Schon ewig hier, nun stelle ich mich vor - Jennifer sagt HALLO!

jimbo

Administrator
Teammitglied
Was mir so einfällt ist das Klischee, dass Frauen eher aufräumen, sauber machen und ordentlich sind.
Und das Männer nicht weinen sollen oder über Gefühle sprechen wollen oder sollen.

Viel anderes fällt miiir da ja jetzt nicht ein.
 

jimbo

Administrator
Teammitglied
Ich hoffe es stört Niemanden wenn ich das hier poste.


Beim googlen was ein Cis Mann ist, ist mir das über den Weg gekaufen:
FLINTA*
steht für Frauen, Lesben, Inter, Non-Binary, Trans und agender* und ist der Versuch einen Ausdruck für eine Personengruppe zu finden, die nicht cis männlich ist. Neben FLINTA* sind auch die Begriffe FLTI* (Frauen, Lesben, Trans, Inter*) oder FLINT* gebräuchlich. Um Menschen mit zu berücksichtigen, die sich außerhalb einer Hetero-Normativität bewegen, gibt es außerdem den Begriff LGBTQI* (Lesben, Gay, Bisexuell, Trans, Qeer, Inter, *), der auch nicht heterosexuelle cis Männer mit einschließt.

Auf der Seite werden auch Symbole wie * und : versucht zu erklären. Ob das jetzt alle so sehen weiß ich natürlich nicht.

Ich bin auf jeden Fall Cis Mann. Ich kann mich mit dem in der Geburtsurkunde stehendem Geschlecht identifizieren.
 

Beckham23

Well-Known Member
Hallo Presko,

nun möchte ich auf deinen Kommentar eingehen.

So schön, dass es Dir gelungen ist, Deinen Weg allen Widrigkeiten zum Trotz einzuschlagen, und auch grossen Respekt dafür, wie Du das geschafft hast. Ich hoffe ganz stark, unsere Gesellschaft geht weiter in die Richtung, wo das immer besser und selbstversändlicher möglich ist.

Ich denke schon, daß unsere Gesellschaft in Sachen Homo- und Trans*-Personen immer offener wird, was man vielen Bereichen zu verdanken hat: einerseits haben immer mehr Transgender den Mut sich zu zeigen, andererseits ist das Thema schon längst in den Medien angekommen, was für Aufmerksamkeit sorgt. Und natürlich sollte man den Einfluß des Internets nicht vergessen. Natürlich wird nicht jeder auf diesen Zug aufspringen, somit wird es weiterhin Intoleranz und Vorbehalte geben. Für mich ist das völlig ok - ich muß selbstredend auch liberal gegenüber den Leuten sein, die damit nichts anfangen können.
Junge Generationen (und kommende) werden mit diesen Aspekten noch leichter umzugehen wissen, denn unsere Generation ebnet gerade den Weg für Verständnis in der Gesellschaft, somit wird es irgendwann ganz sicher zur Normalität gehören da künftige Generationen (anders als ich/wir) schon damit aufwachsen. Selbst während meiner langen Transition sah ich eine positive Entwicklung in Sachen Aufgeschlossenheit unter den Menschen, deshalb blicke ich sehr optimistisch in die Zukunft.


Aber obwohl Du jetzt die Jennifer bist, unterscheidest Du immer noch scheinbar sehr bewusst, zwischen deinen eher "männlichen" und eher "weiblichen" Seiten, und manchmal liest es sich für mich fast schon so, als möchtst Du die Sachen, die Du noch als männlich wahrnimmst, loswerden.

Ich denke das liegt einfach daran, daß ich männlich geboren, so erzogen und aufgewachsen bin. Auf diese Weise verinnerlichen sich die "traditionellen" männl. "Werte"/Eigenschaften, alles weibliche kam erst später in meinem Leben hinzu, hat dabei aber nicht alles männliche verdrängt.


Vielleicht lese ich es aber auch falsch. Aber wieso eigentlich? Sind das nicht sowieso sehr oberflächliche Zuschreibungen von männlich-weiblich? Das ist dann wieder meine Frage, warum ist das eine eher "männlich" und das andere eher "weiblich"?

