HIER MEINE REVIEW/KRITIK ZU BATMAN V SUPERMAN: DAWN OF JUSTICE.
Erstmal...
Ich bin ein großer Fan von Comicheften. Ob Marvel, DC, Dark Horse oder Vertigo. Ich liebe Superheldengeschichten sowie Antihelden und habe schon eine Menge gelesen.
Auf ein Film wo Batman und Superman sich ordentlich die Fresse polieren habe ich schon sehr lange darauf gewartet. Und ja, es wäre sogar schon fast eine Verfilmung im Jahr 2004 gekommen wo beide Helden sich raufen (unter der Regie von Wolfgang Petersen). Ist zum Glück nicht gekommen. Das Drehbuch ist nämlich eine Katastrophe.
Hier ein Stück von Drehbuch. Die letzte Zeile wo Batman und Superman wieder Bro's sind...
Batman: "Clark, willst du ein Bier?"
Superman: "Ich nimm eine Soda, danke."
Batman: "Was ist los mit Dir?"
ENDE!
Ja das wäre wirklich die letzte Szene gewesen. Zum Glück ist dieser Versus-Film nicht gekommen.
Aber jetzt....
Wo die Firma MARVEL sich ein großes Film/Comic Universum aufgebaut hat (Iron Man, Thor, Avengers usw.) wo alles irgendwie zusammengehört wollte die Firma DC COMICS das auch haben. Genug Figuren und Helden haben sie ja. Und außerdem hat früher in den 60er Jahren Marvel viel von DC COMICS "geklaut".
Jedenfalls wollte WARNER BROS. und DC auch ein Film-Universum haben wo alles zusammen gehört. Der Anfang machte Superman mit dem Film MAN OF STEEL aus dem Jahr 2013. Die Fortsetzung ist denn Batman v Superman. Im August kommt der dritte Ableger SUICIDE SQUAD. Und nächstes Jahr kommt der WONDER WOMAN Film sowie JUSTICE LEAGUE PART ONE. Und es kommen weitere Filme. Ja DC und WARNER haben ihr Fahrplan gestellt und BvS soll ihr großer Blockbuster sein. Ist das geglückt?
Ist BvS die geilste Comicverfilmung überhaupt?
Meine Erwartungen waren extrem hoch zu diesen Film. Viele Fragen beschäftigen mich wie z.B. Ist Ben Affleck wirklich Batman? Und wo ist Superman's rote Unterhose?
Am Mittwoch konnte ich denn endlich den Film sehen. Vorpremiere und im IMAX-Format. Perfekt. Und eins kann ich schon sagen...guckt euch diesen Film im IMAX-Format an. Es lohnt sich. Mega großes Bild und brutaler lauter Sound. Ich glaube, wenn Godzilla ein Fernseher hat, dann ist es ein IMAX-Kino.
Kommen wir nun zu der Geschichte. Als der Film zu Ende war, musste ich mich erstmal sammeln. Der Film bietet extrem viel und man muss das alles erstmal sacken lassen. Deswegen brauchte ich 2 Tage um zu erfahren ob BvS ein guter Film ist oder nicht.
Jedenfalls die Geschichte. Der Film fängt richtig stimmungsvoll an. Mit ruhigen und schönen Szenen sieht man von Bruce Wayne wie er zu Batman wird. Hat mir sehr gefallen. Dadurch entstand gleich eine tolle Atmosphäre. Es erinnerte mich teils an den Film WATCHMEN (ha, ist ja auch der gleiche Regisseur).
Und dann geht der Film weiter und setzt da an wo MAN OF STEEL endete. Wo Superman gegen Zod gekämpft hat und dabei halb Metropolis zerstörte wird aus der Sicht des Bruce Wayne getragen. Ein guter Punkt. Weil da erkennt man, dass viele unschuldige Leute gestorben sind. Superman hat eine viel zu große Macht. Und was sagte Onkel Ben zu Spider-Man? Aus großer Macht folgt große Verantwortung. Die hat auch Superman, aber tut er wirklich als Gott das Richtige? Mit solchen ernsten Fragen beschäftig sich der Film. Wo Marvel-Filme leichte und unterhaltsame Kost ist... BvS schwere Kost. Wie ein guter, aber sehr trockener Rotwein.
Die Story hat mutige und interessante Ansätze. Aber in der ersten Stunde des Films finde ich dass es kein richtigen roter Pfaden gibt. Es wirkt nicht wirr oder so, aber es wird auch nicht klipp und klar gesagt um was geht und was es auf dem Spiel steht.
Toll ist aber wie der Film geschnitten ist. Mit 150 Minuten Laufzeit geht der Film ganz schön lange. Aber die Zeit verging wie als würde man wie Flash Rennen. Weil er wie ein Comic geschnitten ist. Als würde man immer eine Seite umblättern. Jede Szene ist anders, hat andere Farben. Mal ist man in Gotham und dann Metropolis. Dadurch wird es nicht langweilig. Weil jede Szene einen anderen Eindruck verschafft.
Tja, wo man in der ersten Stunde des Films sich mit Figuren und der Story beschäftigt ist die zweite Hälfte das Action-Spektakel.
Ich finde die Geschichte ganz okay. Interessant und Spannend, aber emotionslos. Da fehlt echt die Dramatik. Der Film verspricht dir am Anfang was großes zu werden, aber zum Schluss gibt es doch nur auf die Fresse. Ohne richtigen Grund.
