Revolvermann schrieb:
Dazu will ich aber nochmal betonen das ich
1. genau verstehe was du meinst und die unnötigen Style-Overkills genauso blöd finde.(musst du auch immer an Transfomers denken?
)
Gut wenigstens einer, der mich verstanden hat. Ich weiss nichtmal selbst, was ich da geschrieben habe...mann, war ich blau...
Unter reinrassigen Actionfilmen verstehe ich schnörkellose Actioner ohne irgendwelche Versatzstücke aus anderen Genres bzw. Stilrichtungen wie z.B. die Heroic-Bloodshed Filme von John Woo, 'Last Boy Scout' von Tony Scott, 'Deadly Revenge - Das Brooklyn Massaker' mit Steven Seagal, 'Phantom Kommando' mit Arnie, 'Harte Ziele' mit Van Damme oder aber auch 'Rambo 2+3 & 'John Rambo' mit Sly.
Die von dir genannten Merkmale sind quasi das Sahnehäubchen, das es allerdings nicht braucht, um aus einem guten Actioner einen sehr guten Actioner zu machen.
Was 'Stirb Langsam' anbelangt, so ist dessen Handlung auch wenig innovativ oder exzeptionell raffiniert. Was diesen Film so besonders macht ist sein ungewöhnlich- gewöhnlicher (Anti-) Held mit seiner Null-Bock-Attitüde und seiner Verwundbarkeit. Das gab es bis dato und in diesem Ausmaß noch nicht in Actionfilmen zu sehen. Bis zu 'Stirb Langsam' waren 99,9% der Actionhelden nahezu unzerstörbare, unfehlbare Archetypen, die eindeutig weiss anstatt grau gezeichnet waren, mit Ausnahme von vielleicht 'Dirty Harry' und mit einigen Abstrichen auch Paul Kersey (Charles Bronson) in 'Death Wish'.
Was aber auch diese Filme vermissen liessen und was 'Stirb Langsam' ebenfalls für das Genre unverzichtbar machte, war ein starker, charismatischer Gegenspieler mit Profil für den man, trotz seiner offensichtlichen Niederträchtigkeit, Sympathien entwickeln konnte und der auch glaubhaft gegen den Protagonisten bestehen konnte. Deswegen zählt 'Stirb Langsam' zurecht zu den besten Actionfilmen aller Zeien.
Über 'Terminator 2', der König aller Actionfilme, brauchen wir glaube ich nicht zu diskutieren, der Streifen spielt in seiner eigenen Liga und besser kann man Action nicht inszenieren. 'Matrix' nutzt dagegen mehr Sci-Fi- bzw. Cyber-Punk-Elemente und verschmelzt diese nahtlos mit dem Actiongenre, setzt Akzente, auch durch innovative Techniken wie die "Bullet-Time" und seine genial- choreographierten Martial-Arts Passagen, was auch ihn zu einem der besten Filme aller Zeiten macht. Dabei nutzt aber auch 'Matrix' die Elemente, die zuvor 'Stirb Langsam' salonfähig gemacht hat und reminisziert diesen auch in mindestens einer Szene (Helikopterabsturz).
Von 'Escape Plan' erwarte ich nicht viel mehr, als eben diesen schnörkellosen, im Gefängnis-Millieu angesiedelten, reinrassigen Actioner, der es evtl. auch schafft, die Brücke zwischen Oldshool-Action und modernem Genre-Kino zu schlagen und somit Sly und Arnie auch dem jüngeren Kinopublikum wieder begreiflich zu machen.