Mit dieser Frage bist du auf einer Ebene, wie Trans*-Personen die sich keinem Geschlecht unterordnen möchten. Was männlich oder weiblich ist, bestimmt ganz einfach unsere gesellschaftliche Geschichte - irgendwann vor 100ten von Jahren wurde entschieden was als weiblich oder männlich gilt. Seitdem ist die Welt moderner geworden und vieles von den damaligen Ansichten hat sich geändert - viele Änderungen der letzten 50, 60 Jahre haben wir der Frauenbewegung und Emanzipation/Feminismus zu verdanken. Letztendlich bietet deine Frage genug Diskussionsstoff und jede*r wird dazu seine eigene Meinung haben.


Machen wir uns damit nicht selbst das Leben schwer und stärken wieder die alten Stereotype?

Zunächst einmal sehe ich es sehr positiv, daß sich Außenstehende überhaupt so viele Gedanken darüber machen! Ich finde, es liegt an jedem selbst wie man damit umgeht - wie gesagt, selbst in der Trans*-Gemeinde gibt es hierbei unterschiedliche Ansichten.


Ich meine, Du bist einfach Du, die Jennifer. Wenn ich meine Eigenschaften abgleichen würde, mit dem was so den labels "männlich" oder eher "weiblich" zugschrieben wird, wäre ich auch fast mehr Zweiteres, glaub ich.

Das klingt ja sehr interessant, daß du dich von deinem Charakter/Persönlichkeit (?) eher zum weiblichen zugeschrieben siehst - ich glaube, daß würden nicht viele einfach so sagen. Aber Charakter, innere Werte, Persönlichkeit, Wesen, Individualität sind nur eine der vielen Seiten - wie sieht es denn mit deiner optischen aus? Würdest du denn auch in Damenmode und Schminke auf die Straße gehen?
Darf ich fragen, in welchen Bereichen du dich gezielt zum weiblichen Geschlecht zugehörig fühlst?


Nur, um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, ich will damit überhaupt nicht deine Idenität als Jennifer in Frage stellen. MIr geht es mehr, um diese kleineren nachgelagerten Unterscheidungen im Alltag von einzelnen Charaktereigenschaften. Und das wäre auch meine Frage an alle, unterscheidet ihr zwischen männlichen und weiblichen Eigenschaften? Wie wichtig ist Euch das im Alltag?

Für mich als Transgender gibt es im Alltag einige Unterscheidungen die ich klar zwischen m und w trenne, aber auch einzelne die "fließend" in einandergreifen, oder gar geschlechtsunabhängig sind. Bleibe ich bei letzteren trifft das auf meine Arbeit im Büro zu, wobei das Geschlecht keinen großen Einfluß auf meine Arbeit oder Umgang mit Kollegen*innen betrifft. Ähnlich geht es mir auch bei der Ernährung oder Einkauf von Lebensmitteln. Ich kaufe recht "üppig" Fleischprodukte beim Fleischer, Backwaren beim Bäcker und als Naschkatze komme ich weder an Kuchen, Torten, Gebäck oder Süßigkeiten vorbei. Der eigentliche Unterschied den ich als w hierbei zu Männern sehe ist, daß man als Frau wohl mehr auf die Figur achtet - man möchte auch weiterhin in sein Lieblingskleid passen und in einer Leggings möchte man nicht wie eine Presswurst wirken...Mir schmeckt eben alles so gut, da hilft nur ein Gymnastik-Workout um die Linie zu halten.
Den größten Unterschied den ich (für mich) ausmache, liegt bei körperbezogenen Dingen. Körperpflege wie Lotions, Cremes, Parfum, Schminke, etc. kaufe ich nur als Frauen-Produkte, dito was Damen-Hygieneprodukte (wie Slipeinlagen..) betrifft. Was Mode angeht muß ich glaube ich nicht groß darüber berichten - keine Ahnung, wann ich das letzte Mal männerbezogene Klamotten trug?
Was Aussehen, Styling und Pflege betrifft kann man auch von oberflächlichen Eigenschaften sprechen, denn für die meisten zählen innere Werte und hier ist es tatsächlich schwer zu unterscheiden, was eindeutig zu w oder m zu zählen ist, bzw. wie man diese als Transgender wahrnimmt und ausdrückt. In meinem Umgang mit Menschen tendiere ich dahin zu sagen, daß ich mich (allgemein) mit Frauen (bzw. meinen Freundinnen) in einem betont-femininen Stil austausche. Die Kommunikation nehme ich unter Frauen ganz anders war, als wenn ich mit Männern spreche, was sicher an anderen Themen liegt.


