Rambo 4: John Rambo [Kritik] (Cut-Fassung)

Mestizo

Got Balls of Steel
Es geht ja auch nicht um die Schnitte in einer US-Fassung, sondern um die Schnitte, welche in der deutschen Fassung sind. In den USA wird der Film ungeschnitten sein (ein Extended Cut oder eine Unrated DVD mal aussen vor gelassen), in Deutschland ist damit nicht zu rechnen.
 

Payton

Heckenschütze
@Deathrider

In deinem letzten Post hast du wahre Worte gesprochen.

Ich persönlich hab auch überhaupt nichts gegen Altersbeschränkungen. Aber das trotzdem zensíert wird macht mich echt rasend. Und wenn die Zeit kommt dann bin ich Part einer Sammelklage auf EU Ebene. Wenn Deutschland das selber nicht umsetzen kann dann muss eben eine Vorgabe aus Brüssel her. Zur Abwechslung kann dann ja auch mal eine Vernünftige EU Verordnung zustandekommen. :wink:

Unsere Zensurgesetze stammen aus den 60iger Jahren. :headbash: :headbash: :headbash: Das sagt doch im Hinblick auf einige Geschichten echt alles.
 

johnpreston

Well-Known Member
@Deathrider:Ja..aber Missverständnisse sind ja dazu da,um aus der Welt geschafft zu werden. :wink:
Ich bin auch für Altersfreigaben..keine Frage.Aber ich halte eine Bevormundung Erwachsener für undemokratisch.Wenn schon Demokratie,dann auch richtig.Es kann doch heutzutage nicht angehen,dass einem deutschen Erwachsenen Medien vorenthalten werden,die z.Bsp.ein Östereicher einige Autostunden weiter ohne Probleme geniessen kann.Da kann man nur noch auf den Druck der EU hoffen...denn unsere Nachbarn haben da bestimmt eine weniger altmodische Einstellung.Jugendschutz und Auswahl bestimmter Medien für unter 18 Jährige: Ja!..für Erwachsene: Nein!
Ich halte Zensur in einer Demokratie eh für unverantwortlich...denn jeder sollte das Recht haben,seine eigenen Entscheidungen zu treffen.
 

nellson

New Member
Machen wir es kurz:
Ich halte nichts von "Rambo: First Blood Part 2" und "Rambo 3" ist ein schlechter Scherz. "First Blood" wird zurecht als Klassiker und guter Film angesehen und weiß auch heute noch, eben wegen seiner Reduziertheit zu überzeugen, auch wenn er seine Schwächen hat.

Was Stallone aber im Zuge seines "Rocky Balboa" Erfolges hier als Cash-In auf den Markt wirft ist schon ein starkes Stück. In mancher Hinsicht.

Das offizielle Review hier ist ein Witz und schaut mal ganz kräftig durch die nostalgisch gefärbte, rosarote Rambo-Brille.

Dem Film 8 von 10 zu geben ist objektiv gesehen einfach lachhaft. Da wird von Charaktertiefe geschrieben und in Wahrheit gibts doch nur ein paar Klischeesprüche aus dem Lehrbuch für Action B-Movies.

Das einzige was diesen Gewaltporno eben auszeichnet ist hal, genau: die Gewalt. Und von der gibt es reichlich. Viel zu viel. Der ganze Film ersäuft in einer einzigen, grotesken Blutlache, aufgefüllt mit Leichenteilen. Die tumben Fanboys wirds freuen und verzückt werden sie mit feuchtem Höschen die 8 - 10 Note vergeben, ohne zu merken was Sie sich da eben angetan haben. Moralisch ist der Film komplett in die Tonne zu treten, er stellt sich zum Schluß sogar derbe selber ein Bein und legitimiert das Töten als absolut gerechtfertigt.
Wer dabei nen Ständer bekommt, bitte - der ist da genau richtig und kann sich in vielfacher Form anschauen wie Körperteile zerrissen und gesprengt werden, aber jeder der ein bisschen mehr von Stallone und seiner Figur John Rambo erwartet hat, wird nach gut 90 Minuten da stehen und sich fragen: Wie? Das wars jetzt? Nichts mehr? Nur töten? Töten um des Töten Willens? Keine wirkliche Katharsis, keine Aufarbeitung, kein wirkliches Resumee? Nur ein angepapptes, wahrhaft überflüssiges Ende, das so verlogen daherkommt und uns naivem Kinogänger weißmachen will: Seht her, ich bin so ein bisschen wie der erste Teil. Ich kann ganz tiefgründig sein wenn ich will...

