Rambo 4: John Rambo [Kritik] (Cut-Fassung)

Puni

Well-Known Member
Und was nützt auch Boykott, die Filmemachern, Kinos usw. können da ja nichts für, daran hat ja die FSK Schuld.

Oder seht ihr das anders?
 

Puni

Well-Known Member
Sicher liegt es beim Gesetzgeber, aber die bei der FSK bewerten einen Film ja mal so, einen anderen dann wieder anders. Mal kriegen ziemlich blutige Filme FSK16, mal Filme mit einem nicht sehr hohen Gewaltgrad die KJ, da da ja auch immer andere Leute die Filme "bewerten".

Und boykottieren würde ja nur der Filmindustrie schaden, da sagen sich die Gesetztesgeber ja auch nicht: "Oh, die Filmindustrie hat weniger Einnahmen, lass uns mehr durchgehen lassen" oder so.
 

Joel.Barish

dank AF
Ja, man hat mich ins Kino gezerrt, obwohl ich Rambo eigentlich meiden wollte. So what, nun konnte ich wenigstens eine Kritik dazu schreiben, aber da es schon zwei offizielle Kritiken gibt, veröffentliche ich meine eventuell so im Forum.

Jedenfalls ist der vierte Rambo ein mittelgroßer Reinfall. Der politische Anspruch den sich der Film am Anfang quasi selbst antackert, verliert er schon direkt wieder aus den Augen und serviert einige arg brenzliche Szenen, über die man am besten überhaupt gar nicht nachdenkt, was man, nach Meinung einiger Fans, ja eh nicht machen sollte.

Aber auch als reiner Actionfilm taugt der Film nicht übermäßig viel, da ein Großteil der Action aus krassen Folter- und Genozid-Szenen besteht und der Rest maximal solide ist, aber es an Dynamik und echten Herausforderungen für Rambo mangelt.

Und die Schlussszene kann man ja wohl in die Tonne treten.
Ich gebe durchaus wohlwollend, 3,5-4/10 Punkte.
 

Jokerface

New Member
Mhhhhhh mittlerweile tummeln sich unter den vielen guten Kritiken auch einige schlechte! Aber ich weiß nicht, ob man den Film eine Note unter 5 Punkten vergeben kann. Immerhin war von Anfang an klar, dass der Film nicht zimperlich ist, wenig Handlung enthält und die Sache auf primitive Art und Weise (auf Realistische Weise) rüber bringt!
John Rambo ist kein Lyriker, kein Hochschulabsolvent, kein studierter. Er hat in allen drei vorherigen Teilen (vor allem in Teil 2 und 3) aus einem Grund getötet: Nämlich weil es ihm gelehrt wurde. Er wurde praktisch damit erzogen und das was er im Krieg erlebt hat, hat ihn zu dem gemacht was er ist: Ein Tier welches ihm keine Gefühle für Schuld vermittelt. In Teil 2 und 3 hat er eigentlich nur getötet, weil er es nicht anders gelernt hat. Böse Buben wurden gegekillt um seine eigene Haut zu retten!

In Teil 4 geht es, und das muss man dem Film eingestehen, nicht um ihn. Er hat mit seiner Vergangenheit abgeschlossen, er hilft einer Gruppe Missionaren, die später von einem militarisierten Staat gefangen und gefoltert werden. Der Zuschauer sieht diesmal, nicht so wie in den anderen Rambo Teilen, einen Grund für Rambo, diese Hürde auf sich zu nehmen und einmal für das Gute zu morden.
Rambo 4 gehört mit Rambo 1 zu den beiden besten Rambo Filmen, weil beide auf ihre Art den Charakter Rambo darstellen und vor allem wie er sich in den Jahren (über 20) verändert hat.
Die Härte des vierten Teils ist deswegen so extrem Hoch, damit man sich ein Bild von der brikären Lage in Burma macht. So extrem wie das Militär mit den Einwohnern umgeht, so extrem bekommen sie es von Rambo zu spüren, der nichts anderes darstellt als der innere Schweinehund von jedem von uns. Ich hätte dem Miltäranführer auch am liebsten die Fresse poliert. So eine menscheverachtende Scheisse gehört einfach nicht auf unseren Planeten. Mit Liebe wird den Leuten in Burma auch nicht geholfen. Genau das haben die Missionare am Schluss auch gemerkt.

