Puni
Well-Known Member
Rocko Schamoni - Grosse Freiheit
Ist ein semi-biographischer Roman über Wolli - ein recht belesener junger Mann, der aus der DDR über Umwege im Hamburg der 60er strandet und sich dort mit der Zeit als kunstinteressierter, seltsamer und fast schon liebevoller Zuhälter etabliert.
Hat mir wirklich sehr gut gefallen. Schamoni hält sich mit seinem Humor dezent zurück und schildert relativ nüchtern, aber, ähnlich wie ein Heinz Strunk mit toller Beobachtungsgabe das Kieztreiben auf St. Pauli. Dabei ist er nie verurteilend oder wertend, sondern gibt seinen Figuren selbst in dem doch recht kurzen Roman erstaunlicherweise viel Platz für Tiefe. Neben "Sternstunden der Bedeutungslosigkeit" wohl bisher Rockos bester Roman.
Robert McCammon - Boy's Life - Auf der Suche nach einem Mörder
Teilweise recht episodenhaft schildert McCammon hier das Aufwachsen eines Jungen in einem beschaulichen Örtchen irgendwo im Süden der USA. Der Roman ist dabei - jedenfalls gefühlt - autobiographisch, teilweise Meta (man denke nur an den bescheuerten deutschen Titel ) mit vielen Themen des Zeitgeists wie Rassismus, Mackertum und Gewalt in der Jugend, hat aber gleichzeitig auch einige Elemente des Phantastischen, was wirklich toll und sogar irgendwie glaubwürdig in den Roman eingewoben wird. Die Coming of Age Geschichte fühlt sich dabei wie ein Zeitdokument an, das sich vom Umfang her schon wie ein kleines Epos liest. Ich jedenfalls war sehr angetan von dieser seltsamen, aber dennoch authentisch anmutenden Geschichte, die so viele Charaktere hat, dabei aber nie überladen wirkt und sich recht intensiv mit "Problemen" des Erwachsenwerdens auseinander setzt. Wenn man den Film "Stand by Me" oder die Schauplätze der Werke von Stephen King mag, dann sollte man hier auch unbedingt mal reinlesen.
Neil Gaiman - American Gods
Puh. Ich hab die erste Staffel der Serie nie beendet, aber der seltsame, düstere Vibe der Serie will mir einfach nicht aus dem Kopf gehen. Und der Roman fühlt sich ähnlich an. Allgemein ist die ganze Idee spannend und kreativ und man wird mit so vielen kleinen Nebenplots zugeschissen, die aber trotzdem immer noch Spaß machen (und die die Serie in meiner Erinnerung auch sehr gut umgesetzt hat). Das war wirklich ein seltsamer, spannender Ritt und umso gespannter bin ich jetzt auf die Serie.
Ist ein semi-biographischer Roman über Wolli - ein recht belesener junger Mann, der aus der DDR über Umwege im Hamburg der 60er strandet und sich dort mit der Zeit als kunstinteressierter, seltsamer und fast schon liebevoller Zuhälter etabliert.
Hat mir wirklich sehr gut gefallen. Schamoni hält sich mit seinem Humor dezent zurück und schildert relativ nüchtern, aber, ähnlich wie ein Heinz Strunk mit toller Beobachtungsgabe das Kieztreiben auf St. Pauli. Dabei ist er nie verurteilend oder wertend, sondern gibt seinen Figuren selbst in dem doch recht kurzen Roman erstaunlicherweise viel Platz für Tiefe. Neben "Sternstunden der Bedeutungslosigkeit" wohl bisher Rockos bester Roman.
Robert McCammon - Boy's Life - Auf der Suche nach einem Mörder
Teilweise recht episodenhaft schildert McCammon hier das Aufwachsen eines Jungen in einem beschaulichen Örtchen irgendwo im Süden der USA. Der Roman ist dabei - jedenfalls gefühlt - autobiographisch, teilweise Meta (man denke nur an den bescheuerten deutschen Titel ) mit vielen Themen des Zeitgeists wie Rassismus, Mackertum und Gewalt in der Jugend, hat aber gleichzeitig auch einige Elemente des Phantastischen, was wirklich toll und sogar irgendwie glaubwürdig in den Roman eingewoben wird. Die Coming of Age Geschichte fühlt sich dabei wie ein Zeitdokument an, das sich vom Umfang her schon wie ein kleines Epos liest. Ich jedenfalls war sehr angetan von dieser seltsamen, aber dennoch authentisch anmutenden Geschichte, die so viele Charaktere hat, dabei aber nie überladen wirkt und sich recht intensiv mit "Problemen" des Erwachsenwerdens auseinander setzt. Wenn man den Film "Stand by Me" oder die Schauplätze der Werke von Stephen King mag, dann sollte man hier auch unbedingt mal reinlesen.
Neil Gaiman - American Gods
Puh. Ich hab die erste Staffel der Serie nie beendet, aber der seltsame, düstere Vibe der Serie will mir einfach nicht aus dem Kopf gehen. Und der Roman fühlt sich ähnlich an. Allgemein ist die ganze Idee spannend und kreativ und man wird mit so vielen kleinen Nebenplots zugeschissen, die aber trotzdem immer noch Spaß machen (und die die Serie in meiner Erinnerung auch sehr gut umgesetzt hat). Das war wirklich ein seltsamer, spannender Ritt und umso gespannter bin ich jetzt auf die Serie.
Zuletzt bearbeitet: