungen. Aber blickt man auf die Figur "Arthur Fleck", dann wird schon im ersten Teil sehr deutlich herausgestellt, dass er eher
ein Opfer der kriminellen Gesellschaft ist und mehr oder weniger aus Verzweiflung zum "Joker" wurde. Da spielt natürlich auch seine Kindheit hinein, aber auch der Umgang mit dem "einfachen Clown", der eigentlich sehr freundlich mit seinem Umfeld umgeht, bis es ihn komplett in seine Fantasie-Welt hineinbringt und er mit einer Waffe, die er von einem Arbeitskollegen erhalten hat, zum Mörder wird. - Spoiler zum 1. Teil.
Im zweiten wird jetzt die Gerichtsverhandlung sowie die anderen Punkte, die ich oben genannt habe, herangezogen. Als Zuschauer hat man auch hier irgendwo Mitleid mit dieser Figur, die (vor allem als Kind) so viel durchmachen musste und nur ungern an diese Momente erinnert wird. Und mit irgendwem muss man doch mitfiebern, selbst wenn es sich um eine Tragödie handelt, oder?
Ich hätte jedenfalls niemals erwartet, dass die Geschichte so endet wie hier: SPOILER!
Arthur Fleck wird von einem anderen Gefangen abgestochen und verreckt. Dieser andere Gefangene ist anschließend im Hintergrund zu sehen und soll offenbar der "neue" Joker werden. Somit endet Arthurs Geschichte, ohne dass er jemals ein "normales" Leben führen konnte. Jede Hoffnung wurde ihm zunächst genommen, um im Endspurt elendig zu verrecken. Also, missbraucht im Kindesalter, keine Chance, seinen kleinen Job als Clown ordentlich durchzuführen, schlechte Witze für seine Stand-up Comedy - ein Loser, der nur als "Joker" ein bisschen Fame bekommt und schließlich erneut misshandelt wird (Brendan Gleeson hat hier echt eine fiese Rolle), ehe er erneut Hoffnung schöpft und von seiner neuen Flamme abgelehnt wird, was ihn erneut ins Gefängnis und zum sicheren Tod führt. THE END.
Sorry, aber der Film hätte ganz sicher ein anderes Ende verdient als dieses. Da wird sicher nicht die Milliardenmarke gesprengt wie bei Teil 1 und so ziemlich jede/r wird den Film als schlecht empfinden. Hätte man sich durchaus vorher ausrechnen können, obwohl der Film an sich bestimmt nicht schlecht ist. Aber in Sachen Story werden halt die falschen Hebel bewegt und mit diesem Ende hat sicher niemand gerechnet.
PS: Wie hoch liegt eigentlich das Budget für den Film? Besonders hoch kann es eigentlich nicht sein, weil es nur wenige Schauplätze gibt...