Terminator 5: Genisys [Kritik]

Metroplex

Well-Known Member
Ich war heute im Kino (OV) und kann die schlechten Kritiken echt nicht verstehen.
Der Film war durchgehend unterhaltsam und definitiv besser als das was ich nach dem Trailer und den ersten Meinungen erwartet habe. Dass da nicht eine Fortsetzung vom Schlage eines Terminator 1 oder 2 kommt war ja wohl klar.
Ich gehöre zu denen, welche auch an Terminator 3 ihre Freude hatten, und der neue hier war sogar noch ein Stück besser.
Wenn man das Grundprinzip dass Zeitreisen möglich und anscheinend relativ einfach zu bewerkstelligen sind akzeptiert, dann ist das ganze nicht chaotischer als andere Zeitreisefilme, ich finde das ganze hat sogar etwas an Back To The Future 2 erinnert.

Am ehesten kann ich noch den Soundtrack und das völlig überflüssige 3D kritisieren.
Hoffentlich spielt der Film genug ein um einen weiteren zu rechtfertigen, wäre schade nicht zu sehen wie's weiter gehen soll :smile:
 

gimli

Elbenfreund
Ich habe dem Film übers Wochenende ebenfalls gesehen und auch wenn ich Alan Taylor seine Existenzberechtigung jetzt nicht gleich absprechen möchte, so hätte ich nichts dagegen, wenn jemand zumindest mal versuchen würde, die Existenz seiner letzten beiden Hollywoodfilme auszulöschen. Wäre vermutlich sinnvoller als immer nur dem armen Skynet an die Wäsche gehen zu wollen.
Wenn man das positive hervorheben möchte, so kann man zumindest sagen, dass man sich von "Terminator: Genisys" seichte berieseln lassen kann, aber nicht mehr darüber nachdenken sollte. Auch der ein oder andere Spruch Arnolds lädt zum Schmunzeln ein, wenngleich ich das Gefühl hatte, dass er in dem Film komplett verschenkt wurde.
Problematisch wird es aber beim Inhalt des Films. Die erste Hälfte hält sich noch halbwegs stabil dank ihrer Anspielungen an die ersten Filme. Wirklich überzeugend wirkte aber schon dies nicht, da die einzelnen Szenen immer viel zu schnell abgehandelt wirken und sich Taylor nie Zeit lässt, eine Szene wirklich entfalten zu lassen. Stattdessen versucht man es mit möglichst vielen Setwechseln das Tempo hoch zu halten, vergisst es aber, eine überzeugende Geschichte zu erzählen. Nachdem man in der ersten Hälfte die wichtigsten Charaktere der ersten beiden Filme ins Leben zurückgeholt hat, verkommt die zweite Hälfte zu einem noch stärkeren T2-Clone als noch T3 und Taylor fliegt der Film genauso stark um die Ohren wie schon bei "Thor 2". Mit der Beziehung zwischen Sarah und ihrem Paps versucht man die Magie aufzuleben lassen, die es damals bei T2 zwischen John und dem T-800 gab. Doch wenn man bedenkt, wie meisterhaft dies Cameron gelungen ist und wie amateurhaft Taylor dagegen wirkt, dann zeigt sich das Scheitern des Films doch ziemlich deutlich. Ähnliches gilt dann auch für das Finale, welches vor Bombast nur so strotzt, aber inhaltlich doch extrem leer bleibt. Allgemein bleibt die Action viel zu oft belanglos, da sie meist auch nur wenige Sekunden dauert. Man baute zwar massig Action mit vielen Setwechseln ein, aber keine wirkt wirklich durchdacht und ist somit meist schneller vorbei als sie überhaupt begonnen hat.
Dies wirkt sich zweifellos auch auf die Gegenspieler aus, die hier unglaublich blass bleiben und den absoluten Tiefpunkt der Reihe darstellen. Insbesondere der neuartige Terminator wirkt oft einfach nur lachhaft. Es ist natürlich schwer Robert Patrick in dieser Hinsicht zu toppen, aber selbst der T-X wirkt dagegen wie ein Meisterwerk an Innovationen und wurde darüber hinaus auch deutlich glaubhafter gespielt.
Darstellerisch ist dem Film dagegen wenig vorzuwerfen, nur dass die Charaktere leider komplett falsch konzipiert wurden. Arnold ist hier mehr Erklärbär als der größte Actionheld der letzten Jahrzehnte und macht eher durch Sprüche von sich reden als durch großartige Actionszenen, was aber auch der Regie und dem Drehbuch geschuldet ist. Dafür scheint Taylor eine Deleted-Scene aus T2 besonders schwer angetan zu haben, so dass er diese hier gleich mehrfach einbauen wollte. Jedenfalls konnte man durch die zu starke Vermenschlichung kaum noch den Terminator der früheren Filme in ihm erkennen. Clarke und Courtney machen ihre Sache ok, bleiben aber ebenfalls blass und zeigen, wie gut damals Cameron Hamilton und Biehn in Szene setzen konnte. Dies waren vielleicht auch keine A-Klasse-Darsteller, aber das Drehbuch hat die Charaktere einfach deutlich besser entfalten lassen. Wirklich gruselig ist eigentlich nur Jason Clarke, der in fast jeder Szene lächerlich wirkt. Wenn man da noch an seine Leistung letztes Jahr in "Planet der Affen - Revolution" denkt, dann ist es besonders erschütternd, was der Film alles für Potential hat liegen lassen.
So gesehen kann ich mich von "Terminator: Genisys" ähnlich berieseln lassen wie schon von "Terminator: Die Erlösung", doch die Magie, die ein neuer "Terminator" auslösen sollte, ist längst verflogen und in dieser Form hält sich das Verlangen nach einem weiteren Teil doch deutlich in Grenzen. "Terminator 3" hat damals zwar auch nur das Erfolgsrezept von T2 kopiert und war inhaltlich manchmal etwas wacklig, bot dafür aber einen erstklassigen Actionfilm, der Arnold als einen der größten Actionhelden aller Zeiten gefeiert hat und sich zum Ende doch etwas getraut hat. Auch "Jurassic World" hat diesen Sommer das Rad nicht neu entwickelt, hatte aber ein Gefühl für die Magie von Dinos und menschliche Charaktere um die man sich sorgte, so dass der Film extremst unterhaltsam war. "Terminator: Genisys" ist hingegen leerer Bombast von einem Regisseur, für den Hollywood-Filme doch 10 Stufen zu hoch zu sein scheinen.
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Aus dem Urlaub zurück und am Donnerstag in dem Film. Bin schon gespannt. Jig, was denkst du, wie er mir gefällt?
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Hmmmm mittelprächtig. Aber als Arnold Enthusiast wirst du ihn gerne sehen.
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Ich ein Arnold-Enthusiast??? Seit wann denn das? Bei Stallone lasse ich mir das gefallen, aber bei Arnie? :biggrin: Sagen wir mal Sympathisant.
 

