TheGreatGonzo schrieb:
Das Serien grundsätzlich besser sind als Filme ist Quatsch, andersrum aber eben auch, weil es einfach nicht das Gleiche ist.
Da spricht mir jemand aus der Seele.
Aber da der Artikel schonmal in fünf Punkte geteilt ist, will ich meinen Senf auch dazu geben:
1)
Serien sind origineller als Filme: Falsch. Man findet in beiden Medien sowohl originellen wie auch bereits unendlich lang ausgelutschten Kram. Das hält sich in allen Sachen doch irgendwie die Waage. Wollte ich jetzt blind argumentieren, würde ich mal nach der Anzahl von Dracula-Filmen fragen und das mit der Anzahl an Dracula-Serien vergleichen. Aber das wäre aus mehreren Gründen quatsch.
2)
Serien sind abgeschlossener als Filme: Auch falsch. Gerade bei Serien kann es sehr frustrierend sein, wenn das Ding plötzlich abgesetzt wird. Ein Film bietet immer einen Abschluss, bei Serien muss man oft zittern, ob da noch was kommt. Ausnahme sind natürlich auf Fortsetzungen ausgelegte Filme. Ich frage mich, welcher Serienjunkie so etwas wohl behaupten würde...
3)
Serien sind länger, daher intensiver und besser als Filme: Manchmal. Aber dazu muss man erstmal die passende Serie finden. GZSZ und Buchstabensalate a la CSI sind da die falsche Adresse. Aber bei einigen
Serials wie z.B. das genannte Breaking Bad kann man den Punkt wohl durchaus so stehen lassen. Wie dem auch sei, auch hier kann man weder die eine noch die andere Seite als "besser" oder "intensiver" stehen lassen - wobei es auch im Auge des Betrachters liegt, was denn nun "intensiver" aufgenommen wird.
4)
Serien sind besser als Filme: Würde ich als Serienjunkie auch nicht so stehen lassen. Keine Diskussion hier, siehe die anderen Punkte.
5)
Serien sind günstiger als Filme: Kommt drauf an, wie man das rechnet. Schaue ich auf die Laufzeit - also wieviel Geld ich pro Minute Screentime ausgebe - sind Serien in der Tat günstiger. Schaue ich auf das Kino-Erlebnis, kann mir das keine Serie bieten - insofern ist ein Vergleich ohnehin fragwürdig.
Was aber durchaus auffällt: Es gibt mittlerweile eine Menge Serien, die sich qualitativ nicht vor guten Filmen zu verstecken brauchen. Das dürfte wohl auch ein Grund dafür sein, weshalb die Anzahl von Serienjunkies in den letzten Jahren zugenommen hat. Als "nervig" würde ich nur diejenigen bezeichnen, die stur die eine oder die andere Seite befürworten und dabei relativ blind mit den eigenen Argumenten umgehen. Und die gibt es auf beiden Seiten...