Und, könntet Ihr Euch eine Welt ohne Unterscheidung der Geschlechtsidentitäten vorstellen? Wäre das eher etwas Positives oder fändet ihr das eher negativ?

Ein interessanter Punkt, bei dem man sich schnell unbeliebt machen kann - jedenfalls bei denen die für eine "Welt ohne Unterscheidung" streben. Persönlich bin ich weiterhin für eine Unterscheidung der Geschlechtsidentitäten und möchte mich klar einem Geschlecht zu ordnen.
Was Positiv oder Negativ betrifft mal ein Beispiel, daß in der Trans*-Gemeinde öfter diskutiert wurde. Nämlich der Bau/Nutzung von öffentlichen Unisex-Toiletten, praktisch eine Toilette für ALLE. Ich finde diese Idee nicht gut und bin dafür, daß öffentliche Toilette bleiben wie sie sind. Viele stören sich an der Trennung bezüglich des Geschlechts, ich finde gerade diese Trennung im öffentlichen Raum hat ihren Sinn - Frauen und Männer sollen sich eine Toilette teilen, wie viele Frauen würden sich wohl noch trauen diese zu nutzen?
Bei aller Toleranz, sollte bei bestimmten Sachen eine entsprechende Grenze gezogen werden.


P.S. Ich hoffe, es ist ok, wenn ich diese allgemeineren Fragen, hier in dem Thread unterbringe. Ich will den Thread jetzt nicht kapern und inhaltlich in eine ganz andere nicht von Dir intendierte Richtung lenken, Jennifer.

Keine Angst, das sind alles legitime Fragen und ich freue mich darüber meine Meinung schreiben zu können!




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Auf der Seite werden auch Symbole wie * ...

Das Sternchen "*" ist mit dem Gendern aufgekommen und ich finde das eine gute Idee, um schnell beide Geschlechter zu Papier bringen zu können: statt Kollegen und Kolleginnen zu schreiben, "teilt" man einfach - Kollegen*innen. Die Schreibform ist lediglich ein Teil, wobei das Gendern auch andere Ziele verfolgt.

Jennifer
 

Duncan

Well-Known Member
Und das wäre auch meine Frage an alle, unterscheidet ihr zwischen männlichen und weiblichen Eigenschaften? Wie wichtig ist Euch das im Alltag? Es gibt ja auch so eine Strömung unter Männern, die sich dagegen wehren, dass ihnen ihre Männlichkeit genommen wird, weil etwa in der Werbung oder in Filmen/Serien keine "richtigen" Männer mehr auftauchen dürfen (so ihr Argument).

Irgendwie muss man sich ja orientieren in der Welt. Grundsätzlich achtet man (=wenn man noch nicht so viele Lenze zählt) erstmal auf sekundäre Geschlechtsmerkmale - da man die primären nicht so einfach zu Gesicht bekommt - und drumherum kringelt sich dann der ganze Damen/Herren-Kommerzkram, der rein theoretisch auch ganz anders sein könnte, aber zu einem gut Teil kulturell gewachsen und als solcher eben erstmal da ist.

Die "Kritik" an LGBTQ geht ja ganz allgemein in die Richtung, dass Kindern solche basalen Orientierungspunkte genommen werden und man sie dadurch (planmäßig?!) verwirrt. Da ist nach meinem Empfinden aber viel Heuchelei dabei. Man mutet Kindern ja auch den Anblick (bzw. das Anhören) Besoffener zu oder das demonstrative Aggro-Verhalten von Fußballfans oder betont widerliche Buchcover des neuesten skandinavischen Perversokrimis (auf großen öffentlichen Werbeplakaten) - und das soll sie alles nicht verstören oder desorientieren? Wer's glaubt...
 