brawl 56

Ich bin auf 13 Sternen zum Tode verurteilt!
Gestern auch gesehen :3

Irgendwie bin ich vom Film überrascht.
Die Idee der Story war sehr gut, und hätte an sich einen großartigen Abschluss der Reihe werden können.
Aber da gibt es was zu meckern:
Zum ersten die Darsteller von John und Kyle. Absolut unpassend. Bei Emilia Clarke hatte ich wenigstens das Gefühl, Sarah Connor zu sehen, zumal ein par ihrer Gesichtszüge doch Linda Hamilton ähnlich sahen.
Gut, bei John kann man ne Ausnahme machen, da die Rolle ja eh immer wer anders gespielt hat, aber wenn man schon ins Jahr 1984 zurück reist, dann kann man auch jemanden als Kyle Reese fasten, der wenigstens etwas dem guten Rex Power Colt Michael Biehn ähnlich sieht.

Schwarzenegger hingegen war top. Astrein! :top:

Was mir an der Story gefallen hat war, dass es im Grunde ein runder (Anm.: für Terminator-Verhältnisse) Abschluss der Reihe gewesen ist.
Viele ikonische Momente wurden nett neu behandelt, was nicht unbedingt schlecht sein muss, aber stellenweise gab es Momente die einfach zuvirl des Guten waren.

Was noch negativ aufgefallen ist, waren einige Dialoge, die echt einfach nur Strunz doof waren. Und ein paar Momente haben das ganze manchmal wie eine Action-Comedy wirken lassen.
Noch ein Minuspunkt gibt es für den krassen Einsatz von CGI. Terminator war eigentlich immer eine Reihe die soviel auf praktische Effekte gesetzt hat und das hat man hier nun vollkommen über Bord geworfen, was schade ist, denn noch Terminator Salvation hatte einen verdammt hohen Anteil an praktischen Effekten und Kostümen. Und wenn, dann sahen die CGI Effekte besser aus, als bei Genysis.