Leider versagt Stallones Drehbuch auf ganzer Länge.
Wären die guten SFX und die tolle Kamera, sowie der gute und passende Score nicht, müsste die Wertung noch niedriger ausfallen. Die Darsteller schlagen sich passabel, sie haben ja auch nichts darzustellen, Stallonne brummt vor sich hin und stiert vielsagend seine Mitschauspieler an und der Feind wird ein weiteres mal als Gesichtslose Masse dargestellt.
Die ersten 25 Minuten geben noch Hoffnung auf einen spannenden Flick, aber bereits der Flashback kommt dermassen unbeholfen und mit einem verkrampften Unterton daher, das man am liebsten laut schreien möchte.
Nur phasenweise gelingt es durch gute Montage und passender Musik etwas Spannung zu generieren,das Drehbuch gibt leider nichts her, was auf der Ebene funktionieren kann.

Leute, Leute .... mal ganz ehrlich: Würde der Film nicht "Rambo" heißen und Stallone die Hauptrolle spielen, das Teil wär ideales B-Movie Futter für die nächste Videothek.
Das einzige was den Streifen von sämtlichen anderen Direkt-to-Video Gurken abhebt ist der immense und massive Bodycount, der niedrige Instinkte befriedigt, damit die Fanboys damit protzen können wie geil gewalttätig der neue Rambo doch war.

Sonst bleibt nichts... gar nichts

und das ist nicht viel,

deshalb

5 von 10
 

nellson

New Member
Der Film ist handwerklich top, bietet gute Kameraarbeit und herrliche Bilder, der Score passt und unterstützt die Stimmung und ist dezent komponiert. Die Darsteller füllen Ihre Rollen soweit es geht aus und die Special FX sind über jeden Zweifel erhaben.Ausserdem wirds stellenweise tatsächlich spannend.Somit geht solch ein Film bei mir als absolutes Mittelmaß durch die Zielgerade.
Aber auch nur das.
 

nellson

New Member
Ich mache Ihn nicht "total" nieder, stimmt doch gar nicht. Lies doch mal richtig.

Ich erkenne seine handwerklich gut gemachte Seite absolut an. Ich sehe aber nicht ein warum ein Actionfilm/Kriegsfilm fast nur aus Splatter und Goreszehnen bestehen soll und sonst fast nichts aufzuweisen hat ausser einer hauchdünnen Rahmenhandlung die eigentlich gar keine ist.

edit:

Oh, du hast deinen Beitrag geändet.

Natürlich kann Mittelmaß unterhalten. Wenn es ironisch gebrochen ist, unfreiwillig Komisch, oder gut aufgelegte Darsteller hat. Aber "John Rambo" ist eine grimmige Schlachtplatte, die Töten um des Töten Willens zeigt. Das wird im Flashback deutlich. Rambo kann nichts anderes, also tötet er.
Wer das richtig "geil" findet, gut bitte. Ich finde es schade, denn das Thema "Rambo" gibt viel mehr her.
 
D

duffysoldaccount

Guest
Ich kann an der Kritik nichts tolles finden, zumal der Film noch nichtmal läuft.

Und Matts Kritik derart anzugreifen ist auch reichlich daneben. Wenn man anderer Meinung ist bitte, aber sein (gutes) Review als "Witz" zu bezeichnen und ihn noch indirekt als Fanboy abzustempeln ist schon unterste Schublade.
 

Deathrider

The Dude
Also ich empfinde Fanboy jetzt nicht wirklich als schwere, persönliche Beleidigung. Das war mehr so ein allgemeiner Seitenhieb. Nellson regt sich doch nur darüber auf, dass es auch weiterhin Leute geben wird, die Filme nur wegen des Titels gut bewerten. Desweiteren orientiert er sich auch nur an der BG-Kritik. Finde das jetzt nicht wirklich verwerflich.

Ich finde es vollkommen okay, dass auch mal eine mittelmäßige Bewertung auftaucht. So wird das Thema wenigstens nicht langweilig. Es soll sich jeder seine Meinung zum Film bilden können. Von tumben Nachplappern und Ja und Amen füllt sich zwar ein Topic auch, aber es kann ja nicht jeder mit allen Anderen einer Meinung sein.

