So eine Frage ist einfach völlig unmöglich zu beantworten. Für mich zumindest und für manch Andere ja scheinbar auch. Der eine Lieblingsfilm? Aller Zeiten? Unmöglich!
Das liegt schon daran, wie wir Filme überhaupt sehen. Kann man einen Film wie "Clockwork Orange" heute noch so sehen, wie man ihn gesehen hätte, als er gemacht wurde? Wirkt er genau so? Absolut nicht! Die Zeit in der wir leben, verändert unsere Sicht auf Dinge, also auch auf Filme und so wird ein monumentaler, grenzensprenger Meilenstein wie Fritz Langs "Metropolis" Beispielsweise, heute meist beschrieben mit: "Ja, für so einen alten (Stumm-)Film gar nicht mal so schlecht!" Kann man also "Metropolis" gerecht mit "Blade Runner" vergleichen? Und der Vergleich drängt sich ja auf, da das "BR" Design, an "Metropolis" angelehnt wurde. Und selbst "BR" ist schon so viel älter, dass er, wenn er heute von Jemanden zum ersten Mal gesehen wird, auch schnell altbacken wirkt. Zusätzlich setzt der erste Seheindruck, einen gewissen Vorbehalt fest, bei dem Film. Wenn man Film X zum ersten Mal in geselliger Bierlaune sieht, die hälfte verpasst und ihn als 08/15 Unterhaltung abstempelt, guckt man ihn a) nicht so schnell wieder und/oder b) mit der Erinnerung an das erste Sehen und an die Eindrücke, die man daran hatte. Zu guter Letzt, ändert unsere aktuelle Stimmung, wie wir Filme auffassen. Wie oft steht man vorm DVD-Regal, oder blättert durch die TV-Zeitschrift und sagt sich "Ne, dazu hab ich heute kein Bock!"? Das hat in dem Fall nichts mit gut-schlecht-Bewertungen zu tun, sondern ist rein subjektiv eine Entscheidung aufgrund der aktuellen Stimmung.
Und ganz abgesehen, von all diesen persönlichen Parametern, die dazu beitragen, wie wir Filme sehen, wo sich natürlich der eigene Charakter und Geschmack noch hinzugesellt, sind Filme ja an sich einfach unterschiedlich, z.B. vom Genre oder von der Absicht.
Kann man also "Monty Python" mit "Die Vögel" und "Star Wars" vergleichen? Kann man daraus den besten, den Lieblingsfilm ziehen? Ich nicht.
Vielleicht stehe ich auch einfach nur zu sehr zwischen Film als Kunst und Film als Unterhaltung, obwohl ich mich im Zweifelsfall für Ersteres entscheiden müsste. Aber die Filme, die für mich wunderbar funktionieren, mit denen ich mich auseinandersetzen kann, identifizieren kann, die mich auf ihre Art unterhalten, mir etwas geben und gut gemacht sind, sind, und das weiß ich, nicht die besten Filme aller Zeiten. Würdigt man also die großen Filmschaffenden dieser Welt, deren Filme eigentlich filmisch perfekt sind, als psychologisches Konstrukt, als Geschichte usw., obwohl man andere Filme lieber, häufiger sehen kann? Ich kann mich da nicht entscheiden.