Raphiw

Guybrush Feelgood
Ich bin kein Fan von Sternchen. Ich bin für die Verwendung des Sexus genderübergreifend. Das heißt kurzum:
Der Mann (m)
Die Frau (w)
Der Transmann (m)
Die Transfrau (w)
Der Kollege (m)
Die Kollegen (w)
Die Katze (w) Dann bräuchte man auch einige wörter wie "der Kater" nicht mehr. Das wäre dann nämlich auch einfach eine Katze und wenn man denn unbedingt das Geschlecht in den Vordergrund rücken muss, kann man immer noch die männliche Katze sagen.

Sprich: dem Geschlecht in der Sprache keine Bedeutung zumessen und wenn man es denn muss, kann man es ja nennen.
 

Duncan

Well-Known Member
Ergänzend noch: ich bin sehr dafür, Kinder im Sinne des Kindeswohles von den zahllosen Dummheiten Erwachsener fernzuhalten, so gut es nur geht. Aber da würde ich dann eher bei der Katholischen Kirche anfangen, als mich pauschal auf LGBTQ-Aktivisten zu stürzen...

Die konservative Reaktion mündet ja meist im Familienargument: "Echte" Männer und "echte" Frauen können "echte" Familien gründen, der Rest kann das nicht - und sobald er es doch will, wird er gefährlich und bekämpfungswürdig. Dieses stumpf-konservative Familiengeblubber geht regelmäßig Richtung Erhalt identitätsstiftender Gruppen, sei es eine Glaubensgemeinschaft, ein Clan, ein Volk oder was weiß ich. Auch Putin hat in seiner Rede ja kürzlich wieder behauptet, der degenerierte Westen will gezielt "die Familie" zerstören, und über diese Strategie dann ganze Völker wie eben das russische. Analog blubbern gewisse Republikaner/Trumpisten in den USA, oder (Klerikal)Faschos all over the world.

Die betreffenden "konservativen" Gruppen wiederum zeichnen sich häufig durch "Führungspersönlichkeiten" oder Eliten aus, die angeblich die Identität am besten sichern können und dafür dann eben auch am meisten - ja was? - GELD zu verdienen haben. Der große Rest kriegt erstmal weniger, darf (in ausgesucht geringer Zahl) aber aufsteigen, so er sich an "die Regeln" hält. Damit landet man bei der Analyse patriarchaler Strukturen, ein Thema für sich, aber ein ganz zentrales. Der Ellipsensamurai - oder wie er sich nennt - hat dazu ein, wie ich finde, beachtenswertes Video gepostet:

 
Zuletzt bearbeitet:

Raphiw

Guybrush Feelgood
Ich glaube es gehört einiges dazu Kinder zu "verwirren". Ich glaube auch nicht das ich eine andere Sexualität hätte wenn ich wo anders aufgewachsen wäre. Was ja auch Zwillingsstudien belegen.

Wenn ich Versuche daran zuruckzudenken was mich als Kind in so einer Richtung skandalös beeinflusst hat, fällt mir tatsächlich nix ein. Sachen die für Erwachsene waren, waren entweder für mich uninteressant oder ich hab sie schnell wieder vergessen.

Ich glaube man macht heute ein sehr großes bohai darum... Oft sicher auch unnötigerweise.
 

jimbo

Administrator
Teammitglied
Das Sternchen "*" ist mit dem Gendern aufgekommen und ich finde das eine gute Idee, um schnell beide Geschlechter zu Papier bringen zu können: statt Kollegen und Kolleginnen zu schreiben, "teilt" man einfach - Kollegen*innen.