Ich bin echt mal gespannt auf den Film und rechne sowieso schon mit allem.
 
D

duffysoldaccount

Guest
Niemand hat was gegen eine mittelmäßige oder gar schlechte Kritik eines Films. Aber andere Leute und deren Kritiken anzugreifen und sich so quasi als versierter darzustellen finde ich nicht OK.

Und ob es Leute geben wird, die den Film wegen dem Titel gut bewerten kann man noch gar nicht wissen, immerhin dauert das noch gute 10 Tage bis zum Kinorelease. Solche Aussagen kann man treffen, wenn es denn wirklich so weit ist.
Matt hat den Film sicher nicht wegen dem Titel oder Ähnlichem gut bewertet. Soviel Objektivität traue ich ihm da durchaus zu.
Ich bin ja auch nicht immer seiner Meinung, aber deswegen bezeichne ich seine "Arbeit" nicht als Müll. Generell wirkt Nellsons Kritik im Gegenzug eher wie ein direkter Angriff auf Leute, die den Film evtl. gut finden könnten:
"Die tumben Fanboys wirds freuen und verzückt werden sie mit feuchtem Höschen die 8 - 10 Note vergeben, ohne zu merken was Sie sich da eben angetan haben"

Also bitte, man sollte die Leute doch nicht so über einen Kamm scheren und gleich von vornerein verurteilen.
 
R

RickDeckard

Guest
@nellson : Bin im großen und ganzen auf einer ähnlichen Linie wie Du, und auch dass das Thema Gewalt für den einen oder anderen eine zu große Rolle spilet was die Bewertung des Filmes angeht.

Nun kenne ich das Resultat noch nicht und bin trotz aller Trailer die mich weniger begeistert hatten, nicht ganz in Hoffnungslosigkeit verfallen.

Mad Ei´s Frage was soll das Thema Rambo denn deiner Meinung nach hergeben würde ich hier gerne für mich beantworten...

Der erste Teil hat doch gezeigt was ein Rambo Film sein kann. Unterhaltsam - auch gewaltätig - aber mit einer gewissen Aussage. Die wurde sogar in Teil 2 noch versucht einzubringen - wenn auch in meinen Auger eher ein Fehlversuch.
In Rambo 3 gab es ein paar Sequenzen die den Krieg eines kleinen Volkes gegen eine High Tech Armee zeigt. Gerade weil wir heute ein anderes Szenario dort haben, ist es umso interessanter.

Stallone hat sich den Krieg in Burma ausgesucht um auf diese Gewalt und diese Kriege aufmerksam zu machen. Das hätte man aber auch geschickter anstellen können.
Es scheint nun aber eher so, als wäre der Schauplatz nur die ideale Rechtfertigung für den Gewaltgrad seines neuen Filmes. Er nutzt diese für seine eigenen Zwecke.

Rambo war immer ein Underdog, mit dem das Publikum mitfieberte. Die Filme waren so gut gemacht, dass jeder im Publikum (besonders das männliche Geschlecht) innerlich oder äußerlich applaudierte, wenn die Bösewichter von ihm geschlagen wurden (besiegt). Diese Art von Film wird z.B. von der FSK streng bewertet. Es geht gar nicht um die gezeigte Gewalt sondern um deren Rechtfertigung. Das hat auch Rambo 2 und 3 auf den 18er Index gehoben. Denn die Filme waren gar nicht so brutal wie der 4.
Man denke auch an den Selbstjustizfilm "Ein Mann sieht rot" !
Wenn ein Film etwas unrechtes oder gewaltätiges so darstellt, dass es in unseren Augen das einzig richtige ist, dann ist das durchaus bedenklich.

Viele die hier schreiben sie fühlen sich als Erwachsener bevormundet vergessen dass ein Film sämtliche Mittel kennt, die unsere Wahrnehmung dermassen beeinflussen, dass je nachdem wie ein Film gedreht wird, JEDER Erwachsene vom Film manipuliert wird.

Das ist doch gerade das was das Medium Film so besonders macht ! Wenn Dramaturgie und Bilder uns sogar von Dingen ablenken die eigentlich Banane sind (was man dann manchmal erst später merkt), dann sind Filme dieser Art ein Werkzeug im Kopf des Zuschauers Gefühle hervorzurufen, die die gezeigte Gewalt als positiv einstufen. Und wo hat das dann bitte was mit Kritik am Krieg zu tun ???

