Mal was Anderes.
Bafög reicht nicht aus. Das aktuelle Bafög reicht nicht zum Leben aus.
Ich habe selbst 74 Euro Bafög im Master bekommen. Ich muss alles zurückzahlen. Bis Jahresende sind damit 2600 Euro weg. Tja. Wenn das die einzigen Schulden wären... Leben in meiner Stadt ist teuer. Kein Bafög, anfangs kein Job, also musste ein Studienkredit her. Dann drei Jobs während eines Vollzeitstudiums. Gleichzeitig noch den Eltern und insgesamt der Familie geholfen. Danach Corona. Das was zur Seite geschoben wurde, verschwand in dieser Zeit auch.
Studieren ist geil, wenn du reiche Eltern hast, aber wenn du das nicht hast, wirst du definitiv Schulden machen und verzichten müssen. Im Studium sagt man dir dann sowas:
"Sie müssen Prioritäten setzen. Arbeit oder Studium."
"Wenn ich nicht arbeite, kann ich nicht studieren."
"Dann sollte jemand wie Sie vielleicht nicht studieren."
Und so bleiben die Armen arm, die Reichen reich und dein sozialer Status ändert sich nie. Das Handwerk freut es, denn die müssen jetzt absolut nichts an sich ändern und kriegen trotzdem Leute. Die Leute, die es sich nicht leisten können zu studieren, müssen irgendwas machen, also macht man eine Ausbildung. Ohne jegliche Motivation, was aber nicht schlimm ist, da viele Handwerksbetriebe, dir sowieso nichts beibringen wollen, sondern nur eine billige Arbeitskraft brauchen. Nach der Ausbildung hauen diejenigen, die es gehasst haben, sowieso ab ins Studium und quälen sich durch, werden arbeitslos oder bleiben unmotiviert und resigniert im Handwerk. Wie das dann aussieht, habe ich oft genug gesehen.