Ich hab natürlich nicht die Seite auf die ich mich bezog verlinkt... und jetzt finde ich die nicht mehr...
Auf jeden Fall stand auf der Seite, dass * den Lesefluss stören würde, da man das * als Satzzeichen wahrnehmen würde. Ich finde Schauspieler*innen aber wesentlich angenehmer zu lesen als Schauspieler:innen.
Ah auf der Seite stand zu dem " : ", dass der halt wieder für Binarität stehen würde und das ist ja etwas was man aufbrechen wollte.
 

Beckham23

Well-Known Member
Dieses stumpf-konservative Familiengeblubber geht regelmäßig Richtung Erhalt identitätsstiftender Gruppen, sei es eine Glaubensgemeinschaft, ein Clan, ein Volk oder was weiß ich. Auch Putin hat in seiner Rede ja kürzlich wieder behauptet, der degenerierte Westen will gezielt "die Familie" zerstören, und über diese Strategie dann ganze Völker wie eben das russische. Analog blubbern gewisse Republikaner/Trumpisten in den USA, oder (Klerikal)Faschos all over the world.

Hallo Duncan,

danke für deinen Kommentar, dennoch haltet bitte die Politik in dieser Form aus dem Thread. Ich diskutiere im Internet grundsätzlich nicht über Politik - verfolge diese auch nicht, habe aber dennoch meine Ansichten und Meinungen dazu. DANKE!

Stichwort Kindererziehung ist auch ein "verfängliches" Thema - wie viel Freiheit gibt man seinem Kind eigene Entscheidungen zu treffen, bzw. was sollten die Eltern bestimmen? Ich selbst hatte nie den Wunsch eigene Kinder zu haben, aber man sieht in seinem Umfeld, wie andere mit ihren Kindern umgehen, bzw. erziehen. Grundsätzlich bin ich dafür, daß die Kinder bis zu einem gewissen Alter von den Eltern "geführt" werden. Wann man sie für "erwachsen genug" hält ist sicherlich von Kind zu Kind verschieden und kann nicht (für alle Kinder) an einem bestimmten Alter festgemacht werden. Da braucht es Fingerspitzengefühl der Eltern, wann man seinen Kindern erste wichtige Entscheidungen selbst treffen lässt.
In diesem Zusammenhang rückt auch immer mehr die geschlechtneutrale Erziehung in den Fokus - was man davon hält sollte jede*r für sich selbst entscheiden. Einen kurzen interessanten Artikel findet ihr bsw. hier: https://blog.tagesanzeiger.ch/mamablog/index.php/79581/ist-die-geschlechtsneutrale-erziehung-extrem/


Ich glaube man macht heute ein sehr großes bohai darum... Oft sicher auch unnötigerweise.

Ich könnte auch immer wieder mit dem Kopf schütteln, wie Eltern heutzutage ihre Kinder in "Watte" verpacken. Wenn ich daran denke, wie ich und meine Freunde in der Jugend in der Wildnis herumgetobt sind oder mit dem Fahrrad querfeldein über Sock und Stein geradelt sind - da war nichts mit Fahrradhelm oder Sonstigen Sicherheits-Schnickschack. Heute trägt jeder Sonntagsfahrer einen Helm...:facepalm:

Jennifer
 

Raphiw

Guybrush Feelgood
Ich denke diese überbehütung ist etwas ziemlich amerikanisches und das schlimme daran ist das ein Markt entsteht, der nur darauf beruht, dass man die Ängste der Menschen schürt. Ich sehe darin eine negative Auswirkung des übertriebenen Kapitalismus.
 

jimbo

Administrator
Teammitglied
Der erste Absatz liest sich sehr schweizerisch. :squint:

Ich finde das auch aus wissenschaftlicher Sicht super spannend. Wie viel ist aktive Anerziehung und was steckt in unseren "Genen"?
Durch diese Erziehung ohne ein Kind ins Männliche oder Weibliche zu lenken, kann man auch wieder viel lernen. Ich muss bei sowas immer an das Kinderzimmer denken, welche bei Jungen blau gestrichen wird und bei Mädchen eher rosa gestrichen wird.