Ich denke dass die FSK deswegen besonders hart urteilt. Der "Rambo-Effekt" zog sich durch alle Filme und wurde von jedem stärker oder schwächer wahrgenommen. Es gibt nun mal einfache Gemüter die in dieser Achterbahnfahrt voll aufgehen und jeden explodierenden Kopf bejubeln - andere sehen über solche sachen hinweg und sehen andere Qualitäten im Film. Ich z.B. mag alle drei Rambofilme obwohl ich gerade Teil 2 und 3 teilweise moralisch oder inhaltlich total dämlich fand. Hier geht es mir wie nellson. Ich beurteile die Filme auch nach der Qualität der Film-Elemente (Musik, Bilder, Schnitt ... ja sogar die Qualität des Rambo-Effekts - also das mitreissen des Publikums auf Rambos Seite - wird hier dermassen gut gemacht, dass es die Filme extrem aufwertet.

Ich erwarte von Teil 4 trotz aller Härte der Bilder auch einige andere Dinge.
Die Musik finde ich schonmal gelungen - wenn auch nicht so genial wie aus Teil 3. Hier gibt es so viele ruhige Themen, dass der Film nicht nur Gemetzel sein kann... aber ich warte die paar Tage einfach noch ab.

Ich finde auch dass ein Film im Kino nicht geschnitten sein muss, denn dort kann man das Publikum durchaus kontrollieren (altersmäßig).
Dennoch freue ich mich auf den Film - nicht auf die Gewalt. Und daher kann ich den Film auch im Kino geniessen und später als 18er Uncut auf DVD - wie die anderen Teile auch...
 

Mestizo

Got Balls of Steel
Original von nellson
Ich mache Ihn nicht "total" nieder, stimmt doch gar nicht. Lies doch mal richtig.
[...]

Also fuer mich klingt dass durchaus nach niedermachen. :wink: "Gewaltporno", "B-Movie", das Drehbuch versagt vollkommen, geeignet fuer "tumbe Fanboys"... Toll klingt das fuer mich wirklich nicht und die Tatsache, dass du Matts Review so angehst, finde ich auch ziemlich unangemessen. Ich bin mit Matts Reviews in der Regel auch nicht auf einer Wellenlaenge (Ausnahmen bestaetigen die Regel), aber ich weiss nur, dass ich ziemlich daneben faende, wenn man meine Review als Witz bezeichnen wuerde oder mich indirekt als Fanboy bezeichnet. Jeder hat seine Meinung und es gibt keine richtige Bewertung, sondern nur subjektive Meinungen und diese gilt es zu akzeptieren, auch wenn man natuerlich ueber sie diskutieren kann und auch sollte.
 

Payton

Heckenschütze
Original von RickDeckard

Viele die hier schreiben sie fühlen sich als Erwachsener bevormundet vergessen dass ein Film sämtliche Mittel kennt, die unsere Wahrnehmung dermassen beeinflussen, dass je nachdem wie ein Film gedreht wird, JEDER Erwachsene vom Film manipuliert wird.

Is doch Wayne das Filme auch manipulieren können. Ich will aber selbst entscheiden was ich zusehen bekomme oder wie ich beeinflusst werde. Da brauche ich keinen Staat für!!!

Der moralische Aspekt ist im übrigen für mich was Rambo angeht kein Thema. Wer legt denn fest was moralisch vertretbar ist und was nicht. Alle Rambo Teile sind auf ihre Art unterhaltsam. Ich würde trotzdem nie auf die Idee kommen eine "höhere" Message in den Filmen zu suchen.
 