Im Grunde bin ich aber zufrieden mit dem Film. Wenn man nur die lächerlichen Franchiseversuche rausnimmt, geht das eigentlich ganz gut, aber so gibts von mir:
5-6/10
 

<Rorschach>

Well-Known Member
Carlito schrieb:
Wieso wird der Film so sehr Kritisiert,hab den noch nicht gesehen aber interessiert mich mal.
Weil sie einfach den Bogen der Zeitreiserei überspannt haben und sich von der eh schon matten Logik noch weiter distanziert haben UND weil sie Arnie noch mehr zum Hampelmann verkommen ließen als es in Teil 3 schon tat :unsure:
 

Carlito

Well-Known Member
Das ist schade zu hören er sollte das mit den Terminator Filmen sein lassen seine Zeit als der Terminator ist zu Ende.
 

Grintolix

Well-Known Member
Es wurde hier schon öfers gesagt, die ersten 20 Minuten haben mich richtig begeistert. Ich kann mich gut an die Diskussion hier erinnern, wie man einen alten Arni als Terminator zurückbringen könnte und es hat mir richtig gut gefallen, wie sie es dann umgesetzt haben.
Leider wird die Story dann, ab der Zeitreise in die Zukunft extrem crazy. Hatte nicht Kyle Reese im ersten Teil gesagt, man könne nur in die Vergangenheit reisen und er wäre nun im 1984 gestrandet und könne nicht mehr "Zurück in die Zukunft", weil die ja noch gar nicht existiert?
 

Grintolix

Well-Known Member
Schon Clive, aber er sagte doch zu Sarah, dass man nur zurück in der Zeit kann, richtig? Oder täusch ich mich da?
 

Clive77

Serial Watcher
@Grinto: Bin mir da gerade nicht ganz sicher. :check: Hab' das eher so in Erinnerung, dass es für ihn halt keinen Rückweg mehr gäbe (weil die Jungs in der Zukunft alles kaputt gemacht haben). Kam nicht der ganze Kram von wegen "die Zukunft verändern"/"Skynet auslöschen"/"du bist deines eigenen Schicksals Schmied" erst im zweiten Teil rein?
 

Grintolix

Well-Known Member
Hast Recht Clive, hab grad nochmal durchgezappt. Zeitmaschine in der Zukunft wurde zerstört, es kommt keiner mehr durch. Sonst sagt er nix. So kann man sich täuschen.
 

TheReelGuy

The Toxic Avenger
Ich hab's wirklich versucht! Ich wollte den Film eigentlich gegenüber den harschen Kritiken und den Box-Office-Hiobsbotschaften verteidigen, aber sorry, das kann ich nicht...

Eigentlich beginnen meine Probleme bereits mit dem ersten viel-zu-langen Voiceover, das schon fast wie eine Parodie der bekannten Monologe der Reihe wirkt. Wie Jai Courtney es aber mit tiefer Stimme vor sich hin grummelt, wirkt es einfach noch schräger, falsch und vor allem unpassend. Die Bilder der Skynet-Zukunft haben auch nette Ansätze, wirken aber mit einem übermäßigen Einsatz an CGI weniger gewaltig, als die kurze Schlachtsequenz aus dem Original von 1984. Manchmal ist weniger mehr und hier wird einfach übertrieben...

Zu den Schauspielern:
Jai Courtney ist eine Katastrophe! Überrasche ich damit ernsthaft irgendjemanden? Nein, aber im Ernst, seinem Kyle Reese fehlt sämtlicher militärischer Schneid. Er ist ein Typ, der zurückgeschickt wird, um Sarah Connor zu beschützen; leider nicht der beste Mann in John Connor's Armee; nur ein Typ - mit dem mikrobischen Charisma von Mr. Courtney

Sarah Connor, gespielt von Emilia "Khaleesi" Clarke, ist da schon deutlich interessanter, da sie im Gegensatz zu Co-Star Courtney ein natürliche Präsenz besitzt und neben Arnie, die besten Sprüche des Films abbekommt. Leider ist sie keine Linda Hamilton, was halt immer wieder deutlich auffällt. Sie hat nicht die Physik einer Sarah Connor; selbst Lena Heady in den "S.C.C." war deutlich tougher und sehniger, als die "kleine" Emilia in GENISYS.

