Rob Zombie's Halloween 2007 [Kritik] (gekürzte Fassung)

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Och, ich denke der name zieht schon beträchtlich.

Die einen sind durch die Fortsetzungen geimpft und kennen Micheal daher, und die anderen werden halt von dem "reißerischen" Titel geködert.

Dazu kommen diejenigen, die die Reihe sowieso von Beginn an kennen.

Nur aufgrund des Namens verwendete Zombie ja wohl den Titel - ansonsten ist es ein völlig anderer Slasher als das Original.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Naja ich würde schon behaupten, dass Halloween recht bekant ist und vielleicht ist er ja gar nicht so schlecht wie wir alle denken und dadurch ist der Erfolg erklärbar.
Andererseits lief ja zu dem Zeitpunkt nichts vergleichbares im Kino.

Hätte man den an Halloween gebracht (wie es ja bei uns der Fall ist und es auch Sinn machen würde) zusammen mit SAW IV wäre der Film bestimmt nicht so erfolgreich.
Der Film hat eben nen guten Zeitpunkt erwischt.
 

Godzilla

Shadowrunner
Ausserdem hat Halloween einen wirklich guten Trailer zu bieten. Der hat ordentlich Eindruck gemacht, finde ich.

Desweiteren ist es ein Remake zu einem Horrorklassiker und die sind in letzter Zeit ja recht beliebt.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Vielleicht ist der Film so erfolgreich, weil er einfach gut ist?

Wartet doch mal ab, bevor ihr ihn so runtermacht. :wink:

@Neo: Rob Zombie mit Eli Roth oder mit Marcus Nispel zu vergleichen finde ich schon übertrieben.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Original von Tyler Durden
@Neo: Rob Zombie mit Eli Roth oder mit Marcus Nispel zu vergleichen finde ich schon übertrieben.

Wollte die beiden auch nicht unbedingt mit Zomvie vergleichen (habe ehrlich gesagt von ihm noch nichts gesehen), sondern nur in recht überzogener Weise zeigen zu was das führen kann.
 
M

melbone

Guest
Ich war grad auf der FSK Seite und da konnte ich zu meiner Freude festellen das der Film endlich geprüft wurde :wink:
Er wird also vollkomm uncut im Kino zu sehen sein (110 Min.) sind da angegeben und hat KJ erhalten ( ab 18 ) :jabba:
Da bin ich ja wirklich froh :smile:
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Original von Tyler Durden
Vielleicht ist der Film so erfolgreich, weil er einfach gut ist?
Wartet doch mal ab, bevor ihr ihn so runtermacht. :wink:

Tyler, das hatten wir schon, nicht wahr? :biggrin:

Ich mache nicht Zombie nieder - "The Devil´s Reject" fand ich recht ordentlich - oder behaupte das der Film schlecht ist. Ich stelle nur fest, das Zombie einen gänzlich anderen Zugang zum Thema bevorzugt, und ich das nicht gutheißen kann.
Meiner Meinung nach wäre es halt besser gewesen den Namen "Halloween" zu vermeiden und einen eigenen Slasher zu machen, um gerade solche Vergleiche zu meiden.

Mir gefällt der Ansatz nicht. Ob der Film nun gut ist oder nicht, kann ich erst beurteilen, wenn ich ihn gesehen habe. Aber den Ansatz verurteile ich halt schon jetzt. :angry:

:biggrin:
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
:biggrin:

Nun ja, ich werde wie stets bemüht sein, so objektiv wie möglich zu sein. Allerings liegt mir das Original schon sehr am Herzen, und daher finde ich es halt sehr schade, das man das Thema so gänzlich anders angeht. :angry:

Daher kann ich nicht garantieren, das es absolut objektiv sein wird. :wink:
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Ich habe erst vor ein paar Wochen zum ersten Mal Halloween gesehen und war wirklich baff von dem Film, da er mir wirklich sehr, sehr gut gefallen hat, aber ich erwarte jetzt von Rob Zombie gar nichts ähnliches. Natürlich ist es schade, dass aus dem Ganzen nun ein Slasher wurde, aber eine 1:1 Kopie wäre eh sinnlos gewesen, da Carpenters Werk schon so gut wie perfekt ist.

Und ich glaube so viel mehr wird der Name Halloween darunter nicht leiden, wenn man sich mal das letzte Sequel betrachtet, hat dies so wie ich gelesen habe (habst selbst noch nicht gesehen) die Reihe nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert.