nellson

New Member
Ich stehe zu der Kritik, ganz ehrlich. Ich glaube auch nicht, das die hier offiziell geschriebenen Kritiken als "heilig" und "unantastbar angesehen sollten.Dies ist ein freies Land und es steht mir frei, meine Meinung zu äussern.
Wenn ich die Kritik hier als "Witz" bezeichne, dann eben deshalb, weil Sie so ziemlich all das ausblendet was tatsächlich als Kritik gesehen werden kann.
Ich will mich über keine andere Kritik stellen, diskutiert das mit mir aus, oder lasst eure Mutmaßungen, ganz einfach.
Ich habe keinen persönlich angegriffen, noch mit NAmen erwähnt. Eine Kritik kann und darf ich aber kritisieren.
Desweiteren sehe ich im Begriff "Fanboy" keine unbedingt abwertende Tendenz. Ich bin selber Fanboy, von einigem und ess gibt mit Sicherheit Filme, wo ich Objektivität aussen vor lasse und mich ausschließlich von meinem Fan-Gefühl leiten lasse. Aber es muss möglich sein bei solch einer Seite wie dieser hier Filme mit etwas Distanz zu besprechen. Das fehlt mir hier sehr oft, ganz ehrlich.

Hm... zugegeben, ich hätte differenzierter schreiben müssen. Aber mal ehrlich:
Wenn ich mir manche Wertungen (nicht zwingend diese offizielle hier) in der imdb oder in derofdb durchlese, wird klar warum viele den Film so gut finden: Weil er hammerhart brutal versucht mit schonungsloser Gewalt zu punkten. Und das dient oft als einziger Gradmesser für einen Film für die tumben Fanboys. Aber das macht noch lange keinen guten Film.

Prinzipiell habe ich nichts gegen Gewaltdarstellung im Film. Ich schaue gern Action/Horror/Splatter, aber das sind oft auch Filme in denen Gewalt in einem anderen Kontext passiert, karikiert wirkt oder eben zweckdienlich passiert.
Was Rambo aber verwerflich erscheinen lässt ist der übermässige Einsatz von Gewaltdarstellung zum Selbstzweck, auf dem Rücken eines real existierenden Konfliktes, der einzig und alleine dazu dient Stallones Taschen mit Dollars zu stopfen.
Wenn eine Kritik dies übergeht oder einfach nicht sehen will, bezeichne ich sie als Witz. Weil all dies ausgeblendet wird. Und das ist Fanboy-Gehabe ohne kritische Distanz.
Da dies eine recht bekannte Seite ist und gerne von vielen Besucht wird, kann ich nicht nachvollziehen, warum der entsprechende Redakteur (wer auch immer die Kritik geschrieben hat, ist ja zweitrangig), auf solch objektive Sichtweise fast vollkommen verzichtet.
Natürlich spiegelt eine Meinung immer etwas Subjektives dar, meine Kritik ist tendenziell sehr subjektiv, da ich mir auch mit Absicht gedacht hab: Gut erst kam die Lobhudelei, jetzt versuch mal die Sache aus einem anderen Licht zu beleuchten.
Und dann steht dieser Film gar nicht mehr so gut da.

Es wird so gut wie gar nicht auf den Konflikt in Burma eingegangen, am Anfang gibt es zwar zusammengerafft in paar Fernsehaufnahmen, aber sonst ergibt sich das übliche stereotype schwarz/weiß Feindbild, das bis zum Erbrechen bereits in den 80ern durchgekaut wurde.
Ich mein: Hallo! Wir schreiben das verdammte Jahr 2008! Man kan und darf Filme anders inszenieren als die übliche durchgekaute "böser, anonymer, schlitzäugiger Soldat tyrannisiert unschuldige Dorfbewohner und wird dann von dem Helden in den Arsch getreten"! Da werfe ich Stallone einfach komplettes Versagen vor. Er inszeniert hier einen typischen Cannon B-Movie der keine Substanz hat, vergisst aber das in den 80ern die Helden fast Karikaturen ihrerselbst waren und schon als Comicfiguren duchgingen. Ob es Dudikoff, Norris, Schwarzenegger oder Stallone selber war - all diese Filme dienten zur reinen Unterhaltung und waren oftmals sogar selbstironisch genug um zu zeigen: seht her, die Action ist so überzogen, mit dem unantastbaren Held inmitten des Kampfgeschehens, das hier ist just Popcorn!
Stallone versucht hier genau das selbe durchzuziehen und verzichtet aber zu seinem Nachteil auf jegliche Ironie, Humor oder Karrikative Überzeichnung. Das was er darstellen will, soll ernst gemeint sein... und genau deshalb funktioniert solch ein Film einfach nicht, meiner Meinung nach.