Jason Clarke - was will er?! Versteht mich nicht falsch, im letzten PLANET OF THE APES hat er eine natürliche Art zu Schauspielen, die seiner Figur sehr gut getan hat, aber was er hier gerade abzieht ist einfach fürchterlich. Zwischen dem eindimensionalsten Christan Bale aus T4: SALVATION und einem austauschbaren Nicholas Cage-Verschnitts, ist er für mich, neben seiner grausamen narrativen Funktion, einer der Tiefpunkte des Films.

AHRRRNOOLD ist und bleibt Arnold - und das ist auch gut so! Mit würdevollem Anerkennen seines Alters, aber dennoch noch genug Dampf unter dem Kessel, schlägt er eine nette Brücke zwischen seinen Performances aus T2 und RISE OF THE MACHINES. Schade nur, dass das Drehbuch weite Wege geht, um ihn irgendwie in die Handlung einzubauen.

Eine anderes Problem von GENISYS ist das, was man durch die Zeitreiserei usw, schon fast hätte voraussehen könnne. Der Film beendet die Terminator-Timeline, die wir kennen (und die viele auch lieben). Die dummen Querverweise, peinlichen Hommagen und doofen Momente häufen sich an und sorgen am Ende dafür, dass es sich einfach alles wie schlechte "Fan Fiction" anfühlt. Alan Taylor's Regie ist dabei mit einer Menge groben Schnitzern, die selbst die versprechensten Action-setpieces nicht wirklich funktionieren wollen. J.K. Simmons soll noch als kleines Highlight genannt werden, aber retten kann er leider nicht mehr viel...

4 / 10 - "RULE THIS!" :clap:

+++​

Noch ein paar Spoilergedanken:
- Was sollte Matt Smith's menschliche Version von Skynet? Das ist wieder so eine Idee, die ich so furchbar dumm finde. :facepalm:

- Sorry, aber Arnold's last-minute deus ex terminator hat mir nicht gefallen. Hätte man nicht einfach endgültig Abschied nehmen können?

- Warum musste sich Kyle am Ende des Films noch selbst sagen, dass Genisys Skynet ist, wenn sie doch in einer Timeline sind, in der Skynet bereits vernichtet wurde?​
 

Diego de la Vega

Not Yet Rated
TheReelGuy schrieb:
- Warum musste sich Kyle am Ende des Films noch selbst sagen, dass Genisys Skynet ist, wenn sie doch in einer Timeline sind, in der Skynet bereits vernichtet wurde?

Damit
es passiert ist, da er sich ja daran erinnern kann. Er erinnert sich ja an eine alternative Kindheit, und die muss ja geschehen sein, damit er sich früher daran erinnern konnte. Hätte er nichts gesagt, hätte er sich ja nicht daran erinnern können. Also zuvor. :plemplem:
 

Mr.Anderson

Kleriker
Ich habe gerade Jay's Kritik gelesen und kann absolut zustimmen. Was mir übrigens auch besonders negativ aufgefallen ist war der schwache Score. Bei mehr als einer Actionszene habe ich mir gedacht: "wenn jetzt ein richtiger Actionscore laufen würde, anstelle der Fahrstuhlmusik, würde das den Film schon um einen Punkt aufwerten".

Was die Aktionszenen betrifft, so toll sie auch waren, hatte ich das Gefühl der Regisseur hat sich eine Liste mit "Awesome-Action-Moments" aus den ersten Teilen gemacht und die dann nach und nach abgehakt.

Alles in allem fand ich ihn ganz unterhaltsam. Ich habe allerdings auch kein Meisterwerk erwartet. Ich bin übrigens der Meinung dass sich die Marketingabteilung ein großes Stück des Misserfolgkuchens abschneiden darf. Der Twist der schon vorher per Trailer gespoiltert wurde und die Fans schon im Vorfeld aufgebracht hat, hätte ohne Vorwissen wie ein Schlag in die Fresse gewirkt. So ist die Wirkung leider verpufft.

Schade dass der Film an den Kinokassen so abschmiert. Die Kommentare von Produzentenseite betreffend der geplanten Fortsetzungen, für die es ja sogar schon Startdaten gibt, klingen für mich arg vertraut. Genau so hat man damals nach dem abschneiden von Amazing Spiderman 2 über die Fortführung der Franchisepläne geredet.

Ich fürchte die Fortsetzungen, in denen noch so manche Frage beantwortet werden müsste, können wir uns abschminken.

6/10
 
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