Ich werde in den Film ganz unvoreingenommen reingehen. Vielleicht kann er ja doch auf seine Art überzeugen.
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Weil die meisten Fortsetzungen ebenfalls schlecht waren, muß nun jeder ein Remake akzeptieren, das einen Weg beschreitet, das dem Original nun in so gut wie gar nichts gleicht? :uglygaga: :wink:

Nö, das sehe ich halt anders.
Wenn sie denn schon unbedingt ein Remake machen müssen können sie ja modernisieren, die Story umschreiben und was weiß ich nicht noch.

Für mich ist und bleibt es so: Michael ist der "böse Mann". Warum er durchknallt ist völlig offen und - nachdem was im Original zu sehen war - völlig unverständlich. Er schottet sich ab. Keiner ist Schuld daran wie er ist, oder zu was er wird.
Und genau das macht mir Angst! Denn die Botschaft ist: Fühle dich nicht sicher, jeder kann ein Irrer sein und er braucht nicht einmal einen Grund.

Im Remake gibt man eben Michael diese Hintergrunsgeschichte und ich finde das falsch.

Bevor jetzt Diskussionen los brechen: Ich kann jeden verstehen, der sagt, das ihm aber eben ein Grund im Original gefehlt hat und daher dieser Ansatz gelobt wird. Nur eine Frage bleibt dann bestehen: Warum dann "Halloween" und keinen eigenständigen Slasher?
 

Dwight

Charged and Cranked
Original von melbone
Ich war grad auf der FSK Seite und da konnte ich zu meiner Freude festellen das der Film endlich geprüft wurde :wink:
Er wird also vollkomm uncut im Kino zu sehen sein (110 Min.) sind da angegeben und hat KJ erhalten ( ab 18 ) :jabba:
Da bin ich ja wirklich froh :smile:

Das ist ja mal echt ein Wunder. Da hat die FSK aber einen guten Tag gehabt.
 

Mestizo

Got Balls of Steel
Original von Dr Knobel
[...]
Nun ja, ich werde wie stets bemüht sein, so objektiv wie möglich zu sein. Allerings liegt mir das Original schon sehr am Herzen, und daher finde ich es halt sehr schade, das man das Thema so gänzlich anders angeht. :angry:
[...]

Aber meinst du nicht, dass eine 1:1 Kopie noch viel kritischer und schlechter von dir aufgenommen worden wäre? Eine Kopie macht in meinen Augen noch deutlich weniger Sinn, denn dafür funktioniert das Original, so wie es ist, einfach zu gut (bei mir zwar nicht, aber das ist eine andere Geschichte :wink:). Am besten, und darin sind wir uns wohl einig, wäre es gewesen, die Finger ganz davon zu lassen, aber ich denke, dass der neue Ansatz bei dem unausweichlichen Remake, wohl die bessere von den beiden zur Verfügung stehenden Alternativen darstellt.

Original von Dr Knobel
[...]
Daher kann ich nicht garantieren, das es absolut objektiv sein wird. :wink:

Im Grunde genommen ist man ja eh nie objektiv. :wink: Aber ich befürchte, dass das Remake einen ganz schlechten Stand bei dir hat. Und das jetzt schon. :biggrin: :wink:
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Kann das nicht ausschließen. :biggrin: :ugly:

Das Beste wäre es in der Tat gewesen, man läßt die Finger davon. Aber gut, jetzt wird es gemacht.

Zur 1:1 Kopie habe ich oben noch was geschrieben. In Kurzform: Ich verlange keine 1:1 Kopie, das würde auch nicht funktionieren, sie können modernisieren, umschreiben, blutiger werden usw usw...aber der Ansatz, das Michael eine Entwicklung hat, die ihn zu dem macht was er ist und es Gründe für seinen Irrsinn gibt, kann ich nicht akzeptieren. In einem eigenständigen Slasher schon, im Kontext zum Original nicht.