Schade, ich hoffe die 30 minütige längere Version kann da mehr reißen. Der Film wirkt wie, als hätte es 2 Filme werden sollen. Soviel Stuff bekommt man da geboten. Generell bekommen Hardcore Comic Fans eine Menge zu sehen. Aber für manche die sich mit den Comics nicht auskennen oder mit der Materie finden es bestimmt too much und zu verwirrend. Mich hat es erfreut. Besonders die Traumsequenz finde ich genial. Aber der normale Zuschauer kann damit nichts anfangen.
Die Action-Szenen sind wie gewohnt gut und bombastisch. Aber den Fight zwischen Batman und Superman ist viel zu kurz und ohne großer Bedeutung. Der Rest ist gute Standart-Ware. Die Action ist bombastisch und super gefilmt. Aber irgendwie nichts besonderes. Es war spannend, aber es fehlte die Dramatik. Oder der Spaß...?
Kommen wir zu den Charakteren.
Batman: Ben Affleck ist kein Griff ins Klo. Er ist ein guter Batman und ein mieser Daredevil. Er ist nicht die beste Fledermaus. Hat trotzdem ein 1A Job gemacht. Bullig und Brutal kommt er rüber. Die Action-Szenen mit ihm sind klasse. Aber als Bruce Wayne ist eindeutig noch Luft nach oben.
Superman: Er wirkte Charakterlos. Gelangweilt. Er war nicht der ansehende Held. Henry Cavill muss sich da unbedingt bessern. Vom Schauspielern her. Vielleicht noch eine Katze vom Baum retten.
Lex Luthor: Jesse Eisenberg ist eine interessante Wahl. Hat auch sehr gut geschauspielert. Er ist eine interessante Figur. Leider fehlt ihm sein Tiefgang. Warum er das macht etc. wird nicht ganz erklärt. Warum ist er eigentlich Böse? Das fehlte... Trotzdem macht es Spaß ihm zu zusehen.
Wonder Woman: Cooler und heißer Auftritt. Aber warum sie in der Geschichte dabei ist fehlten doch ein paar Informationen. Aber den Auftritt von unsichtbaren Jet finde ich genial.
Alfred: Ein guter Alfred der auch mit anpackt und Batman hilft.
Doomsday: Der Oberbösewicht von Superman. Viel zu wenig Screentime und er sah aus wie ein Ork aus HOBBIT. Er ist zwar mächtig, aber völlig blöd umgesetzt. Schade, ein Griff ins Klo.
Lois Lane: Joa, ist wieder runtergefallen und Superman hat sie gerettet. Reicht mir.
Den Rest der Figuren spielen allesamt gut. Generell ist der Cast stark.
Die Figuren sehen optisch alle Klasse aus, besonders das Batman-Kostüm ist genial. Von Wonder Woman hätte aber der Rock ruhig kürzer sein können.
Kommen wir zu der Musik und Sound. Der Soundtrack ist wieder von Hans Zimmer und Junkie XL (Mad Max Fury Road). Ja die Musik ist wieder mal echt Episch und harmoniert perfekt mit Bildern. Der Sound dazu ist eine Wucht. Tolle Arbeit.
Also wie ist nun der Film eigentlich? Der Film hat eine Atmosphäre die einem festhält. Langweilig auf keinen Fall. Die ganzen 150 Minuten hat der Film dich. Aber wenn man darüber nachdenkt merkt man leider die Schwächen des Films. BvS ist kein Avengers oder ein Film für Kinder. Es gibt viel Gewalt und Tote. Ernste Themen werden behandelt. Der Film will tot ernst sein, aber bei genauer Betrachtung ist es doch nur gekloppe.
Der Film ist kein Reinfall aber auch nicht der Übercomicfilm. Er hätte es aber werden können! Die richtigen Ansätze sind vorhanden. Leider will der Film viel soviel bieten. Soviel! Weniger wäre da mehr gewesen. Nicht von der Laufzeit, da hätte es ruhig länger sein können. Aber die Macher hätten sich mehr auf 1 Story konzentrieren sollen, nicht gleich auf 5.
Batman v Superman wirkt erfrischend auf die heutigen Comicverfilmungen. Weil es ernster und erwachsener sich anfühlt. Aber leider krankt der Film an einer eigenen Geschichte. Der Film weißt nicht welche Geschichte er erzählen möchte.
Trotzdem bietet der Film Opulente Bilder mit grandioser Besetzung und wuchtigen Soundtrack. Bombastischer Action und viele Andeutungen auf Comic-Stuff. Erwartungen runterschrauben. Es ist keine Comicverfilmung die Spaß macht wie die Marvel-Filme, sondern sich viel schwerer anfühlt.
Ich wurde nicht enttäuscht, aber auch nicht zu 100 Prozent überzeugt. Ich hoffe die längere Version kann ein paar Kanten noch bügeln.
Ich vergebe Batman v Superman eine
6,5/10 Punkten
Ja hört sich schlecht an. Aber ich bin da bei Comicverfilmungen sehr kritisch. Der Kinobesuch lohnt sich trotzdem.
So ich hoffe ich konnte euch einen guten Eindruck vermitteln und hattet Spaß beim lesen.
Achso, das dürft ihr bitte keinem sagen. Aber ich bin Batman.
Wirklich