Ich mag den Sly und halte Ihn für einen intelligenten Menschen. deshalb habe ich gehofft das er die Figur Rambo mit einem tiefgründigeren Script ausstattet, mehr auf seine Vergangenheitsbewältigung eingeht und evtl. etwas versucht aus dem bekannten "Schema" auszubrechen.
Wenn er den Film als Anklage gegen einen Bürgerkrieg sehen will, wie er ja auch gerne in Interviews behauptet, dann versteh ich nicht warum er nciht mehr auf die Hintergründe eingegangen ist, weshalb es nur tumbe Haudrauf-Action geworden ist. Hier zelebriert sich ein alternder Actionstar auf dem Rücken eines real exestierenden Kriegsschauplatzes, genau wie in, oder besser gesagt noch perfider als es in "Rambo 3" der Fall war. Und "Rambo 3" war überzeichnet bis zur Karikatur.

Sorry, Leute für meine Wortwahl insgesamt, aber sowas regt mich auf, ganz ehrlich. Ich hätte dem Stallone einfach mehr zugetraut, als ein typisches kleines B-Movie den er als Gewaltorgie anlegt.
Hätte er, wie in "Rock Balboa" mal über die Figur reflektiert und etwas nachgedacht, wär ein toller, anspruchsvoller (Ja, sowas gibts, das schließt sich nicht aus und sowas kann man auch erwarten!) Actionbrocken bei rausgekommen.
Aber alles was "John Rambo" ist, ist ein "Cash-In" um nochmal Geld zu machen, nach all den eher mageren Jahren und keine würdige und überlegte Abschlußarbeit wie "Rocky Balboa"

Ich sag es nochmal: Auch Actionfilme können anspruchsvoller sein als man denkt. Warum den nicht? Wer mit dem Totschlagargument kommt Action "muss" nicht anspruchsvoll sein, hat echt nicht verstanden worum es mir geht.

Ich hoffe ich konnte meine Bewegründe klarer darstellen.
Davon ab, ist "John Rambo" tatsächlich ein grundsolider gut inszenierter Action-Film, ohne wenn und aber. aber wenn die dramaturgische Seite so böse vergeigt wird...
tja...
 

Mestizo

Got Balls of Steel
Du sollst ja auch zu deiner Kritik stehen, ist ja schliesslich deine Meinung. Darum geht es auch nicht und es geht auch nicht darum, dass Kritiken hier "heilig" oder unantastbar sind, aber die Kritik eines anderen als "Witz" zu bezeichnen ist einfach daneben oder Leute als "tumbe Fanboys" bezeichnen, die den Film gut finden. Noch pauschaler kann man so etwas ja gar nicht handhaben, damit nimmst du dir heraus ueber die Leute urteilen zu koennen, die dem Film etwas Gutes abgewinnen, aus welchen Gruenden dies auch immer geschehen mag. Sorry, aber ne Kritik kann man auch ein wenig neutraler schreiben, ohne dass man anderen Leuten direkt auf die Fuesse tritt und dass du Matt auf die Fuesse trittst, darueber brauchen wir wohl nicht diskutieren. Und es mag ja sein, dass du Fanboy nicht als sonderlich schlimm einordnest, ich persoenlich mag es nicht als solcher bezeichnet zu werden, auch wenn ich mich hier nicht angesprochen fuehle.
 

nellson

New Member
Original von Mestizo
Original von nellson
Ich mache Ihn nicht "total" nieder, stimmt doch gar nicht. Lies doch mal richtig.
[...]

Also fuer mich klingt dass durchaus nach niedermachen. :wink: "Gewaltporno", "B-Movie", das Drehbuch versagt vollkommen, geeignet fuer "tumbe Fanboys"... Toll klingt das fuer mich wirklich nicht

Nein, das klingt auch nicht toll, weil es prinzipell genau das ist, was es eben ist. Du überliest aber trotzdem die Punkte, die ichg als positiv bewerte. Warum auch immer. Entweder willst du die nicht sehen in meiner Kritik, oder du hast sie einfach nicht erfasst.

Nochmal, für alle zum mitschreiben:

"John Rambo" ist ein handwerklich guter und solider Film! Das allein hebt Ihn für mich ins Mittelmaß, alles andere ist mit Vorsicht zu genießen.
 

Payton

Heckenschütze
@Nellson

Vielleicht will ein nicht unerheblicher Teil der Bevölkerung die Gwalt zur Befriedigung niederer Instinkte sehen. Die Römer wussten auch schon "Brot und Spiele". Wegen der tollen Athmo im Fanblock sind die Massen damals bestimmt nicht in die Arenen gestürmt.