Besser ausgedrückt? :biggrin:
 

Mestizo

Got Balls of Steel
Original von Dr Knobel
[...]
Besser ausgedrückt? :biggrin:

Auf jeden Fall besser nachzuvollziehen. :wink: Kann dich schon verstehen, aber bin halt nicht im Einklang damit, was aber in erster Linie wohl daran liegt, dass ich dem Original eh nicht soviel abgewinnen kann (nicht zuletzt, weil mir ein Motiv irgendwie schon ein wenig gefehlt hat :biggrin:). Deshalb erübrigt sich eine Diskussion mit mir an dieser Stelle wohl. :ugly: Bin mal gespannt, wie der Film dir gefallen wird und vielleicht solltest du auf Rahls Ratschlag hören und den Film lieber im Heimkino genießen. :wink:
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Original von Dr Knobel
Weil die meisten Fortsetzungen ebenfalls schlecht waren, muß nun jeder ein Remake akzeptieren, das einen Weg beschreitet, das dem Original nun in so gut wie gar nichts gleicht? :uglygaga: :wink:

nein, weil du eben den Namen von Halloween in Gefahr sahst, hab ich eben gemeint, dass das Remake nicht der erste Film sein wird, der dafür Gefahr bringen könnte.

Ich persönlich bräuchte das Remake mittlerweile nicht mehr, da das original einfach perfekt ist. Egal ob Neuinterpretation doer nicht, da kann ich dem Doc zustimmen. so wie es im Original war, ist es gut.
Vielmehr wäre vielleicht WENN überhaupt ein Remake z.b. von Freitag der 13. sinnvoll, da da z.b. qualitativ nach oben noch Freiraum besteht.
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
@ mestizo& rahl:

Das hättet ihr wohl gerne, was? :uglylol:

nein, nein: Der wird direkt am Startwochenende geschaut! :wink: Und gerade, weil ich dafür dann auch noch Geld ausgebe werde ich vermutlich noch mehr Brass haben.

Quatsch: Glaube sogar, das mir der Film gefällt - als Slasher, aber nicht als akzeptierter Beitrag zu "Halloween".

Und rahl, kann es sein, das ich da eine gewisse Freude aus deinen Zeilen harauslese in der Hoffnung, das mich der Streifen so richtig schön in Wallung bringt? :jabba: :smile:
 

nellson

New Member
Meine Kritik:

"Halloween" von Carpenter ist ja ein heiliges Kalb des Horror/Slasherfilms. Unantastbar. Unerreichbar. Stilprägend. Der 1978 entstandene Film sorgt auch heute noch für ausreichend Gänsehautmomente und verbreitet durch seine schaurig inszenierte Atmosphäre nach wie vor ausreichend gepflegten Grusel.
Womit sich wieder einmal die Frage stellt: Brauchen wir den auch davon ein Remake?

Sind wir ehrlich: Eigentlich nicht und es ist generell ein schwieriges Unterfangen solch einen Film vom Maße eines Carpenter "Halloween" adäquat umzusetzen ohne damit komplett auf die Schnauze zu fallen. Rob Zombie hats trotzdem getan und schlägt sich mehr als achtbar und überraschend souverän aus der Affäre.

Die Story dürfte bekannt sein, also spar ich mir großartige Einführungen. Kommen wir zu den wesentlichen Änderungen, die Zombies Werk vom Original unterscheidet:

Er hat nämlich gut daran getan keine "Eins zu Eins" Kopie zu machen, sondern lagert die Gewichtung des ganzen Filmes viel mehr auf seinen Antagonisten Michael Myers. Wir lernen die (zwar klischeehafte, aber durchaus vorstellbare) kaputte White Trash Familie Myers kennen, sehen dem kleinen Michael zu wie er in der Schule gemobbt wird und wie seine Liebe zu Masken entsteht. Doch irgendwann tickt etwas in dem kleinen Michael etwas aus und er fängt an Amok zu laufen (übrigens hervorragend gespielt von Daeg Faerch).

Den Amoklauf inszeniert Zombie schonungslos und brutal, blutig und rücksichtslos, aber nie an der Grenze zum überzogenen Splatter. Hier wurde genau die richtige Dosis gefunden.
Danach werden wir Zeuge der Einlieferung in eine Anstalt und dürfen Dr. Loomis (Malcolm Mc Dowell) dabei zuschauen wie er versucht eine Bindung zum kleinen Michael herzustellen.
Mc Dowell gibt hier den Loomis deutlich sanfter und Patient bezogener als damals Donald Pleasance. Es wirkt als würde Michael bereits jetzt zum alleinigen, bestimmenden Lebensinhalt des Doktors werden. Loomis bezeichnet Myers sogar als "Freund" ...

