So, endlich hab auch ich es geschafft meine WALL¢E-Kritik fertig zu schreiben, ist jetzt zwar schon über eine Woche her, aber was solls, hier ist sie:
WALL¢E ist ein wegweißender Film, auf tricktechnischer, wie auch auf filmischer Ebene, WALL¢E bietet ein düsteres Endzeitszenario und eine außergewöhnliche Liebesgeschichte, welche den Film von den meisten anderen, kitschigen, kindlichen und bunten Animationsfilmen wie zum Besipiel Jagdfieber oder Madagascar abhebt.
Man mag es kaum glauben das Pixar mit dieser ausgesprochen seltsamen und nicht Mainstream-Artigen Story, außerdem ohne Dialoge zwischen den Hauptfiguren einen Film machte, und der dann auch noch an die Erfolge der vorigen Pixar-Meisterwerke anknüpfte. Doch nicht nur in den finanziellen Belangen übertrifft WALL¢E seine Pixar-Vorgänger, obwohl dieser gar nicht recht in deren Schema passen will. Waren Findet Nemo, Cars oder Ratatouille fröhliche und buntere Filme ist WALL¢E recht düster und melancholisch, dessen Kernaussage ökologisch gesehen durchaus wichtig ist. Die Kunst des Animationfilms ist es das Genre zu erweitern und nicht Film für Film mit sprechenden Tieren und kindischen Witzen aufzuwarten. Und genau das hebt Pixar, und auch jetzt genau WALL¢E vom sonstigen Einheitsbrei ab. WALL¢E bietet nicht nur Atemberaubende Animationen, sondern auch eine tolle Story, die durch ihren Anspruch gar nicht mehr für ganz kleine Kinder geeignet ist. Eigentlich kann man die wichtigsten Aspekte des Animationsfilms so zusammenfassen:
Story und Charaktere:
Die Story klingt nicht wirklich nach Blockbusterkino oder eben dem typischen "Gute-Laune"-Kinderfilm. WALL¢E ist origineller und wegweißender als jeder andere Animationsfilm und zeigt, dass auch diese Art von Film eine tiefgründige Botschaft haben kann, und die ist nicht nur wie befürchtet: "Verschmutzt die Erde nicht, sonst muss WALL¢E kommen und ganz alleine die Erde aufräumen", sondern weitaus feinfühliger. Doch jeden Film machen die Charaktere aus, und eins sollte man hier nicht verwechseln: "WALL¢E ist süß!" WALL¢E, die Figur ist wirklich unglaublich knuffig, süß und einfach zum umarmen, der Film dagegen gar nicht, hier hätte man so leicht einen überzuckerten und kitschigen Film machen können, hat man aber nicht. Das Team hinter Andrew Stanton hat alles richtig gemacht. Auch wirkt WALL¢E definitiv menschlich, auch wenn man, gottseidank, nicht versucht hat vermenschlichte Roboter zu machen, wie in Robots. Auch wenn WALL¢E nur ein "Schrotthaufen" ist kann man eigentlich nur mit ihm mitfiebern- und fühlen. Allein die Szene in der WALL¢E dieses Gabel/Löffel-Teil findet und nicht weiß wo er es hinlegen soll, zu den Gabeln oder den Löffeln, hat bei mir großen Eindruck hinterlassen, da die Szene so menschlich war. Die zweite Hauptperson ist EVE, die mir leider zu arg nach Aplle aussieht
, die ist zwar nicht so knuffig wie WALL¢E, bereichert den Film aber, da die Interaktion der beiden für einige Lacher und bei manchen sogar Tränen sorgt.
Animation:
Animation ist sehr wichtig. Klar, ist ja auch ein Animationsfilm. Hier kann man die Animation mit zwei Wörtern beschreiben: Absolut beeindruckend. Der Film übertrifft sogar noch Ratatouille, in Bewegungen, den Sets und der Liebe zum Detail, der davor das Optimum in dieser Sparte war. Vor allem die ersten 30 Minuten, die WALL¢E ganz alleine bei seiner Arbeit auf der Erde zeigen sind so unglaublich realistisch und detailreich wie kein anderer Film zuvor. Auch die späteren Weltraum-und Raumschiff-Szenen sind kaum noch zu übertreffen, auch wenn die Menschen sehr comicartig sind. Noch zu erwähnen sind die eigens für den Film entwickelten Licht-und Kameraeffekte, die aus WALL¢E etwas ganz besonderes machen und durchaus an reale Filme erinnert. Besser geht es gerade nicht mehr.
Grundton:
Die schwierigste Aufgabe an einem Film, ob real oder animiert, ist es den Grundton zu treffen, der der Story und den Figuren gerecht werden muss. Der Grundton von WALL¢E ist, wie schon gesagt, düster. Die Menschheit hat die Erde verlassen und Unmengen von Müll hinterlassen, den der kleine WALL¢E jetzt aufräumen muss, alles ist steinig, sandig, vermüllt und dunkel, kein typisches Wohlfühlszenario. Die Kamerafahrten durch die ausgestorbenen Straßen, die verlassenen und kurz vor dem zusammenfall stehenden Wolkenkratzer und Berge an Müll, die den Film sind in Verbindung mit der Musik absolutes Gänsehautkino.
Das wären dann wohl die drei wichtigsten Punkte gewesen, und wie man sieht bin ich absolut begeistert. Ist nur Fraglich ob die Pixar-Visionäre es schaffen nach diesem modernen Klassiker nochmal eine Schippe draufzulegen und WALL¢E übertreffen. In angesichts dessen sollten die Oscar-Verantwortlichen so viel Mut beweisen wie die Leute bei Pixar und den beeindruckenden, zukunftsweisenden und einfach nur grandiosen Film in der Kategorie "Bester Film" nominieren, ganz ohne Frage: Mehr verdient hat das bisher keiner.
Fazit: DAS Highlight des Kinojahres. Ein Meilenstein der Filmgeschichte, bei dem sich der Aufwand und die Zeit allemal gelohnt haben. WALL¢E zeigt, dass Animation nicht gleich "für Kinder" bedeutet!
10/10 verdienten Punkten