Ich habe mir den Film The Dawn - Wir sind die Nacht angesehen. Zu meiner Überraschung handelte es sich zu keiner Minute um eine Kopie des Twilightfranchise. Keine depressiven Selbstmordtennies, keine aepische Schnulze und Hoffnung auf das Jenseits. Die Geschichte, welche sich anfangs um die aufkeimende Kriminalität Berlins dreht gewinnt sehr schnell an blutsaugender Atmosphäre. Wir folgen der jungen Lena auf ihren Raubzügen und finden uns bereits sehr schnell in verlassenen Gemäuern auf einer Undergroundparty wieder. Blutsaugende Lesben und ein berliner Cop der sich in eine Unterwelt verläuft, die vom Stil her wirklich gut umgesetzt wurde. Edelkarossen, schicke Vamps, Massentötung und ordentlich viel Blut.
Überhaupt scheint Berlin als Großstadt für eine Reflexion des hemungslosen Nachtlebens hier äußerst gut zu funktionieren. Der Zuschauer findet sich in Nobelhotels, verlassenen Hallen und Plattenbauten, sowie an diversen Anziehungspunkten der Stadt wieder. 40 Vampire leben noch in Europa und können sich nehmen was ihnen beliebt. Ihre männlichen Rivalen wurden ausgerottet und überhaupt scheint der Film gerade für Frauen, neben der Überlegenheit des weiblichen Geschlechts, einige Schmunzler bereit zu halten. Doch auch für den Mann bietet der Film neben vielen blutigen Szenen auch zwei actionreiche Höhepunkte. In Anbetracht des Budgets wurde hier ganze Arbeit geleistet. Das Highlight bleibt, neben dem ohrenbetäubendem Soundtrack (IMAX Nightlife), die Action und Verbrennungen der letzten 3/4-Stunde. Ich stelle es mir als Regisseur eines Vampirfilms extrem schwierig vor einen Kampf ohne Schwerter und KungFu (siehe Blade) wirkungsvoll umzusetzen. Es ist dem Regisseur wirklich gelungen einen schwindelerregenden Showdown ohne riesiges Budget umzusetzen.
Wer auf leichte Vampirunterhaltung steht und keine depressiv machende Liebesgeschichte erwartet, der wird ein weiteres Mal feststellen, dass es nur ein paar amerikanische Dauerffratzen benötigt hätte um diesen Film auf den vorderen Rängen zu platzieren. Berlin staat New York, Karoline Herfurth statt neversmiling Kirstin Stewart. Es funktioniert!
1/10 für den Soundtrack
1/10 für die perfekt eingefangene Metropole
6/10 für den netten, nie langweiligen Abend
08/10
Making of und Soundtrack
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