Rambo appeleiert an die Zuschauer. Ist es nun richtig, dass er alle bösen Buben abschlachtet? Im Film wird man selbst richtig wütend über die Zustände in Burma und genau das macht sich Stallone zu nutzen und gibt ordentlich Gas. Ich finde es nicht schlimm sowas auf die große Leinwand zu bringen, wenn man es selbst mit seinem Gewissen vereinbaren kann.

Trotzdem verstehe ich auch die Leute, die nicht so handeln würden wie Rambo. Gewalt ist keine Lösung. Aber was ist die Lösung. Diejenigen von euch, die eine andere Lösung für das Problem haben, können ja mal einen entgegengesetzten Filmvorschlag bringen.

Ich finde es gut dass Rambo diejenigen anspricht, die es gerne sehen, wenn solche Arschwürmer, wie das Militär in Burma kalt gemacht werden.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Original von Jokerface
Ich finde es gut dass Rambo diejenigen anspricht, die es gerne sehen, wenn solche Arschwürmer, wie das Militär in Burma kalt gemacht werden.
Das ist es ja.
Was ist am einfachsten, wenn man zeigen will wie möglichst viele Menschen getötet werden ohne dass einem die Vorwürfe gemacht werden, man würde gewaltverherrlichende Filme machen? Genau, man muss es einfach so machen, dass der Held ausschließlich abgrundtiefböse Menschen umbringt.

Dann kann man sagen, man wäre gegen diese ganzen Tyranen. Hier wird einfach Schwarz-Weiß-Malerei betrieben, die einen sind NUR gute Menschen, also ohne Fehler, die anderen sind NUR böse, ohne jegliche menschliche Seite. So macht man es sich einfach.
 

nellson

New Member
Ist eigentlich überhaupt "irgendeinem" aufgefallen, das unter den "bösen" Soldaten, die Rambo niedermetzelt auch zwangsrekrutierte Karen waren?
 

Jokerface

New Member
Gerade diese Einfachheit macht diesen Film doch so realistisch. Wer kann dem Militär aus Burma denn was Gutes abgewinnen? Ich würde mal sagen, dass dieses Denken zu 90% der Bevölkerung ausmacht. Gerade die Intensivität der Brutalität des Miltärs geht so unter die Haut, dass ein Rambo, der mindestens genauso viel Gewalt an den Tag legt, das Gute verkörpert. Beide Parteien neigen zur Brutalität, die Bösen und die Guten. Trotzdem kann der Mensch die Brutalität des Guten eher verzeihen, als der Böse der Kinder schändet. Das ist doch schon mal ein guter Ansatz des Films. Im 2. Weltkrieg waren die Alliierten auch sehr brutal und trotzdem haben sie für das Gute gekämpft. Wieso darf das Sly in seinem 4 Rambo das nicht auch tun?
 

Jokerface

New Member
Auge um Auge, Zahn um Zahn! Was würdest du tun, wenn du als Soldat von einem zwangsrekrutierten Soldaten angegriffen wirst. Bin ich mal gespannt!
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Original von Jokerface
Auge um Auge, Zahn um Zahn! Was würdest du tun, wenn du als Soldat von einem zwangsrekrutierten Soldaten angegriffen wirst. Bin ich mal gespannt!
War das an mich gerichtet?

1. Rambo ist kein Soldat mehr und bevor die weißen Missionare da aufgekreuzt sind schien es ihn auch nicht zu stören.

2. Auge um Auge? War das nicht im Alten Testament, also vor Jahrtausenden so? Naja, ich hoffe doch, dass wir ein wenig zivilisierter sind, zumindest hält sich die westliche Welt für die zivilisiertere :wink:

3. Selbstjustiz ist nicht gut, aber ich denke, dass ich selber dazu fähig wäre - wenn die Umstände mich dazu zwingen. Wenn einer auf mich schießt und ich eine Knarre in der Hand habe, dann sehe ich es nicht als Mord, sondern als Selbstverteidigung. Aber wie gesagt, hier wird er erst wach als die Blonde weg ist.
 

nellson

New Member
Original von Jokerface
Gerade diese Einfachheit macht diesen Film doch so realistisch.