Irgendwann switcht der Film um, spult ein paar Jahre in die Zukunft und präsentiert uns einen bedrohlich wirkenden erwachsenen Hühnen mit langen Haaren. Ja, der Rob Zombie Michael mag so gar nicht in das vorgegebene Bild passen, welches wir bis dato von Ihm hatten. Tyler Mane hat als ehemaliger Profi WCW Wrestler eine unglaubliche physische Präsenz und wirkt mit seiner Statur und den leisen verhaltenen Mitteln die Ihm zur Verfügung stehen bedrohlich und latent aggressiv genug um Eindruck zu hinterlassen.
Schließlich kommt es zum Ausbruch und Zombie knüpft an das Original an. Ab hier bleibt Rob Zombie Carpenters Vision erstaunlich nahe und würzt den klassischen Slasher-Part mit etwas mehr Nudity und rauherer Gewalt.

Mir persönlich hat diese neue Version sehr gut gefallen, obwohl Ich überhaupt kein Fan von Remakes bin, aber Rob Zombie entwickelt meiner Meinung nach eine eigenständige Version der bekannten Geschichte und drückt dem Ganzen seinen ganz eigenen Stempel auf.
Hier geht es halt etwas wilder, rauher, brutaler zu, ohne allzu vordergründig auf den Gewaltbonus zu setzen.

Ich bin kein Fanboy, kann also auch mit etwas Distanz beurteilen, im Gegensatz zu den vielen Verfechtern des Originals, von dem sich Zombie in deren Augen zu weit entfernt. Man wirft im eine gewisse Comichaftigkeit vor, er nehme das Thema nicht ernst genug, häte den Namen M. Myers ins Lächerliche gezogen... Wenn man sich von der starren Maxime befreit ein Remake streng an das Original angelehnt zu verfilmen, weiß man Zombies Version zu schätzen. Sicher, kann man Ihm eine gewisse klischeehaftigkeit vorwerfen, aber ehrlich: Das hier ist ein Slasher, der soll uns in erster Linie unterhalten, gruseln und auf gemeine Art Spaß machen.

Ich erwarte da kein fundiertes Konzept über Psychanalyse, kein ausgeklügeltes Schema, woher Michael seine Aggressionen nimmt. Zombie hat uns eine interessante Sichtweise ermöglicht und den Mythos Michael Myers vom unnahbaren, zum absolut bösen degradierten, Übermenschen ein bisschen verständlicher , nachvollziehbarer und menschlicher gemacht.
Fast könnte man Symphatie mit dem Jungen / Mann empfinden. Aber das ist gewollt. Dies ist kein Film über Laurie Stryde die von Ihrem Bruder verfolgt wird, dies ist ein Film über Michael Myers der seine Schwester sucht und im Wahn mordet.

Und hier liegt der eigentliche Knackpunkt des Filmes:
Es kann einfach nicht die gleiche bedrohliche Atmosphäre aufgebaut werden wie es Carpenter einst machte, das lässt die offenbarte Vorgeschichte gar nicht zu. So verkommt Laurie hier zur Nebenrolle und der klassische Slasherpart wirkt demnach längst nicht so intensiv wie Carpenters Vision. Nichtsdestotrotz wurde er spannend und gut inszeniert, etwas mehr Charaktertiefe hätte der Filmfigur Laurie aber definitiv gut getan und eine ausführlichere Einführung Ihrer Selbst fehlt hier einfach.


Ich war überrascht über die souveräne, und gekonnte Umsetzung, nachdem Zombie mit seinen Vorgängerfilmen eher im Mittelfeld lag. Hier wurde meines Erachtens "fast" alles richtig gemacht und ich erkenne seine Eigenständigkeit an. Eine schnöde "Eins zu Eins" Verfilmung hätte niemand gebraucht und wär absolut überflüssig. Zombie spendiert uns eine rauhe, kantige Version des Klassikers mit Makeln, die er mit netten Cameo Auftritten und prominent besetzten Nebenrollen würzt. Sicherlich ist hier nicht alles mit Logik zu erklären, aber wer an diesem Punkt ansetzt, muss auch Carpenters Original auf Logiklöcher abklopfen.
Und dort wird er ebenso viele finden ...

... bestimmt

Von mir aus 8 von 10




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