Eine meiner Lieblingsfarben ist Lila. Das hab ich schon 1999 bei Heroes of Might and Magic 3 als Teamfarbe gewählt. Oder auch bei Risiko. Wobei Lila und Schwarz die beiden besten Farben bei Risiko sind. Bei Metalheads oder Goth sind sich Alle einig, dass man in Schwarz rumläuft.
 

Duncan

Well-Known Member
Hallo Duncan,

danke für deinen Kommentar, dennoch haltet bitte die Politik in dieser Form aus dem Thread. Ich diskutiere im Internet grundsätzlich nicht über Politik - verfolge diese auch nicht, habe aber dennoch meine Ansichten und Meinungen dazu. DANKE!

Hallo Jennifer, kann ich auf jeden Fall verstehen dass wir jetzt nicht darüber sprechen müssen, dass z.B. CSDs in der Ukraine als Kriegsgrund genannt wurden (von russischen Kirchenvertretern, wenn ich mich recht entsinne).

Deine persönlichen Erfahrungen sind überwiegend positiv, und das ist gut so. Deutschland scheint in Sachen Transidentitäten relativ tolerant zu sein, vielleicht toleranter als von manchen erwartet. Das ruft "politischen" Gegendruck hervor, leider. Vielleicht kann man diesen Punkt am kürzesten erledigen, wenn man feststellt: der Gegendruck ist eigentlich nur auf der organisatorischen Ebene politisch, im Kern aber schlicht xenophob.
 

jimbo

Administrator
Teammitglied
Ich kann für mich nicht vorhersagen, wie ich in der echte Welt auf Jennifer reagieren würde. Hatte halt noch nie in der echten Welt Kontakt mit Transmenschen.

Im Internet etwas gut finden und akzeptieren ist das Eine aber die echte Welt ist dann doch einfach was völlig anderes.
 

Raphiw

Guybrush Feelgood
Wir haben bei uns in der Stadt einen Queergarten. Also ein LGBTQI+ Biergarten. Hier kommen etwa auf einen Biertisch mit Leuten aus der Szene zwei Tische mit Leuten die Hetero bzw. Allys sind. So kommt man ins Gespräch und der Biergarten ist äußerst beliebt. Besonders diese offene Amre Politik der Szene die man auch schon beim CSD hat, sorgt für Verständnis und das überwinden von irgendwelchen Blockaden. Und es ist eben nunmal auch einer der schönste Biergarten bei uns. Ich denke hier habe ich sicher 4 oder 5 trans kennengelernt.

Ich denke viele denken das die Hürden größer sind als sie es eigentlich sind. Schon nach einem Gespräch über was auch immer, merkt man wie wurscht es eigentlich mit welchem Geschlecht sich das Gegenüber identifiziert.
 

Beckham23

Well-Known Member
Deine persönlichen Erfahrungen sind überwiegend positiv, und das ist gut so. Deutschland scheint in Sachen Transidentitäten relativ tolerant zu sein, vielleicht toleranter als von manchen erwartet.

Hallo Duncan,

"überwiegend positiv" trifft es ganz gut, jedoch bleiben hin und wieder negative Erfahrungen nicht aus - bsw. wenn ich mit meiner Mädels-Clique (oder einer Freundin) Abends unterwegs bin und eine Bar (etc.) besuche, kommt es schon vor, daß ich von Männern angesprochen, bzw. "angemacht" ("Hey Süße, wollen wir wo anders hingehen...?") werde. Die Typen denken, daß sie eine Frau "klarmachen" und haben wir dann ein paar Worte gewechselt, merken sie an meiner männlichen Stimme, daß da etwas nicht stimmt. Die meisten sind so erschrocken, daß sie abfällig reagieren "Was, du bist ´ne Tunte...?", aber es gibt auch noch charmante Typen, die sich höflich entschuldigen. Mir macht das inzwischen nichts mehr aus, ich finde es sogar super-süß wenn Jungs mich für so feminin halten, daß sie was mit mir anfangen wollen.
Grundsätzlich komme ich in meinem Alltag hervorragend als Frau zu recht - man sollte sein Glück auch nicht herausfordern und Nachts in unbeleuchteten Gegend herumlaufen. Übergriffe sind da vorprogrammiert und müssen nicht mal einen transphoben Hintergrund haben.