Eben nicht, denn die Wahrheit ist vielschichtiger, verzwickter und komplexer als es sich in 80 Minuten Geböller vermitteln lässt.

Wer nur schwarz weiß sehen will, sieht auch nur schwarz weiß...

Da "gut", da "böse", aber so einfach verhält es sich ja nicht, das ist ja die Gemeinheit.
Niemand spricht davon das die Karen ebenfalls das Land verminen, Kindersoldaten rekrutieren und Drogen anbauen.

Das die Miltärjunta seit Jahren über alle Maßen gegen die Völker der Karen und der Shan vorgeht, darüber muss man nicht diskutieren, denke ich. Das ist verwerflich und
unmenschlich was dort passiert.
Auf der anderen Seite gibt es eine Rebellenarmee die hochspezialisiert ist im Dschungelkampf und die ebensowenig nachgiebig ist wie der Gegner.

Ich erkenne hier kein "gut" oder "böse".
 

nellson

New Member
Original von Jokerface
Ne Tyler war nicht an dich gerichtet. War an Nellson gerichtet! :wink:

Ach, komm... um mich gehts doch gar nicht.

Wie soll ich solch eine hypothetische Frage jetzt und hier beantworten können? Kommt doch auf die Situation an...

Was nutzt es dir, wenn ich eine Frage in den Raum stelle, und du diese auf persönlicher Ebene gegen mich verwendest? Hier gehts doch um den Film.
:smile:
 

Jokerface

New Member
Original von Nellson
Eben nicht, denn die Wahrheit ist vielschichtiger, verzwickter und komplexer als es sich in 80 Minuten Geböller vermitteln lässt.

Wer nur schwarz weiß sehen will, sieht auch nur schwarz weiß...

Da "gut", da "böse", aber so einfach verhält es sich ja nicht, das ist ja die Gemeinheit.
Niemand spricht davon das die Karen ebenfalls das Land verminen, Kindersoldaten rekrutieren und Drogen anbauen.

Das die Miltärjunta seit Jahren über alle Maßen gegen die Völker der Karen und der Shan vorgeht, darüber muss man nicht diskutieren, denke ich. Das ist verwerflich und
unmenschlich was dort passiert.
Auf der anderen Seite gibt es eine Rebellenarmee die hochspezialisiert ist im Dschungelkampf und die ebensowenig nachgiebig ist wie der Gegner.

Ich erkenne hier kein "gut" oder "böse".



Ist doch gut, dass wir Rambo unterschiedlich sehen. Meiner Meinung verkörpert er, trotz seines Gewaltexzesses, das Gute, während das Miltär das Böse verkörpert. So ist es im Film und so ist es auch in der Realität, nur dass es da keinen Rambo gibt! :biggrin: Das Ganze soll doch nur ein Symbol sein. Rambo verkörpert im Gengesatz zu seinen anderen Teilen, dass er sich diesmal um andere Leute schert, außer um sich selbst. Das hat jetzt mit der Rebellenarmee nichts zu tun. Natürlich gibt es viele Menschen in diesem Land, die total unschuldig sind. Im Film gibt es aber nun mal 2 Parteien: Gut und Böse. Beide begegenen sich mit Brutalität. So ist es auch im realen Leben. Natürlich nicht nur in Burma. Im Prinzip ist es das Gleiche wie in Afgahnistan. Nur halt im kleineren Rahmen. Ändern tut sich eh nix, aber der gute Wille war da.
 

Payton

Heckenschütze
@Nellson

Rambo entscheidet wer gut ist und wer nicht. So sehe ich das. Rambo übernimmt einfach die gute Seite. Und wenn er Soldaten umlegt ist es egal wo sie her kommen...sie habens verdient. Diese Schwarz Weiss Aufteilung gibts auch (leider leider) nur in den Rambo Filmen, nicht in der Realität.
 
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