Ich selbst spreche mich gar nicht davon frei. Die krassen Bilder die ich bislang zu Rambo 4 gesehen habe, lassen mich echt in Verzückung geraten. Wenns um das vorzeitige Ableben von Mördern und Vergewaltigern geht kanns gar nicht krass genug abgehen. Ich finde Racheaktionen manchmal einfach nur angebracht. In unserer "zivilisierten", Welt geht das natürlich nicht. Das finde ich manchmal echt schade. Einige Kriminelle Elemente verdienen nicht mal die Verhandlung vor Gericht.

Kann man jetzt zu denken was man will...aber meine Meinung.
 

nellson

New Member
Original von Mestizo
Du sollst ja auch zu deiner Kritik stehen, ist ja schliesslich deine Meinung. Darum geht es auch nicht und es geht auch nicht darum, dass Kritiken hier "heilig" oder unantastbar sind, aber die Kritik eines anderen als "Witz" zu bezeichnen ist einfach daneben oder Leute als "tumbe Fanboys" bezeichnen, die den Film gut finden.

Jesus Christus, verstehe doch. Wer diesen Film meines erachtens so hoch bewertet übersieht mit geöffnetem Auge die massiven Defizite und das verlogene Schema, welches der Film auspackt. Sowas bezeichne ich als tumb. Weil der Mensch nicht erkennen kann, was da passiert.
Das ist nichtmal als persönlicher Angriff zu werten, es ist eine Feststellung. Wie soll ich es denn sonst bezeichnen.
In Watte packen? Mit Koseformeln verpacken.
Es ist so wie es ist.
Der Matt kann ja ein intelligenter Mensch sein, innerhalb seiner Kritik hat er für meinen Geschmack aber nicht viel reflektiert.
Mann mich regt es einafch tierisch auf, das hier unrefktiert und offiziell eine Kritik veröffentlicht wird, die jegliches tiefers, kritische Hinterfragen vermissen lässt.

Noch pauschaler kann man so etwas ja gar nicht handhaben, damit nimmst du dir heraus ueber die Leute urteilen zu koennen, die dem Film etwas Gutes abgewinnen, aus welchen Gruenden dies auch immer geschehen mag.
Doch, kann man. Indem ich jeden als Vollidiot verurteile, der Rambo Filme gut findet, eben weil er sie gut findet, aber das tue ich nicht.

Sorry, aber ne Kritik kann man auch ein wenig neutraler schreiben, ohne dass man anderen Leuten direkt auf die Fuesse tritt und dass du Matt auf die Fuesse trittst, darueber brauchen wir wohl nicht diskutieren.
Knn man, aber somit habt Ihr jetzt mal wieder was zu diskutieren, is doch spannend.Jetzt wird die Stimmung nochmal so richtig angeheizt.
Nochmal, warum darf ich seine kritik nicht als "Witz" verurteilen? Was macht Ihn erhabener als mich? Wenn Ihr wollt könnt Ihr auch meine Kritik als Blödsinn titulieren, ist jedermanns gutes Recht. Meine Wortwahl ist scharf, zugegeben, aber eine solch zahnlose Kritik wie seine ist bei solch einem Film fehl am Platz.

Und es mag ja sein, dass du Fanboy nicht als sonderlich schlimm einordnest, ich persoenlich mag es nicht als solcher bezeichnet zu werden, auch wenn ich mich hier nicht angesprochen fuehle.

Fanboy ist in keinem Fall als negativ zu werten und sagt nur aus, das man Fan von etwas ist und dementsprechend eine eher subjektive Meinung zu etwas hat.
Ich versteh nicht was daran schlimm ist.
Würde ich Fanhure schreiben, könnt ich es ja verstehen...
 

Mestizo

Got Balls of Steel
Original von nellson
[...]
Mann mich regt es einafch tierisch auf, das hier unrefktiert und offiziell eine Kritik veröffentlicht wird, die jegliches tiefers, kritische Hinterfragen vermissen lässt.
[...]

Sorry, aber ich finde es leicht arrogant davon auszugehen, dass deine Kritik die einzig richtige ist. Naja, bin jetzt weg, muss in die Stadt. :wink:
 
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