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Ich kann für mich nicht vorhersagen, wie ich in der echte Welt auf Jennifer reagieren würde. Hatte halt noch nie in der echten Welt Kontakt mit Transmenschen. Im Internet etwas gut finden und akzeptieren ist das Eine aber die echte Welt ist dann doch einfach was völlig anderes.

Das wundert mich jetzt aber schon. Warum glaubst du, daß du in der "Realität" Berühungsängste mit mir, bzw. Trans*-Personen haben könntest? Was gibt dafür den Ausschlag?
Deine "Angst" bezüglich eines ersten Kontakts mit Trans*-Personen ist mir sehr gut vertraut und es zeigt mir erneut, daß es "Außenstehenden" schwer fällt, wie sie reagieren oder sich in unserer/meiner Nähe verhalten sollen. Warum sollte das so kompliziert sein? Glaubt ihr, daß ihr uns/mich falsch behandeln würdet? Ihr müsst nicht glauben, daß wir in irgendeiner Form anders wären, nur weil wir uns von der Identität dem anderen Geschlecht zugehörig fühlen.

Jennifer
 

jimbo

Administrator
Teammitglied
Ich weiß halt nicht wie du läufst, ich kenne deine Stimme nicht, ich wäre visuell und akustisch wahrscheinlich sehr verwirrt. Vielleicht spielt da auch einfach meine Bedenken über Leute die ich nicht kenne mit rein. Also wenn ich irgendwo hingehen müsste, wo ich mich nicht auskenne oder in ein Gebäude müsste ,in welchem ich noch nie war, und da sind 10 mir völlig Fremde, die sich vielleicht schon alle gut kennen, dann ist das ein ziemliches Problem für mich. Vielleicht ist das auch einfach eine Mischung aus ,"sozialer Angst/Phobie" gepaart mit Selbstzweifel.

Wenn ich auf dich zu gehen würde, würde ich halt mit dir über Videospiele quatschen und ob du das dann wirklich möchtest, wüsste ich dann halt nicht.

Ich bin wahrscheinlich auch eher von Grund ängstlich. Keine Ahnung.
 

Beckham23

Well-Known Member
Ich weiß halt nicht wie du läufst, ich kenne deine Stimme nicht, ich wäre visuell und akustisch wahrscheinlich sehr verwirrt. Vielleicht ist das auch einfach eine Mischung aus ,"sozialer Angst/Phobie" gepaart mit Selbstzweifel.

Das ist ja schon mal ein Ansatz...:thumbsup: Da stellt sich mir eine interessante Frage: hätte ich mich hier nicht als Transgender, sondern direkt als Frau vorgestellt und du mich außerdem von meinen eingestellten Bildern optisch kennengelernt hättest, kämen dir dann auch solche Berührungsängste oder würdest du mich dann komplett als Frau wahrnehmen und dementsprechend mit mir "umgehen"?


Wenn ich auf dich zu gehen würde, würde ich halt mit dir über Videospiele quatschen und ob du das dann wirklich möchtest, wüsste ich dann halt nicht.

Ich habe keine Probleme mit den Leuten über alles zu sprechen. Ich bin eine sehr offene Person, was mich auch ungehemmt über Sex, Sexualität oder Intimität sprechen lässt - für einige bin ich diesbezüglich wieder zu offen...:sad:
Über Spiele, Filme oder Serien zu quatschen sollte uns nicht vor große Hürden stellen, ist doch irgendwie unser Hobby. Die Frage wäre eher, ob du am Tratschen über typische Frauendinge empfänglich wärst...🙋‍♀️

Jennifer
 

jimbo

Administrator
Teammitglied
Hättest du dich hier direkt als Jennifer angemeldet und so interessiert über Videospiele geschrieben hätte mich das doch ein wenig verwundert. Da die paar Frauen die ich kenne sich nicht besonders tief mit der Materie beschäftigen und eher Casualgamerinnen sind.


