Original von TheGreatGonzo
Das Bourne Ultimatum hat für seinen Schnitt sogar einen Oscar bekommen.
Ist ja auch nachzuvollziehen - mit den OSCARS wird ja nicht unbedingt die Beliebtheit eines Schnittstils ausgezeichnet, sondern unter anderem auch dessen technische Qualität.
Und ein Schnittstakkato mit einem so hohen Tempo, ist schon eine Heidenarbeit ! Genauso ist es verdammt schwer einen Film so zu drehen damit er am Ende genauso so wird (es sind ja nicht nur die schnellen Schnitte - es gibt ja nahezu kein ruhiges Kamerabild, d.h. hier musste ja direkt auch so gedreht werden, damit am Ende diese Schnitttechnik funktioniert).
Ich habe großen Respekt vor den Editoren solcher Stakkato-Schnitt Filme, und der Oscar ist da sicherlich mehr als verdient (um Mißverständnisse zu vermeiden - nicht nur wegen des Arbeitsaufwandes, sondern weil es gar nicht so einfach ist wie es aussieht), aber mögen werde ich diesen Stil dennoch nicht. Teil 1 hatte den Stil in angenehmer Dosis angewandt, in Teil zwei wurde es schon grenzwertig, aber Teil 3 hat definitiv bei mir zu Kopfschmerzen geführt und wenn etwas so nervig von der Story ablenkt, ist das im Endeffekt unnötig.
Während der Stil in Teil 1 noch eine Funktion erfüllt hatte (einen gewissen Grad Realitätsgefühl einzubauen) wurde es bis zu Teil drei nur noch ein Selbstzweck des Stils. Die Funktion ging dabei verloren, vor allem auch bei Szenen die ruhiger hätten sein können - selbst der relativ ruhige Besuch bei dem Bruder wurde mit rastloser Kamera gezeigt (bewusst auffällig unruhig).
Jedes Stilmittel - egal wie gut es ist - verliert seine eigentliche Funktion wenn es übertrieben wird.
So hat meiner Meinung nach der Oscar für den Schnitt am Ende doch nur die technische Umsetzung gewürdigt, und weniger den Einfluss des Schnittes auf die Handlung des Filmes...