Ich will dir nicht zu nahe treten oder dich verletzten, dennoch hast du nun mal Punkte die einem Hinweise geben könnten. Du hast für eine Frau recht breite Schulter und eine recht schmale Hüfte.

Ich weiß natürlich nicht genau was typische Frauendinge sind. :biggrin:

Ich interessiere mich für Schminke und sowas, aber das vergesse ich immer genauso schnell wie man es mir erklärt hat. Ich vergesse aber eh schnell, vor allem Dinge die ich nicht im Alltag brauche.
Wo wir schon bei Frauenthemen sind. Wieso hört man so selten was von einer Spirale als Verhütungsmittel?
 
Zuletzt bearbeitet:

Raphiw

Guybrush Feelgood
Die Mutter von dem bekannten von mir zockt fast täglich FF. Ein gefühltes Drittel der Zelda-Fans sind weiblich. Warum sollte Jennifer kein tieferes Interesse an Games haben? Ich interessiere mich auch für Themen die man in den 90ern noch als eher weibliche Interessengebiete abgetan hätte. Kochen, Kunst, Malerei, Fotografie, z.b.. ob ich mich dabei als Mann oder als Frau betrachte spielt keine Rolle.

Ebenso sollte es egal sein wie das Auftreten der Person ist, wenn es wirklich darum geht einfach nur ein Gespräch zu führen.

Mir fällt es ehrlichgesagt auch etwas schwer Verständnis für Verwirrung mitzubringen. Es ist doch sowas von wurscht wie jemand aussieht wenn ich mit der Person über Videospiele reden möchte.
 

jimbo

Administrator
Teammitglied
Ich gehe davon aus, dass die meisten weiblichen Zeldafans einfach nur sagen, dass das Spiel gut ist und Spaß macht und was alles toll aussieht. Die meisten werden einfach kein so großes Interesse an der Technik habe. Nicht an der Hardware ihrer Konsole und auch nicht an der Spielsoftware. Aber das haben die wenigsten Konsolenspieler, aber die Frauen tendenziell haben noch weniger Interesse in den Gebieten. Ist vielleicht aber auch sehr stereotypischen Denken von mir.
Ich kenne halt auch persönlich keinen Homosexuellen. Den Letzten kannte ich vor 10 Jahren und der kam eher männlich rüber. Ich hab halt nur 2,5 Freunde oder so. Ich bin also alles was LGBT*+ betrifft sehr ungeübt und unerfahren. Für mich ist das alles sehr ungewohnt.

Ich interessiere mich auch für Themen die man in den 90ern noch als eher weibliche Interessengebiete abgetan hätte. Kochen, Kunst, Malerei, Fotografie, z.b.. ob ich mich dabei als Mann oder als Frau betrachte spielt keine Rolle.
Puuuh schwer für mich einzuschätzen. Die meisten Berufsköche waren und sind immer noch Männer. Aber ja ich denke, wenn man das alles nur aufs Hobby münzt könntest du sehr gut recht haben.

Ebenso sollte es egal sein wie das Auftreten der Person ist, wenn es wirklich darum geht einfach nur ein Gespräch zu führen.
Für mich wäre es dennoch zuerst ungewohnt und verwirrend.

Mir fällt es ehrlichgesagt auch etwas schwer Verständnis für Verwirrung mitzubringen. Es ist doch sowas von wurscht wie jemand aussieht wenn ich mit der Person über Videospiele reden möchte.
Naja, wenn ich von einem Mädel kurz etwas über Videospiele lese und mir denke, ok die interessiert sich für Videospiel, das Mädel aber eher geschminkt ist und und eher aufs Äußere achtet, würde ich davon ausgehen, dass die nicht direkt Bock hat mit irgendjemandem über Videospiele zu reden, da es höchstwahrscheinlich nicht ihr Lieblingshobby sein wird.

Es geht halt auch darum wie und wo das Gespräche stattfindet. Wenn Jennifer mit ihren Mädels zusammen irgendwo ist und die reden mit einander. Wäre es komisch, wenn ich auf Jennifer zugehe und mit ihr über Videospiele reden wollen würde. Da weiß ich nicht wie Jennifer das finden würde.
 
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